Framework ECM Intelligence: Social ECM als kollaboratives Dokumentenmanagement
Von Ayelt Komus und Wilfried Heinrich
()
Über dieses E-Book
Mehreren Ansätzen unterliegt derzeit eine Entwicklung in diese Richtung, wenngleich mit unterschiedlichen kollaborativen Ausprägungsstufen. Zu den Entwicklungstreibern gehören vor allem Cloud-Archive1, die in kurzer Zeit eine breite Akzeptanz insbesondere im Bereich der privaten Nutzer gefunden haben. Dieser Trend resultiert nicht zuletzt aus der starken Verbreitung der mobilen Endgeräte, die als mobile Kleincomputer immer mehr zu individuellen Datenzentralen mit vielfältigen technischen Funktionen geworden sind. Zudem besteht ein deutlicher Trend hin zum Sharing, also dem Teilen, von Informationen.
Allerdings besteht die Herausforderung, die vom Ursprung her professionelle unternehmensgeschäftsprozessbezogene Ausrichtung von ECM mit den Bedürfnissen der privaten User zu koppeln. Dabei sollten möglichst kollaborative Strukturen unterstützt werden, die auch sehr komplexe Beziehungen bei der Nutzung digital gespeicherter Informationen erlauben.
Entsprechend definiert sich Social ECM (sECM) zunächst einmal als klassisches und nach professionellen Anforderungen funktionierendes Dokumentenmanagement, das aber gleichzeitig über seine bisher unternehmensbegrenzte Fokussierung hinausgeht, indem es ein kontrolliertes Teilen der elektronischen Informationen mit ausgewählten Adressaten erlaubt.
Dieses Framework nimmt in seiner praktischen Ausrichtung nicht nur eine Abgrenzung des Social ECM vom klassischen Dokumentenmanagement vor und weist ihm eine eigene Kategorie zu. Vielmehr widmet es sich auch der Fragestellung, wie sich sECM-Projekte systematisch planen, organisieren und managen lassen. Dabei werden auch die notwendigen technischen Infrastrukturbedingungen einer ausführlichen Betrachtung unterzogen und in einem Lösungsmodell dargestellt.
Ayelt Komus
Prof. Dr. Ayelt Komus beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem erfolgreichen Management von Projekten. Er ist Professor an der Hochschule Koblenz. Gemeinsam mit großen Projektmanagement-Verbänden hat er mehrere viel beachtete Studien zum erfolgreichen Projektmanagement durchgeführt. Er berät und begleitet namhafte Unternehmen bei der Gestaltung und Optimierung des Projektmanagements.
Ähnlich wie Framework ECM Intelligence
Ähnliche E-Books
Mit dem digitalen Reifegradmodell zur digitalen Transformation der Verwaltung: Leitfaden für die Organisationsgestaltung auf dem Weg zur Smart City Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraxishandbuch IT-Kommunikation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenData Governance: Grundlagen, Konzepte und Anwendungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWissen wird smart: Beiträge zu den Kremser Wissensmanagement-Tagen 2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTransformation von Unternehmen und Technologie: Wie sich die Daten- und Prozess-Migration erfolgreich steuern und umsetzen lässt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie digitale Transformation des Unternehmens: Systematischer Leitfaden mit zehn Elementen zur Strukturierung und Reifegradmessung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitaler Wandel – lean & systematisch: Disruptive und evolutionäre Innovationen ganzheitlich vorantreiben in Business & IT Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZukunftsfähige Unternehmensführung: Ideen, Konzepte und Praxisbeispiele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLean Digital Transformation: Geschäftsmodelle transformieren, Kundenmehrwerte steigern und Effizienz erhöhen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIT Management: Erfahrungen und Trends Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIT-Servicemanagement (in OWL): Umfrage und aktuelle Trends Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Next Episode: Code to Enterprise 3.0: Paradigmenwechsel in Unternehmen: 7 Thesen über die Zukunft von Arbeits- und Kommunikationsprozessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeTeOr-Workbook: Pädagogischer Praxisleitfaden zur Einführung digitaler Architekturen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitalisierungsprojekte erfolgreich planen und steuern: Kunden und Mitarbeiter für die digitale Transformation begeistern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSocial Media in der Internen Kommunikation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Digital Navigator: Ein Modell für die digitale Transformation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSocial Media Magazin #21: Das erste deutsche Social-Media-Magazin für Manager und Entscheider in den Bereichen Online-Marketing, Marktforschung sowie PR. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraxisorientiertes IT-Risikomanagement: Konzeption, Implementierung und Überprüfung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitales Produktmanagement: Methoden – Instrumente – Praxisbeispiele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStrategisches Informationsmanagement in Großprojekten der Industrie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitale Transformation in der Unternehmenspraxis: Mindset – Leadership – Akteure – Technologien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenData Governance für Manager: Datengetriebene Prozess- und Systemoptimierung als Taktgeber der digitalen Transformation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitalisierung in Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen: Konzepte - Lösungen - Beispiele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStatus quo und Relevanz von digitalen Ökosystemen in der deutschen Versicherungswirtschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitale Unternehmensführung: Kommunikationsstrategien für ein exzellentes Management Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaizen, Lean Management und Digitalisierung: Mit den japanischen Konzepten Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen erzielen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitalisierung im Controlling Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitale Transformation strategisch steuern: Vom Zufallstreffer zum systematischen Vorgehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBenutzerzentrierte Unternehmensarchitekturen: Ein portfolio-orientierter Ansatz zur Geschäftstransformation mit ArchiMate® Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOrganisationen digital und resilient transformieren: Ein Kompass zur ganzheitlichen Organisationsentwicklung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Framework ECM Intelligence
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Framework ECM Intelligence - Ayelt Komus
ist.
