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DAS STERNENTOR: Der Science-Fiction-Klassiker!
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eBook273 Seiten3 Stunden

DAS STERNENTOR: Der Science-Fiction-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Spionage in einer nicht allzu fernen Zukunft: Zwei Wirtschafts-Giganten bekämpfen einander um den höchsten Einsatz. Dabei geht es nicht nur um einen Milliarden-Profit, sondern auch um die Zukunft des gesamten Sonnensystems...

Stephen Robinetts Zukunfts-Vision – erstmals im Jahr 1976 veröffentlicht – vereint Spionage, Abenteuer und Humor in einem Roman, der nicht nur SF-Fans, sondern auch die Freunde außergewöhnlicher Spannungsliteratur begeistern wird.

Das Sternentor erscheint in der Reihe APEX SCIENCE-FICTION-KLASSIKER.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum6. Juni 2019
ISBN9783748706533
DAS STERNENTOR: Der Science-Fiction-Klassiker!

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    Buchvorschau

    DAS STERNENTOR - Stephen Robinett

    Das Buch

    Spionage in einer nicht allzu fernen Zukunft: Zwei Wirtschafts-Giganten bekämpfen einander um den höchsten Einsatz. Dabei geht es nicht nur um einen Milliarden-Profit, sondern auch um die Zukunft des gesamten Sonnensystems...

    Stephen Robinetts Zukunfts-Vision – erstmals im Jahr 1976 veröffentlicht – vereint Spionage, Abenteuer und Humor in einem Roman, der nicht nur SF-Fans, sondern auch die Freunde außergewöhnlicher Spannungsliteratur begeistern wird.

    Das Sternentor erscheint in der Reihe APEX SCIENCE-FICTION-KLASSIKER.

    DAS STERNENTOR

    Erstes Kapitel

    Verzweifelt? Vielleicht. Ich sehe das lieber als die Fähigkeit, eine Gelegenheit beim Schopf zu packen. Gewiss, es war die einzige Gelegenheit, die sich bot, aber Gelegenheit bleibt Gelegenheit, ob allein oder in einer Herde.

    Anfang März beschloss irgendein Magnat bei Standard Konstruktion und Technik, die Niederlassung in Los Angeles, meine Niederlassung, zu schließen. Wäre meine Nase weiter vom Zeichenschirm weggewesen, ich hätte es kommen sehen.

    Das Beil fiel an dem Tag, nachdem Dolores meinen Heiratsantrag angenommen hatte. Am nächsten Morgen im Büro war ich immer noch blasiert. Ich hatte keinen besonderen Grund dafür. Ich wusste, dass Dolores annehmen würde. Wenn sie nein sagte, würde einer von uns ausziehen müssen. Sie hatte noch drei Monate Jurastudium und das Examen vor sich. Ursprünglich war vorgesehen gewesen, dass Dolores ihr Studium abschloss, während ich Erfahrungen als Ingenieur sammelte. Danach wollten wir unsere Beziehung überprüfen. Wenn sie funktionierte, wollten wir die Option wahrnehmen. Es sah so aus, als funktioniere sie, also gedachte ich den Termin vorzuverlegen.

    In der Nacht, als ich sie fragte, konnte ich nicht einschlafen. Ich warf mich hin und her, legte mir das Kissen auf den Kopf, hörte eingebildete Schritte im Haus und ein paar echte, die vom Hund. Hund - das ist sein Zuname - konnte auch nicht schlafen. Dolores, die immer schlafen kann, lag ausgestreckt neben mir. Sie hat das Erdbeben von T8 verschlafen, als hätte jemand ihre Wiege geschaukelt. Gegen Mitternacht weckte ich sie.

    »Dolores.«

    »Hmm?«

    »Wach auf.«

    »Hmm?«

    »Dolores.«

    »Schon aufstehen?«

    »Nein. Wach auf.«

    »Hmm?«

    Am Morgen hat sie dasselbe Problem.

    »Ich will mit dir reden.«

    Sie drehte sich herum und sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. Ich hatte die Leselampe angeknipst. Sie legte die Hand über die Augen.

    »Was ist denn?«

    »Ich habe nachgedacht.«

    »Ich habe geschlafen.« Sie drehte sich auf den Bauch, den Kopf von mir abgewandt, war fast wieder hinüber.

    »Dolores.«

    »Was?«

    »Du hast einen hübschen Rücken.«

    »Weck mich nicht, Bobby.« Selbst meine Mutter nennt mich nur selten Bobby. Ich nehme es hin.

