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Adobe Digital Publishing Suite: Apps entwickeln mit InDesign und HTML5 - inklusive Prozessoptimierung und Profi-Tipps aus der Praxis
Adobe Digital Publishing Suite: Apps entwickeln mit InDesign und HTML5 - inklusive Prozessoptimierung und Profi-Tipps aus der Praxis
Adobe Digital Publishing Suite: Apps entwickeln mit InDesign und HTML5 - inklusive Prozessoptimierung und Profi-Tipps aus der Praxis
eBook525 Seiten3 Stunden

Adobe Digital Publishing Suite: Apps entwickeln mit InDesign und HTML5 - inklusive Prozessoptimierung und Profi-Tipps aus der Praxis

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Über dieses E-Book

Mit InDesign und der Digital Publishing Suite von Adobe lassen sich attraktive interaktive Magazin-Apps für Tablets und Smartphones entwickeln. Wie Sie diese Werkzeuge ausreizen, ergänzend mit JavaScript, HTML5 und CSS3 arbeiten und dazu Adobe Edge Animate einsetzen, verraten drei Profis, die ihr Wissen in den Anleitungen, Beispielen und zahlreichen wertvollen Praxistipps zusammenbringen. Sie führen durch den gesamten Prozess der App-Erstellung, vom Entwurf über die Produktion bis zum Vertrieb in den entsprechenden Stores - inklusive Prozess-, App-Store-Optimierung und Erfolgskontrolle.
SpracheDeutsch
Herausgeberdpunkt.verlag
Erscheinungsdatum9. Juli 2013
ISBN9783864913297
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    Buchvorschau

    Adobe Digital Publishing Suite - Richard Brammer

    1

    Einleitung

    1.1 Für wen ist dieses Buch geeignet?

    1.2 Für wen ist dieses Buch eher nicht geeignet?

    1.3 Was erwartet Sie in diesem Buch?

    Digitale Magazine gibt es schon seit ein paar Jahrzehnten, doch erst mit der Verbreitung von mobilen Geräten wie Smartphones, Tablets oder E-Book-Readern konnten sie wahrnehmbare Erfolge feiern. Das ausschlaggebende Gerät war das erste iPad von Apple, das im Januar 2010 erschien. Noch im gleichen Jahr erschien im April die erste Tablet-Ausgabe eines Magazins: die Time. Dass bereits ein Jahr später annähernd 500 Tablet-Magazine für das iPad verfügbar waren, zeigt, wie groß die Nachfrage für digitale Zeitschriften bereits Anfang 2011 war. Laut dem Magazine Fact Book 2012 / 13¹ ziehen heute ganze 61 Prozent das Lesen auf dem Tablet dem analogen Lesen eines Magazins vor. Aus diesem Grund bemühen sich Verlagshäuser und Kleinverlage, Agenturen und Freelancer, auf dem Gebiet digitaler Magazine Know-how aufzubauen. Doch was sind digitale Magazine eigentlich?

    Digitale Magazine, so wie wir in diesem Buch davon sprechen, sind Publikationen mit einem Editorial Design und einem einigermaßen feststehenden redaktionellen Inhalt. Sie können über Tablets oder Smartphones gekauft und heruntergeladen werden, wobei sie in vielen Fällen zur Marke eines gedruckten Magazins gehören – häufig entspricht der Inhalt exakt dem eines gedruckten Magazins.

    Abbildung 1.1

    Rolling Stone auf dem iPad

    Digitale Magazine können auf die mobilen Geräte über App-Stores oder als Web-App aus dem Web geladen werden. Die Distribution über einen Store, beispielsweise den Apple App-Store oder den Google Play Store, hat sich allerdings durchgesetzt, so dass heute die Mehrheit der digitalen Magazine über eine iOS- oder Android-App verfügt. Viele Magazine werden seit kurzer Zeit auch für Smartphones angeboten, denn seit den hochauflösenden Retina-Displays ist Lesen auf kleinen Bildschirmen ebenso angenehm wie auf Tablet-Displays.

