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Schiffe und Ihre Schicksale
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eBook239 Seiten1 Stunde

Schiffe und Ihre Schicksale

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Über dieses E-Book

Es gibt viele berühmte und bekannte Schiffe, damals wie heute. Auf zwölf von Ihnen geht der Autor in seinem Buch näher ein und erzählt auf spannende Art deren meist tragischen Schicksale. Angefangen von dem mysteriösen Ende der Morro Castle, deren Geschichte eher einem Thriller ähnelt, bis hin zum Untergang des KdF-Dampfer Wilhelm Gustloff, welcher einer der größten Schiffsunglücke der Neuzeit darstellt.

Die vielen, teils farbigen Abbildungen aus der Sammlung des Autors zeigen, mit welcher Pracht und Eleganz man schon damals auf See zwischen den Kontinenten unterwegs war und wie sich das Leben an Bord gestaltete.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum18. Juli 2012
ISBN9783844839609
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    Buchvorschau

    Schiffe und Ihre Schicksale - Daniel Barabás

    19.Mai.2020/2012

    Das KdF-Schiff Wilhelm Gustloff

    Am 30. Januar 2012 jährte sich die Gustloff Katastrophe zum 67. Mal. Diese Katastrophe ist eine von vielen, die sich während des Zweiten Weltkrieges auf der Ostsee ereigneten. Dennoch gehört dieses Unglück zu denen, wobei die meisten Todesopfer in der Zivilbevölkerung zu beklagen waren.

    In nur einer schicksalhaften Nacht des 30. Januar 1945 fielen über 9.000 Menschen dem sinnlosen Krieg zum Opfer.

    Abb.: 5 – Die Gustloff im Hamburger Hafen, links kann man ein Monte Schiff der Hamburg-Süd erkennen

    Angefangen hatte alles am 04. Februar 1936 in dem Ort Davos in der Schweiz. Dort lebte Wilhelm Gustloff, ein Kämpfer für die NSDAP in der Schweiz. Er lenkte die Geschicke zum Guten für seine Partei. Hitler setzte viel auf diesen Mann und dessen Familie.

    Ein jüdischer Student, der sich für die Untaten, die seinem Volk angetan wurde, rächen wollte, erschoss Gustloff in seiner Wohnung. Hitler war über den Tod seines Freundes und Wegbegleiters sehr bestürzt. Die Beerdigung von Wilhelm Gustloff wurde für Propagandazwecken in all seiner Form ausgenutzt. Hitler versprach der Witwe Gustloff, seinem Freund und Begleiter ein Denkmal zu setzen.

    Abb.: 6 – Auslaufen aus Hamburg mit der Kehrwieder Spitze im Hintergrund

    Dies konnte in die Tat umgesetzt werden, als am 27. November 1933 von Robert Ley, Vorstand der „Deutschen Arbeitsfront (DAF) die Initiative „Kraft durch Freude ins Leben gerufen wurde. Diese hatte unter anderem zur Aufgabe, für wenig Geld dem deutschen Arbeiter eine Kreuzfahrt zu ermöglichen, wovon die meisten nur träumen konnten. Am Anfang wurden dafür Schiffe des Norddeutschen Lloyd gechartert. Diese reichten jedoch vom Komfort und Platz her nicht den Ansprüchen der Partei. Daher wurde beschlossen, ein parteieigenes Schiff zu bauen.

    Mit der Baunummer 511 wurde am 04. August 1936 bei Blohm & Voss der Kiel für ein neues Schiff gelegt. Dies konnte am 05. Mai 1937 von der Witwe Wilhelm Gustloffs auf dessen Namen getauft werden.

    Das Schiff hatte Baukosten in Höhe von 25 Millionen Reichsmark verschlungen. Es war mit den zwei Schrauben 15,5 Knoten schnell und 9500 PS stark. Die Wilhelm Gustloff war 208,5m lang, 23,5m breit und 53m hoch und hatte 25.484 Bruttoregistertonnen. Das Schiff hatte 417 Besatzungsmitglieder und bot 1463 Passagieren eine moderne Unterkunft.

    Bei dem Stapellauf waren im Hamburger Hafen weit mehr als 50.000 Menschen anwesend. Diese kamen aus dem Staunen über das neue Schiff nicht mehr heraus. Sie jubelten dem Schiff zu und schrien immer wieder „Heil Hitler".