I Entwicklungstreiber für kollaboratives ECM
Die Technologien, Prozesse und methodischen Konzepte in den Unternehmensstrukturen wachsen immer mehr zusammen. Auch das Dokumentenmanagement muss sich offen für Veränderungen im Umfeld zeigen und sein Blickfeld erweitern. Zwar darf das Argument der Modernität nicht dazu führen, dass mit einer gewissen Beliebigkeit jedem Trend gefolgt wird, aber es ist wichtig, aus einem erweiterten Verständnis heraus kontinuierlich die relevanten Entwicklungsfaktoren zu erkennen und intelligent für die Weiterentwicklung von ECM zu nutzen. Herausforderungen dafür ergeben sich nicht nur infolge der Veränderungsgeschwindigkeit in Business und Technik. Durch die hohe Digitalisierungsdynamik in der gesamten Gesellschaft werden die von außen wirkenden Einflüsse auf ECM in Zukunft vermutlich noch vielfältiger werden. Umgekehrt wird ECM dadurch aber auch maßgeblich an Bedeutung gewinnen – wenngleich das ECM der Zukunft nicht gänzlich dem Dokumentenmanagement nach den Vorstellungen der Gegenwart entspricht.
Entwicklungstreiber des kollaborativen ECM
Abbildung 1
Unabhängig von der zukünftigen Weiterentwicklung ist jetzt bereits festzustellen, dass das Dokumentenmanagement bzw. Enterprise Content Management längst kein isolierter Bereich der IT-Welt mehr ist. Es steht unter vielfältigen Einflüssen, die einen erweiterten Blickwinkel auf die digitale Nutzung von Informationen erfordern.
1. Digitale Akzeptanz
Eine neue kollaborative Dimension des Dokumentenmanagements kann nur erreicht werden, wenn die Informationen und Dokumente in wachsendem Maß elektronisch zur Verfügung stehen. Und dies gilt für die Unternehmen gleichermaßen wie für die privaten Nutzer. So wächst in den Unternehmensorganisationen kontinuierlich der Umfang des digitalen Informationsvolumens zulasten der papierbasierten Dokumente. Gleichzeitig setzen immer mehr Geschäftsprozesse vollständig auf elektronischen Content.
Dies resultiert aus einer deutlich gewachsenen Akzeptanz digitaler Medien. So ermittelte etwa 2012 eine Studie des dii, dass quer durch die Hierarchieebenen und Altersgruppen der Unternehmen tendenziell eine große Bereitschaft besteht, verstärkt in digitale Technologien und Prozesse zu investieren. Zwar verzeichnet die Studie nach wie vor für das Top-Management in den persönlichen Affinitäten eine gewisse Distanz zu den digitalen Medien, doch nur jeder sechste von ihnen bezeichnet solche Investitionen als überflüssig. Im Gegenteil werden sie von 64 Prozent als zukunftsrelevant oder zumindest erstrebenswert beurteilt.
Bei den Fachbereichsmanagern und Teamleitern liegt die Quote derer, die sich für ein stärkeres Engagement der Firmen in digitale Techniken aussprechen, sogar jeweils bei über drei Viertel. Für sie sind die digitalen Medien mehrheitlich unverzichtbar geworden. In der Altersbetrachtung wiederum plädieren die jüngeren Beschäftigten bis 30 Jahre in fast doppelt so hoher Zahl für eine Steigerung des Investitionsengagements wie die Befragten im Alter von über 50 Jahren.