    Die Anzahl und der Erfolg digitaler Magazine werden laut Einschätzungen von Branchenexperten auch weiterhin wachsen. Das hat einerseits zu tun mit den vielfältigeren Möglichkeiten, die dieses Medium bietet, und andererseits mit dem schwindenden Interesse an Printmagazinen. So können beispielsweise Anzeigen und deren Konsum genau gemessen und ausgewertet werden, eine Internetverbindung ermöglicht Käufe direkt aus der Zeitschrift heraus oder Leser können via Mail und Social-Media-Anbindungen ohne Medienbruch auf andere Kanäle geleitet werden. Dies ist nicht nur für Publisher, sondern vor allem auch Anzeigenkunden ein großer Vorteil.

    Adobe hat zur Geschichte und zu dem Erfolg digitaler Magazine maßgeblich beigetragen. Ein Team von Adobe hat gemeinsam mit dem amerikanischen Verlag Condé Nast an einem digitalen Magazin gearbeitet, noch bevor das iPad auf den Markt kam. Und aus eben diesem Produkt wurde die Digital Publishing Suite, mit der die US-amerikanische »Wired«² im Juni 2010 das zweite Magazin in Apples App-Store wurde. Seither wurden mit der Adobe Digital Publishing Suite mehr als 2.000 Magazine in die Stores gebracht, während die Zahl an heruntergeladenen Ausgaben im Oktober 2012 beispielsweise 4,6 Millionen beträgt.

    Nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland ist die Digital Publishing Suite derzeit das am häufigsten benutzte Werkzeug, um digitale Magazine mit InDesign in die App-Stores zu bringen. Und auch wenn das Produkt noch viel Verbesserungspotential hat, ist es momentan der zuverlässigste und kreativste Weg, um digitale Magazine zu veröffentlichen.

    Die Digital Publishing Suite bietet sich allerdings nicht nur an, um bestehende Printpublikationen mit neuem, angepasstem Layout in die App-Stores zu bringen. Auch völlig neue Publikationen mit modernen Konzepten, Geschäftsberichte, Präsentationen, illustrierte Bücher, Nachschlagewerke und aufwändige Kataloge können prima mit der Digital-Publishing-Lösung von Adobe umgesetzt werden. In vielen Fällen ist hierfür noch nicht einmal eine DPS-Professional-Lizenz nötig, sondern das Creative-Cloud-Abonnement oder allein InDesign ab Version CS5 ist ausreichend.

    Allerdings hat die DPS natürlich auch ihre Grenzen. Sie ist nicht geeignet, um hundertseitige Romane mit reinem Text zu veröffentlichen, und auch komplizierte Kataloge mit integrierter Warenwirtschaftssoftware werden besser auf andere Art und Weise umgesetzt. Hinzu kommt, dass die Digital Publishing Suite nicht barrierefrei und somit auch nicht für Behörden oder staatliche Institutionen geeignet ist.

    Wann immer allerdings ein grafisch aufwändiges Layout, Editorial Design, Multimedialität, Interaktivität, Lesen oder Präsentieren auf dem Tablet oder dem Smartphone gefragt sind, ist die DPS das Tool der Wahl.

    1.1 Für wen ist dieses Buch geeignet?

    Wir haben dieses Buch in erster Linie als Arbeitsbuch und Referenz für Anwender von InDesign mit der Digital Publishing Suite geschrieben. Egal ob Sie als Einsteiger den Umgang mit den Tools erlernen wollen oder bereits intensiv mit der Suite gearbeitet haben: Sie werden in diesem Buch auf viele hilfreiche Tipps aus der Praxis stoßen und lernen, wie man professionell auf Mobilgeräten publiziert. Lernen Sie, wie Sie Ihre Dokumente einrichten, wie Sie Interaktivität sinnvoll einsetzen und wie Sie in weniger Zeit mehr erreichen.

    Unsere zweite große Zielgruppe sind Produktmanager, Projektleiter, Product Owner oder Produzenten von digitalen Publikationen, die einen fundierten Überblick über den kompletten Entwicklungsprozess einer App erhalten wollen. Erfahren Sie, welche Schritte notwendig sind, um zum Beispiel ein Magazin, einen Geschäftsbericht, eine Präsentation oder einen Katalog auf Tablets und Smartphones zu veröffentlichen, oder wie Sie Ihren Produktionsprozess verbessern können.

