Investment Aktuell 3.0: Fachbuch für Investment, Geldanlagen und Beteiligungen
Von Isabella Dorant
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Investment Aktuell 3.0 - Isabella Dorant
Investment Sicherheit
Allgemeine Sicherheitstipps für Investoren
Von einer Investition wird im Allgemeinen immer dann gesprochen, wenn sich eine dritte Person an einem Projekt beteiligt, wobei eine Investition sowohl in Form von Kapital als auch durch materielle Güter oder Arbeitsleistung erfolgen kann.
Ziel einer Investition ist dabei, dass letztlich beide Seiten davon profitieren. Der Investitionsnehmer profitiert von der Erweiterung seines Handlungsspielraumes sowie der Absicherung oder einer Verbesserung der aktuellen und zukünftigen wirtschaftlichen Situation.
Der Investor hingegen möchte mit seiner Investition eine möglichst hohe Rendite erzielen, wobei er zeitgleich auch darum bemüht ist, sein Risiko möglichst gering zu halten. Auch wenn ein gewisses Restrisiko bei jeder Investition verbleibt, im folgenden 10 allgemeine Sicherheitstipps für Investoren:
1. Den richtigen Zeitpunkt abwarten.
Ein wesentliches Kriterium dafür, wie sinnvoll, gewinnbringend, aber risikoreich eine Investition ist, ist der richtige Zeitpunkt. Während beispielsweise die Investition in ein neu gegründetes Unternehmen eine wesentliche höhere Rendite erwarten lässt als die Investition in ein etabliertes Unternehmen, ist eine solche Investition im Gegenzug auch mit einem wesentlich höheren Risiko verbunden.
2. Keine voreiligen Entscheidungen.
Auch wenn ein Angebot sehr verlockend erscheint, sollten Investitionen nie vorschnell zugesagt oder getätigt werden.
3. Streuung.
Insbesondere dann, wenn eine größere Summe als Investitionskapital zur Verfügung steht, empfiehlt es sich, in mehrere Projekte zu investieren, um das Risiko auf diese Weise zu minimieren.
4. Informationen einholen.
Im Vorfeld der Investitionen sollten umfassende Informationen über das Unternehmen eingeholt werden. Wesentliche Punkte hierbei sind beispielsweise das Unternehmenskonzept, jedoch auch die Bonität oder die persönlichen Gegebenheiten des Investitionsnehmers.
5. Professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Insbesondere eher unerfahrene Privatinvestoren können ihr Verlustrisiko deutlich senken, indem sie auf professionelle Beratung zurückgreifen.
6. Langfristig denken.
Trotz gut vorbereiteter Investitionen kann es passieren, dass es vorübergehend zu Verlusten kommt, beispielsweise, wenn in Aktien investiert wurde, deren Kurs sich negativ entwickelt. In dieser Situation ist es wichtig, Durchhaltevermögen zu zeigen, da sich Verluste in aller Regel langfristig wieder ausgleichen.
7. Restrisiko einkalkulieren.
Keine Investition ist vollständig risikofrei. Insofern sollte ein gewisses Restrisiko immer einkalkuliert werden.
8. Die richtige Investitionsform wählen.
Je nach Form ergeben sich unterschiedliche Vor- und Nachteile, beispielsweise im Hinblick auf die Veräußerbarkeit der Anteile während der Vertragslaufzeit, im Bezug auf die Möglichkeit der Einflussnahme oder hinsichtlich der Steuerlast für den Investor.
9. Chancen und Risiken gegenüberstellen.
Beide Faktoren nehmen wesentlichen Einfluss auf die Entscheidung, ob eine Investition getätigt wird oder ob nicht. Allerdings sollten nicht nur die Risiken gewichtet werden, sondern eben auch die Chancen. Die Ermittlung des Risikos folgt dabei der Formel Investitionsvolumen multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit eines Misserfolges, die Chancen ergeben sich aus dem Erfolgspotential multipliziert mit der Erfolgswahrscheinlichkeit.
10. Risiken im Vorfeld beseitigen.
Einige Risikofaktoren können bereits im Vorfeld weitestgehend ausgeschlossen werden. Wird beispielsweise in ein Unternehmen investiert, das Mitarbeiter beschäftigt, verringert sich das Risiko durch Maßnahmen im Bereich Arbeitssicherheit und -schutz, bei Investitionen, die im Zusammenhang mit Transporten stehen, kann das Risiko durch den Abschluss entsprechender Versicherungen gesenkt werden.