    »Dolores.«

    »Hmm?«

    »Wir wollen heiraten.«

    »Okay.«

    Ich setzte mich auf und starrte erfreut ihren braunen Rücken an. Ich hatte Widerspruch erwartet, logisch, juridisch, irrelevant. Sie wird so durch ihr Studium, mäkelig.

    »Ist das dein Ernst?«

    Schweigen.

    »Dolores?«

    Sie schlief.

    Am nächsten Morgen fragte ich, ob sie sich an unser Gespräch erinnere. Sie schmierte Honig auf eine Scheibe Toast und bestreute ihn mit Zimt, bevor sie antwortete.

    »Klar.« Sie biss eine Ecke ab.

    »Klar was?«

    »Klar erinnere ich mich.« Sie kaute. »Du hast mir einen Heiratsantrag gemacht. Ich habe okay gesagt.« Sie biss wieder in den Toast und grinste um den Bissen herum.

    Ich war blasiert, als ich ins Büro kam. Mir gefiel das. Zusammenleben hat seine Vorteile, aber Heirat bietet eine Verheißung. Lebt man zusammen, kann sie immer gehen. Verheiratet ist die Frage, bleibt sie? Ein subtiler, aber bedeutsamer Unterschied.

    Beim Kaffee sagte ich es Bernie Mitchel, dem anderen Ingenieur in meiner Abteilung. Bernie hat vier Kinder und versteht etwas von der Ehe. Außerdem versteht er etwas von Planungstechnik. Ich lernte bei der Arbeit in zwei Jahren mehr von Bernie als in sieben Jahren auf der Hochschule. Als ich in Berkeley das Examen ablegte und bei Standard anfing, dachte ich, Konstruktionsplanung wird mit Zeichenschirm und meiner gediegenen Phantasie gemacht. Man hat die Idee, zeichnet sie auf den Bildschirm, lässt den Computer alles korrigieren, was die Parameter des vorgesehenen Materials überschreitet, und eine Blaupause ausdrucken. So einfach war das in der Schule. Keiner musste das, was wir in der Schule konstruierten, auch bauen.

    Bernie nahm mich mit einer meiner ersten Blaupausen mit in die Werkstatt und forderte mich auf, das Ding zu bauen. Der Teil war ein Lagerlaufring für den Drehzapfen eines Jenson-Tores alter Art. Bei jedem Schritt stritten die Leute mit mir.

    Als erstes beklagte sich Folley, der Werkstatt-Computermann, ich hätte die Toleranzen zu knapp angesetzt. Ich zitierte Theorie. Das Metall halte es aus. Der Werkstattcomputer könne den Entwurf verarbeiten. Was er noch wolle? Er gab einen Knurrlaut von sich. Als das Programm eingegeben war, bekam der Fertigungsspezialist einen Anfall. Er stürmte in mein Büro und fuchtelte mit dem Antrag herum. Er würde einen Großteil der Maschinenwerkzeuge bestellen müssen, teilte er mir mit und erkundigte sich, ob ich wüsste, was jedes einzelne koste. Ich wusste es nicht. Er machte es mir klar, Stück für Stück. Er teilte mir ferner mit, eine Drehbank sei weder ein Übermensch noch übersinnlich. Sie könne nur tun, was man ihr auftrage. Eine Fräsmaschine, so erfuhr ich, habe keine Akrobatenausbildung erhalten. In Zukunft sei ich aufgefordert, wenn das mein Minigehirn nicht zu sehr beanspruche, Teile zu entwerfen, die er mit seinen vorhandenen Maschinen herstellen könne. Zu eben diesem Zweck befinde sich ein Kontrollprogramm in meinem Sichtgerät. Er ging.

    Vier Tage später stand das Muster eines Lauflagerringes zur Prüfung auf meinem Schreibtisch. Ich ging damit in Bernies Büro. Er grinste. Das Grinsen brachte mich aus der Fassung.

    »Haben Sie etwas gelernt?«

    Ich nickte.

    »Ziemlich viel.« Ich berichtete von Folleys Toleranzen und Werkzeugmaschinen und fügte hinzu, dass man von Ingenieuren allgemein wenig zu halten schien.

    »Nur von neuen Ingenieuren«, erwiderte Bernie und griff in eine Schreibtischschublade. Er zog einen Lagerlaufring heraus und gab ihn mir.

    »Sehen Sie sich das an. Gründlich.«

    Es hätte der Laufring sein können, den ich entworfen hatte. Die wenigen Unterschiede waren bedeutungslos.

    »Wo haben Sie das her?«

    »Teilekatalog.«

    Ich muss rot geworden sein. Er grinste. Ich hatte praktisch die Schreibmaschine ein zweites Mal erfunden. Warum ein Teil konstruieren und herstellen, das eigene Maschinenprogramme und spezielle Einrichtungen benötigte, wenn man es zum halben Preis aus einem Katalog bestellen kann? Ich lernte viel von Bernie.

