Zeit zur Umkehr: Zeitgemäße Forderungen und spirituelle Wege zur Überwindung von Materialismus und Egoismus
Von Franz Weber
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Über dieses E-Book
Es ist an der Zeit, diese Wege neu beschreiten zu lernen. Hierfür sind zahlreiche Anregungen in diesem Buche mitgegeben.
Eine Neugeburt will sich im Menschen ereignen, der höhere Mensch soll in uns geboren werden.
Franz Weber
Franz Weber ist Kosmologe, Therapeut und freischaffender Künstler. Im Perceval-Institut für Kosmologie und christliche Hermetik wird Beratung und Forschung zu folgendenThemen angeboten: Gral und spiritueller Schulungsweg, Kunst und Religion, Partnerschaft und Gesundheit, Gesellschaftsfragen und Politik ...
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Buchvorschau
Zeit zur Umkehr - Franz Weber
Literaturverzeichnis
Einführung
Von manchen Menschen in leitenden wirtschaftlichen Funktionen und von skrupellosen Finanzmaklern hört man des öfteren, dass die Gier etwas Positives sei, da sie den Menschen anspornt, etwas erreichen und schaffen zu wollen. Ja, dass gerade unser enormer Wohlstand nicht möglich sei ohne Gier nach Reichtum, nach Erfolg und dem Egoismus, für sich und die seinen am meisten herausschlagen zu wollen.
Vordergründig mag dies ein starker Antrieb sein, doch wenn man etwas tiefer die langfristigen Auswirkungen solcher Einstellungen betrachtet, kann inzwischen recht leicht gefunden werden, dass dieses einseitige Habenwollen zu existenziellen Grenzen für unsere gesamtgesellschaftliche und menschliche Zivilisation führen muss. Denn man bedenkt dabei nicht wirklich die materielle Begrenztheit der Erde beziehungsweise das Polaritätsgesetz, wenn nämlich auf der einen Seite ein Zuviel gegeben ist, dass es anderswo einen Mangel, einen Ausgleich geben muss.
Zudem ist das mit der Gier keine so einfache Sache, denn sie hat selbst keine Grenzen, sie will immer mehr. Öffnet man sich ihr, wird man irgendwann von ihr gefangen und versklavt sein, da man nur noch hinterherlaufen muss, um ihr Habenwollen sättigen zu können. Sicherlich, es gibt Bereiche, wo man sich „überfressen" kann, wo man genug bekommt von irdischen Genüssen, weil sie im Übermaß krank machen können. Doch beim Geld ist das nicht so; da können die Bankkonten ins Uferlose steigen und man hat immer noch nicht genug. In diesem Teufelskreis sind ja viele Milliardäre gefangen. Da hilft dann nur noch das Geben, das Verschenken, sonst ist seelische Verhärtung und Krankheit vorprogrammiert.
Ein einseitiger Materialismus muss zwangsweise zu Ungerechtigkeiten, zu sozialen Schieflagen, zu seelischer Schwäche und zu krankhafter Ausbeutung hinführen, so wie dies vor allem in vielen ungesunden gesellschaftlichen Auswüchsen und Verderbtheiten in den „reichen" Ländern der Erde wahrzunehmen ist.
Die Ichheit, die Freiheit des Individuums, so wichtig sie für den Einzelnen ist, hat immer auch ein „zweiseitiges" Gesicht. Der Egoismus und die daraus hervorgehende Selbstsucht zeigt ein hässliches Gesicht, denn das Gemeinschaftliche, das Soziale wird darunter leiden müssen. Andererseits wird aber niemand auf das Recht nach Selbstbestimmung und Selbstgestaltung aus der Kraft eines freien Ichs verzichten wollen.
Das Ich ist also wie ein zweiseitiges Schwert, mit dem wir selbst entscheiden können und müssen, wohin wir uns wenden wollen: in den Egoismus, in die Ich-Verhaftung oder in die Reifung und Entwicklung des Ichs, hin zu mehr Gemeinschaftssinn, hin zum seelisch-geistigen Wachsen, auch über sich selbst hinaus, dahin, wo dieses Ich seine Heimat, seinen Ursprung finden kann.
Entweder wir wollen alles für uns selbst haben, es selbst genießen und vereinnahmen oder wir bewegen uns dahin, mehr Gebende, Schenkende zu werden, auf welchem Gebiet auch immer. Schenken kann man nur, was man hat. Wer viel schenken will, wird auch viel bekommen, damit er schenken kann, sei es materiell, seelisch oder auf geistigem Gebiet.
Jedoch, die Kräfte des Materialismus und des Egoismus sind heute sehr stark. Darunter leiden vor allem die Naturreiche, die Schwachen und die Erde selbst als unser mütterlicher Heimatplanet.