Übersicht: typische Verkaufstricks bei Geldanlagen
Kaum ist die Finanzkrise überstanden, tauchen in den Medien schon wieder Berichte über unsichere Geschäfte und höchstspekulative Geldanlagen auf. Geht es um die Beurteilung der Beratungsqualität, schneiden Banken und Anlageberater noch immer verhältnismäßig schlecht ab.
Die Kritikpunkte dabei sind nicht nur, dass Anleger teils unvollständig oder fehlerhaft, sondern mitunter bewusst falsch beraten werden.
Welches die typischen Verkaufstricks bei Geldanlagen sind und wie der Anleger diesen begegnen kann, fasst die folgende Übersicht zusammen:
Lockangebote
Was aus dem Bereich von Versicherungen und Krediten bekannt ist, ist auch bei Geldanlagen recht weit verbreitet. Im Zusammenhang mit Krediten wird beispielsweise mit sehr günstigen Zinsen geworben, im Bereich der Versicherungen mit äußerst attraktiven Monatsbeiträgen.
Bei genauerem Hinsehen wird jedoch recht schnell deutlich, dass die beworbenen Konditionen für kaum einen Kredit- oder Versicherungsnehmer erreichbar sind.
Ähnlich funktioniert der Trick auch bei Geldanlagen. So wird beispielsweise bei Tagesgeldkonten eine überdurchschnittlich hohe Verzinsung in Aussicht gestellt. Im Kleingedruckten findet sich dann aber der Hinweis, dass diese Verzinsung nur bis oder ab einer bestimmten Anlagesumme gilt, auf einen kurzen Zeitraum befristet ist oder an andere Bedingungen geknüpft ist.
Grundsätzlich gilt daher, dass sich der Anleger nicht von Angeboten und Versprechen beeindrucken lassen, sondern die Konditionen immer sehr genau prüfen sollte.
Zeitdruck
Vor allem bei solchen Geldanlagen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, eher schlecht verkaufen, wird der Anleger gerne unter Zeitdruck gesetzt. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Anleger die Gelegenheit hat, sich näher mit dem Angebot zu beschäftigen und darüber nachzudenken.
Typische Argumente lauten dann, dass das Angebot nur für kurze Zeit gilt, nur in begrenzter Auflage zur Verfügung steht oder die Rendite tagesabhängig ist und morgen schon deutlich geringer sein kann. Gegen diesen Trick kann sich der Anleger recht einfach wehren.
Grundsätzlich gilt nämlich, dass kein Vertrag unterschrieben werden sollte, bevor dieser genau gelesen wurde und alle Fragen geklärt sind. Jeder seriöse Berater wird Verständnis haben, wenn der Anleger erst eine Nacht über das Angebot schlafen möchte. Zudem gibt es im Bereich der Geldanlagen so gut wie nie Angebote, die nur wenige Stunden und in streng begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen.
Risiken
In den meisten Fällen fühlen sich Anleger schlecht oder falsch beraten, weil ihnen die Risiken der jeweiligen Geldanlage nicht richtig erklärt oder sogar verschwiegen wurden. Problematisch daran ist, dass ein Laie kaum einschätzen kann, wie hoch die Risiken tatsächlich sind, denn die Finanzprodukte werden nicht nur immer vielfältiger, sondern auch immer komplizierter.
Um sich gegen diesen Verkaufstrick zu wehren, kann der Anleger darauf bestehen, dass die Sicherheit der jeweiligen Anlage schriftlich bestätigt wird. Kommt es dann doch zu einem Verlust des investierten Kapitals, kann er sich auf die Bestätigung berufen und die Chancen steigen, dass der Schaden ersetzt wird.
Daneben gibt es zwei ganz einfache Grundsätze, die vor bösen Überraschungen schützen können. Zum einen sollte der Anleger nie Geld in ein Anlageprodukt investieren, das er nicht versteht. Zum anderen gibt es letztlich keine Anlageform, die sehr sicher ist und gleichzeitig sehr hohe Renditen garantiert. Als Faustregel gilt, dass die Risiken umso höher sind, je höher die möglichen Gewinne sind.
Erwartete Renditen
Ein beliebter Verkaufstrick ist, mit den erwarteten Renditen zu argumentieren. Das bedeutet, dem Kunden werden solche Zahlen präsentiert, die bei einer günstigen Entwicklung erreicht werden könnten.