    An dem Tag, als ich die schlechte Nachricht erhielt, erzählte ich Bernie, dass ich heiraten würde.

    »Dolores?«

    »Ja.«

    »Wann?« Es klang nicht gerade begeistert.

    »Wir haben uns noch nicht festgelegt. Aber bald.«

    Er nickte und verdaute die Nachricht.

    »Sie scheinen nicht übermäßig erfreut zu sein«, sagte ich.

    »Offen gesagt, ich habe auch Neuigkeiten, aber schlechte.«

    »Connie ist schon wieder schwanger?«

    »Schlimmer.«

    Ich sah es kommen. Ich wurde entlassen.

    »Schlimmer?«

    »Die Niederlassung Los Angeles wird geschlossen.«

    »Mir hat Phoenix schon immer gefallen«, sagte ich, auf eine Versetzung hoffend. Die Zentrale war in Phoenix.

    »Keine Versetzungen.«

    »Wann haben Sie das gehört?«

    »Heute früh. Ich bin hier der Dienstälteste, bekam die frohe Nachricht also als erster zu hören.«

    »Sie werden auch gefeuert?«

    »Das steht in dem Brief mit meinem Abfindungsscheck. Ich telefoniere den ganzen Vormittag herum. Ich hielt es nur für fair, Sie auch an den Start zu schicken. Die Abfindung beträgt zwei Wochen für jedes Jahr bei der Firma. Sie bekommen einen Monat, mit Wirkung vom Freitag.«

    »Aber...«

    »So ist das. Patterson von Phoenix wird es Ihnen heute Nachmittag irgendwann sagen.«

    Ich fühlte mich wütend, verstört, niedergeschlagen und verwirrt. Ich hatte mich auf dem Karussell vom Pferd hinausgelehnt und nach dem goldenen Ring gegriffen, ihn auch erwischt - um die Hand zu öffnen und sie leer zu finden.

    Patterson rief am Nachmittag an. Als ich sein hageres Gesicht auf dem Bildschirm sah, fauchte ich: »Ich weiß, ich weiß. Vielen Dank« und legte auf. Ich hatte Patterson nie leiden können. Er gehörte zu den Leuten, die gern schlechte Nachrichten überbringen. Ich genoß es, ihn einfach abzuschalten.

    Am Abend sagte ich es Dolores.

    »Und?«

    »Und damit habe ich keine Stellung mehr.«

    »Und?«

    »Und in der voraussehbaren Zukunft haben wir vielleicht nichts zu essen.«

    »Ich bin ohnehin zu dick. Das ist die Mexikanerin in mir.«

    »Mach keine Witze. Das ist ernst.«

    »Du bekommst einen anderen Posten.«

    »Sieht nicht so aus. Schau dir das an.« Ich wedelte mit einer Technikerzeitung herum. »Die Leute wollen keine Konstruktionsingenieure, sondern Expediteure und Manager. Sie nennen sie nur Ingenieure.«

    Sie studierte die Zeitung und machte ein Mäulchen. Dolores macht immer ein Mäulchen, wenn sie nachdenkt. Ich habe sie studieren und Zusammenfassungen von Prozessberichten schreiben sehen, nachdenkend, ein Mäulchen machend. Schließlich hob sie den Kopf und legte die Zeitung auf den Tisch.

    »Du hast Recht. Vielleicht musst du eine andere Beschäftigung annehmen.«

    Ich gab einen Brummlaut von mir. Sieben Jahre Studium und zwei als Konstrukteur befähigen selten jemanden dazu, Schuhe zu verkaufen. Schuhe zu entwerfen, vielleicht, aber verkaufen, nein.

    »Was für eine Beschäftigung?«

    Sie zuckte die Achseln.

    »Schau dich um. Wir haben zwei Monate. Wenn wir bis über mein Examen hinwegkommen, kann ich dich unterhalten.«

    »Wir müssen die Heirat auf schieben.«

    »Warum?«

    »Alles ist zu sehr...« Ich hob die Hände. »In der Schwebe.«

    »Ich sehe nicht ein, was das für einen Unterschied macht. Wir leben doch jetzt auch zusammen. Wenn wir heiraten, leben wir weiter zusammen - dieselben Rechnungen, dasselbe Einkommen. Das bleibt sich alles gleich.«

    »Nein.«

    »Doch.«

    »Ein Mann muss für seine Frau sorgen können.«

    »Aber nicht für seine Freundin?«

    Ich brummte etwas. Beim Gespräch mit Dolores beschränkt sich mein Beitrag oft auf Brummlaute. Es war etwas anderes. Sie Jura studieren zu lassen, mochte ein Fehler gewesen sein. Sie widersprach mehr.