    Wenn Sie sich für Online-Medien, Informatik oder Design interessieren, in diesem Bereich studieren oder eine Ausbildung machen, so gibt dieses Buch Ihnen eine gute Hilfestellung. Lernen Sie mit der Adobe Digital Publishing Suite eines der wichtigsten und verbreitetsten Werkzeuge zum Veröffentlichen von gestaltungsintensiven digitalen Inhalten kennen. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten und Grenzen des digitalen Publizierens und meistern Sie das führende Tool der Branche.

    1.2 Für wen ist dieses Buch eher nicht geeignet?

    Da dieses Buch viele sowohl kleine als auch umfangreiche Beispiele aus der Praxis behandelt, sollten Sie es als Arbeitsbuch verstehen. Wir gehen davon aus, dass Sie parallel mit den vorgestellten Werkzeugen arbeiten, während Sie unsere Seiten lesen.

    Daher ist dieses Buch nicht geeignet für Leser, die einen Branchenüberblick suchen. Hierzu empfehlen wir Ihnen das ebenfalls im dpunkt-Verlag erschienene Buch »Digitales Publizieren für Tablets«³, in dem neben der Digital Publishing Suite von Adobe sechs verwandte Werkzeuge zum Veröffentlichen auf Tablets (und Smartphones) vorgestellt werden.

    Zwar behandeln wir die Themen Adobe Edge Animate und die Grundlagen von HTML5 in diesem Buch, doch sind diese beiden Kapitel eher als Einstieg in die Möglichkeiten und Nachschlageres-source von HTML innerhalb der Digital Publishing Suite gedacht. Vielzählige Bücher über HTML5, CSS3 und JavaScript finden Sie mittlerweile auch in deutscher Sprache. Als ausführliche Referenz über alle Möglichkeiten von Adobe Edge Animate empfehlen wir »Lebendige Webseiten mit Adobe Edge Animate«⁴ von Simon Widjaja.

    1.3 Was erwartet Sie in diesem Buch?

    Im nächsten Kapitel stellen wir die Digital Publishing Suite vor. Wir beschreiben die einzelnen Werkzeuge und den grundsätzlichen Arbeitsablauf und grenzen die Suite von Software anderer Anbieter ab. Außerdem erläutern wir, welche Arten von Apps mit der DPS erstellt werden können. Wenn Sie InDesign oder die Adobe Digital Publishing Suite nicht kennen, lohnt sich für Sie ein Blick in diesen Abschnitt des Buches.

    Im dritten Kapitel geht es darum, eine digitale Publikation zu konzipieren. Wir gehen auf die Unterschiede im Vergleich zu gedruckten Veröffentlichungen ein: Es geht um Benutzerfreundlichkeit und Typografie auf mobilen Geräten und Displays und um die Grundlagen in der interaktiven Gestaltung. Außerdem gehen wir auf die spezifischen Voreinstellungen von InDesign für Digital Publishing ein. Wenn Sie das erste Mal an einem digitalen Produkt arbeiten, sollten Sie dieses Kapitel lesen. Für alle anderen bietet es einen kompakten Überblick über die wichtigsten Konzepte.

    In Kapitel 4 beschäftigen wir uns mit dem Gestaltungs- und Produktionsprozess einer digitalen Publikation. Lernen Sie die technischen Formate der Digital Publishing Suite kennen und organisieren Sie Ihre Daten für das Publizieren auf verschiedenen Geräten und Displaygrößen. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Inhalte testen und für die Verbreitung vorbereiten. Für Leser, die bereits Erfahrung mit der Digital Publishing Suite gesammelt haben, fassen wir die wichtigsten Punkte zur Verbesserung des Produktionsprozesses zusammen. Wie automatisieren Sie wiederkehrende Inhalte und verkleinern Sie den Speicherverbrauch Ihrer Publikation?

    Wie Sie Ihre App mit den Werkzeugen in InDesign interaktiv gestalten, erfahren Sie in Kapitel 5. Von Videos über Diashows und Pop-ups bis hin zu Hyperlinks und HTML demonstrieren wir alle Features der Adobe Digital Publishing Suite anhand von Beispielen. Spezialfälle, Kombinationen der Features und wiederkehrende Patterns sind Teil dieses Kapitels.

    Komplexe Animationen und kleine Apps lassen sich mit Adobe Edge Animate erstellen. Wie Sie die wichtigsten Funktionen des Tools nutzen, beschreibt das sechste Kapitel. Hier erfahren Sie auch, wie Sie die Ausgabedaten von Edge Animate in InDesign integrieren.

