Reportage Burma/Myanmar: Der steinige Weg zur Freiheit
Von Christoph Hein und Udo Schmidt
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Buchvorschau
Reportage Burma/Myanmar - Christoph Hein
Plötzlich Zukunft
Die Wünsche der Menschen
Soe Wie verkauft DVDs an der Anawyadar Road in Ranguns Innenstadt. Das hört sich ganz und gar normal an – ist es im Myanmar der politischen Reformen aber noch nicht lange. Denn der Neunundzwanzigjährige hat an seinem Straßenstand Raubkopien von Luc Bessons »The Lady« aufgetürmt, des Spielfilms über die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi.
Fünfhundert Kyat kosten diese Kopien, etwa fünfzig Eurocent, offenbar ein akzeptabler Preis, schließlich verkauft der junge Straßenhändler nach eigenen Angaben rund vierhundert DVDs an einem Tag. Es liegt wohl auch am Inhalt der Silberscheibe. Die Menschen in Rangun wollen Aung San Suu Kyi, sie verehren die Friedensnobelpreisträgerin und Tochter des Unabhängigkeitshelden General Aung San. Wahrscheinlich würden sie auch tausend Kyat für eine Kopie des Luc-Besson-Spielfilms zahlen. Soe Wie könnte noch mehr Geld machen.
»Nein, das will ich gar nicht«, beteuert er, »ich tue das nur für Aung San Suu Kyi, das Geld spielt nur eine Nebenrolle.« Sicher eine ausgesprochen angenehme Nebenrolle, verdient Soe Wie doch mit seinen Filmen an einem Tag mehr als ein Lehrer oder ein Journalist in einem ganzen Monat.
Soe Wie ist nicht allein mit seiner Geschäftsidee: Anstecker werden angeboten, Poster aller Art mit Aung San Suu Kyi als »Covergirl« – die Frontfrau der Demokratiebewegung verkauft sich hervorragend.
»Es ist gut, dass Daw Suu – die ›verehrte Frau Suu‹, wie sie hier von vielen genannt wird – im Parlament sitzt«, sagt der Neunundzwanzigjährige, der nebenbei immer mal wieder schnell eine DVD verkauft, »aber meine Lebensumstände werden dadurch nicht besser.« Das werden sie wohl eher durch die Ersparnisse, die Soe Wie angehäuft haben wird, wenn er noch einige Wochen oder Monate so weitermacht mit dem DVD-Handel.
Aber auch die, die wirklich gar nichts haben, reagieren ähnlich. Nae Mae Weh etwa an ihrem Marktstand in Dala, der bitterarmen Provinz auf der anderen Flussseite, gegenüber von Rangun. Eigentlich ist es kein Marktstand, den Nae Mae Weh vor sich hat, es ist eher ein fleckiges Tuch, das auf dem Boden liegt. Darauf getrockneter Fisch, in der Hitze eine olfaktorische Herausforderung.
Nae Mae Weh kennt natürlich Aung San Suu Kyi. »Ja«, sagt sie, »ich respektiere die Oppositionsführerin«, aber dass die Lady ihr persönliches Leben voranbringen könnte, das nimmt sie nicht an. Ihr persönliches Leben müsste unbedingt vorangebracht werden, das weiß die Fischverkäuferin auf dem schmuddeligen Markt des Provinzfleckens Dala, keine zwanzig Kilometer von Rangun entfernt und doch in einer ganz anderen Welt gelegen. Sie weiß es, und sie sagt es auch. »Ich kann kaum von dem leben, was ich hier verdiene«, erklärt die Frau unbestimmbaren Alters, die seit einer Krankheit im Kindesalter auf einem Auge blind ist, »ich komme überhaupt nur über die Runden, weil mir mein Bruder immer wieder etwas zusteckt.« Und gesundheitlich geht es ihr auch nicht gut, täglich am frühen Nachmittag räumt sie ihr Tuch mit dem noch unverkauften Fisch zusammen, sie ist dann zu erschöpft, um weiterzumachen.
Aber auch hier in Dala ist etwas auffällig. Nae Mae Weh und die anderen Händler auf dem Markt sind grundsätzlich bereit, ihre Meinung zu sagen, sich einem Fremden anzuvertrauen. Das ist alles andere als selbstverständlich nach fünfzig Jahren Diktatur. Niemand hier hat in seinem Leben Meinungsfreiheit genossen. Das erklärt auch die Formulierung »Aung San Suu Kyi zu respektieren«. Respekt gegenüber der unbeugsamen Oppositionsikone zu bekunden, war schon länger erlaubt, wenn auch nicht gern gesehen und gehört, nur von Unterstützung durfte man nicht ungestraft