Die Fälle der Carmen Siebert - Autismus, Mord, Übergriff, Milzruptur, Eifersucht, Sex-Videos, Hundesitting, Nordkap, Clique, Verrat, Missbrauch, Öko, Kommune, Ärztin, Eifersucht: Hauptkommissarin und Autistin
Von Rolf Horst
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AutistInnen sind nicht behindert - Autismus ist genetisch bedingt und wird vererbt - sondern werden behindert.
Rolf Horst
Jahrgang 1960, in Bremen geboren. In zweiter Ehe verheiratet, lebt mit seiner Frau und einer Hündin, die aus dem Tierschutz kommt, in Niedersachsen. Rolf Horst war über 40 Jahre in der EDV und im Personalwesen tätig. Davon 21 Jahre in einem Medienunternehmen. Mehrere Jahre hat er in EDV Unternehmen gearbeitet und dort Kunden betreut. Er liebt Musik - 70er Jahre Musik, genauso wie Liedermacher und Protestsänger (Reinhard Mey, Konstantin Wecker, Hannes Wader u.a.) und die tollen neuen Künstler*innen (Lea, Lina Maly u.a.) aus Deutschland. Kontakt: rolfhorst1@freenet.de und niekehorst@freenet.de
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Buchvorschau
Die Fälle der Carmen Siebert - Autismus, Mord, Übergriff, Milzruptur, Eifersucht, Sex-Videos, Hundesitting, Nordkap, Clique, Verrat, Missbrauch, Öko, Kommune, Ärztin, Eifersucht - Rolf Horst
Sammelband Fall 1 - 6
Kriminalroman
Der Autor: Rolf Horst wurde 1960 in Bremen geboren. Er lebt mit seiner Ehefrau einer Hündin und der Katze, die beide aus dem Tierschutz kommen, in der Nähe einer norddeutschen Kleinstadt. Nieke Horst, heute 60, ist Asperger Autistin, studierte Germanistik, Französisch, Erwachsenenpädagogik und Sport, übte viele Jahre japanisches Rinzai-Zen nebst Klosteraufenthalt in Japan und entwickelte daraus mit ihrem Mann ihre Lebensform der Stille, Schlichtheit und Struktur, die es ihr möglich macht, am Rande einer gehetzten, ignoranten NT-Gesellschaft zufrieden zu leben.. Ihr Buch „Böse Essays ist im Januar 2024 bei tredition erschienen. Seit Kurzem ist ihr neues Buch „Autistische Essays – Gedanken eine alten Autistin
bei tredition und im Buchhandel erhältlich.
© 2025 Rolf Horst
ISBN Softcover: 978-3-384-57067-3
ISBN Hardcover: 978-3-384-57068-0
ISBN E-Book: 978-3-384-57069-7
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg,
Germany.
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung Impressumservice
, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Der Tod vertritt meine Interessen 7
Stirb denn du hast mich getötet 69
Sieht man mir den Mörder an? 133
Blutige Niete 183
Der Strauß des Todes 237
Der Tod ruft dich beim Namen 287
Der Tod vertritt meine Interessen
Carmen Siebert ist Kriminalhauptkommissarin bei der Mordkommission und Vollblutpolizistin. Der Polizeichef und auch ihre Kolleg*innen sind von ihren Alleingängen nicht immer begeistert, aber ihr Erfolg bei der Aufklärung von Verbrechen spricht für sie. Bei ihrem letzten Fall wurde sie von zwei Tatverdächtigen brutal zusammengeschlagen und lag lange Zeit im Krankenhaus. Der behandelnde Arzt ließ von einem Psychiater einige Tests mit ihr durchführen und dieser diagnostizierte nicht nur eine posttraumatische Belastungsstörung, sondern auch hochfunktionalen Autismus und er sorgte dafür, dass sie anschließend in eine psychosomatische Traumaklinik überwiesen wurde. Wie anstrengend dieser Aufenthalt werden sollte, das hätte sie sich im Traum nicht vorstellen können. Aber die Vergangenheit lässt einen nicht los, es sei denn, man schaut sie sich schonungslos und unter fachlicher Anleitung an.
