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Fäustche: Goethe fer Eischteischer - Des FAUST-Thema - E lustisch-komisches Volks-Schauspiel - fer Vortraach unn Theater - in Frankforder Mundart mit e paar Bildercher
Fäustche: Goethe fer Eischteischer - Des FAUST-Thema - E lustisch-komisches Volks-Schauspiel - fer Vortraach unn Theater - in Frankforder Mundart mit e paar Bildercher
Fäustche: Goethe fer Eischteischer - Des FAUST-Thema - E lustisch-komisches Volks-Schauspiel - fer Vortraach unn Theater - in Frankforder Mundart mit e paar Bildercher
eBook147 Seiten1 Stunde

Fäustche: Goethe fer Eischteischer - Des FAUST-Thema - E lustisch-komisches Volks-Schauspiel - fer Vortraach unn Theater - in Frankforder Mundart mit e paar Bildercher

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Über dieses E-Book

Das FAUST-Thema wird hier humorvoll in noch verständlicher Frankfurter Mundart lebendig dargereicht.
Die Komödie wurde für die Volksbühne geplant, ist geeignet für den humorvollen Vortrag im geselligen Kreis und auch eine Fundgrube für bekannte und neue, originelle Ausdrücke.
Friedrich Stoltze (Frankfurter Latern) und Heinz Schenk (Blauer Bock) hätten ihre helle Freude daran gehabt und Goethe hätte sich schmunzelnd an die Zeit in seiner Heimatstadt Frankfurt zurückerinnert.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum16. Okt. 2014
ISBN9783735733641
Fäustche: Goethe fer Eischteischer - Des FAUST-Thema - E lustisch-komisches Volks-Schauspiel - fer Vortraach unn Theater - in Frankforder Mundart mit e paar Bildercher

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    Buchvorschau

    Fäustche - Herbert Sprenger

    Autor

    01 VORWORT

    Von dem spanischen König Karl V (1500 – 1550) stammt der Ausspruch: „Spanisch spreche ich mit Gott, Italienisch mit Frauen, Französisch mit Männern, Deutsch aber mit meinem Pferd. „Na, ja! ... Hätte es sie schon damals gegeben, hätte Karl V mit Gott und der Welt nur noch in der Frankfurter Mundart gesprochen.

    Dem pflichten ‚Kenner‘ wohlgefällig bei, weil diese Mundart bildhaft, ausdrucksstark und gefällig ist und sich nicht durch den Gehörgang sägt; sie verwischt scharfe Laute und ebnet Spitzen ein; sie kommt wie frisches Quellwasser aus dem Herzen, sprudelt wie Sekt geschwätzig schnell und belebend über die Lippen, fließt wie Öl ins Ohr, legt sich wie Balsam ins Gemüt, schmeichelt sich süß und heilsam wie Honig in ein mitfühlendes Herz, regt die Gedanken an und hebt den Leser auf eine höhere Ebene.

    Wer darin eine maßlose Übertreibung erkennen will, hat den Wesenszug des Frankfurter Schlingels und seiner Mundart erkannt: Das Gigantische zu verniedlichen und Lappalien maßlos aufzubauschen oder – um es in Mundart auszudrücken: E Mick‘ zu em Elefand uff zublase unn aus ‚em Riesebrocke e Klickerche zu mache.

    Damit empfiehlt sich die Frankfurter Mundart dem Dichter als die Sprache, in der er Buchstaben zu Worten und Worte zu Satzgebilden zusammenfügt, sie rhythmisiert, in Schwingung bringt und damit das Gemüt ästhetischer ‚Kenner‘ erreicht.

    Aber es soll auch leicht erregbare ‚Ignoranten‘ geben, die behaupten, ein Stimmbandgeschädigter mit tauber Zunge – eben ‚ e Bambelschnuud, die uff ‚em letzte Loch geröechelt hat‘ – hätte die Frankfurter Mundart ‚erfunden‘ und habe – dem Phlegma nachgebend – diese Ausdrucksform kraftsparend für seine lautbildenden Muskeln eingesetzt. Andere wären derart irritiert gewesen, dass sie ihn belustigt nachgeäfft und später daran Gefallen gefunden hätten.

    Die ‚Kenner‘ beschuldigt die ‚Ignoranten‘, das sei eine Verleumdung, aber sie können die Behauptung weder erfolgreich angreifen noch widerlegen.

    Die ‚Ignoranten‘ wiederum behaupten, die ‚Kenner‘ seien nicht bereit, in modernen Zeiten alte Zöpfe abzuschneiden und wollen eine tradierte Marotte glorifizieren. Die das sagen, können ihre Ansicht aber auch nicht untermauern und die Behauptung der ‚Kenner‘ nicht widerlegen.

