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Jammern kannst du später: Wie du dir mit mehr Selbstvertrauen ein erfülltes Leben schenkst
Jammern kannst du später: Wie du dir mit mehr Selbstvertrauen ein erfülltes Leben schenkst
Jammern kannst du später: Wie du dir mit mehr Selbstvertrauen ein erfülltes Leben schenkst
eBook402 Seiten4 Stunden

Jammern kannst du später: Wie du dir mit mehr Selbstvertrauen ein erfülltes Leben schenkst

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Über dieses E-Book

Inge Schumacher ist Expertin für Persönlichkeitsentwicklung und Heilpraktikerin. Seit vielen Jahren unterstützt sie ihre Klienten in schwierigen Lebenssituationen.

In diesem Ratgeber teilt sie viele praktische Tipps zur Stärkung deines Selbstvertrauens. Mit Beispielen, Übungen und Inspirationen erhältst du Antworten darauf, wie du raus aus dem Jammern kommst und so deine Potenziale entfalten kannst.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum29. Apr. 2024
ISBN9783759780294
Jammern kannst du später: Wie du dir mit mehr Selbstvertrauen ein erfülltes Leben schenkst
Autor

Inge Schumacher

Inge Schumacher ist Expertin für Persönlichkeitsentwicklung. Bevor sie Heilpraktikerin wurde, arbeitete sie im Controlling und in der Unternehmensberatung. Seit vielen Jahren unterstützt sie mit Erfolg Menschen dabei, nachhaltig gesund zu werden und zu bleiben. Inge Schumacher lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

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    Buchvorschau

    Jammern kannst du später - Inge Schumacher

    1. Einleitung

    Wenn du das hier liest, bist du wahrscheinlich unzufrieden und willst etwas verändern. Du bist auf der Suche nach Ideen, wie es für dich weitergehen kann. Deine bewährten Strategien reichen nicht mehr aus. Vielleicht wird dir gerade alles zu viel. Dann jammerst du ein wenig vor dich hin. Du bist damit nicht allein. Nicht umsonst wünschen sich viele Menschen gerade Veränderung. Sie hinterfragen ihre Beziehungen oder suchen sich einen anderen Arbeitsplatz. Das ist kein Zufall, sondern ein Symptom für die herrschende Veränderungsenergie.

    Du hast dir eine gute Zeit ausgesucht, um loszugehen. Das Althergebrachte wird von uns immer mehr auf den Prüfstand gestellt. Wir sind viel weniger bereit, uns mit den Gegebenheiten abzufinden. Scheinbar feststehende Strukturen verändern sich schneller, als wir zuschauen können. Wir wollen uns nicht mehr um jeden Preis an eine Arbeitsstelle oder eine Beziehung anpassen. Wir haben das Recht auf ein glückliches Leben und fordern das auch ein.

    Momentan sind viele Menschen unzufrieden. Nicht zufällig sind so viele von Burnout und Depressionen betroffen. Sie bremsen sich aus, weil sie so nicht weiterleben wollen, aber noch keine Alternativen sehen. Ihr wirkliches Selbst setzt alles daran, aus dem Kokon von Automatismen, Erwartungen von außen und Glaubenssätzen auszubrechen. Es muss doch auch anders gehen, hoffen sie. Ja, das tut es.

    Wenn ich Betroffene befrage, bekomme ich oft die Antwort, dass sie unzufrieden sind und etwas anderes in ihrem Leben brauchen, auch wenn sie noch nicht genau wissen, was das ist. Bei vielen herrscht große Verunsicherung.

    Du musst dir nichts ver-dienen. Du musst nicht die Erwartungen anderer be-dienen oder dich irgendwem an-dienen. Du darfst deinen eigenen Weg gehen. Vertrauen in dich selbst gibt dir eine feste Basis, von der aus du Neues erkunden und wichtige Lebensfragen beantworten kannst. Selbstvertrauen ist das, was du brauchst, um wirklich weiterzukommen. Sobald du lernst, dir selbst zu vertrauen, fängst du an, dein wirkliches Selbst zu leben, und fühlst dich frei.