Carmen Siebert fluchte laut. „Jetzt geh’ endlich an dein Telefon! Es war schon der dritte Versuch ihren Kollegen Peter Weigand zu erreichen. Wieder nur die Mailbox. „Peter, ich erreiche die Rufbereitschaft nicht. Tom geht nicht an sein Telefon. Ich habe einen Tipp bekommen und bin auf dem Weg zu einem Treffen mit dem Informanten. Wir wollen uns im Kleingartengebiet »Feuchtwiese« treffen. Du weißt schon, das ist ganz in der Nähe vom Tatort. Die Parzelle befindet sich im Sperberweg neunzehn. Beeil dich!
Carmen hielt ihren Wagen neben der Schranke zur Schrebergartenkolonie an und stellte den Motor ab.
Sie nahm aus dem Handschuhfach ihre Taschenlampe, prüfte ihre Waffe noch einmal und machte sich auf den Weg.
Peters Frau kam aus der Küche und drückte ihm sein Handy in die Hand. „Du hast wohl auf Vibration gestellt und dein Handy auf der Arbeitsplatte liegen lassen. Es müssen einige Anrufe eingegangen sein, es ist ohne herunterzufallen die ganze Platte entlang gewandert."
„ ...Sperberweg neunzehn. Beeil dich!". Weigand hörte die Sprachnachricht zum zweiten Mal ab, dann wählte er eine Dienstnummer und forderte Unterstützung an. Er machte sich große Sorgen um seine Kollegin. Weigand erfuhr, dass bereits Fahrzeuge unterwegs waren, da Carmen ebenfalls um Unterstützung gebeten hatte.
Carmen musste vom Parkplatz nur fünf Minuten zu Fuß gehen, im spärlichen Licht der zwei, drei Laternen dauerte es eine Zeitlang, ehe sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Dann war sie im Sperberweg. Jetzt nur noch die Nummer 19 finden, dachte sie, als sie einen Lichtschimmer in einem der Parzellenhäuschen wahrnahm.
Sie bewegte sich etwas langsamer darauf zu und tatsächlich an der Holzpforte hing ein Schild mit der Nummer neunzehn. Vorsichtig öffnete sie die Pforte und hoffte darauf, das diese nicht quietschte, dann ging sie den gepflasterten Weg bis zum Häuschen.
Die Taschenlampe hatte sie bereits vorher ausgeschaltet. Sie wollte gerade vorsichtig anklopfen, als sie mit voller Wucht ein Schlag in die Nierengegend traf. Im selben Augenblick wurde die Tür aufgestoßen und traf Carmen am Kopf. Sie fiel der Länge nach hin und bekam die Tritte in den Unterleib und an den Kopf gar nicht mehr mit. Es gab ein schreckliches, knackendes Geräusch, als ihr Nasenbein brach.
Weigand sah Carmens Wagen auf dem Parkplatz stehen und gab Gas. Mit lautem Krachen durchbrach sein Wagen die Schranke, gut dass er früher Rallyes gefahren war, das machte sich auf den engen Wegen bezahlt. Falkenweg, Steinkautzweg, Sperberweg, da war er also. Er bremste scharf ab und brachte seinen Wagen zum Stehen. Kaum hatte er die Tür aufgerissen, da lief er auch schon los.
„Hast du das Krachen gehört? Das war die Schranke! Wir müssen hier verschwinden und zwar schnell! Das ist bestimmt ihr Kollege", der Mann, der Carmen von hinten mit einem Spaten geschlagen hatte, rief seinem Kumpel, der im Haus gewartet hatte, noch zu, wo sie sich nach ihrer erfolgreichen Flucht treffen wollten und lief los.
Von allen Seiten sah man jetzt Streifenwagen mit Blaulicht angefahren kommen. Weigand stieß die Pforte auf und sah, wie eine Gestalt über die Hecke in den Nachbargarten kletterte und dann versuchte einen Holzzaun zu überwinden. Ihm entgegen kamen Polizist*innen mit großen Handscheinwerfern, die die umliegenden Gärten ausleuchteten. Als sie den flüchtenden Mann sahen, gaben sie laute Anweisungen zum Stehenbleiben, die dieser ignorierte.
