Weihnachten ist ein Geschenk
Von Klaus Göttler
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Klaus Göttler
Klaus Göttler lebt mit seiner Familie in Wuppertal und arbeitet dort als Dozent an der Evangelistenschule Johanneum. Er ist als Prediger im In- und Ausland tätig und neben der Verkündigung gilt seine Leidenschaft der Musik und insbesondere dem Gitarrenspiel.
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Buchvorschau
Weihnachten ist ein Geschenk - Klaus Göttler
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ISBN 978-3-7751-7220-2 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-5592-2 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:
CPI – Ebner & Spiegel, Ulm
© der deutschen Ausgabe 2014
SCM Hänssler im SCM-Verlag GmbH & Co. KG · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-haenssler.de · E-Mail: info@scm-haenssler.de
Der Bibeltext ist, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
Gesamtgestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch
Illustrationen: shutterstock.com; Kathrin Spiegelberg
Inhalt
Das erste Weihnachten
Shopping mit Nahkampferfahrung
Weihnachten ist ein Geschenk
Da wurden die Engel bleich
Die Ankündigung einer Katastrophe
Die Vaterschaftsfrage
BSDS
Kein Zimmer frei
New York, New York?
Weihnachten ist erst der Anfang
Das Evangelium des Lukas
Tipps und Wissenswertes zu Weihnachten
Ideen für den Heiligen Abend
Schon gewusst? Wissenswertes rund um Weihnachten
Zum Weiterlesen und Hören
Bücher zum Thema Weihnachten
Film und Musical zu Weihnachten
Weihnachtsmusik
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Das erste Weihnachten
Shopping mit Nahkampferfahrung
»Jetzt nehmen uns die Christen auch noch Weihnachten weg!« Empört wandte sich der Mann mittleren Alters von dem Chor ab, der gerade auf dem Weihnachtsmarkt einige Weihnachtslieder von sich gab, und diesen Menschen damit sichtlich verärgerte.
Für viele Menschen ist es nicht selbstverständlich, dass Weihnachten etwas mit dem christlichen Glauben zu tun hat. Für sie ist Weihnachten das Fest der Geschenke und des Friedens. Es wird versucht, wenigstens für ein paar Tage den Familienfrieden herzustellen. Das kann mitunter zu einer enormen Belastung ausarten. Wer schon einmal an einem Adventssamstag versucht hat, Geschenke zu kaufen, der weiß, dass dafür eigentlich eine Nahkampfausbildung erforderlich ist. Und wenn dann Weihnachten endlich gekommen ist, lassen wir uns – völlig erschöpft vom Einkaufsstress – aufs Sofa fallen. Die Nerven liegen blank, denn wenn die Geschenke nicht passen, hängt der Haussegen schief. So ist Weihnachten nur eine kurze Verschnaufpause im Shoppingstress, denn unmittelbar nach den Feiertagen geht dann die große Umtauschschlacht los.
Vielleicht hat sich bei Ihnen mitten im Trubel schon einmal die Frage eingeschlichen: Warum tun wir das? Warum tun wir uns diesen Stress an? Wir versuchen, für einige Tage eine heile Welt zu schaffen, und dabei wird umso deutlicher, dass sie eigentlich gar nicht heil ist. Wir versuchen, den Frieden herzustellen, und merken, wie sehr uns dieser Frieden im Leben fehlt. Wir schmücken unsere Wohnungen mit unzähligen Lichtern und merken, wie dunkel es in unserer Welt oft ist.
Kennen Sie diese Gedanken? Dann bringen Sie die besten Voraussetzungen mit für dieses kleine Buch. Denn es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken: Warum feiern wir Weihnachten? Warum überhäufen wir uns mit Geschenken? Wer hat eigentlich damit angefangen?
Weihnachten ist ein Geschenk
Was viele Menschen vergessen haben: An Weihnachten feiern wir das größte Geschenk der Welt. Es ist ein Geschenk, das in keinem Laden zu finden ist. Es ist schlicht unbezahlbar. Doch es ist ein Geschenk, das man sorgfältig auspacken muss. Man erkennt seinen Wert nicht auf Anhieb. Um es wirklich zu verstehen, braucht man die Bedienungsanleitung dazu. Einen Teil der Bedienungsanleitung finden Sie in diesem Buch. Ich rede von der Bibel. Die Bibel ist die Gebrauchsanweisung Gottes für unser Leben. Und sie erzählt uns von dem einzigartigen Geschenk, das Gott uns gemacht hat. Sie erzählt uns von Jesus Christus.
»Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.« So heißt es an einer Stelle der Bibel (Johannes 3,16). Geschenke macht man nicht, um sich gegenseitig zu überbieten. Geschenke macht man, um seine Wertschätzung und Liebe zum Ausdruck zu bringen. Genau das hat Gott getan, als er sich entschieden hat, seinen Sohn Jesus in die Welt zu schicken. Er hat ihn hineingesandt in eine Welt, die alles andere als heil und friedlich ist. Er hat seinen Sohn auf eine Friedensmission gesandt, wie es sie vorher und nachher nicht mehr gab.