    Es gibt keine feste Anleitung dafür, den für dich passenden Weg raus aus der Hilflosigkeit und dem Jammern zu mehr Selbstvertrauen und innerer Sicherheit zu finden. Ich biete dir hier keine schnellen Lösungen, dafür aber nachhaltige. Ich begleite dich dabei, dich auf eine neue Art kennen- und schätzen zu lernen.

    Dein wahres Ich, deine Kernkompetenzen und deine Stärken wollen gesehen und gelebt werden. Nicht nur du brauchst sie dringend, wir alle profitieren davon, wenn du dir selbst vertraust. Menschen, die sich selbst vertrauen, sind wie Tankstellen für die Stabilität der gesamten Gesellschaft.

    Was du in diesem Buch mitbekommst, ist das, was du eigentlich als Kind hättest lernen sollen. Es geht um die Grundlagen, wie du dein Leben gestaltest; wie du aus dem Jammern heraus- und ins Handeln hineinkommst. Das Einzige, was du dafür brauchst, ist die Bereitschaft loszugehen und dich neu kennenzulernen. Ich spreche mit diesem Buch alle an, die ihr Leben in beide Hände nehmen und bewusst gestalten wollen.

    Alle, die

    bereit sind, sich kennen- und schätzen zu lernen, um mehr Selbstvertrauen zu entwickeln

    neugierig auf sich sind; auf die Dinge, die in ihnen schlummern

    Arbeit in die eigene Entwicklung investieren wollen

    Wenn du in dieses Buch schaust, bist du bereit, dich mit dir selbst zu beschäftigen. Das ist eine gute Voraussetzung dafür, dir die Macht über dein Leben zurückzuholen.

    Wenn du dich auf diesen Weg machst, wird Folgendes passieren:

    1. Du siehst klarer

    Du lernst, einen Schritt zurückzutreten. Dadurch ist deine Wahrnehmung nicht mehr so durch alte Gewohnheiten und Automatismen gefärbt. Du weißt, wo du hinwillst und warum. Du hörst deinem inneren Monolog zu, wenn er sich über Veränderungen aufregt, und amüsierst dich darüber. Du beziehst nicht mehr alle Überraschungen und Herausforderungen auf dich und deine vermeintlichen Unzulänglichkeiten. Du fühlst dich auch nicht mehr so durch Gegenwind von außen bedroht.

    2. Du fühlst dich stabiler

    Je mehr du dich selbst verstehst und deine inneren Verletzungen heilst, desto sicherer fühlst du dich. Du wirst mehr zu einer Einheit von Körper, Verstand und Seele. Du erlebst, dass du dich nicht im Stich lässt, und das macht dich sicherer. Du bekommst tiefere Wurzeln, die dich halten, auch wenn die Stürme des Lebens dich einmal heftig durchpusten. Deswegen wirst du auch deutlich weniger jammern, wenn sich Dinge nicht so entwickeln, wie du es dir vorstellst.

    3. Du wirst ruhiger

    Deine innere Anspannung lässt nach. Du wirst von deinen Gefühlen weder überwältigt, noch bist du von ihnen abgeschnitten. Du kannst sie als Signale wahrnehmen und mit ihnen umgehen. Wenn du dein authentisches Selbst gefunden hast und mehr in dir ruhst, wirst du immer wieder dorthin zurückkehren können.

    4. Du wirst mutiger

    Du stehst mehr zu dir und fühlst dich weniger verwundbar. Du probierst mehr aus und traust dir auch mehr zu. Auf dieser Basis wächst Zivilcourage. Darunter verstehe ich den Mut, sich für Schwächere einzusetzen, aber auch zu den eigenen Fehlern zu stehen. Du verstehst, dass du kein schlechter Mensch bist, auch wenn einmal etwas schiefgeht.