Eine besonders sportliche Polizistin sprang über die Hecken, wie beim Hindernislauf und konnte dem Flüchtenden den Weg abschneiden. Das sie auch noch Kampfsport erprobt war, erlebten die Kolleg*innen aus nächster Nähe. Zwei Griffe und der Mann lag am Boden, die Waffe, die er bei dem kurzen, heftigen Kampf verloren hatte, wurde erst einmal mit einem Fuß weggestoßen, bis die Handschellen angelegt waren.
Weigand hatte Carmen noch gar nicht gesehen, sein Augenmerk lag auf dem zweiten Mann, der genau in entgegengesetzte Richtung zu flüchten versuchte. Weigand gab einen Warnschuss ab und bedeutete dem Mann stehenzubleiben, aber der rannte weiter.
Die Streifenwagenbesatzungen, die vom Parkplatz und der Straße her in das Kleingartengebiet stürmten hatten allerdings keine Mühe, den Mann noch innerhalb der Schrebergärten zu stellen.
Als Weigand Carmen blutüberströmt auf dem Boden liegen sah, rief er sofort einen Rettungswagen samt Notarzt zur Hilfe. Er kniete neben Carmen nieder, fühlte vorsichtig den Puls am Hals und sah dann im Schein der Handscheinwerfer nach ihren Verletzungen.
Endlich traf der Notarzt ein und untersuchte Carmen. Er spritzte ihr irgendein Präparat und ließ sie dann vorsichtig auf die Trage verbringen. Weigand warf einer Polizistin seinen Autoschlüssel zu und stieg zu Carmen in den Rettungswagen.
Im Krankenhaus wartete schon der Polizeichef Günther Schmid in der Notaufnahme. Carmen wurde beatmet und man hatte ihr auch schon einen Zugang gelegt, an dem ein Tropf hing. Der Notarzt gab dem Team der Notaufnahme die notwendigen Informationen zum Zustand der Patientin, ein Operationssaal war bereits vorbereitet worden. Ab hier durfte keiner mehr mitgehen.
„Wie ich ihre Alleingänge hasse!, der Polizeichef tobte vor Wut und war richtig ärgerlich. „Dann kommt natürlich so etwas dabei heraus.
. Weigand unterbrach seinen Chef. „Sie war nicht leichtsinnig,", verteidigte er Carmen so gut es ging, „Sie selbst hat die Unterstützung angefordert und wenn ich mein Handy nicht in der Küche liegengelassen hätte, dann wäre das alles nicht passiert.
Schmidt winkte ab. „Es ist immer dasselbe mit Carmen, aber diesmal wird sie die Konsequenzen zu tragen haben.", der Chef konnte sich gar nicht wieder beruhigen. Die Tür, durch die der Arzt kam, hatte er gar nicht gehört.
„Wenn sie dazu noch in der Lage sein wird!", der Arzt sah Schmidt und Weigand ernst an.
Bea lag in ihre Decke gehüllt bei Tom im Arm. Bea Beyer und Tom Breitzke waren Kolleg*innen von Carmen und Weigand. „Wie spät ist es eigentlich?", Tom versuchte die Uhrzeit auf Beas Radiowecker abzulesen.
„Kurz nach zweiundzwanzig Uhr, wieso fragst Du?. Bea wollte die traute Zweisamkeit ungestört genießen. „So ein Mist, ich muss mein Handy überprüfen.
. Sieben Anrufe von Carmen, zwei von der Dienststelle und eine Sprachnachricht von Peter Weigand.
„Was meinen Sie damit, ob sie noch in der Lage sein wird? Günther Schmidt sah den Arzt ungläubig an. „Also die Nierenquetschung, die gebrochenen Rippen und der Nasenbeinbruch sind noch die kleineren Übel. Die Milzruptur wird gerade operiert und wir müssen abwarten, ob sie den Eingriff überlebt oder ob das Gesamtbild ihrer Verletzungen zu schwer ist, zumal sie durch den hohen Blutverlust ziemlich geschwächt ist.
.
Tom und Bea stürmten in den OP-Trakt. „Was ist mit Carmen?, wollte Bea wissen und blickte betroffen von Schmidt zu Weigand. „Bist du total bescheuert?
, Weigand brüllte Tom an.