    So wird der Streit wahrscheinlich als eine Angelegenheit des persönlichen Geschmacks noch lange fortbestehen, wird ungeklärt im Raum stehen bleiben und die Frankfurter Mundart wird weiterhin um die freundliche Annahme der Hörer buhlen.

    Isch abber, en aale Frankforder, saachs mit Stolz unn frei nach Adolf Stoltze:

    Die Frankforder Sprach

    Ei, unser Mundart is soo schee –

    vorausgesetzt, mer duht‘s verstehe;

    die is net eckisch, is net dreckisch

    is net klobisch, is net spitz,

    is abber voller Mudderwitz;

    die is gepfeffert unn voll Würze,

    trifft rund ins Herz unn des in Kürze.

    Ach, unser Mundart is soo schee.

    Kann e Ausheimische des verstehe?

    ‚S kimmt e Fraa unn will gleisch gehe.

    Was saache mir dann zu der Fraa:

    „Ach, geh doch fort! Jetz bleib doch daa!"

    Höert e Ausheimische des Wort,

    nimmt die ihrn Hut unn geht aach fort.

    E Einheimische kimmt gleisch zur Ruh‘,

    nimmt net de Hut, die zieht aus Schuh,

    … weil die‘s versteht!

    Bei zwei Bildern wird der Verdacht entstehen, der Autor / Illustrator habe bei Wilhelm Busch Anleihe gehalten. Zu Recht: Man erkennt in der MARTHE die WITWE BOLTE und in dem DICHTER den Dichter BÄHL-MANN. Das ist beabsichtigt, weil Goethes Todesjahr (1832) auch das Geburtsjahr von Wilhelm Busch ist. In diesem Zeitbereich hat ein gefühlter Bruch und Übergang in der Poesie stattgefunden: Die klassisch-gehobene, ‚marmorne‘ Poesie Goethes wurde von der betont heiteren, volkstümlichen Dichtkunst im Stile Buschs abgelöst. Der Autor bekennt sich zu beiden Dichterfürsten, die in ihm wie ‚zwei Seelen in seiner Brust‘ sind; aber sie liegen da nicht miteinander im Widerstreit, sondern haben sich ihm – jeder in seiner Form – liebenswürdig mitgeteilt und breitgemacht. Und das FÄUSTCHE soll auch als eine Hommage an beide aufgefasst werden. Deshalb:

    Mit Urwucht kam e Panzerfaust

    vom Goethe uff uns zu gebraust;

    de Panzer is de Goethe hier

    de FAUST is hier sein Kavalier.

    Der sisch e lustlisch FÄUSTCHE macht

    unn heimlisch sisch ins Fäustche lacht,

    der waas: Des gibt kaa Panzerschlacht,

    des is halt doch mehr hausgemacht.

    Der Herr Geheimrat mag den ober‘n Schichten

    in seiner Sprach‘ und in gehob‘nem Stil berichten.

    Wer abber soll‘n da drunne de ganz eifache

    Leutcher e Feuerche der Poesie entfache?

    Mach er der Mit- und Nachwelt Spaß.

    Abber wer mäecht‘n drunne dene uff e Faß?

    In diesen Spalt von Kunst- und Gunstgewerbe,

    häechts FÄUSTCHE rei, in eben diese Kerbe.

    ..... auf geht‘s.

    … derf isch vorschtelle …

    02 VORSPIEL AUF DEM THEATER

    (Direktor, Dichter und Luftikus hinterm Bühnenvorhang)

    DIREKTOR: (vom Frankfurter Bankenviertel)

    Ei, guck emal, (reibt sich die Hände)

    des Volk steht an de Kasse Schlange;

    de aane laatscht ‚em annnern uff die Fies,

    da muss de Dichter in sei Kist‘ rei lange

    unn dene aach was biete fer de Kies.

    Die – wolle lebe, liebe, lache

    unn sisch doch kaa Gedanke mache,

    die – wolle sisch des Denke schenke.

    Komm, pläetscher dene hie was Seichtes,

    um se mit Jux unn Dollerei e bissi abzulenke,

    doch riskier‘s net, dass die‘s morsche beichte.

    Mer ziehn se schee dorch‘en Kakau –

    mal ruff, mal runner – kreuz unn quer

    bis alle denke, se wäer‘n blau

    unn wäer‘n hier bei de Feuerwehr.

    Schenk ei en Schwank – unn volle Kanne

    unn du werst sehn: Die wern ders danke

    unn saache noch, se häettes aach verstanne!

    DICHTER: (vom Frankfurter Dichterviertel – erregt!)

    Isch hab die Nas‘ voll von dem Pöbel!

    Soll vom Parnass isch etwa rrrrunner steiche?,

    de Hansworscht spiele odder gar de Blödel?,

    dass Marktschreier uff de Bühn‘ rum kreische?

    Mein Goldschatz – gilt de Naachwelt nur;

    die Mitwelt –

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