    5. Du fühlst dich freier

    Durch deine innere Arbeit bekommst du mehr Raum, um dich zu entfalten. Du bist eher in der Lage, deine Intuition, die kleinen Impulse und die anderen wertvollen Informationen und Hinweise zu nutzen, die du dir ständig gibst. Du erarbeitest dir deutlich mehr Entscheidungsmöglichkeiten und wirst kreativer bei Problemlösungen. Das bringt ein großes Gefühl von Freiheit.

    6. Dein Selbstvertrauen steigt

    Du traust dich loszulassen, was nicht mehr in dein Leben gehört. Du wirst immer mehr zu einem Magneten, der das anzieht, was zu dir passt. Dein Leben wird dadurch erfüllter. Du bist zufriedener und fühlst dich wohler in deiner Haut.

    7. Du bist offener

    Weil du nicht mehr so viel be- und verurteilst, hat deine Neugierde mehr Platz. Dein natürliches Interesse an deinen Mitmenschen hat so die Chance, deutlicher zutage zu treten. Du merkst das daran, dass du mehr nachfragst und dich mehr involvierst als früher. Du kreist nicht mehr so um dich selbst und deine eigenen Probleme.

    8. Du kannst besser für andere da sein

    Du weißt, wie du deine eigenen Batterien aufladen und wo du dir Unterstützung holen kannst. Wenn du mehr in dir ruhst, kannst du andere auch besser unterstützen. So wirst du zu einer wichtigen Tankstelle für Sicherheit und Selbstvertrauen für andere Menschen.

    Viele, die ich begleite, fangen an, sich um andere zu kümmern, wenn sie sich selbst ein Stück aus ihrem Jammertal herausgearbeitet haben. Aufgrund ihrer eigenen Entwicklung haben sie mehr Verständnis für die Nöte ihrer Mitmenschen als früher. Dadurch, dass sie sich selbst bewusster sind, nehmen sie ihr Gegenüber, aber auch das große Ganze besser wahr und machen einen großen Unterschied.

    9. Dein Bewusstsein wächst

    Du gehst bewusster und achtsamer durch deine Welt und bekommst viel mehr mit. Du siehst Verbindungen, die vorher für dich nicht existiert haben, weil du sie nicht spüren konntest. Du wachst, im wahrsten Sinne des Wortes, auf.

    Mein Ansatz

    Ich schreibe dieses Buch nicht als Besserwisserin. Ich bin genauso eine Lernende wie du. Eine Lernende, die immer wieder an ihre Grenzen stößt. Ich bemühe mich ständig, diese zu erweitern und mehr über mich zu erfahren. Persönlichkeitsentwicklung macht einen großen Teil meiner Arbeit als Heilpraktikerin und Expertin für ganzheitliche Gesundheit aus. Warum? Weil Hilfe zur Selbsthilfe für mich das effizienteste Mittel ist, Menschen nachhaltig zu unterstützen. Ich gebe ihnen Instrumente an die Hand, um ihre Persönlichkeit „auszuwickeln" und ihr Potential zu entfalten. Auf dieser täglichen Arbeit basiert dieses Buch.

    Ich teile hier, was sich in meiner langjährigen Praxis bewährt hat. Als Expertin kenne ich mich mit den Dingen aus, die uns in unserer Entwicklung blockieren. Das, was du hier liest, ist von mir persönlich und in meiner täglichen Arbeit erprobt.

    Dieses Buch geht da weiter, wo viele andere aufhören. Das letzte Kapitel heißt nicht umsonst: „Risiken und Nebenwirkungen deiner persönlichen Entwicklung". Denn wenn du dich weiterentwickelst, dann bist nicht nur du von Veränderung betroffen. Auch dein Umfeld muss sich daran gewöhnen. Um nachhaltige Veränderung erfolgreich zu etablieren und nicht wieder ins Jammern zurückzufallen, hilft dir dieses Wissen. Ich erkläre dir die Hintergründe dafür und gebe dir Hinweise, wie du damit umgehen kannst.