Bea und der Polizeichef zuckten erschrocken zusammen. „Weigand, mäßigen Sie sich!. Günther Schmidt rief seinen dienstältesten Mitarbeiter zur Ordnung. „Ist schon in Ordnung Chef. Er hat ja recht! Ich habe heute Rufbereitschaft und trotzdem mein Handy ausgeschaltet.
, gab Tom kleinlaut zu.
Bea sah Tom fassungslos an. „Du hast Rufbereitschaft? Und in der Zeit gehst Du mit mir ins Bett und schaltest Dein Handy aus.. Der Polizeichef wurde erst kreidebleich und dann feuerrot. „Sie melden sich morgen früh um acht Uhr in meinem Büro! Und jetzt verschwinden Sie hier, bevor ich meine gute Erziehung vergesse!
.
Tom machte auf dem Absatz kehrt und ging Richtung Ausgang. Kurz davor holte Weigand ihn ein. „Gequetschte Nieren, gebrochene Rippen, eine Milzruptur, eine gebrochene Nase! Na, soll ich weitermachen? Die können uns nicht einmal sagen, ob Carmen das überlebt.".
Weigand drehte sich um, ließ Tom einfach stehen und ging zurück in den OP-Wartebereich.
Bea stand in Tränen aufgelöst neben dem Polizeichef. „Sie können ja nichts dafür, Frau Beyer. Aber Herr Breitzke wird sich dafür vor der Internen und sicherlich einem Disziplinarausschuss verantworten müssen.".
Carmen Siebert betrat nach achtwöchiger Abwesenheit erstmals wieder die Räume der Mordkommission K7. Auf ihrem Schreibtisch stand ein wunderschöner Blumenstrauß mit einer Karte von den Kolleg*innen und ein prall gefüllter Präsentkorb.
Aufgrund der brutalen Gewalt, mit der die beiden Täter gegen sie vorgegangen waren, wurde wegen einer Milzruptur mit inneren Einblutungen in der Klinik sofort eine Notoperation durchgeführt.
Leider war nach der ersten OP eine weitere Blutung der Milz aufgetreten, offenbar hatte eine Naht nicht gehalten oder eine weitere Verletzung war übersehen worden. Als sie wieder zu sich kam, war sie nicht mehr dieselbe.
Dieser unvorhersehbare, brutale Angriff hatte bei ihr eine Retraumatisierung ausgelöst. Lange verdrängte Gewalterfahrungen aus der Kindheit waren wieder an die Oberfläche gelangt und hatten von ihrer Psyche Besitz ergriffen. Der zuständige Stationsarzt war allerdings über die zügige Wundheilung genauso überrascht, wie über einige von Carmens Reaktionen, so dass er einen Facharzt der Neurologischen Abteilung um Unterstützung bat.
Der Neurologe hatte einen Verdacht, den er aber nicht verifizieren konnte, dazu war ein spezieller Psychiater notwendig. Dieser wurde angefordert und führte mehrere Gespräche mit Carmen und ließ sie einige Tests ausführen. Danach war seine Diagnose eindeutig: Carmen war hochfunktionale Autistin und litt zudem an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Der Autismus war es, der ihr zu dieser unglaublichen Intuition verhalf. Sie hatte eine so tiefe Wahrnehmung, wie neurotypische Menschen sie niemals erreichen werden. Sie konnte bei einem Gegenüber die »böse Aura« förmlich sehen.
Ihr Autismus führte dazu, dass sie lieber für sich alleine arbeitete, aber wenn es sich um ein gemeinsames Projekt handelte, dann konnte sie auch mit anderen Menschen zusammenarbeiten. Der Psychiater war es denn auch, der eine Reha in einer psychosomatischen Klinik mit Traumatherapeut*innen durchsetzte.
Hier fand Carmen Unterstützung sowohl bei der Aufarbeitung ihrer Retraumatisierung als auch für den Umgang mit ihrem Autismus und ohne das man versuchte sie »einzunorden« oder zum Masking zu drängen.
Es huschten immer wieder Kolleg*innen vorbei, die sie freundlich begrüßten und ihr sagten, wie sehr sie sich freuten, dass sie wieder an Bord sei. Die Berührungen waren ihr meist unangenehm, was auch eine Folge ihres Autismus war.
Denn kein Autismus stimmt mit dem eines anderen Menschen überein oder wie man zu sagen pflegt: »Kennst Du einen Autisten, dann kennst Du einen Autisten«!
