Nachricht für Dich: Öffne den Brief deiner Seele

Von Sina Bez, Wolfgang G. Schneider und Godehard Erichlandwehr

Wenn wir geboren werden, begeben wir uns auf eine lange Reise, auf der wir
unzählige Erfahrungen machen, die uns wiederum als Mensch prägen. Wir lernen,
wie es sich anfühlt geliebt zu werden, wir lernen zu vertrauen, uns selbst und
anderen. Auf dieser Lebensreise erfahren wir die ganze Bandbreite an Emotionen,
wie Liebe, Trauer, Wut, Freude oder Schmerz und wir lernen unaufhörlich dazu,
entwickeln unseren Geist immer weiter und wachsen an all unseren Erfahrungen.
Das was wir zu Beginn lernen, Liebe und Selbstvertrauen, wird sehr oft mit
zunehmendem Kindes- und Jugendalter wieder erschüttert. Wir beginnen uns zu
vergleichen, uns an anderen zu messen, wir zweifeln an uns, vergessen, wie es ist,
sich selbst zu vertrauen. Und dieses Vergessen schleicht sich in unseren Alltag ein.
Wir funktionieren, wollen unseren eigenen hohen Ansprüchen genügen, wollen es
anderen recht machen und denken dabei nicht mehr an unsere eigenen Träume,
Gedanken und Gefühle. Wir machen uns klein. Wir vergessen, uns selbst als
ganzen Menschen wahrzunehmen, verurteilen uns für unsere Tränen oder meinen,
dass wir uns etwas nicht zutrauen, weil andere es vielleicht viel besser tun
könnten, als wir selbst.
Wir alle haben diese Selbstwertthemen und kennen Glaubenssätze, wie "Das
schaffe ich sowieso nicht.", durch die wir uns klein fühlen.

Dieses Buch schenkt dem Leser Impulse zu den verschiedenen Themen des
Lebens. Impulse, die an das eigene Bewusstsein sich selbst gegenüber appellieren
und die dafür sorgen können, wieder mehr an sich zu glauben oder sich mit
anderen, gelasseneren und gütigeren Augen zu sehen.

Schreiben war immer mein Ventil, um Erfahrungen, ob positiver oder negativer
Natur, zu verarbeiten. Im Alter von 13 Jahren habe ich die ersten Texte verfasst und
dabei entdeckt, dass das Schreiben eine Art Selbstheilung für mich ist. Die Freude
am schriftlichen Ausdruck ist mir nicht nur geblieben, ich möchte sie auch gerne
weiter geben. Dieser Welt fehlt es mehr und mehr an Empathie und
Mitmenschlichkeit. Mit meinen Gedichten, Impulstexten und meditativen Übungen
möchte ich dieser Welt etwas Liebe, Leidenschaft und Kreativität zurückgeben. Ich
stelle mir vor, dass andere in diesem Buch lesen, es zufällig aufschlagen und darin
vielleicht den einen oder anderen Gedanken der Hoffnung und der Zuversicht für
sich selbst finden können. Wenn das bei nur einem einzigen Menschen auf dieser
Welt geschehen würde, dann wäre der Sinn dieses Buches schon komplett erfüllt.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: tredition
• Erscheinungsdatum: 2. Sept. 2023
• ISBN: 9783347990418

Sina Bez

Mein Name ist Sina Bez. Ich wurde 1979 in Neustadt a. Rbge. (Niedersachen) geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich Gedichte und Impulstexte. Ich liebe es, mit Worten Bilder zu malen und sehe es als meine Lebensaufgabe an, andere Menschen an ihre Einzigartigkeit, ihre Selbstliebe und Kreativität zu erinnern. Als Meditationslehrerin nach dem Dalmanuta-Prinzip veranstalte ich in meinem Heimatort regelmäßig Meditationsabende. (welten-tor.de)

Buchvorschau

DER HERZSCHLAG

Kannst du deinen Herzschlag spüren?

Beachte, was spricht er zu dir?

Du kannst deine Hand zum Herzen führen,

die Antwort fühlst du hier.

Denn was er dir sagt und wie

in aller Ehrlichkeit,

ist mitnichten Philosophie.

Dein Herz schlägt mit Einfachheit.

Ein Leben lang atmest du aus und ein.

Du trittst sie an, die Reise.

Du bist in keiner Sekunde allein,

dein Herz schlägt auf seine Weise.

Und hörst du hin

so glaube mir,

lohnt es sich, es zu wagen.

In gleichmäßigem Schlagen,

eine Antwort zu erfragen.