    Handhabung des Buches

    Gleiche die Inhalte dieses Buches mit deinen Erfahrungen ab. Auch wenn du das sowieso machst, ermuntere ich dich ausdrücklich dazu, dies sehr bewusst zu tun. So bekommst du wertvolle Bestätigungen und Ergänzungen für dein Erlebtes. Damit kannst du neue Erkenntnisse besser verankern und sie leichter praktisch umsetzen.

    Starte kleine Aktionen.

    Folge deinem Bauchgefühl.

    Vertraue deinem Instinkt.

    Hab keine Angst vor der hier angebotenen Vielfalt. Du brauchst nicht jede Übung zu machen oder gar alles umzusetzen, was ich hier vorschlage. Ich lade dich ein, dir die Inspirationen und Ideen mitzunehmen, die dich ansprechen. Suche dir das für dich Passende heraus. Ich freue mich, wenn du etwas findest, das dir weiterhilft. Berichte mir von deinen Erlebnissen. Meine E-Mail-Adresse findest du im Impressum.

    Um das meiste aus diesem Buch herauszuholen, empfehle ich dir, immer ein Notizbuch und einen Stift in Reichweite zu haben. Ideen und Erkenntnisse sofort schriftlich festzuhalten bringt sehr viel mehr, als sich nur kurz Gedanken zu machen, die im Alltag wieder untergehen. So machst du deine Einblicke greifbar und auch später noch nachvollziehbar.

    Ich wünsche dir, dass du dieses Buch mit offenem Herzen und Verstand liest. Sei aufmerksam und beobachte dich selbst dabei. Wenn sich bei dir Widerstand regt, dann versuche herauszubekommen, warum. Willst du mehr wissen, dann frage dich, was dich genau interessiert. Versuche, dir selbst so konkrete Antworten wie möglich auf diese Fragen zu geben, und schreibe deine Erkenntnisse auf. Allein dadurch sammelst du viele wertvolle Informationen über dich.

    Es gehört Mut dazu, dich auf den Weg zu machen, um dich neu kennenzulernen. Es ist nicht immer einfach, aber immer spannend. Du bekommst auf jedem Fall die Energie und den Aufwand, den du in deine eigene Entwicklung investierst, vielfach zurück. Du wirst dich wundern, wie sehr du dich selbst positiv überraschst!

    Gendern und „du"

    Für die bessere Lesbarkeit von personenbezogenen Bezeichnungen habe ich auf das Gendern mit Sternchen verzichtet. Bei mir heißt es also nicht Klient*innen, sondern entweder Klientinnen oder Klienten. Ich benutze die weibliche und die männliche Form, bevorzuge aber die weibliche, weil meine Leserschaft mehrheitlich weiblich ist. Wundere dich also nicht über Ausdrücke wie „Übung macht die Meisterin".

    Ich habe die Anrede „du" gewählt, weil ich dich in diesem Buch direkt ansprechen möchte. Ich freue mich sehr darüber, dass du ein Stück deines Weges mit mir gehst. Wenn du Fragen hast, schreibe mir eine E-Mail.

    2. Jammern macht hilflos

    Wir wollen alle unseren eigenen Weg gehen, den Weg, der zu uns passt. Wir dürfen das. Alle. Wenn wir unsere Ziele und Werte nicht leben können, sondern uns fremdgesteuert fühlen, macht uns das unzufrieden. Besonders traurig ist es, wenn wir uns machtlos fühlen, etwas daran ändern zu können. Dann jammern wir. Das Jammern zeigt, dass es an der Zeit ist, etwas zu verändern. Denn Jammern passiert nicht einfach, es ist ein Hinweis darauf, dass etwas in unserem Leben nicht stimmt.

