Schatten im Wirtschaftsparadies Deutschland
Von Bruno Itschner
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Über dieses E-Book
Bruno Itschner
Prof. Dr. –Ing. Bruno Itschner arbeitete in der freien Wirtschaft auf den Gebieten Automatisierungstechnik und Automatisierungssystemtechnik. Nach seiner Berufung zum Professor an die Hochschule Karlsruhe lagen seine Schwerpunkte in der Forschung und Lehre auf den Gebieten Automatisierungstechnik und Systemdynamik. Politik und Ethik sind für ihn ebenso wichtig wie technische Themen. Interdisziplinäres Denken und Handeln kennzeichnen seine Arbeitsweise.
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Buchvorschau
Schatten im Wirtschaftsparadies Deutschland - Bruno Itschner
Bruno Itschner
Schatten im
Wirtschaftsparadies
Deutschland
Books on Demand
Prof. Dr. Bruno Itschner studierte Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik. Im Anschluss arbeitete er in der Industrie im Bereich der Automatisierungstechnik und promovierte währenddessen zum Dr.- Ing. Nach der Berufung zum Professor an die Hochschule Karlsruhe widmete er sich in seiner Forschung und Lehre hauptsächlich den Gebieten der Automatisierungstechnik und Systemdynamik.
Inhalt
Lesehinweise
Vorwort
K1 Was uns betrifft
K1.1 Stimmen und Stimmungen des Volkes
K1.2 Begründete Zukunftsängste
K1.3 Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer
K1.4 Die Folgen
K2 Information und Wahrheit – Schein und Wirklichkeit
K2.1 In Deutschland müsse Arbeit billiger werden
K2.2 Die staatliche Rente sei nicht mehr bezahlbar – wir bräuchten mehr Eigenverantwortung
K2.3 Unser Sozialsystem sei zu teuer
K2.4 Wir hätten zu wenig Kinder und bräuchten deshalb Zuwanderung
K2.5 Weniger Staat brächte allen Vorteile
K2.6 Erneuerbare Energie und Energieeinsparung könnten das CO2-Problem lösen
K2.7 Die Qualität von Hochschulen ließe sich durch Kontrollen verbessern
K2.8 Mobilität und Transportleistung in Deutschland – die Bahn sei reif für die Börse
K2.9 Wir sind gut aufgestellt
K2.10 Die Managerbezüge seien nicht zu hoch – es herrsche schließlich Vertragsfreiheit
K3 Die Macht der Automatisierungstechnik
K3.1 Rationalisierung und Automatisierung – was ist das überhaupt?
K3.2 Ist Automatisierungstechnik Fluch oder Segen?
K3.3 Wie viele Arbeitsplätze fallen durch Automatisierungstechnik tatsächlich weg?
K3.4 Wie gehen wir mit dieser Situation um?
K3.5 Wachstum
K4 Märkte und Konkurrenz
K4.1 Konkurrenz belebt das Geschäft – ist das immer so?
K4.2 Was unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit betrifft
K4.3 Ruinöse Konkurrenz abbauen
K5 Die Bedeutung unserer Energieversorgung
K5.1 Energienutzen und Energieprobleme
K5.2 Sichtbare Umweltprobleme und Lösungsvorschläge der Regierung
K5.3 Energiekosten – Auswirkungen und Ursachen
K5.4 Einige Energiekosten und Vergleichszahlen
K5.5 Was lassen wir uns unser gutes Umweltgewissen kosten?
K5.6 Die statischen Reichweiten von Brennstoffen
K5.7 Bewertung verschiedener Energieträger und Energieformen
K5.8 Kann man die Nutzung der Kernenergie verantworten?
K5.9 Energieforschung in Deutschland
K6 Volkswirtschaftliche, betriebswirtschaftliche und andere Interessen
K6.1 Gute und schlechte Zeiten
K6.2 Voraussetzungen für gute Zustände
K6.3 Beschreibung des momentanen Zustands
K6.4 Nützliche und andere Gewerbe
K6.5 Die Gruppendynamik in der Geschäftsleitung
K6.6 Altlasten der Politik
Schlusswort
Anhang
A1 Energie: Umrechnungen und Ergänzungen
A1.1 Umrechnungen von Energiemengen verschiedener Dimensionen
A1.2 Bruttoproduktionswerte und erforderlicher Energieaufwand
A1.3 Die Leistungsbereitstellung verschiedener Kraftwerkstypen im Zusammenspiel
A2 Verteilung des Volkseinkommens und Armutsgrenze
A3 Was nun? – Handeln im politischen Umfeld
A3.1 Zum Sinn des eigenen Handelns
A3.2 Informationsbeschaffung
A3.3 Die Suche nach Wahrheiten
A3.4 Einfluss nehmen
A4 Abkürzungen und Begriffe
A5 Quellenverzeichnis
Lesehinweise
Jedes Kapitel kann für sich alleine gelesen werden. Beginnen Sie also mit dem Kapitel, das Sie am meisten interessiert.
