Brot des Lebens: Eucharistische Andachten
Von Xaver Käser
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Über dieses E-Book
Xaver Käser bietet in diesem Buch 25 ausgearbeitete Andachten in einer frischen und zeitgemäßen Sprache und mit einer heute angemessenen Gestaltung. Im Zentrum steht dabei nicht mehr die mittelalterliche "Schaufrömmigkeit", sondern die Gegenwart Christi in seinem Wort, im eucharistischen Brot, in der Gemeinschaft der Betenden.
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Buchvorschau
Brot des Lebens - Xaver Käser
ZUM BUCH
Anbetungsstunden, auch nächtliche Gebetsstunden, liegen durchaus „im Trend", wie ein Blick ins Internet rasch lehrt. Auch die eucharistische Andacht vor dem Allerheiligsten und mit abschließendem Segen mit der Monstranz erfreut sich vielerorts ungebrochenen Zuspruchs. Gesucht werden allerdings neue Formen einer eucharistischen Frömmigkeit, die als Kraftquelle für den Alltag erlebbar ist.
Xaver Käser bietet in diesem Buch 25 zeitgemäße Andachten zu biblischen Themen, für besondere Zeiten im Kirchenjahr und zu besonderen Anlässen (z.B. Frieden, Bewahrung der Schöpfung, Erneuerung des Glaubens …). Im Zentrum steht dabei nicht mehr die mittelalterliche „Schaufrömmigkeit", sondern die Gegenwart Christi in seinem Wort, im eucharistischen Brot, in der Gemeinschaft der Betenden.
ZUM AUTOR
Xaver Käser, geb. 1949, ist Diakon i. R. in der Pfarreiengemeinschaft Dillingen.
XAVER KÄSER
Brot des Lebens
Eucharistische Andachten
VERLAG FRIEDRICH PUSTET
REGENSBURG
IMPRESSUM
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
eISBN 978–3-7917-6068-1 (epub)
© 2015 Verlag Friedrich Pustet, Regensburg
Umschlagbild: Montranz des Priesterseminars St. Georgen/Frankfurt a. M.
(Kunstwerkstatt Rauscher, Fulda 1959), Foto: Christoph Bremer
Layout und Umschlaggestaltung: Martin Veicht, Regensburg
Satz: MedienBüro Monika Fuchs, Hildesheim
eBook-Produktion: Friedrich Pustet, Regensburg
Diese Publikationen ist auch als Printprodukt erhältlich:
ISBN 978–3-7917-2759-5
Weitere Publikationen aus unserem Verlagsprogramm finden Sie unter:
www.verlag-pustet.de oder www.liturgie-konkret.de
Vorwort
„Aussetzung des Allerheiligsten." Diese Formulierung geht liturgischen Insidern ganz leicht von den Lippen. Abgesehen davon, dass ein Außenstehender damit überhaupt nichts anfangen kann: Ist uns selber bewusst, wovon wir sprechen?
Was ist „das Allerheiligste? Dass den Menschen etwas heilig ist, sei es der Fußballverein, der Urlaub oder das Auto, das kennen wir. Der Superlativ davon ist dann das Heiligste. Katholische Christen verdoppeln aber noch den Superlativ und sprechen vom Allerheiligsten, also von etwas Unüberbietbarem, und das kann nur Gott sein. Zum zentralen Glaubensgut unserer Kirche gehört, dass Christus nicht nur im eucharistischen Mahl gegenwärtig wird, sondern in den gewandelten Gaben von Brot und Wein gegenwärtig bleibt. Gott ist in Jesus, in Gestalt des Brotes, real gegenwärtig, das ist unüberbietbar. So sprechen wir auch vom „allerheiligsten Sakrament des Altares
.
Was heißt „aussetzen"? Das Wort kann ja auch eine negative Bedeutung haben, etwa wenn ein Kind ausgesetzt wird. In unserem Fall bedeutet es, dass wir das Allerheiligste an einem besonderen Platz sichtbar zur Verehrung und zur Anbetung aufstellen.
Die Anbetung des Allerheiligsten kam im Mittelalter zu ihrer Blüte, als die Ehrfurcht vor der Eucharistie so übermächtig wurde, dass man es nicht mehr wagte, Jesus in der heiligen Kommunion wirklich zu empfangen. Die Kirche musste sogar ein Gebot erlassen, dass man das doch wenigstens einmal im Jahr, möglichst zur Osterzeit, tun sollte. Inzwischen hat das Zweite Vatikanische Konzil den Mahlcharakter der heiligen Messe wieder ins Bewusstsein gerufen, so dass der Empfang der heiligen Kommunion bei uns selbstverständlich geworden ist, auch auf die Gefahr hin, dass es oft gedankenlos geschieht. Mit der Zunahme der Kommunionhäufigkeit nahm jedenfalls die eucharistische Anbetung spürbar ab.