    Wenn du jammerst, fühlst du dich meist machtlos und als Opfer. Das ist ein schreckliches Gefühl. Nicht umsonst habe ich den Titel „Jammern kannst du später" für dieses Buch gewählt. Ich habe selbst jahrelang gejammert und mich hilflos gefühlt. Bis ich gelernt habe, dass ich nicht das Opfer der Umstände, sondern sehr wohl dazu in der Lage bin, meine Realität zu verändern.

    Wenn wir uns als Opfer fühlen, versuchen wir, andere Menschen dazu zu bekommen, das zu tun, was wir nicht schaffen. Weil wir es nicht selbst hinbekommen, sollen andere das für uns übernehmen. Ganz abgesehen davon, dass das selten funktioniert, geben wir damit nur noch mehr von unserer Gestaltungsmacht ab. Wir glauben zum Beispiel: „Wenn mein Chef endlich meine Arbeit würdigt, dann bin ich zufrieden und es geht mir gut". Über unsere Mitmenschen haben wir aber keinerlei Verfügungsgewalt. Das Warten darauf, dass andere etwas für uns tun, macht uns nur noch kleiner und abhängiger. Wir geben ihnen die Schuld, dass wir in dieses Jammertal geraten sind, und fühlen uns nur noch mehr als Opfer.

    Das Vertrackte an einer Opfersituation ist, dass es keine Handlungsmöglichkeiten für dich gibt. Du siehst keine Auswege aus deiner Situation. Nicht, weil du unfähig bist, sondern weil sie für dich in diesem Moment wirklich nicht vorhanden sind und du sozusagen feststeckst.

    2.1 Mich kennenlernen war der Schlüssel

    Ich habe mich regelmäßig hilflos gefühlt, wenn meine Familie im Haushalt nicht geholfen hat. Der ganze Kleinkram und die gesamte Familienorganisation blieben an mir hängen. Ich beschwerte mich, jammerte oder wurde laut. Das half mir aber nicht weiter. Meine Stimmung war mies und ich spürte die Hilflosigkeit nur noch deutlicher.

    Ich wehrte mich instinktiv gegen die Situation und reagierte dann schnell aggressiv. Erst im Nachhinein verstand ich, dass ich zur Täterin wurde, weil ich mich als Opfer fühlte. In meinem Opferdasein war ich bestimmt keine angenehme Gesellschaft. Ich erinnere mich, dass ich mich selbst nicht mochte und mein Gejammer hasste. Ich kämpfte ständig dagegen, um das zu ändern, kam aber nicht weiter. Ich war überzeugt davon, dass ich alles falsch machte, und hatte keine Ahnung, wie ich da herauskommen sollte.

    Es hat lange gedauert, bis ich verstand, weshalb ich mich in diese ausweglose Situation manövriert hatte. Mein Opfer-Gefängnis bestand aus vielen Glaubenssätzen, wie ich als Mutter zu sein hätte. Ich bin dadurch immer wieder über meine Grenzen gegangen und habe mich bis zur Erschöpfung getrieben. Gleichzeitig gab ich meiner Umgebung dafür die Schuld, anstatt innezuhalten und festzustellen, welche anderen Gestaltungsmöglichkeiten ich habe.

    Diesen Automatismus zu durchbrechen war schwierig. Weil ich meinen Blick auf mich selbst veränderte, konnte ich mich besser verstehen. Am Anfang dieses Prozesses machte ich eine Therapie. Durch die Arbeit mit einer Psychologin verstand ich zum ersten Mal, warum es wichtig war, mich besser kennenzulernen. Ich erlebte, wie mir mehr Informationen über mich selbst halfen, aus dem Jammern heraus und ins Tun zu kommen. Ich war in der Lage, mich mit mehr Abstand zu beobachten.

    Später half mir meine Energiearbeit weiter. Indem ich meine sensible Wahrnehmung schulte, lernte ich mich noch besser kennen. Stück für Stück gelang es mir so, mich selbst immer mehr zu akzeptieren. Das war ein Prozess, der viele Jahre dauerte und immer noch nicht abgeschlossen ist.