Im Text finden sich viele Verweise auf Kapitel und Anhänge des Buches selbst und auf externe Quellen. Ein Studium dieser Quellen ist nur erforderlich, wenn der Leser weitere Vertiefung oder Beweise sucht. Das Verzeichnis der externen Quellen findet sich als Anhang A5 am Ende dieses Buches. Als Verweisadressen wurden mnemotechnische Abkürzungen verwendet, die entweder auf den Autor oder den Titel der Quelle hinweisen. Der Buchstaben K steht für »Kapitel«, der Buchstabe A für »Anhang«.
Beispiele:
Der Autor wünscht dem Leser viele Erkenntnisse und Anregungen beim Lesen dieses Buches.
Vorwort
Deutschland verfügt über leistungsfähige Automatisierungstechniken in praktisch allen Tätigkeitsfeldern /K3/, wodurch unsere Wirtschaft in der Lage ist, wesentlich mehr Produkte und Dienstleistungen anzubieten, als im Land konsumiert werden können. Entsprechend ist das Bruttoinlandsprodukt in den letzten Jahren stetig gewachsen /K2/. Damit sind die Voraussetzungen, Wohlstand für alle zu schaffen, besser gegeben als jemals zuvor. Dennoch hat die Zahl derer, die unterhalb der Armutsgrenze leben müssen, deutlich zugenommen. Dieser Trend hält trotz blühender Wirtschaft an /K1/.
Unsere Elterngenerationen, die diese Voraussetzungen durch Erfindergeist und Fleiß geschaffen haben, können stolz darauf sein. Doch immer mehr von ihnen und ihren Kindern werden von den Früchten dieses Fortschritts abgedrängt. Die Mechanismen dieser Verdrängungen sind vielfältig und die negativen Folgen dramatisch.
Diese Entwicklungen sind Folgen politischer Entscheidungen, von denen man annehmen muss, dass sie auf falschen Erkenntnissen und auf falschen Aussagen über die zu lösenden Probleme beruhen. Solche Falschaussagen zu entlarven und damit bessere Entscheidungsbasen zu schaffen, ist ein Grund für die Entstehung dieses Buches. Es wurden dazu Wechselwirkungen zwischen Technik, Gesellschaft und Politik analysiert und großer Wert darauf gelegt, die Ergebnisse möglichst gut nachvollziehbar darzustellen. Besonderes Augenmerk wird dabei den grundsätzlichen bzw. den strukturellen Problemen gewidmet, die bei uns vorwiegend in der Energieversorgung, der Nutzung der Automatisierungstechnik, der Einkommensverteilung, der Binnenwirtschaft und unserer Konkurrenzfähigkeit liegen.
Lösungsansätze für unsere grundsätzlichen Probleme ergeben sich zwangsläufig aus den Ergebnissen der einzelnen Analysen, auch dort, wo sie nicht ausdrücklich genannt werden. Es ist zwar nicht Ziel dieses Buches, fertig ausgearbeitete Lösungsvorschläge zu unterbreiten, wohl aber, auf veränderte Bewusstseins- und Verhaltensweisen hinzuwirken.
Die aus den Erkenntnissen der Analysen als notwendig erachteten Maßnahmen werden nur in Kompromissen verschiedener Interessensgruppen entstehen können. Detaillierte Erarbeitung von Lösungen gehört letzten Endes in den Aufgabenbereich der gewählten Volksvertreter und engagierter Bürger, die diese unterstützen und kontrollieren. Wir sind technisch in der Lage, einen sozial ausgewogenen Staat mit viel Geist und ohne Armut zu schaffen. Dazu brauchen wir eine funktionierende Demokratie und überzeugte Demokraten.
K1 Was uns betrifft
Deutschland geht es, was die Wirtschaftslage betrifft, so gut wie nie zuvor: Die Auftragsbücher sind voll, es werden wieder mehr Arbeitskräfte gebraucht und bei qualifiziertem Personal gibt es sogar Engpässe. Die Steuerquellen sprudeln wie schon lange nicht mehr. Außerdem kennen Bruttoinlandsprodukt und Volkseinkommen seit Jahren nur eine Richtung: Wachstum.
