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Rune und die 7 Sündenfarben
Rune und die 7 Sündenfarben
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eBook240 Seiten2 Stunden

Rune und die 7 Sündenfarben

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Über dieses E-Book

In einer bunten Welt, in der die sieben Sünden Lebewesen sind, hat nur das kleine Mädchen Rune keine Sündenfarbe. Für die bunte Welt ist sie die Farblose. Der politische Rat der Hochtodsünden ist außer sich und versucht mit allen Mitteln, in Rune eine Sündenfarbe zu erwecken, noch bevor sie das schulpflichtige Alter erreicht. Doch nicht nur Rune mit ihrer Farblosigkeit stört die Sündenwelt – ein mysteriöser Regenbogen erscheint, der alle Farben um sich herum auslöscht. Ob das ein Omen für das Ende der Sündenwelt ist?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum15. Nov. 2023
ISBN9783384006226
Rune und die 7 Sündenfarben
Autor

Anna-Maria Ziegler

Anna-Maria Ziegler (geb. 15.02.2001 in Bergisch Gladbach), schreibt neben ihrer Arbeit als Erzieherin humoristische Fantasy (und auch Kinderbücher), weil es ihre Motivation ist, Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ihre Bücher aktiv zu schreiben und per Selfpublishing zu veröffentlichen, begann sie im Januar 2021 – im selben Jahr ihrer Abiturprüfungen. Doch da Anna-Maria die Gabe besaß, im Unterricht zuzuhören und gleichzeitig die fantastischen Welten in ihrem Kopf niederzuschreiben, fiel ihr das Bestehen des Abiturs nie schwer. Die Welt ihrer Fantasybücher nennt sie „Sterniversum“ – kreative Götter erschaffen mit der Energie der Sterne eigene Planeten. Jedes Buch entführt in das Leben eines einzigartigen Planeten des Sterniversums.

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    Buchvorschau

    Rune und die 7 Sündenfarben - Anna-Maria Ziegler

    Die Farblose

    Die Mitglieder der sieben Sünden versammelten sich zum Krisenrat. Heutiges Topthema war das Problem der Farblosen, die den ganzen Sündenplaneten mit ihrer Sündenlosigkeit in Angst und Schrecken versetzte.

    Die Hochtodsünden waren Politiker, wie jeder andere Politiker auch. Durch Demokratie in das Amt gewählt. Die Hochtodsünden werden immer nach einem bestimmten Muster gewählt: Die Sünde, die ihre Sünde am besten repräsentiert, wird von dem Volk zum neuen Politiker gewählt. Meistens findet ein Wettbewerb statt, um zu bestimmen, wer der Zornigste aller zornigen Jähzorns war und wer die Unanständigste aller unanständigen Wollüste. Manchmal wusste das Volk schon ohne Wettbewerb, welche Sünde den Award für die schlimmste Sünde des Jahres erhalten sollte – Sloth zum Beispiel. Er war ein Faultier. Die einzige Trägheitssünde, die in Form eines Faultieres geboren wurde.

    Es ist so, dass Vererbungen und genetische Merkmale zu Geburten von Sünden nie eine Rolle spielen. Ein Wollust kann zum Beispiel plötzlich einen Habgier gebären und der Wollust-Vater glaubt dann, die Wollust-Frau hätte ihn mit einem Habgier betrogen. So wollüstigen Frau und Mann dann von Partner zu Partner.

    Gott ist nämlich ein Wissenschaftler. Aus Gründen der Wissenschaft möchte er herausfinden, was passiert, wenn man dort etwas verändert und hier etwas verändert … Wie reagieren seine Lebewesen auf die Veränderung?

    Und so erschuf Gott ein Faultier im Bauche einer Trägheit-Mama. Gott fand nämlich dank der anderen Planeten heraus, dass das Faultier ein allgemeines Symbol für die Trägheit war. Und die Mama bekam dann nach der Geburt eine haarige, blaue Überraschung (trotz Faultier konnte die Mutter dennoch an der Fellfarbe Blau erkennen, dass es ihr eigenes Kind war).

    Das Gleiche mit der Farblosen, um die es hier geht. Gott wollte lediglich herausfinden, wie die Welt auf einen Menschen reagiert.