Dieses Kennzeichnen der hohen digitalen Affinität bei den Jüngeren hat zum Begriff der Generation der „Digital Natives" geführt. Sie wächst überwiegend schon im Kindesalter mit elektronischen Medien auf und entwickelt dadurch ein digitales Selbstverständnis. Im Gegensatz zu den älteren Generationen brauchen die Digital Natives ihre Verhaltensgewohnheiten nicht zu ändern, um mit den neuen digitalen Medien zu arbeiten. Stattdessen charakterisiert sich die Nachwuchsgeneration durch ein insgesamt digital geprägtes Handlungsprofil im Alltag. Zugleich verändert diese Generation zunehmend auch das Verhalten der älteren Generationen durch intensiven Transfer von Verhaltensmustern der Digital Native-Generation auf die älteren Generationen.
Für die kollaborative Nutzung von ECM hat diese Entwicklung der digitalen Akzeptanz samt der wachsenden soziografischen Angleichung digital orientierter Handlungsmuster eine zentrale Bedeutung: Die bisherige Fokussierung des Dokumentenmanagement auf den professionellen Einsatz in Unternehmen wird deutlich aufgeweicht, weil sich auch der private User gleich welchen Alters ganz selbstverständlich der elektronischen Speicherung und Archivierung von Bildern, Videos und anderen Dokumenten oder Informationen widmet. Dadurch entsteht ein selbstverständlicher und von persönlichen Interessen geprägter Zugang zum Dokumentenmanagement, wodurch wirksame Digitalisierungsimpulse in die Unternehmen hineingetragen werden.
2. Mobility
Die Flexibilisierung der Arbeitsplätze verknüpft mit ortsunabhängiger Nutzung von Anwendungen und Daten gewinnt eine immer größere Bedeutung. Dies geschieht zeitgleich mit einer fortschreitenden Arbeitsteilung und Vernetzung. Damit besteht als Konsequenz auch die Notwendigkeit, dass ECM-Lösungen nicht mehr nur am stationären Arbeitsplatz nutzbar sind. Vielmehr müssen sie auch einen bedarfsgerechten Zugriff über unterschiedliche Mobile Devices bieten, um dem veränderten Arbeitsrhythmus Rechnung tragen zu können. Die Unterschiede zwischen dem klassischen und dem mobilorientierten IT-Arbeitsplatz sind dabei sehr vielfältig:
Unabhängigkeit von der Infrastruktur: Wesentliche Grundlage für den IT-Arbeitsplatz der Zukunft ist die Abkehr von den ortsfesten Strukturen von Desktop-Rechnern mit ihren starren und infrastrukturabhängigen Technologien. Desktop-Rechner haben den Benutzer an ihren definierten Arbeitsplatz gebunden, so dass die Mitarbeiter bspw. nicht einmal in der Lage sind, einige Räumlichkeiten weiter im Gespräch mit Kollegen auf ihre lokal gespeicherten Daten zuzugreifen. Derartige Restriktion lässt sich durch die neuen Technologien wie etwa die Desktop-Virtualisierung auflösen, weil damit die Client-Nutzung von der ursprünglich festen IT-Architektur entkoppelt wird.
Zentralisierung für den standortunabhängigen Zugriff auf alles: Indem die Endgeräte im Falle einer Virtualisierung nur noch primär als Präsentationsinstrument für zentral bereit gestellte Anwendungen und Daten fungieren, kann der Ort des IT-Arbeitsplatzes frei gewählt werden. Anders als bisher ist ein flexibler Zugriff sowohl im unternehmensinternen Netzwerk als auch an anderen Firmenlokationen oder beim Kunden vor Ort möglich. Dies ermöglicht eine konsequente Ausrichtung der Prozesse auf den Business-Bedarf statt wie bisher abhängig von der technologischen Infrastruktur zu sein.
Neue Freiheiten bei den Endgeräten: Der Unterschied besteht jedoch nicht allein in der standortunabhängigen Nutzung etwa von Business-Applikationen, sondern es werden auch gleichzeitig neue Freiheiten in Sachen Endgeräte geschaffen. Schließlich können als Devices prinzipiell ebenso Tablet-PCs, Laptops oder Smartphones wie Desktops