In der germanischen Mythologie wird die Kraft des Verschlingens und Raubens im Bilde des Fenriswolf beschrieben. Er tötet und besiegt die „alten Götterkräfte und -wesen, die die Menschen in früherer Zeit noch lenken, schützen und führen konnten. Heute sind wir dieser okkulten Macht, diesem Fenriswolf weltweit ausgeliefert. Über Finanzen, Großkonzerne, Medienberieselung und „politischer
Umerziehung beziehungsweise dem Verbreiten von Lügen sollen die Menschen gleichgeschaltet, „automatisiert" werden, nur noch dem System aus Wirtschaftswachstum, Profit und Konsum nützlich sein.
Nur Widar, der schweigsame Ase, konnte, wie in der Edda beschrieben, den Fenriswolf besiegen, in dem er seinen Stiefel in das weit aufgerissene Maul des Fenriswolf trat. Die Stiefel waren gemacht aus Resten von Stoffen und Leder, die beim Schuheherstellen übrigbleiben und die normalerweise achtlos weggeschmissen werden, weil sie, wirtschaftlich gesehen, zu nichts mehr nütze sind.
Nun, dieses Bild kann eine Wegweisung zur Umkehr beinhalten und auch, wie wir mit dem Fenriswolf, mit der alles verschlingen wollenden, widersacherischen Macht umgehen sollen. Unsere Wegwerfgesellschaft hat keine wirkliche Zukunft, Nachhaltigkeit ist angesagt. Aus allem kann man noch etwas machen, alles kann noch gebraucht werden. Nichts und niemand ist nutzlos, auch wenn einige Menschen nicht dem Bruttosozialprodukt dienen können, aus welchen Gründen auch immer.
Stiefel stehen für die Willenskräfte zum Wirken in der Welt. Reste, aus denen die Stiefel gemacht sind, deuten hin auf die Willenskräfte der Menschen, die diese nicht im Irdischen unterbringen konnten oder können, sei es, weil die Welt sie nicht aufnahm, sei es, weil ein früher Tod dies unmöglich machte.
Wichtig ist, dass etwas gewollt wurde, aber noch nicht umgesetzt werden konnte. Diese Kräfte sammelt Widar ein, mit ihnen hat er soviel Kraft, den menschenverachtenden Kräften des Welten-Wolfes etwas Zukünftiges, Stärkeres entgegensetzen zu können.
Zur Ganzheit eines irdischen Seins gehört das Wirken im materiellen Dasein, in der sozialen Gemeinschaft und für eine spirituell-geistige Ausrichtung, mit der wir das Irdische gestalten wollen. Jeder hat hierbei seine eigene Aufgabe innerhalb dieser Bereiche. Wenn etwas Geistiges stark gewollt wird, es aber verhindert wird, wie zum Beispiel viele spirituelle Impulse in der Geistesgeschichte bei den Templern, Katharern und sonstigen Märtyrern und Verfolgten, so war das nicht umsonst. Diese spirituellen Kräfte, diese „Reste" werden aufbewahrt und zu gegebener Zeit fruchtbringend eingesetzt.
Widar, der schweigsame Ase, weist vor allem hin auf das ruhige Lauschen nach Innen. Was kommt uns von da entgegen?
Nicht nur im Äußeren sollen wir aufgehen. In unserem eigenen Inneren ist so viel Potential, ist so viel Kraft und Erfüllung – wir müssen nicht nur im Außen nach Ablenkung und Genuss suchen und wühlen. Nach Innen geht der Weg, in uns selbst, in unserer Seele und in unserem Geist, in unserem spirituell-religiösen Streben werden wir Regionen und Sphären gewahr, die uns Fülle, Reichtum und Kraft verheißen, wenn wir bereit werden, duldsam, bescheiden und ehrfurchtsvoll diesen manchmal auch „steinigen", schmalen Weg durch Nacht und Einsamkeit beschreiten zu wollen.
Von Innen heraus, aus den Kräften des Geistes, aus einem neuen, selbstgewählten Verbunde mit den Götterkräften können wir sodann die irdische Welt nach himmlischem „Maß gestalten lernen. Das ist der Menschheit tiefstes Ziel: eine neue Erde, ein neues „Jerusalem
, eine Stätte nach Himmelsmaß mit am Irdischen gewonnenen Tugenden und menschlichen Fähigkeiten aufgebaut, in der sich Himmel und Erde, Mensch und Götterwelt vereinen können.
Weit ist der Weg dorthin, doch ohne Ziel können wir den Weg nicht finden. Auf diesem Weg sind mannigfaltige Gefahren und Hindernisse, aber auch viele Hilfen gegeben. In den nachfolgenden Kapiteln sollen einige dieser Hilfen angesprochen werden, damit sie uns auf dem weiten Weg, hin zur