    Immer dann, wenn die Standardfunktionen der Suite nicht ausreichen, um ein interaktives Feature zu entwickeln, kommt HTML ins Spiel. Wir erklären die Grundlagen von HTML5 und fassen die Richtlinien für die Entwicklung von CSS und JavaScript für Mobilgeräte zusammen. Sie finden diese Informationen in Kapitel 7.

    Die Kapitel 8 und 9 beschreiben den Veröffentlichungsprozess Ihrer App in den verschiedenen Märkten. Während sich das 8. Kapitel auf den App Store konzentriert, geht es in Kapitel 9 um Android beziehungsweise Google Play und das Amazon Kindle Fire. Erfahren Sie, wie Sie Ihre App an Ihre Anforderungen anpassen, wie Sie Ihre interaktiven Designs über Apple, Google oder Amazon verkaufen können. Lernen Sie den Testprozess einer App kennen und verbinden Sie sie mit Ihrem Abonnement-Server.

    Wie Sie den Verkaufserfolg Ihrer App verfolgen und verbessern, erfahren Sie in Kapitel 10. Durch kontinuierliche Optimierung am Verkaufspunkt und Analyse der gesammelten Datensätze machen Sie Ihre App zum Erfolg!

    Übrigens haben wir bei den InDesign-Screenshots nicht die dunkle CC-Variante gewählt, weil wir der Meinung sind, dass die mittelhelle sowie die helle Variante sehr viel besser lesbar sind. Weil die CC-Version während der Arbeit an diesem Buch erst gar nicht und dann in einer Prerelease-Variante verfügbar war, finden Sie gerade bei den Tutorials in Kapitel 5 noch einige CS6-Screenshots. Funktionen und Benennungen unterscheiden sich hierbei nicht.

    2

    Die Adobe Digital Publishing Suite im Überblick

    2.1 Darf ich vorstellen? Adobe Digital Publishing Suite

    2.2 Was ist denn überhaupt möglich? Optionen und Lizenzmodelle

    2.3 Ein Blick auf den Workflow

    2.4 Apropos: Hard- und Software, die Ihnen das Leben erleichtert

    Sicher haben Sie schon eine grobe Vorstellung darüber, was die Digital Publishing Suite (DPS) ist, allerdings ist das Tool in den letzten Monaten so komplex und umfangreich geworden, dass wir Ihr Wissen ein wenig auffrischen möchten. Deswegen lernen Sie in diesem Kapitel etwas über die folgenden Themen:

    Unterschied der Adobe Digital Publishing Suite zu anderen Publishing-Tools

    Vertriebsoptionen der Adobe Digital Publishing Suite

    Workflow einer DPS-Produktion

    Versionen der Adobe Digital Publishing Suite

    Nützliche Tools im Zusammenspiel mit der DPS

    2.1 Darf ich vorstellen? Adobe Digital Publishing Suite

    Innerhalb des gigantischen Bereichs des digitalen Publizierens für mobile Geräte hat sich eine kleine Schar Designer gebildet, die auf das Layout-Werkzeug InDesign setzen. Mit diesem mächtigen und beliebten Layout-Programm werden jetzt auch interaktive und multimediale Layouts für Tablets und Smartphones gebaut, ohne dass Designer Code lesen oder gar schreiben müssen.

    Zu Anfang standen allen interessierten Gestaltern fünf bis zehn verschiedene Tools zur Verfügung, die genau für diesen Zweck InDesign-Plug-ins anboten. Eines dieser Tools hat sich mittlerweile gewissermaßen zum Marktführer entwickelt: Die Digital Publishing Suite von Adobe fügt sich fast nahtlos in Adobe InDesign ein.

    Vorteile der Adobe Digital Publishing Suite • Was führte eigentlich dazu, dass sich die DPS gegen ihre Konkurrenz durchsetzte? Nun gut, einen großen Einfluss hat natürlich die Tatsache, dass Adobe beide Produkte entwickelt und die Digital Publishing Suite aus diesem Grund besonders gut mit InDesign zusammenarbeitet. Beispielsweise werden für Touch-Aktionen Funktionen verwendet, die InDesign schon seit vielen Versionen mit sich bringt: Schaltflä-chen und Objekte mit mehreren Status (Multi State Objects).