Diese Vorgehensweise kennen viele sicherlich von Lebensversicherungen, die einerseits die garantierte und andererseits die erwartete Versicherungssumme benennen.
Diese Methode wenden auch einige Berater an und da die Kalkulationen schlüssig und plausibel scheinen, schenken viele Anleger diesen Zahlen Glauben.
Um nicht auf den Verkaufstrick hereinzufallen, sollte der Anleger nach den Zahlen in der Vergangenheit fragen. Entscheidend ist nämlich nicht, welche Werte die Geldanlage möglicherweise in Zukunft erreicht, sondern welche Renditen in den vergangenen Jahren erzielt wurden.
Neukunden werben
Nach wie vor gibt es Angebote für Geldanlagen, die auf dem Prinzip des Schneeballsystems basieren. Bei diesen Angeboten geht es dann nicht nur darum, in ein Anlageprodukt zu investieren, sondern gleichzeitig auch weitere Anleger zu werben.
Begründet wird dies üblicherweise damit, dass die Rendite insgesamt umso höher ausfällt, je mehr Kapital in das Anlageprodukt fließt. Bei solchen Angeboten handelt es sich aber nahezu immer um unseriöse Angebote, bei denen letztlich nur der Erfinder Gewinne verzeichnen kann.
Wird also eine Anlage angeboten, bei der für eine ordentliche Rendite weitere Anleger gewonnen werden müssen, sollte das Angebot ohne zu zögern abgelehnt werden.
Umschichten
Einige Anlageberater empfehlen ihren Anlegern, ihr Wertpapierdepot regelmäßig umzuschichten. Durch die Umschichtungen sollen Gewinne gesichert oder das Risiko von Verlusten minimiert werden. Was die Anlegerberater aber häufig nicht erwähnen ist, dass bei jeder Umschichtung Gebühren und Provisionen anfallen. Wichtig ist daher, dem Anlageberater nicht blind zu vertrauen und ihm bei der Depotverwaltung völlig freie Hand zu lassen.
Sinnvoller ist, zu vereinbaren, dass Umschichtungen die Zustimmung des Anlegers erfordern, oder aber die Anzahl der Umschichtungen pro Jahr zu begrenzen.
Genauso wichtig ist, die konkreten Kosten zu erfragen. Dies gilt aber nicht nur für Umschichtungen, sondern allgemein für alle Geldanlagen und auch hier ist es wieder sinnvoll, sich die Kostenaufstellung schriftlich bestätigen zu lassen.
Die wichtigsten Infos und Tipps zum Schutz vor schlechten Investments
Waghalsige Immobilienfinanzierungen, undurchsichtige Fonds oder kaum durchschaubare Unternehmensbeteiligungen, die Liste von fragwürdigen Investmentangeboten ließe sich lange fortsetzen.
Vor allem am sogenannten grauen Kapitalmarkt locken zahllose Anbieter mit Investments, die sich schnell als teure Fehlentscheidung herausstellen können.
In den vergangenen Jahren hat der Gesetzgeber dem Graumarkt zwar etwas Einhalt geboten, wer aber abseits der klassischen Vertriebswege in Finanzprodukte investiert, geht ein höheres Risiko ein. Im Gegenzug bedeutet das allerdings nicht, dass nicht auch auf klassischen Vertriebswegen schlechte Investments angeboten werden, nur hat der Verbraucher am regulierten Markt umfangreichere Rechte.
Die beste Strategie ist und bleibt jedoch, gar nicht erst in schlechte Angebote zu investieren und wie sich der Anleger davor schützen kann, fasst die folgende Übersicht mit den wichtigsten Infos und Tipps zum Schutz vor schlechten Investments zusammen:
Nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken sehen.
Im Zusammenhang mit Investments und Geldanlagen gibt es eine ganz einfache Grundregel. Diese besagt, dass jede Chance immer auch mit einem Risiko verbunden ist und je höher die Chancen sind, desto höher sind auch die Risiken.
Es gibt kein Investment, das völlig risikolos hohe Gewinne in Aussicht stellt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sein Kapital auf ein Sparbuch einzahlen. Dieses bietet einen Rundumschutz, dafür aber auch nur sehr überschaubare Zinsen. Höhere Gewinne sind möglich, wenn das Kapital beispielsweise als Tagesgeld, in einen Fonds oder in Aktien angelegt wird. Aber die höheren Renditechancen gehen zulasten der Sicherheit.