    Die Welt reagierte mit einer Hinrichtung.

    »Die Guillotine! Auf die Guillotine!«, forderte Wrath.

    »Die Guillotine ist defekt«, stellte Pride fest, als Wrath den Kopf der Farblosen schon in Position bringen wollte. Leider klemmte da etwas am Hebel, sodass die Klinge oben feststeckte.

    »Okay, keine Panik«, beruhigte Pride die sieben Todsünden. »In unserer politischen Karriere haben wir schon viele Situationen erlebt und gemeistert, um Weltfrieden zu schaffen. Aber wir hatten noch nie ein farbloses Kind hier sitzen. Wir müssen klar denken. Wir dürfen keine Kinder verurteilen.«

    Die vom Volk in ihr Amt gewählten sieben Todsünden versammelten sich immer, wenn es ernste politische Angelegenheiten zu besprechen gab. Dabei achteten die Sünden meistens egozentrisch auf das Wohl ihres eigenen Landes. Was mit dem Land von Wrath passierte, war einem Greed zum Beispiel völlig Banane.

    Ja, der Planet der Todsünden war in sieben Bereiche aufgeteilt. In sieben Länder. Und jede Hochtodsünde im versammelten politischen Rat war für ihr eigenes Land zuständig.

    Eigentlich sollten die Todsünden darüber entscheiden, in welchen Bereich die Farblose eingeteilt werden möge. Aber zum Wohle des eigenen Landes wollte keine Sünde etwas mit der Farblosen zu tun haben.

    Hochtodsünde Wrath? Anwesend.

    Hochtodsünde Gluttony? Anwesend.

    Hochtodsünde Greed? Anwesend.

    Hochtodsünde Envy? Anwesend.

    Hochtodsünde Sloth? Physisch anwesend, psychisch abwesend.

    Hochtodsünde Pride? Anwesend.

    Hochtodsünde Lust? Anwesend.

    Wrath nahm das Mädchen enttäuscht von der Guillotine herunter. Er dachte, härtere Mittel würden etwas rote Farbe in das blasse Gesicht bringen – jedenfalls glaubte er, das Mädchen von der Guillotine heruntergenommen zu haben.

    »Wo ist das Mädchen?«, wunderte sich der gesamte Krisenrat. Es war spurlos verschwunden! Vor den Augen aller! Sünde aber auch! Das passiert auch ganz schnell, wenn man keine Farbe hat – man ist dauerhaft unsichtbar, weil man nicht so gut gesehen wird.

    Da schlug Pride von hinten etwas gegen den Kopf – und Wrath auch!

    »Das sind … Kugeln aus Knete?« Pride wollte sich nach dem Angreifer umsehen, doch plötzlich schossen ganz viele dieser Knetkugeln wie Granaten in den Krisenstab.

    Und ein weit entfernter Schlachtruf aus der Stimme eines kleinen Mädchens: »Krieg gegen die feindlichen Soldaten!«

    Pride, in seinem Stolz verletzt, hob vom Boden ab, um zur Hochebene des Krisensaals zu gelangen. Dort hinter der Balustrade erwischte er die kleine Granatenschießerin und beförderte sie auf die nicht funktionierende Guillotine zurück.

    Dort passte Pride anders als Wrath gut auf sie auf, indem er sie erzieherisch daran fesselte.

    Normalerweise fangen kleine Kinder an zu weinen, wenn sie Angst haben. Aber Rune blieb gelassen, während die Politiker in allen Farben des Regenbogens über ihr Schicksal bestimmten.

    »Und wenn wir einen Eimer Farbe über sie kippen?«, fragte Lust in die Runde, um ihre Kollegen aus ihrer Entsetzung über die Knetgranaten herauszuholen. »Vielleicht löst das innere Emotionen aus, die sie von innen färben?«

    »Ausgeschlossen«, sagte Pride. »In ihrer Akte steht, dass die Ärzte bei ihrer Geburt schon mehrmals versucht haben, Farbe einzusetzen, aber nach einem Bad war alles wieder weg.«

    »Also …«, überlegte Gluttony, »ich weiß nichts über ihre Ernährung, aber Eier bekämpfen Hautunreinheiten.«

    Das Wort Eier, löste in Lust eine Fantasie aus, die ins Gefängnis gehörte, aber über die sie schmunzeln musste.