    Natürlich ist die Digital Publishing Suite kein PDF-Anzeigegerät, das bestehende Print-PDFs mit Multimedia oder interaktiven Funktionen anreichert. So entstehen mit der Adobe Digital Publishing Suite meist speziell angepasste Layouts, die eine viel höhere Benutzerfreundlichkeit auf Tablets und Smartphones haben als verkleinerte Print-PDFs.

    Ein anderer Vorteil der Adobe Digital Publishing Suite liegt in der App selbst, die nach der Veröffentlichung die Publikationen ausliest. Die App ist im Grunde nicht besonders schwer zu erstellen, sieht gut aus und kann – je nach Lizenzmodell – mehr oder weniger stark individualisiert werden. Sie müssen sich also nicht darum kümmern, selbst eine native iOS- oder Android-App zu entwickeln, sondern können den Adobe App Builder nutzen, um die native App zu konfigurieren. Da die Adobe-App auch In-App-Käufe verwendet und Adobe für deren Weiterentwicklung und Kompatibilität mit iOS, dem iOS-Newsstand, Android und gegebenenfalls weiteren Betriebssystemen sorgt, können Sie sich voll und ganz auf Ihr Magazin konzentrieren.

    Abbildung 2.1

    Eine Adobe-DPS-App in der standard-mäßigen Kiosk-Ansicht. Hier können Leser Abos und Magazine kaufen, herunterladen, ansehen und archivieren.

    Eine weitere Stärke liegt ganz klar in der großen Auswahl interaktiver und multimedialer Funktionen. Neben Videos und einer besonderen Audiofunktion können Pop-ups, Hotspots, Panoramen, Bildsequenzen und vieles mehr eingebaut werden.

    Nicht zuletzt muss der Hersteller an sich genannt werden. Als Kunde von Adobe kann man sicher sein, dass die Digital Publishing Suite nicht nur gewartet, sondern stetig weiterentwickelt wird. Setzt man auf weniger große Hersteller oder sogar auf Individual-entwicklungen, muss man immer dann mit großem Aufwand oder Investitionen rechnen, wenn sich an Betriebssystemen oder Geräten selbst etwas ändert.

    Übrigens eignet sich die Adobe Digital Publishing Suite ebenfalls wunderbar für Präsentationen jeglicher Art. Diese haben den Vorteil, dass Designer InDesign für Präsentationen verwenden können und die Präsentationen mit dem Tablet gehalten werden können. Natürlich kann man hierfür sämtliche multimedialen und interaktiven Funktionen der DPS nutzen. Wer für seine Präsentationen, Prototypen oder Portfolios keine eigene App erstellen möchte oder kann, verwendet hierzu eine kostenlose App von Adobe, den Adobe Content Viewer, den Sie im Laufe des Buches noch genauer kennenlernen werden.

    Nachteile der Adobe Digital Publishing Suite • Klingt bisher ganz gut, oder? Natürlich ist nicht alles perfekt an der Software. Allerdings hakt es dank stetiger Weiterentwicklung seitens Adobe eigentlich nur an einer Stelle: den Servern. Sämtliche Folios – so heißt das Datei- oder genauer Paketformat, mit dem die Digital Publishing Suite arbeitet – werden auf einem Adobe-Cloud-Server gespeichert. Um die Folios dann in die eigene App zu veröffentlichen, müssen sie wiederum auf andere Adobe-Cloud-Server geschoben werden. Beide Content-Delivery-Netzwerke (CDN) sind zumindest zurzeit noch nicht ausreichend schnell und zuverlässig, wobei das Distributions-CDN deutlich schneller als das Developer-CDN ist. Wir vermuten jedoch, dass sich auch dieses Problem mit der Zeit bessern beziehungsweise verschwinden wird. Ein völlig automatisierter und leichter Workflow wird allein mit der Adobe Digital Publishing Suite jedoch nicht so schnell realisierbar. Die DPS ist ein umfangreiches Tool – vom InDesign-Plug-in über Cloud-Distributionsserver bis hin zu den Analytics – und erfordert somit einen komplexen Workflow, der sich höchstens mit guten Redaktionssystemen oder umfangreichen Skripten vereinfachen beziehungsweise automatisieren lässt.