    Bis Freitag hatte ich mich mit meinem erzwungenen Ruhestand abgefunden. Ich arbeitete unter der Woche sehr wenig. Die meiste Zeit war ich am Telefon und ließ mich von Personalchefs abweisen. Für mein Ego war das hart. Der Mann von der Konstruktionsabteilung bei Spieler Interstellar war besonders ekelhaft. Er ließ nicht nur durchblicken Keine Sorge, wir rufen dich nicht an, er sagte es auch. Ich setzte ihn auf meine Liste verhasster Fremder, zusammen mit der Telefongesellschaft und den Inkassobüros.

    Unmittelbar, nachdem ich meinen Schreibtisch ausgeräumt hatte, kam Bernie strahlend herein. Er hatte eine Stellung. Es stand auf jedem grinsenden Zahn geschrieben. Ich knurrte ihn an. Seine linke Braue stieg hoch.

    »Feindselig?«

    »Wären Sie das nicht?«

    »Wenn ein Freund gute Nachricht bringt? Kaum.«

    »Das ist keine Zeit für gute Nachrichten, Bernie. Ich habe gerade mit dem miesen Kerl von der Technik bei Spieler gesprochen.«

    Bernie lächelte und nickte.

    »Hoffentlich treffen wir ihn nachts einmal in einer dunklen Gasse.«

    »Sie haben mit ihm gesprochen?«

    »Gestern. Ein Unsympath.«

    »Bei wem sind Sie eingestellt worden?«

    »Merryweather Enterprizes

    Ich pfiff durch die Zähne. Merryweather Enterprizes hatte trotz seines exzentrischen Eigentümers einen guten Ruf. Das Unternehmen zahlte gut, ließ die Leute in Ruhe arbeiten und steckte Geld in einige der einfallsreichsten Entwicklungsprogramme, die es gab. Von je zehn Projekten, aus denen nichts wurde, machte sich eines bezahlt und hielt sie alle über Wasser. Spieler Interstellar hatte die besseren Bilanzen, aber Merryweather Enterprizes trug zum Fortschritt von Wissenschaft und Technologie mehr bei. Wenn man über die beiden Firmen nur wusste, wem sie gehörten, hätte man das Gegenteil für zutreffend gehalten. Spieler selbst war Ende Dreißig, ein Finanzgenie, das in siebzehn Jahren ein Kapital von zwanzigtausend Dollar in das milliardenschwere Spieler Interstellar verwandelt hatte. Merryweather dagegen war fast sechzig. Allein das Alter hätte verraten sollen, wer für Neuerungen empfänglich war. Das Alter allein täuschte.

    »Und was machen Sie?«

    »Konstruktion. Und...« Er schob die Hand mit dramatischer Geste in die Jacke und zog ein Blatt Papier heraus, das er an einer Ecke vor mir baumeln ließ. »Ich habe eine Kleinigkeit für Sie.«

    »Was?«

    »Lesen Sie.«

    Ich las.

    STELLENBEZEICHNUNG:

    Projekt-Chefingenieur GEHALT:  $ 100.000 jährlich

    Ich pfiff wieder durch die Zähne. Es war mehr als dreimal so viel wie mein Gehalt bei Standard.

    VERANTWORTUNGSBEREICH:

    Projektingenieur und Personalchef, Raumstation Merryweather Enterprize in Solarumlaufbahn. Volle Befugnis und Verantwortung für angelaufenes Bauprojekt.

    »Was für ein Bauprojekt?«

    »Keine Ahnung«, sagte Bernie achselzuckend.

    Ich deutete auf das Blatt.

    »Was hat das z in Enterprize zu bedeuten? Ein Druckfehler?«

    »Ich glaube, das soll ein Wortspiel sein. Enter-Preis.«

    »Was für ein Preis?«

    »Da fragen Sie-mich zu viel.«

    ANFORDERUNGEN:

    Doktorgrad Strukturtechnik, Astrophysik-Technik oder subnukleare Versetzungs-Technik.

    Ich hob den Kopf.

    »Materiesender.«

    »So hört es sich an.«

    »Was ich über Jenson-Versetzung weiß, kann man auf einem Stecknadelkopf unterbringen.«

    »Lesen Sie weiter.«

    ERSATZWEISE: Doktorgrad Konstruktionstechnik

    mit mindestens zwei Jahren praktischer Erfahrung in Jenson-Tor-Konstruktion oder ähnl.

