Bunkai der Shotokan-Kata ab Schwarzgurt / Band 4 / eBook: Ein Nachschlagewerk für Karate-Kata der Shotokan-Stilrichtung

Von Tartaglia

Der vierte Band dieser Kata-Serie erweitert und vertieft das breite Spektrum des Bunkai der Karate-Stilrichtung Shôtôkan. Thema dieses Buches sind die Meister-Kata. Die sich hier bewusst streng an die Kata-Abläufe haltenden Anwendungen bieten dem Leser die Möglichkeit zu exakten und übersichtlichen Interpretationen der komplexen höheren Kata. Didaktisch weisend unterstützt das Buch mit Anregungen zu Taktiken, Prinzipien und zusätzlichen Anwendungen.

Aus dem Inhalt:

". In den Shôtôkan-Kata wiederholen sich die stiltypischen Techniken von der ersten bis zur letzten Kata immer wieder. Das ist richtig, denn wie wir alle wissen, kann man nicht oft genug üben, wenn man eine Technik wirklich vollkommen beherrschen will. Dadurch kommen in diesem Buch viele Techniken vor, welche bereits im dritten Band in verschiedenen Interpretationen vorgestellt worden sind. Doch jetzt werden die höher Graduierten angesprochen und man kann und muss mehr voraussetzen. Manche Anwendungen werden aus diesem Grund etwas stärker als zuvor von den Kata-Techniken abweichen. Der Vorteil ist, dass zusätzliche Anwendungen vorgestellt werden. Dem Dan-Träger, der Erfahrung im Karate gesammelt hat, wird es leicht fallen, auch die etwas bewusst komplex gehaltenen Bunkai-Techniken umzusetzen, bzw. nach eigenen Empfindungen zu erweitern."

- Zusätzliche Detailzeichnungen bei schwierigen Anwendungen
- Übersichtliche und detailgenaue Zeichnungen mit alle Einzelheiten
- Zusätzliche Zusammenstellung aller Kata "auf einen Blick"
- Ergänzende Text-Erklärungen bei schwierigen Passagen
- Erläuterung der japanischen Begriffe unter Zuhilfenahme von Zeichnungen

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: spectra
• Erscheinungsdatum: 31. Mai 2013
• ISBN: 9783981323979

Buchvorschau

Vorwort

In der Beschäftigung mit höheren Kata einer Kampfdisziplin steht im Vordergrund, dass die Anwendungen mit denen man sich auseinander setzt, nur eingeschränkte Aspekte und Interpretationen darstellen können.

Die Überlieferung eines Stils findet seinen höchsten Ausdruck in den fortgeschrittenen Kata.

Man kann sich vorstellen, dass eine Kampfdisziplin, die durch verschiedene Länder und Generationen bis zu dem heutigen Tag einen weiten Weg beschritten hat, so viele Elemente beinhaltet, dass man nur gezielte Bereiche behandeln kann und von denen wiederum auch nur bestimmte Facetten.

Aus diesem Grund sind die vorliegenden Ausarbeitungen bewusst mit nur jeweils einer einzigen klaren Linie – wie auch im dritten Band – gestaltet worden.

Der Karateka, der sich mit den höheren Shôtôkan-Kata beschäftigt, wird hier Bunkai-Interpretationen vorfinden, die sehr nahe an der entsprechenden Kata dargestellt worden sind. Die unterstützende Rolle dieses Buches besteht darin, eine Anleitung und Interpretationshilfe zu geben, welche individuell von jedem fortgeschrittenen Karateka ergänzt werden kann.

Auf diesem Niveau besteht die Möglichkeit, sich mit einem weiteren, höheren Aspekt zu beschäftigen: der Leere des Karate-do.

Wenn der gesamte Körper unterschiedliche Informationen so intensiv gespeichert hat, dass das „Denken" bei der Handlung wenigstens teilweise ausgeschaltet werden kann, bewegt man sich entschlossener und sicherer.

Dieser Zustand, den wir als „Mushin" bezeichnen, lässt sich beim Bunkai-Studium sehr gut, insbesondere mit Übungen gegen mehrere Partner, lernen.

Wer diese Herausforderung für sich selbst annimmt, wird die Freude erfahren, damit seinen Horizont zu erweitern.

Kata und Bunkai

Um Bunkai in der Tradition des Karate-dô den richtigen Wert zu geben, ist es notwendig, einen kurzen Blick in die Ursprünge dieser Disziplin zu werfen. Jedoch ohne in die Details zu gehen, um den Rahmen des Bunkai nicht zu sprengen. Für ausführlichere historische Informationen beachten Sie bitte das Literaturverzeichnis.

Die ersten Spuren einer waffenlosen Kampfmethode auf Okinawa führen in das 10. Jahrhundert zurück. Diese Methode wurde unter dem Namen Ti (Technik) bekannt, der aus dem okinawanischen Dialekt entstammt. Später wurde diese Bezeichnung durch das japanische Te (Hand) ersetzt. Ti existiert heute noch auf Okinawa und hat diverse moderne Karate-Stilrichtungen beeinflusst.

Durch die Intensivierung der Kontakte mit der chinesischen Kultur im 14. Jahrhundert wurde Ti durch die chinesische Kampfmethode Quan-fa (oder Chuan-fa – auf japanisch Kempô) beeinflusst.

So entstand Tôde („Technik aus China oder „chinesische Hand). Die Ursprungssysteme des Quan-fa entstammen den chinesischen Shaolin-Klöstern.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Tôde – bedingt durch intensivere Handels- und sozialpolitische Kontakte – immer stärker durch chinesische Kampfkunst-Experten beeinflusst. So ergab es sich, dass – um der Kampfkunst in Okinawa eine Identität zu geben – „Tôde in „Okinawa te umbenannt wurde.

Das Okinawa te entwickelte sich durch die individuellen Auffassungen der verschiedenen Meister unterschiedlich, und so ergaben sich zwei Richtungen, welche als Shôrin ryû und