Anlegern wird immer wieder erzählt, dass eine moderne Finanzplanung die Chancen erhöhen und die Risiken gleichzeitig senken kann. In der Praxis bewahrheiten sich solche Versprechen aber nicht, so dass Anleger genau abwägen sollten, wie viel Risiko sie eingehen können und wollen.
Verkäufer nicht mit Beratern verwechseln.
Anbieter von Investments analysieren die Finanzsituation eines interessierten Kunden, stellen ihm unterschiedliche Produkte vor und erklären ihm Anlageobjekte und Versicherungen. Sie beantworten geduldig seine Fragen und weisen ihn immer wieder auf die Vorteile hin, die er sich durch einen Vertragsabschluss sichern kann.
Viele Anleger übersehen dabei aber, dass ihr Gegenüber keineswegs ein objektiver Berater ist, sondern vielmehr ein Verkäufer, der seine eigenen Interessen verfolgt.
Das bedeutet nicht, dass die Beratung nicht auch gut sein kann, aber sie ist eben nicht objektiv, sondern soll zu einem Abschluss führen, durch den sich der vermeintliche Berater Gebühren und Provisionen sichert.
Niemals vorschnell entscheiden.
Es gibt zwei beliebte Methoden, um schlechte Investments an den Mann zu bringen. Zum einen ist dies die Überrumplungstaktik und zum anderen der Appell an den Jagdinstinkt. Bei der Überrumplungstaktik wird üblicherweise mit dem Telefon oder mit einem persönlichen Besuch gearbeitet.
Kurz vor Feierabend, zu einer Zeit, in der niemand damit rechnet, oder zu einem Zeitpunkt, von dem bekannt ist, dass keine Zeit für lange und ausführliche Gespräche ist, wird ein phantastisches Angebot vorgestellt, das sich der Anleger auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Um den Jagdinstinkt zu wecken, wird mit Angeboten gearbeitet, die exklusiv nur sehr wenigen Anlegern vorgestellt werden, die heiß begehrt sind oder die nur für kurze Zeit und in einer geringen Menge zur Verfügung stehen. In beiden Fällen gilt, dass sich der Anleger auf keinen Fall blenden lassen sollte.
Wäre das Produkt so phantastisch, müsste es nicht in den höchsten Tönen angepriesen werden, sondern wäre schon längst verkauft. Für alle Finanzentscheidungen gilt, dass sich der Anleger die notwendige Zeit nehmen sollte, um sich das Produkt genau anzuschauen.
Nur Geld investieren, das vorhanden ist.
Eine weitere, recht einfache und eigentlich auch logische Grundregel ist, dass Anleger nur das Geld investieren sollten, das sie tatsächlich haben. Angetan von vermeintlich lukrativen Investments ist aber oft der Fall, dass Investoren fremdfinanziert anlegen.
Das bedeutet, sie nehmen einen Kredit auf, um dieses Geld dann in ein Finanzprodukt zu investieren. Gleichzeitig werden den Anlegern als weiterer Pluspunkt hohe Steuerersparnisse versprochen. Es ist richtig, dass die Zinsen für den Kredit von der Steuer abgesetzt werden können.
Trotzdem ist eine solche Anlagestrategie, sofern überhaupt, nur für erfahrene Investoren geeignet, die aufgrund ihres hohen Einkommens hoch besteuert sind und Verluste problemlos mit eigenen finanziellen Rücklagen ausgleichen können.
Mögliche Steuerersparnisse sind kein Argument.
Wird mit Steuerersparnissen argumentiert, scheinen viele Anleger alle anderen Kriterien auszublenden, so dass auch Anbieter schlechter Investments hier leichtes Spiel haben. Natürlich ist es positiv, wenn durch ein Investment nicht nur Gewinne erwirtschaftet, sondern auch die Steuerlast gesenkt werden kann.
Aber mögliche Steuerersparnisse sollten nie der Hauptgrund sein, um sich für oder gegen ein Investment zu entscheiden.
Mögliche Steuereinsparungen sind bestenfalls ein zusätzlicher Pluspunkt, aber grundsätzlich muss sich ein Investment auch dann lohnen, wenn es nicht zu dem erhofften Steuerrabatt kommt. Zudem macht es wenig Sinn, Steuerersparnisse fest in ein längerfristiges Investment einzurechnen.
Dies liegt zum einen daran, dass sich die Steuergesetzte jederzeit und auch rückwirkend ändern können. Zum anderen hängt der persönliche Steuersatz von der Einkommenshöhe ab und auch diese kann sich durch beispielsweise eine Hochzeit, Kinder, eine Scheidung oder einen anderen Job jederzeit ändern.