    Wir schieben die Auseinandersetzung mit dem, was wir sind und wozu wir hier sind, meist deswegen vor uns her, weil wir uns unzulänglich fühlen. Wir verstecken uns leider oft vor uns selbst, weil wir uns davor scheuen, unseren Fehlern und Macken ins Gesicht zu schauen. Das ist nachvollziehbar, aber schade. Wir schämen uns, weil wir uns nicht richtig fühlen. Wir haben instinktiv Angst vor uns, weil wir glauben, dass wir uns selbst sabotieren. Das ist keine gute Basis, um sich kennenzulernen und Selbstvertrauen aufzubauen. Wer will sich schon gerne auf jemanden einlassen, auf den man sich nicht verlassen kann? Das sehe ich auch immer wieder bei meinen Klienten.

    Deswegen möchte ich hier, mit dir gemeinsam, dein Selbstbild erweitern. Du wirst sehen, wie viel Spannendes und Gutes es an dir zu entdecken gibt. Du musst nur anfangen, genauer hinzusehen. Wie das geht, dazu bekommst du hier jede Menge Hilfe und Inspirationen.

    Jammern ist erlaubt

    Ich jammere auch, wenn mir alles zu viel wird oder es mir körperlich und seelisch nicht gutgeht. Diese Gefühle auszudrücken ist in Ordnung. Schwierig wird es dann, wenn ich am Jammern und dem damit verbundenen Gefühl des Opferseins festklebe. Dann besteht die Gefahr, zu einem Jammerlappen zu werden. Du kennst bestimmt auch ein paar Exemplare dieser Gattung.

    Jammerlappen sind Menschen, die sich ständig beschweren, meistens über dieselben Dinge – jahraus jahrein. Sie schaffen es nicht, ihre Situation zu verändern, sondern bleiben sich treu darin, die armen Opfer zu sein. Sie gehen in ihrem Elend auf und sind nicht in der Lage, sich anders als aus dieser einen Perspektive zu betrachten.

    Verantwortung zu übernehmen braucht Mut

    Jammern ist vergleichsweise einfach. Schwer ist es dagegen, aktiv zu werden und sich aus der Opferrolle herauszuarbeiten. Die beste Strategie, mit deinen persönlichen Herausforderungen umzugehen, ist, selbst aktiv zu werden und nicht zu erwarten, dass andere das für dich übernehmen.

    Wenn wir immer das Gleiche denken und tun, werden wir immer das Gleiche erleben. Nachhaltige Veränderung kommt aus dir selbst, ist also immer ein „Insider-Job". Wir alle verdienen es, ein zufriedenes Leben zu führen, das zu uns passt. Um aus dem Jammern ins Tun zu kommen, brauchen wir einen neuen Blick auf uns und unsere Situation. Alles, was unseren Blick erweitert, ist dabei hilfreich.

    Wir können uns zum Beispiel durch gute Freunde inspirieren lassen, Selbsterfahrungsseminare machen oder Ratgeber, wie dieses Buch, lesen. Du musst erst einmal für dich herausfinden, was funktioniert und was dir hilft und was nicht. Du brauchst nur anzufangen zu forschen, dich wirklich dafür zu interessieren, wie du tickst. Fühle dich dabei als die Entdeckerin, die du bist.

    Auf dem Weg zur Selbstwirksamkeit und Selbsterkenntnis bist du nicht allein. Das kannst du am reichhaltigen Angebot im Sachbuchregal genauso sehen, wie an den vielen Podcasts und Selbsterfahrungs-Kursen, die überall angeboten werden. Nutze diese Angebote. Es ist sehr hilfreich, Inspirationen von allen Seiten einzusammeln.

    Es ist kein Zufall, dass immer mehr Menschen daran arbeiten, sich besser kennen- und schätzen zu lernen und so mehr Selbstvertrauen aufzubauen. Das liegt auch an der zunehmenden Unsicherheit im Außen. Wir brauchen alle mehr innere Sicherheit, um in Balance zu bleiben.