    BEWERBUNGEN: Merryweather Enterprizes, 1422 Campus Drive Newport Beach, Kalifornien

    GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE!

    Ich legte das Blatt auf meinen leeren Schreibtisch.

    »Den Doktorgrad habe ich. Die zwei Jahre praktische Erfahrung habe ich, aber nicht mit Jenson-Toren.«

    Bernie schob meinen Einwand beiseite.

    »Details. Sie haben am Lagerlaufring für ein Jenson-Tor gearbeitet.«

    »Dass ich einen Türknopf konstruieren kann, heißt nicht, dass ich in der Lage bin, ein Haus zu bauen.«

    »Technik ist Technik. Sie lernen das schon. Sie sind ein aufgeweckter Junge.«

    »Danke. Aber das hat mit Technik vielleicht gar nichts zu tun. Hier steht Personalchef«.«

    »Es handelt sich um Technik.«

    »Woher wissen Sie das?«

    »Man hat mir den Posten angeboten.«

    Ich verengte die Augen. Bernie ist ein guter Ingenieur. Außerdem hat er sein Leben besser im Griff als die meisten Kollegen. Wenn er den Posten ablehnte, hatte er einen Haken. Ich erkundigte mich danach.

    »Kein Haken.«

    »Bestimmt keiner?«

    »Bestimmt keiner.« Er klopfte sich auf die Brust. »Mein Herz.«

    »Ich habe nicht gewusst, dass mit Ihrem Herzen etwas nicht stimmt.«

    »Jetzt fehlt nichts mehr, aber nach einer Operation am offenen Brustkorb geht niemand mehr in den Weltraum.«

    Ich griff nach der Stellenbeschreibung und las sie noch einmal durch. Sie schien immer noch über meiner Spielklasse zu liegen. Bernie unterbrach mich.

    »Ich habe am nächsten Donnerstag einen Termin für Sie vereinbart. Außerdem habe ich Ihnen den Weg ein bisschen geebnet.«

    »Wie geebnet?«

    »Die glauben, dass ein junger Einstein erscheint.«

    »Danke.«

    »Keine Ursache.« Er grinste, als er ging.

    Beim Abendessen erzählte ich Dolores davon. Wir hatten beschlossen, meine Arbeitslosigkeit mit einem teuren Lokalbesuch zu feiern. Wir gingen zu Don Martin. Vor einem dampfenden Berg frijoles refritos und zwei dicken Rindfleisch-Enchiladas, von Dolores mit der ein wenig überheblichen Art der Zweisprachigen bestellt, berichtete ich.

    »Das klingt großartig, Bobby.«

    »Ich bin nicht so sicher.«

    »Warum nicht?«

    Ich gab ihr die Stellenbeschreibung. Sie las sie, steckte die Gabel in ihre Bohnen. Sie hob den Kopf, blinzelte und aß die Bohnen.

    »Was meinst du?«, fragte ich.

    »Offen gesagt, ich verstehe nichts.«

    »Was verstehst du nicht?«

    Sie gab mir das Blatt zurück.

    »Das ist alles Kauderwelsch.«

    Ich sah mir das Blatt an. Mir erschien alles völlig klar. Ich begann subnukleare Versetzungstechnik zu erläutern. Sie fuchtelte mit einem Taco vor mir herum und schnitt mir das Wort ab.

    »Sag mir bloß, was es bedeutet, nicht, was es ist.« Sie biss in das Taco.

    »Soviel ich erkennen kann, arbeitet Merryweather mit Materiesendern in der eigenen Raumstation. Sie brauchen einen Projektingenieur.«

    »Du wirst ein wunderbarer Projektingenieur sein.«

    »Weißt du, was ein Projektingenieur macht?«

    »Nein, aber du wirst ein wunderbarer sein.«

    »Er jongliert mit Leuten und Papieren. Ich käme nicht mehr an einen Zeichenschirm heran.«

    »Was machen sie auf einer Raumstation mit einem Jenson-Tor?«

    »Da bin ich überfragt«, sagte ich achselzuckend. »Der Staat benützt Tore dazu, den Stützpunkt im Mare Tranquilitatis zu versorgen, aber das ist das Äußerste an Reichweite. Nach ungefähr einer Viertelmillion Meilen fällt die Kurve Entfernung/Energie ab, und es ist billiger, Raumfahrzeuge zu verwenden.«

    »Siehst du, du weißt doch etwas über Jenson-Tore.«

    »Dolores, zu wissen, wie weit ein Pferd laufen kann, heißt nicht, dass man weiß, wie es funktioniert.«

    Sie kaute und schluckte den Rest ihres

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