Dennoch fehlt Vertrauen in unsere Wirtschaft und unsere Politik, was sich nachteilig auf eine wichtige Investition für unsere Gesellschaft auswirkt, nämlich die ausreichende Gründung sesshafter Familien mit rundum gesunden Kindern. Zukunftsängste mindern die Strebsamkeit in Ausbildung und Beruf. Vorbildfunktionen gehen verloren. Jugendliche verweigern ihre Leistung in Schule und Gesellschaft. Scheinwelten verdrängen Visionen und Leistungswillen für die echte Welt.
K1.1 Stimmen und Stimmungen des Volkes
Der weitaus größte Teil unserer Bevölkerung sind Erwerbspersonen und deren Familien. Aus dieser Gruppe erwächst unser Nachwuchs und letzten Endes hängt unsere wissenschaftliche und technische Konkurrenzfähigkeit davon ab. Unter den von der Regierung vorgenommenen Reformen und den Entwicklungen der letzten Jahre muss ein großer Teil dieser Menschen leiden. Wie groß die Schatten in unserem Paradies sind, zeigt der Verlauf der folgenden Stimmungsbilder:
Juni 2004: Zukunftsangst der Arbeitnehmer wird größer
Immer mehr Beschäftigte in Deutschland sehen mit Skepsis in die Zukunft. 43 Prozent bangen um ihren Arbeitsplatz, knapp ein Viertel (23 Prozent) macht sich große Sorgen um die finanzielle Zukunft.
Dies sind Ergebnisse einer polis-Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die der dpa am Montag in Berlin auszugsweise vorlagen.
Ein Fazit der Umfrage unter 2235 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lautet: Die Stimmung in der Arbeitnehmerschaft ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern empfinde die Entwicklung auf dem Wirtschafts- und Arbeitsmarkt »als persönliche Bedrohung«. Nur noch 44 Prozent aller Befragten fühlten sich vor Arbeitslosigkeit relativ sicher. In Ostdeutschland seien es 20 Prozent./HB, 28.6.04/
April 2005: Deutsche werden immer unzufriedener
Die Sorge um den Arbeitsplatz löst bei den Deutschen wachsende Zukunftsängste aus. Die Unzufriedenheit nehme in der gesamten Bundesrepublik stetig zu, heißt es in einer Online-Studie. Pessimistisch macht die Bürger auch der Blick ins Portemonnaie.
Nicht einmal jeder dritte Bürger (28 Prozent) glaubt, dass man in fünf bis zehn Jahren noch gut in Deutschland leben kann. Zu diesem Ergebnis kommt die neueste Umfrage »Perspektive-Deutschland«, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.
Die traditionell hohe Zufriedenheit mit dem Leben in Deutschland geht deutlich zurück: 2003 waren 65 Prozent der Bürger zufrieden, jetzt sind es noch 60 Prozent.
Groß ist die Sorge vor allem um den Arbeitsplatz: Fast jeder zweite Deutsche (42 Prozent) fürchtet, seinen Job zu verlieren – ein Jahr zuvor waren dies 35 Prozent. Mehr als die Hälfte der Bürger (60 Prozent) rechnet damit, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation verschlechtert./HB, 27.4.05/
Oktober 2006: Junge Deutsche plagen Zukunftsängste
In der vom Nachrichtensender N24 veröffentlichten Emnid-Erhebung gaben 91 Prozent der Befragten an, dass nach ihrem persönlichen Eindruck immer mehr Menschen von Armut bedroht oder gar bereits verarmt seien. Die Angst, selber zu verarmen, ist danach bei den jüngeren Bürgern bis 29 Jahre mit 60 Prozent deutlich ausgeprägter als bei den Älteren.
/HB, 17.10.06/
Der weltweite wirtschaftliche Aufschwung, der seit Ende 2006 anhält, wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Dass jetzt ausgerechnet der Mangel an qualifiziertem Personal einen Engpass darstellt, ist allerdings nicht überraschend, denn man hat es in den schlechteren Zeiten aus Kostengründen versäumt, auszubilden und Wissenschaftler mit Zukunftsaufgaben zu beschäftigen und in der eigenen Firma zu halten. Mehr als 100 000 hoch Qualifizierte sind jährlich unwiederbringlich ab- und ausgewandert. Dieser Aderlass hält unvermindert an.
Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen wurde von einigen Politikern bereits als die lang ersehnte Wende am Arbeitsmarkt infolge der Reformen gedeutet. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Mischung aus kurzfristig tatsächlich erhöhter Nachfrage