    Dich kennenzulernen ist der entscheidende Schritt, um das Jammern hinter dir zu lassen. Bei meinen Klienten darf ich das immer wieder sehen: Sie nehmen ihr Herz in beide Hände und sehen genau hin, auch dahin, wo es weh tut, und gehen los, Schritt für Schritt.

    2.2 Wer bist du?

    Die Antwort ist einfach: Du bist ein wunderbarer Mensch. Warum? Einfach, weil du da bist.

    Du hast einen Körper, einen Geist und eine Seele.

    Du kannst denken.

    Jeden Tag erschaffst du Materie, mit deinen Händen und deinem Geist.

    Du bist Teil einer großen Gemeinschaft von bewussten Wesen.

    Das klingt seltsam für dich? Für mich ist es genau so: Ich kann durch meine Energiearbeit das Wunderbare jedes einzelnen Menschen wahrnehmen. Das empfinde ich als einen großen Vorteil meines Berufes. Trotzdem vergesse ich das Wunder, das ich selbst bin, auch. Es geht im Alltag von Haushalt, Arbeit und Pflichten einfach unter, genau wie bei dir.

    Im 3. Kapitel „Wichtige Informationen über dich entdecken", wirst du einige Belege dafür finden, dass du nicht nur wunderbar bist, sondern sogar geheime Superkräfte hast. Wie du das herausbekommst? Du musst dich nur ein wenig besser kennenlernen. Das ist der Anfang deiner wunderbaren Reise zu dir selbst.

    Wir alle haben blinde Flecke, was uns selbst angeht. Das liegt daran, dass wir viele unserer Gewohnheiten und Eigenarten als gegeben annehmen und nicht hinterfragen. Wir nehmen sie deswegen nicht einmal wahr. Du schreibst aber deine eigene Geschichte und zeichnest ein Bild von dir selbst, das dich durch dein Leben begleitet.

    Dieses Buch stellt dir ein paar Scheinwerfer zu Verfügung, die du nutzen kannst, um Licht auf deine blinden Flecken zu werfen. Du darfst dir zum Beispiel in Ruhe einmal all das Gute ansehen, das du mitbringst. Wir nehmen uns viel zu wenig Zeit dafür. Wenn wir uns dann doch einmal selbst anschauen, kommen wir ganz schnell auf das, was mit uns nicht in Ordnung ist. Das Einzigartige und Besondere, das jeder von uns mitbringt, sehen wir nicht.

    Wie du zu der wurdest, die du heute bist

    Als Baby erlebst du dich nicht als eigenständiges Wesen. Um zu überleben, bist du auf deine Bezugspersonen angewiesen, die dich beschützen und ernähren. Du brauchst nur da zu sein und für dich wird gesorgt. Du erlebst dich und deine Eltern als Einheit. Erst mit der Zeit begreifst du, dass du ein unabhängiges Lebewesen bist. Du entwickelst deine individuelle Persönlichkeit und wirst immer autonomer. Du sammelst Erfahrungen darin, wie das Leben funktioniert, und lernst, in der Welt zurechtzukommen. Du orientierst dich beim Aufwachsen an deiner Umgebung: an der Familie, der Schule und dem Freundeskreis. Diese äußeren Strukturen beeinflussen dein Aufwachsen und die Formung deiner Persönlichkeit.

    Diese Strukturen sind auch dazu da, uns in die Gesellschaft zu integrieren, sonst würde das soziale Miteinander kaum funktionieren. Du brauchst einen Platz, der für dich passt, an dem du deine Werte leben und deine Talente optimal einsetzen kannst. Das ist oft gar nicht so einfach zu realisieren. Wir sehen das an den vielen Unzufriedenen, die nicht wissen, wo sie hingehören. Sie erleben sich als unfähig, ihr eigenes Leben zu gestalten, und hören nicht auf zu jammern.