Nicht nur auf Worte und Versprechen vertrauen.
Natürlich wird jemand, der ein Finanzprodukt, eine Versicherung oder eine Unternehmensbeteiligung verkaufen möchte, in erster Linie auf die positiven Aspekte hinweisen. Aber ein seriöser Anbieter wird sich auch kritischen Fragen stellen und nichts dagegen einzuwenden haben, wenn sich der Anleger Zeit lassen und eine zweite Meinung einholen möchte.
Vor allem bei langfristigen Investments und hohen Geldsummen sollte sich der Anleger diese Zeit auch nehmen. Zudem kann es nicht schaden, das Investment von einem unabhängigen Dritten wie einem neutralen Vermögensberater, einer Verbraucherzentrale oder auch einem Steuerberater bewerten zu lassen.
Unbedingt ratsam ist außerdem, sich sowohl das Beratungsprotokoll als auch Versprechen, die sich beispielsweise auf die Sicherheit des Produkts bezeihen, schriftlich und vom Berater unterschrieben aushändigen zu lassen.
Die wichtigsten Informationen und Fakten zum Anlegerschutzgesetz
Das Anlegerschutzgesetz in seiner aktuellen Form gilt bereits seit April 2011. Einige Teile davon traten aber erst im Juli 2011 in Kraft, andere Teile werden erst nach einer längeren Übergangszeit wirksam.
Die wesentliche Absicht des Anlegerschutzgesetzes besteht darin, Anleger besser vor Nachteilen durch eine falsche Beratung und fehlerhaft konstruierte Investmentprodukte zu schützen. Nun stellt sich aber die Frage, was sich denn eigentlich konkret durch das Gesetz ändert.
Hier die wichtigsten Informationen und Fakten
zum Anlegerschutzgesetz in der Übersicht:
Das gesetzlich vorgeschriebene Produktinformationsblatt
Bereits 2010 hatten einige Banken und Kreditinstitute auf freiwilliger Basis das sogenannte Produktinformationsblatt, das auch Beipackzettel für Anlageprodukte genannt wird, eingeführt. Die Idee dazu geht auf Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner zurück. Um die Anlageberatung zu verbessern, sollte zu jedem, durch eine Bank verkauften Anlageprodukt ein Informationsblatt erstellt werden, das in kompakter und leichter verständlicher Form über die Funktionsweise des Produktes, die Chancen und Risiken sowie die Kosten informiert.
Da sich die Banken aber nicht auf ein einheitliches Produktinformationsblatt einigen konnten, entstand recht schnell eine Vielzahl von Beipackzetteln in unterschiedlichsten Varianten, wodurch auch ein Vergleich von Produkten mehrerer Banken anhand der Informationsblätter letztlich kaum möglich war.
Abhilfe soll hier nun das Anlegerschutzgesetz schaffen, das verbindlich vorschreibt, dass ab dem 01. Juli 2011 bei Anlageberatungen ein Produktinformationsblatt zur Verfügung gestellt werden muss.
Dieses Produktinformationsblatt darf maximal zwei Seiten lang sein, nur bei komplexen Finanzprodukten sind auch drei Seiten zulässig.
Der Beipackzettel für das Anlageprodukt muss in leichter verständlicher und auch für den Laien nachvollziehbarer Form in erster Linie über:
·
die Art des Finanzproduktes und seine Funktionsweise,
·
die Risiken,
·
die Aussichten für die Kapitalrückzahlung und die möglichen Erträge unter verschiedenen Marktbedingungen sowie
·
die Kosten, die durch die Geldanlage entstehen, informieren.
Werbung auf dem Produktinformationsblatt ist ausdrücklich verboten. Der Anleger muss den Beipackzettel rechtzeitig vor Vertragsabschluss erhalten, entweder in gedruckter oder in elektronischer Form. In elektronischer Form bedeutet, dass das Produktinformationsblatt auch per E-Mail verschickt oder der Anleger lediglich darüber informiert werden kann, wo im Internet er den Beipackzettel abrufen kann.
Wird der Beipackzettel zu spät, nicht oder mit falschen oder unvollständigen Angaben ausgehändigt, können die BaFin ein Bußgeld verhängen und die Anleger Schadensersatzansprüche geltend machen. Allerdings sieht das Anlegerschutzgesetz auch Ausnahmen vor.
So muss kein Beipackzettel zur Verfügung gestellt werden,