Jesus ist das größte Geschenk der Welt. Und ich lade Sie ein, dass Sie in diesem Buch das Geschenk mit mir gemeinsam auspacken.
Da wurden die Engel bleich
Es war ein unglaublicher Plan, den sich Gott da ausgedacht hat. Er hatte lange darüber nachgedacht. Und nun war er entschlossen, diesen Plan in die Tat umzusetzen: Gott wird Mensch. Gott kommt als kleines Kind in die Welt. Es gab viele Menschen, die Gott sein wollten. Aber es gibt nur einen Gott, der Mensch werden wollte. Und nun war es so weit.
Ich kann es mir bildhaft vorstellen, dass die Engel bleich wurden, als Gott ihnen von seinem Plan erzählte. Mensch werden? Das tut man doch nicht als Gott! Als Gott hat man groß und stark zu sein! Nicht klein und schwach wie ein hilfloses Kind. Doch Gott ließ sich nicht von seinem Plan abbringen. Gott sei Dank!
Und so kommt es, wie Gott es sich in den Kopf gesetzt hat: Er wird Mensch. Er kommt als kleines Kind in die Welt. Davon berichtet uns die Bibel. In der sogenannten Weihnachtsgeschichte im zweiten Kapitel des Lukas-Evangeliums können wir es lesen. Jesus Christus kommt zur Welt. Über diesen Jesus sagt Gott: »Dies ist mein Sohn, mein Auserwählter. Hört auf ihn.« (Lukas 9,35)
Jesus bringt etwas zustande, was niemand anderes geschafft hat: Er ist auf der einen Seite ganz Mensch und auf der anderen Seite ganz Gott. Damit verbindet er Himmel und Erde, wie es sonst keiner kann. Plötzlich ist Gott uns nahe. Er macht sich verständlich. Er lebt mit den Menschen. Er erzählt ihnen von seinem Vater im Himmel. Er weckt ihre Sehnsucht und macht es deutlich: Gottes größter Wunsch ist es, mit seinen geliebten Menschen in enger Verbindung zusammenzuleben.
Die Ankündigung einer Katastrophe
Was der Engel Gabriel der Maria eröffnet (Lukas 1,28 ff.), ist nach menschlichem Ermessen die Ankündigung einer Katastrophe: Der Teenager Maria soll schwanger werden! Umso erstaunlicher ist die Reaktion von Maria, die sie in einem Lied zum Ausdruck bringt. Sie können es nachlesen in Lukas 1,46-55. Dieses Lied ist das Bekenntnis eines glaubensstarken Teenagers. Darin besingt sie unter anderem, dass Gott die Fürsten vom Thron stürzt und niedrig Stehende erhöht – dies entsprach jedoch nicht dem, was man sehen kann: Die Mächtigen sitzen erstaunlich fest im Sattel und die Hungrigen stehen oft genug auch heute mit leeren Händen da. Wie kommt Maria also zu solchen Aussagen? Und wie kann es sein, dass sie trotz der nahenden Katastrophe Gott ein Loblied singt?
Maria gibt mit ihrem Lied einen Blick hinter die Kulissen der Weltgeschichte frei. Sie weiß, dass Gott den Überblick behält und die Oberhand gewinnt. Der Glaube entwickelt gerade da seine Stärke, wo wir Gott vertrauen, obwohl wir eine andere Wirklichkeit vor Augen haben. Das letzte Wort ist nicht gesprochen. Gott hat den einfachen Teenager Maria im Blick. Das ist für sie Grund genug, ihm Loblieder zu singen und ihm zu vertrauen. Dieser hoffnungsvolle Glaube ist der Motor für die Gegenwart. »Die Welt lebt von den Wartenden.« So hat es der Schriftsteller Willy Kramp einmal gesagt. Ich würde ergänzen: Die Welt lebt von den Erwartenden. Die Welt lebt von den Menschen, die sich nicht mit der Wirklichkeit zufriedengeben, die vor Augen ist. Sie lebt von den Menschen, die etwas von Gott erwarten und dann die Ärmel hochkrempeln und sich an die Gestaltung der Welt machen.
Die Vaterschaftsfrage
Es muss ein Schock gewesen sein. Als Maria ihrem Josef offenbart, dass sie schwanger ist, bricht eine Welt für ihn zusammen. Heute würde sich wohl kaum ein Mensch mehr daran stören. Aber damals war eine uneheliche Schwangerschaft eine absolute Katastrophe. Und genau danach sah es aus, als Josefs Verlobte Maria plötzlich schwanger wurde. Josef hatte damit nichts zu tun. Das machte die Sache für ihn noch unerträglicher, und sein Entschluss stand fest, Maria heimlich zu verlassen (Matthäus 1,19). Um Josef von diesem Plan abzuhalten und ihm deutlich zu machen, dass hier Gott seine Hände im Spiel hat, musste ihm extra ein Engel erscheinen.
So blieb Josef bei seiner Maria und hat dadurch bis heute seinen festen Platz in jedem Krippenspiel. Er war es, der gemeinsam mit seiner Maria Jesus, den Sohn Gottes, großzog. Er war es,