Deshalb steht auch die Frage im Raum: Ist die eucharistische Anbetung außerhalb der Messfeier überholt? Sollen wir sie wieder ins Mittelalter zurückschicken? Wer aufmerksam durch unsere Kirchen schaut, vor, während und nach der heiligen Messe und auch tagsüber, der wird feststellen, dass uns eine ganz wichtige Geistesgabe verloren zu gehen droht, die Ehrfurcht vor Gott. Das Bewusstsein, dass ein Kirchenraum erfüllt ist von der Gegenwart Christi, müsste unser Verhalten, unsere Gesten, unsere Körpersprache prägen. Anbetung und Lobpreis sind Höchstformen religiösen Tuns. Eine Gemeinde kann noch so viele Aktivitäten vorweisen, von der Krabbelgruppe bis zum Seniorennachmittag: Wenn sie den Kontakt zum Allerheiligsten verliert, zu dem, der die Gemeinde wirklich trägt und hält, dann ist alles leeres, sinnloses Tun. Deshalb gehört die eucharistische Anbetung zu einem wesentlichen Vollzug gemeindlichen Lebens.
Vom heiligen Pfarrer von Ars wird folgende Geschichte überliefert: Ein Bauer kommt regelmäßig in die Kirche, bleibt lange da, ohne Gebetbuch und ohne Rosenkranz, nur den Blick zum Altar gerichtet. Der Pfarrer fragt ihn: „Was tust du denn hier die ganze Zeit über? Der Bauer antwortet: „Ich schaue Ihn an, und Er schaut mich an. Das ist genug.
In der eucharistischen Anbetung geht es also zunächst darum, Jesus anzuschauen und sich von ihm anschauen zu lassen. So ist Anbetung erst einmal etwas ganz Persönliches zwischen Jesus und dem einzelnen Beter. Und auch wenn die Anbetungsstunde im Kreis der mitfeiernden Gemeinde gehalten wird, soll dem persönlichen Beten größtmöglicher Raum gegeben werden. Wenn in diesem Buch Anregungen gegeben werden, eine Anbetungsstunde in Gemeinschaft thematisch zu gestalten, dann sollte dies vor dem Hintergrund der Geschichte des Bauern gesehen werden: Jesus anschauen und sich von ihm anschauen lassen. Das wesentlichste Element einer solchen Anbetungsstunde ist deshalb die Stille. Auch die Elemente dieses Buches, die die Gedanken in eine Richtung lenken sollen, dürfen nicht „Schlag auf Schlag" aneinandergereiht werden, der ganze Gottesdienst sollte getragen sein von Ehrfurcht und Ruhe. Bei längeren Zeiten der Stille ist es auch sinnvoll, dass der Leiter des Gottesdienstes vorher sagt, wie lange (in Minuten) die Stille dauern soll, damit sich die Beter darauf einstellen können.
Das Buch ist so konzipiert, dass außer dem Gotteslob keine weiteren liturgischen Bücher benötigt werden. Wo das Gotteslob zu wenig themenbezogene Lieder aufweist, sind eigene Lieder in das Buch aufgenommen, meist aus dem sogenannten Neuen Geistlichen Liedgut. Die Lieder sind nach Maßgabe der Möglichkeiten zu verwenden. Sie können für die Gemeinde kopiert und vervielfältigt werden, oder sie werden einem Solisten anvertraut, der sie – eventuell mit Gitarrenbegleitung – vorträgt. Manche Lieder eignen sich auch zum Vortrag als Gedicht, oder sie werden durch andere Lieder oder meditative Musik ersetzt. Ähnliches gilt auch für Lieder, die neu ins Gotteslob aufgenommen wurden und in der Gemeinde noch nicht bekannt sind.
Für den Gottesdienstleiter sind zwei Möglichkeiten angegeben. Priester und Diakon nehmen bei der Begrüßung die erste Formel, die die Gemeinde mit „Und mit deinem Geiste" beantwortet; beauftragte Laien nehmen den alternativ angegebenen Ruf. Nach dem Segenslied nehmen Priester und Diakon das Gebet zum eucharistischen Segen und segnen dann die Gemeinde mit der Monstranz bzw. mit dem Ziborium. Beauftragte Laien sprechen das alternativ angegebene Segensgebet, bekreuzigen sich dazu und bringen dann das Allerheiligste in den Tabernakel zurück. (Siehe auch Gotteslob Nr. 592,1–4)
Eine Möglichkeit, die in diesem Buch nicht eigens ausgeführt ist, aber eine mehrstündige Anbetung bereichern kann, wäre das Stundengebet der Kirche. Dazu bietet das Gotteslob eine Vielzahl von ausgearbeiteten Laudes und Vespern. Diese können so wie angegeben vor ausgesetztem Allerheiligsten gefeiert werden. Der Segen kann dann an der vorgesehenen Stelle von Priester oder Diakon mit der Monstranz gegeben werden. Das gilt für das Stundengebet, das in eine längere Anbetungszeit eingebettet ist. In einer als normales Abendlob angesetzten Vesper nach dem Magnificat noch