    »Vielleicht braucht sie auch mehr Wasser, mehr Gemüse … das wirkt alles auf die Haut«, beendete Gluttony.

    »Hm … Das Mädchen ist fünf Jahre alt. In ihrer Akte steht, dass sämtliche Mittel in der Richtung bereits versucht wurden.«

    »Das Mädchen soll bald zur Schule gehen«, miaute Greed ein, »solange wir keine Lösung haben und sie nicht einordnen können, wird das problematisch.«

    Envy kratzte sich mit einem Knochenfinger am Schädel. »Die Schule ist schuld daran, dass ich ein Skelett bin – sie war halt totlangweilig! Haha, versteht ihr? War nicht witzig, nein? Ihr Witzbremsen. Aber was meint ihr, dass die Schule auf sie abfärben könnte? Ich habe Geschichten von Schülern gehört, die mitten im Schuljahr die Farbe gewechselt haben. Es gab Fälle von Hochmutsünden, die plötzlich zur Trägheit wurden und Giersünden plötzlich zu Jähzorns. Also was meint ihr – sollten wir die Einschulung abwarten?«

    Pride vollführte eine äußerst stolze Geste, durch die er sein meterlanges Haar wie in einer Werbung für Haarshampoo nach hinten peitschen ließ – direkt in Sloths Gesicht.

    Sloth schlief ungestört weiter.

    »Na ja, so ist Sloth nun mal. Schläft bei jeder Gelegenheit«, kommentierte Envy und sah Pride mit seinen leeren Augenhöhlen an. Er musterte den Mann von oben bis unten und blieb an seinem Unterrock haften. Wie konnte Pride nur so etwas tragen? So einen langen Rock? Vielleicht hatte er dort etwas zu verbergen, auf das er ganz besonders stolz war. Envy konnte Pride einfach nicht ab. Ihn störte alles an Pride und deshalb klapperte jeder Zornesknochen in ihm, weil der Mann einfach keine Antwort gab!

    Stattdessen meldete sich Greed: »Ich nehme das Mädchen.«

    Die anderen Sünden brauchten einen Moment, um zu verstehen, ob sie sich freuen oder über Greeds Gier aufregen sollten.

    »Wenn es stimmt, dass Wissen abfärbt, dann bringe ich ihr Gier bei.«

    »Eine gute Idee, Greed«, kommentierte Pride und wandte sich an die anderen Sünden. »Die Farblose muss eine Farbe finden, bevor sie das schulpflichtige Alter erreicht. Wir lassen sie überall wohnen. Vielleicht färbt die Umgebung dann tatsächlich auf sie ab. Stimmen wir ab. Wer ist dafür?«

    Alle Todsünden gaben positive Rückmeldung, außer Wrath.

    »Und wer ist nicht dafür?«

    Ganz klar – Wrath.

    »Wrath?«, bat Pride den Gnom fragend um Erklärung.

    »Ich nehme keine Kinder ins Haus«, brummte der Rote. »Sie machen meinen Garten kaputt, streicheln meine Ratte, stehen zu früh auf … bringen nichts als Unordnung.«

    Die Sünden ließen Wrath erst einmal auf sich wirken. Typisch Zorn.

    »Dann ist es entschieden«, verkündete Pride hochfahrend. »Sieben Sünden, sieben Tage. Jeder von uns bekommt einen Tag, um dafür zu sorgen, eine Farbe in Rune zu erwecken. Wie ihr das macht, ist egal. Als Hochtodsünde sind alle eure Entscheidungen richtig. Und wir fangen bei dir an, Wrath. Wenn sie morgen nicht die Farbe des Jähzorns angenommen hat, wandert sie zur nächsten Sünde. Und so immer weiter. Wir machen es nach der Reihenfolge.«

    Die Sünden nickten sich zu, während Wrath wie ein gestresster Lehrer aussah, der versuchte, eine wildgewordene Klasse zu beruhigen. »Nein. Auf keinen Fall. Sie wird nicht bei mir wohnen!«

    Alle starrten Wrath erwartungsvoll an (jedenfalls die, die Augen hatten und die, die wach

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