    Die äußeren Strukturen, die unser Leben beeinflussen, können uns einengen. Wir erleben uns, oft schon als Kinder, als Rädchen in einer Maschinerie: In der Schule oder in der Familie. Wir lernen, uns in eine äußere Ordnung einzufügen. Diese Ordnung macht uns zu einem Zahnrad, das sich daran gewöhnt, von außen bewegt zu werden. Das kann dazu führen, dass wir uns viel zu selten als Wesen erleben, die die Macht haben, ihr Leben aktiv zu gestalten. Dabei kann selbst ein kleines Zahnrad mühelos ein großes System beeinflussen.

    Deine Schutzmechanismen

    Die Ursachen für viele deiner Gewohnheiten liegen in der Kindheit. Sie sind Folgen deiner Erlebnisse und prägen dein Bild von dir selbst. Beim dich Kennenlernen ist es sehr wichtig, das zu erforschen. Erst wenn du weißt, was du warum tust und wieso du in bestimmten Situationen immer gleich reagierst, kannst du gegebenenfalls etwas daran ändern.

    Oft liegt die Ursache für Situationen, in denen wir uns als Opfer fühlen und jammern, in der Kindheit. Unsere Verletzungen konnten wir auf dem Weg ins Erwachsenenalter oft nicht vollständig heilen. Sie tun immer noch weh. Deswegen haben wir einen Schutz um die schmerzenden Teile herum gebaut, damit wir nicht noch mehr verletzt werden. Dadurch verstecken wir diese Teile, auch vor uns selbst, sodass sie schwer zu finden sind. Wir sind uns zum Beispiel dann nicht bewusst, dass wir abwehrend reagieren, weil wir einem bewährten Selbstschutzmechanismus folgen.

    Beispiel: Wenn du in der Schule ausgelacht wurdest, weil du du selbst warst, versteckst du dich vielleicht seitdem hinter einer Fassade. Du lachst dann zum Beispiel, wenn jemand gemein zu dir ist. Das ist eine Überlebensstrategie und daran ist nichts falsch. Es ist einfach eine Methode, die dich schützt.

    Diesen Selbstschutz setzt du auch in anderen Situationen ein. Die Ursprungssituation vergisst du vielleicht sogar. Du glaubst dann, das in der Schule erlernte Verhalten wäre Teil deiner Persönlichkeit. Dabei ist es nur eine Gewohnheit, die für dich einmal Sinn gemacht hat, die du jetzt aber nicht mehr benötigst.

    Wohlmeinendes Verhalten von Eltern oder anderen Bezugspersonen, ein gedankenloser Satz oder ein Missverständnis haben manchmal durchschlagende Auswirkungen auf dein Selbstbild. Objektiv betrachtet, muss das nicht dramatisch sein. Und doch kann der unbedachte Satz von Lehrern oder Eltern „Du kannst keine Mathematik zur Folge haben, dass du dich dein Leben lang unfähig in diesem Bereich fühlst. Du ziehst Schlüsse aus Bemerkungen deiner Bezugspersonen, die zu deinen eigenen Wahrheiten werden. Du akzeptierst das fremde Bild von dir als dein eigenes und hinterfragst es nicht weiter. Die Erwachsenen sind Autoritäten für dich, die ja sonst auch alles besser wissen. Daher kommen dann Überzeugungen wie: „Ich bin dumm, „Ich kann nicht gut … oder „Ich bin anstrengend.

    Dein Bild von dir wird so von außen beeinflusst. Du erlebst dich in der Innenansicht vielleicht anders. Das kann Spannungen verursachen und lebenslange Fragen aufwerfen, wie:

    Wer bin ich eigentlich?

    Bin ich hier richtig?

    Was bin ich wert?

    Auch bei der Beantwortung dieser Fragen hilft es, dich besser kennenzulernen. Dann kannst du deine inneren Konflikte auflösen und dir diese existenziellen Fragen beantworten.

    Wir kommen uns mangelhaft vor

    Die wenigsten von uns werden mit dem Gefühl groß, dass sie okay sind,

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