    Abb.: 7 – Hamburger Hafen mit der Gustloff, dahinter die Cap Arcona, links kann man die Kehrwieder Spitze erkennen

    Nach der Vollendung der Inneneinrichtung konnte die Wilhelm Gustloff am 23. März 1938 zur dreitägigen

    Abb.: 8 – Werbeplatt der KdF

    Jungfernfahrt auf der Nordsee in See stechen. An Bord waren damals 1000 Österreicher, 300 Mädchen vom „Bund deutscher Mädchen (BDM)" sowie 163 Reporter aus allen Ländern. Alle, die Presse sowie das Volk, waren begeistert von dem Schiff.

    Durch den großen Erfolg der „Kraft durch Freude Initiative" wurde am 24. März 1939 das Schwesternschiff der Wilhelm Gustloff, die Robert Ley, in den Dienst gestellt.

    Abb.: 9 – die Gustloff beim Auslaufen aus Hamburg

    Die Wilhelm Gustloff sowie die Robert Ley unternahmen nun Kreuzfahrten nach Madeira, Norwegen, Italien und anderen Ländern. Die Passagiere an Bord waren dabei meist aus dem einfachen Volk.

    In der Nacht vom 24. zum 25. August 1939 erfahren beide Schiffe vom Ausbruch des Krieges, müssen die laufende Kreuzfahrt abbrechen und nach Hamburg zurückkehren.

    Die Wilhelm Gustloff wird ab dem 01. Oktober 1939 Hilfsbeischiff der deutschen Kriegsmarine und zum Lazarettschiff umgebaut. Dieser Umbau ist am 22. Oktober 1939 abgeschlossen. Die Robert Ley wird ab 22. November 1939 außer Dienst gestellt und steht nun der Kriegsmarine als Wohnschiff zur Verfügung.

    Bis zum 21. November 1940 wurde die Wilhelm Gustloff als Lazarettschiff in der Ostsee und Norwegen zum Einsatz gebracht. Vom 22. November 1940 bis 20. Januar 1945 wurde das Schiff in Gotenhafen als Wohnschiff für die Zweite Unterseeboots-Lehrdivision genutzt.

    Abb.: 10 – beispielhaftes Bordprogramm eines KdF-Schiffes

    Als die Front in Ostpreußen immer näher rückte, flüchteten viele aus dem Gebiet in die noch sicheren Städte Pillau und Gotenhafen. Der Menschenstrom musste sich in den kalten Januartagen über zugefrorene Flüsse und Seen in die scheinbare Sicherheit flüchten. Auf der Flucht wurden sie von Bombern angegriffen. Das Eis brach ein, und viele ertranken in den Fluten. Da die Toten nicht beerdigt wurden konnten, mussten diese auf dem Eis zurück gelassen werden. Von 25.000 Flüchtlingen kam nicht einmal die Hälfte lebend an.

    Abb.: 11 – Festsaal der Gustloff

    In Gotenhafen war die Lage katastrophal. Die Flüchtlinge lagen in den Straßen und Gassen der Stadt. Es war eisig kalt. Viele starben an Unterkühlung, Hunger oder wurden bei den Angriffen alliierter Bomber von deren Geschosssalven niedergemäht.

    Im Hafen warteten die großen Passagierschiffe, Hansa (ex Albert Ballin), Hamburg und Deutschland auf eine Entscheidung von Seiten des Kriegsministeriums. Denn vorerst durften sie keine Flüchtlinge an Bord nehmen.

    Am 21. Januar 1945 wurde dann endlich der Befehl gegeben, dass die Wilhelm Gustloff Flüchtlinge aus dem Memelland, Ostpreußen, Elbing und Danzig-Gotenhafen an Bord nehmen und nach Kiel und Flensburg in Sicherheit bringen sollte.

    Abb.: 12 – Schwimmbad an Bord des Schiffes, hier schlug einer der drei Torpedos ein und wurde zum Grab für viele BdM-Mädchen

    Am 25. Januar begann die Einschiffung der Flüchtlinge an Bord der Wilhelm Gustloff, welche fünf Tage andauerte. Dabei wurden die Flüchtlinge von Bomberkommandos angegriffen und noch kurz vor der vermeintlichen Rettung getötet. Auch wurden Hunderte zu Tode getrampelt und zerquetscht. Ganze Familien wurden ausgerottet, und der Schnee färbt sich rot von dem Blut der Toten und Verwundeten.