    Content Delivery Network (CDN)

    Ein Content Delivery Network meint einen Verbund von Servern, der dazu benutzt wird, Medieninhalte über das Internet zu verteilen. Um dies möglichst schnell und mit wenig Bandbreite zu tun, besteht ein CDN aus einem Ursprungsserver, der bei User-Anfragen Inhalte auf die sogenannten Replica-Server verteilt. Der Endkunde bezieht seinen angefragten Inhalt dann von einem geeigneten Replica-Server.

    Bekannte CDN sind unter anderem Akamai und die Amazon Web Services.

    Ebenfalls ein Nachteil ist das .folio-Paketformat, das den Magazininhalt einer Ausgabe beinhaltet. Dieses Format ist kein offener Standard, was eine Migration von der DPS auf ein anderes System schwierig machen würde. Die fehlende Barrierefreiheit haben wir schon zuvor erwähnt. Auch sie ist ein offensichtlicher Nachteil der Digital Publishing Suite.

    Kommen wir zum eigentlichen Nachteil der Adobe Digital Publishing Suite, dem Preis. Je nach Lizenzmodell ist dieser gerne sehr hoch – vor allem in Relation zu dem jungen Markt. In Abschnitt 2.2 oder auf der Webseite von Adobe¹ erfahren Sie mehr zu den Lizenzmodellen der Digital Publishing Suite.

    2.2 Was ist denn überhaupt möglich? Optionen und Lizenzmodelle

    Wer Publikationen mit der Digital Publishing Suite veröffentlichen und verkaufen möchte, hat im ersten Schritt die Wahl zwischen zwei verschiedenen App-Versionen: einer Single-Folio-App und einer Multi-Folio-App, auch Kiosk-App genannt. Die Single-Folio-App enthält genau eine Publikation, also beispielsweise eine Ausgabe eines Magazins. Möchte man nun mehrere Ausgaben eines Magazins in einer App haben, so greift man zu einer Multi-Folio-App, die in einer Kiosk-Ansicht mehrere Ausgaben, also mehrere Folios enthält.

    Des Weiteren kann man mit der Digital Publishing Suite zurzeit auf die beiden Betriebssysteme iOS von Apple und Android von Google publizieren. Während Sie mit iOS-Apps das iPad, das iPhone ab Version 3GS und den iPod Touch ab der vierten Generation ansteuern können, funktionieren beim Android-Betriebssystem nur Publikationen für Tablets. Eine Unterstützung für Android-Smartphones wurde für das Jahr 2013 angekündigt. Zu guter Letzt ist es außerdem möglich, Apps für das Kindle Fire von Amazon zu veröffentlichen. Auf diesen Tablets läuft zwar eine Android-Version, jedoch werden Apps für das Kindle Fire über den Amazon App-Shop vertrieben, der ebenfalls für die Adobe Digital Publishing Suite verfügbar ist. Ob und wann Adobe Windows 8 Mobile von Microsoft unterstützen wird, ist derzeit noch nicht sicher.

    Adobe bietet zurzeit drei verschiedene Lizenzmodelle an, die sich hinsichtlich der App-Features und der Download-Volumen unterscheiden:

    Single Edition • Mit einer Single-Edition-Lizenz erwerben Sie das Recht, beliebig viele Single-Folio-Apps für das iPad zu produzieren. Die Single Edition ist für alle, die ein Creative-Cloud-Abo besitzen, kostenlos. Wer kein Creative-Cloud-Abo besitzt, zahlt einmalig 296 €. Weitere Kosten kommen in diesem Fall nicht dazu, egal wie oft die App aus dem Store heruntergeladen wurde, da die Daten komplett bei Apple und nicht bei Adobe liegen.

    Professional Edition • Wer die Professional Edition besitzt, kann beliebig viele Single- und Multi-Folio-Apps veröffentlichen. Somit können auch Abos angeboten werden, was wiederum die Bedingung ist, um für Apples Zeitungskiosk (englisch Newsstand) zu veröffentlichen. Kurzum bietet die Adobe Professional Edition eigentlich alles, was man für ein Magazin benötigt:

    Unbegrenzte Zahl an Single-Folio-Apps und Multi-Folio-Apps

    Abo-Funktion für iOS-Zeitungskiosk

    iOS-Smartphone und -Tablet, Amazon Kindle Fire, Android-Tablets

    Hintergrund-Download für Multi-Folio-Apps

    DPS-Analyse-Tool

    Social Sharing über Facebook, Twitter und E-Mail

    Web-Viewer mit Bezahlschranke

    Die Professional Edition erwirbt man entweder im monatlichen Abo oder direkt für ein ganzes Jahr. Das Monatsabonnement kostet 355 €, wobei bei Kiosk-Apps auch der Download jeder einzelnen Ausgabe mit circa 0,20 € berechnet wird. Dies liegt daran, dass bei Multi-Folio-Apps sämtliche Ausgaben nicht bei Apple oder Google gehostet werden, sondern bei Adobe.