Günther Schmidt, der Polizeichef betrat das Büro und begrüßte sie kurz und knapp, nur um ihr dann zu sagen, dass es einen Leichenfund im Schmuckviertel gab und sie sich sofort auf den Weg machen müsse.
„Ich muss gar nichts!, antwortete Carmen gereizt, „Ich bin zur Zeit nur für den Innendienst tauglich, du kennst den Bericht der Klinikärzte. Darum müssen sich Tom und Bea kümmern.
Der Polizeichef sah sie mitleidig an und sagte dann: „Tom ist seit zwei Wochen in Kiel und Bea hat sich zum Einbruch versetzen lassen. Da wirst du deine Untauglichkeit solange verschieben müssen, bis die beiden neuen Kollegen eintreffen!"
Carmen holte tief Luft, griff nach dem erstbesten Gegenstand – ein Locher aus Metall – und während sie lautstark losschrie, flog dieser auch schon durch das ganze Büro. Es folgten geschriene Flüche und allerlei Verwünschungen, sie schlug sogar mit der Faust gegen die Bürowand, was ihr natürlich Schmerzen bereitete. So hatte Günther Schmidt Carmen noch nicht erlebt.
Bevor er irgendwie darauf reagieren konnte, schob ihn ein älterer Kollege aus dem Raum. Kaum waren sie draußen auf dem Flur, da schimpfte dieser mit dem Polizeichef, wie mit einem ungezogenen Jungen. Ob er eigentlich wisse, was Autismus sei und was sein Auftritt gegenüber Carmen bei ihr ausgelöst habe?
Sieben von zehn Kolleg*innen hätten ein wenig über Autismus recherchiert, um sich mit der neuen Situation vertraut zu machen, auch wenn nicht alle Autist*innen gleich seien und ob er zu den Dreien gehöre, die meinten, dass alles so weiterlaufen könne wie bisher?
Der Polizeichef sah den älteren Hauptkommissar betreten an und ging dann in sein Büro. Carmen hatte sich nach außen hin etwas beruhigt, aber innerlich kochte sie immer noch vor Wut und Ärger.
Peter Weigand, einer der dienstältesten Kollegen verzichtete auf seinen üblichen Klaps gegen die Schulter von Carmen. Er hatte gelesen, dass viele Autist*innen Berührungen als unangenehm empfinden.
Er nahm ihre Jacke von der Stuhllehne und sagte geradezu sanft zu ihr: „Komm, lass uns fahren. Günther ist ein Vollpfosten! Er weiß gar nichts über Autismus, nicht das ich da ein Fachmann bin, verstehe mich nicht falsch. Da ja kein Autist wie der andere ist, seid ihr ja auch die einzigen Fachleute, was euren Autismus anbelangt.", Peter schaute sie nicht an, sondern stur auf auf den Flur.
Carmen nickte nur zustimmend, dann antwortete sie: „Aber das zur Zeit nur unzulänglich, ich weiß noch nicht viel darüber, was von meinem Verhalten autistisch ist und was normal. Die Frage ist ja auch, was ist normal? Das neurotypische Verhalten von Menschen? Menschen, die einen sofort in die Behindertenschublade stecken und gar nicht erkennen können, das wir nur anders aufgestellt sind, vielleicht sogar besser. Der Psychiater in der Rehaklinik hat mir gesagt, dass Autismus genetisch bedingt ist, also vererbt wird. Autismus ist keine Krankheit, mit der man sich bei der Nachbarin angesteckt hat. Und jetzt, wo ich durch die Gespräche weiß welche Verhaltensmuster auf Autismus hinweisen, ist mir klar geworden, dass mein Vater auch Autist war. Er konnte sich stundenlang alleine mit speziellen Themen beschäftigen. Er hat unzählige Sprachen gelernt, aber er hat auch getrunken und geprügelt, vertrümmen hat er das genannt. Und oft genug tat er das auf Anordnung meiner Mutter." Den Rest der Fahrt zum Tatort schwieg Carmen.
Das Schmuckviertel lag in Innenstadtnähe und war, aufgrund von freien oder mit Abbruchhäusern bebauten Grundstücken, ein begehrtes Objekt bei allen