    Abb.: 13 Werbedruck auf Postkarten

    Auf der Wilhelm Gustloff sollte für 10.000 Menschen Platz geschaffen werden. Das ist fünfmal so viel wie ursprünglich vorgesehen. Im Schwimmbad sowie in den Tanz-und Vergnügungssälen des Schiffes wurden für die Flüchtlinge Schlafmöglichkeiten geschaffen. Auch wurde dafür gesorgt, dass im Falle eines „Notfalles" genug Rettungsboote vorhanden waren. Die Flakgeschütze des Schiffes wurden justiert, um sich bei einem Angriff aus der Luft wehren zu können.

    Am 30. Januar erfolgte der Auslaufbefehl.

    Abb.: 14 – Auszug aus dem Bordprogramm

    Um 12 Uhr 25 zogen vier Schlepper das Schiff in die offene See. Plötzlich tauchte an der Seite des Passagierliners ein viel kleineres Schiff, die Reval, auf. An Bord befanden sich über 600 Flüchtlinge, sechsmal so viel wie es normalerweise fassen konnte. Die Flüchtlinge flehten und bettelten, dass man sie noch aufnehmen sollte. Die Schiffsleitung der Wilhelm Gustloff hatte ein Erbarmen und nahm die Flüchtlinge an Bord. Dort wurden sie in den Gängen des Schiffes untergebracht. Die Höhe der Passagiere betrug nun 10.582 Personen.

    Die Wilhelm Gustloff hatte zwei Möglichkeiten, um zu ihrem Ziel zu gelangen: entweder den verminten

    Abb.: 15 – Werbeblatt der KdF, im Vordergrund die Robert Ley, das Schwesternschiff der Gustloff

    Küstenweg oder den von Minen geräumten Tiefwasserweg. Bei der ersteren Route ist eine Gefahr von U-Booten ausgeschlossen, da die maximale Tiefe bei 10 Metern liegt. Außerdem konnte bei einem eventuellen Minentreffer das Schiff ohne weitere Gefahr auf Grund gesetzt werden. Bei dem zweiten Weg konnte das Schiff schneller den sicheren Hafen erreichen und war somit auch besser vor feindlichen Luftangriffen geschützt. Die Kapitäne wählten den schnelleren Weg und verzichteten auch auf den sonst üblichen Zickzack Kurs, welcher mögliche Angreifer verwirren sollte.

    Abb.: 16 – vorderer Speisesaal

    Der ehemalige „Sonnendampfer" wurde von zwei Schiffen begleitet, um sie besser vor Angriffen zu schützen. Zum einem von dem Torpedoschiff Löwe und vom Torpedofangboot TF1. Durch den starken Sturm, der auf der Ostsee herrschte, riss eine Schweißnaht bei TF1, und das Schiff musste nach Gotenhafen zurück.

    Da sich auf direktem Kollisionskurs mit der Wilhelm Gustloff ein Verband aus mehreren Minensuchbooten befand, wurden nach heftiger Diskussion auf der Brücke zwischen dem Korvettenkapitän Zahn und dem Handelsschiffskapitän Petersen die Positionslichter gehisst, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Diese Tat hatte zur Folge, dass das russische U-Boot S13, unter Kommandant Marinesko, auf das Schiff aufmerksam wurde. Sofort wurde Alarm gegeben und die Torpedorohre bereit gemacht. Doch noch ließ sich Marinesko mit dem Abschuss seiner tödlichen Ladung Zeit. Obwohl das Geleitschiff Löwe die nötige Technik hatte, um das U-Boot zu orten, war dies nicht möglich, da das Gerät total vereist war. Auch konnte man durch die starken atmosphärischen Störungen, die der Sturm mit sich brachte, keine zusammenhängenden Funksprüche empfangen. Diese warnten schon seit Stunden vor den U-Booten, die in der Gegend der Wilhelm Gustloff gesichtet wurden.

    Um 21 Uhr 15 trafen drei Torpedos das Flüchtlingsschiff. Der erste Treffer schlug im Vorschiff ein, der zweite in Höhe des Schwimmbades und der dritte neben dem Maschinenraum. Sofort nach diesen Treffern sackte das Schiff nach vorne ab, bekam Schlagseite, und bereits wenige Minuten später rollten die ersten Wellen über das Vorderdeck. Im Schiff war die totale Panik ausgebrochen. Viele der Flüchtlinge schliefen bereits. Die Inneneinrichtung der Kabinen wirbelte wild durcheinander. Die Menschen

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