    Beachten Sie außerdem, dass Ihre Ausgaben nur so lange für Leser verfügbar sind, wie Sie die Digital Publishing Suite lizenziert haben. Ist Ihre Lizenz abgelaufen, stellt Adobe den Dienst auch nicht mehr zur Verfügung.

    Enterprise Edition • Die Enterprise Edition enthält sämtliche Funktionen der Professional Edition, was bedeutet, dass alle verfügbaren Stores sowohl mit Single-Folio-Apps als auch mit Multi-Folio-Apps angesteuert werden können. Zusätzlich bietet die Enterprise Edition Funktionen, die großen Verlagshäusern und Konzernen besonders wichtig sind:

    Firmeninterne Veröffentlichung, die nicht über die öffentlichen App-Stores läuft

    Eingeschränkte Veröffentlichung für spezielle Nutzergruppen

    Möglichkeit, einen eigenen Abonnement-Server zu verwenden, um Marken-Abonnements oder Promocodes anzubieten

    Individualisierter Store (HTML Custom Storefront)

    Individualisiertes Archiv (HTML Custom Library)

    Eigene Push-Server und eigene Push-Nachrichten

    Anpassen der App mit eigenen Symbolen

    Die Kosten für die Enterprise Edition können bei Adobe oder den Resellern angefragt werden. Allerdings ist klar, dass sie um einiges teurer ist als die Professional Edition, wobei Downloads aus Multi-Folio-Apps viel günstiger werden, da Enterprise-Kunden größere Kontingente auf einmal kaufen.

    Adobe Digital Publishing Suite kostenlos nutzen • Was viele nicht wissen, ist, dass man die Adobe Digital Publishing Suite zu einem Großteil nutzen kann, ohne dafür zu zahlen. Wer InDesign ab Version 5 besitzt, kann sich die DPS-Plug-ins herunterladen und installieren. Gemeinsam mit einer Adobe-ID, die Sie im Digital-Publishing-Portal² anlegen und freischalten können, sowie der kostenlosen App Adobe Content Viewer für iOS³ und Android⁴ können Sie so viele Präsentationen oder Magazin-Demos erstellen, wie Sie möchten. Nur wer eine eigene App erstellen oder seine Werke in den Stores vertreiben möchte, muss für die Digital Publishing Suite zahlen.

    Es ist klar, dass die Lizenzmodelle der Digital Publishing Suite nicht in Stein gemeißelt sind. Wer sich genauer informieren oder die aktuellsten Informationen rund um die Preismodelle aufrufen möchte, sieht am besten auf der Webseite von Adobe⁵ nach. Abbildung 2.2 bietet eine Entscheidungshilfe, um die richtige Lizenz zu finden.

    Abbildung 2.2

    Entscheiden Sie sich! Sie haben die Wahl zwischen drei Lizenzmodellen oder der kostenlosen Nutzung der Adobe Digital Publishing Suite.

    2.3 Ein Blick auf den Workflow

    Die einzelnen Aufgaben, die Sie bewältigen müssen, um eine Publikation aufs Tablet oder Smartphone zu bringen, sind nicht wirklich kompliziert. Allerdings müssen Sie ziemlich viele kleine Schritte durchlaufen, bis eine Publikation im Store erscheint. Damit der Ablauf deutlich wird und Sie weder beim Arbeiten noch beim Lesen den roten Faden verlieren, geben wir hier einen Überblick über den gesamten Workflow.

    Grundlegend müssen Sie zwei große Aufgaben bewältigen, die sich voneinander deutlich trennen lassen. Einerseits benötigen Sie eine Publikation, also den Inhalt beziehungsweise die Layouts Ihrer App. Andererseits brauchen Sie auch eine App, also eine Art

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