Deine Hand ans Herz gelegt,

atme ein und aus.

Fühlst du wieder,

was dich bewegt,

trag es in die Welt hinaus.

Und trag es hinaus mit aller Kraft.

Sage was du denkst.

Dein Herzschlag neue Kräfte schafft,

genieße was du schenkst.

EIN BISSCHEN GLÜCK UND ETWAS MEHR ZEIT

Wir alle kommen aus der Liebe, wenn wir geboren werden. Und wir gehen zurück dort hin, wenn wir sterben. Vom ersten bis zum letzten Herzschlag leben wir alle Facetten der Liebe in unserem Leben und werden so zu einem ganzen Menschen. Einem Menschen, der von Geburt an von der Liebe berührt worden ist.

Diese Liebe verlässt uns nie. Sie zeigt sich in Form unserer Leidenschaft und Kreativität für unsere Projekte. Sie zeigt sich als Mitgefühl, Liebe oder Freundschaft für einen Menschen. Manchmal erkennen wir sie im Streit miteinander nicht. Doch wenn es dann still in uns wird, wir das Schlagen unseres eigenen Herzens wieder hören können, haben wir die Chance, sie wieder zu spüren. Wir können verändern, was der Veränderung bedarf; wir können beachten, was neu in unser Leben kommen will, und wir haben die Möglichkeit wertzuschätzen, was uns gegenwärtig mit Liebe und Freude erfüllt.

Das unendlich große Potential an Liebe und Kreativität in uns wartet nur darauf, entdeckt und gelebt zu werden. Denn wer dies tut, achtet und beachtet sich auf die wundervollste Weise. Wir können jederzeit und immer wieder neu etwas verändern. Wir können unseren Fokus neu ausrichten, wenn wir das Bedürfnis dazu haben. Zu spät ist es dafür nie.

Eines Tages fanden mein Mann und ich einen winzigen Zettel, auf dem eine Botschaft stand:

Ich brauche ein bisschen Glück und etwas mehr Zeit……

Dieser Zettel stammte von meiner Schwiegermutter Freya.

Sie hatte ihn geschrieben und ihn an ihre Pinnwand gehängt, wo wir ihn nach ihrem Tod gefunden hatten.

Sie starb Anfang August 2015. Der Tod kam in ihrer letzten Lebensphase schnell, doch sie hatte bereits einige Jahre des Leidens hinter sich. Eine Krankheit gab der nächsten die Hand, sie machte in wenigen Jahren unzählige Operationen aus verschiedenen Gründen mit.

Ich kannte Freya als eher negative, pessimistische Person, die gern einmal in einer Opferhaltung ihr Leben an sich vorbeiziehen ließ.

1998 wurde sie zur Witwe und verlor somit die Liebe ihres Lebens. Mit dem Tod ihres Mannes schienen Einsamkeit, Verbitterung und tiefe Traurigkeit in ihr Leben Einzug gehalten zu haben. Für sie war das Glas immer halbleer und sie wurde trauriger und trauriger und verfiel dem Alkohol zusehends. Für Lebensfreude hatte sie kaum noch Platz.

2015 sagte man ihr, dass sie todkrank sei. Die Ärzte gaben ihr bereits im Frühjahr desselben Jahres Unterlagen für die Palliativstation im Krankenhaus mit und ebenso für das Sterben im Hospiz. Diagnose: Leberzirrhose im Endstadium. Es blieb ihr also nicht mehr viel Zeit zum Leben.

Freya sagte uns nichts darüber. Wir wussten, dass sie wieder krank war, aber das ganze Ausmaß ihrer Krankheit kannten wir nicht. Sie behielt all ihre Ängste und Sorgen, ihre Schmerzen und ihre Gedanken für sich.

Eine ihrer Standard-Aussagen war:

„Ich will gar nicht mehr leben, ich möchte zu meinem Mann. "

Mit diesem Hintergrundwissen erscheint die Botschaft auf dem Zettel umso erstaunlicher:

„Ich brauche etwas Glück und ein bisschen mehr Zeit".

Wie einsam muss sie gewesen sein, als sie diesen Zettel schrieb? Ein Mensch, der eigentlich nicht mehr leben wollte, der die Welt aus einem negativen Blickwinkel heraus sah, wünschte sich plötzlich mehr Glück und Zeit?

Ich frage mich, wofür sie sich das gewünscht hat. Um die erhoffte zusätzliche Zeit anders zu nutzen? Um etwas anders zu machen als bisher? Wollte sie den Karren noch einmal herumreißen?

Hatte sie vielleicht plötzlich das Bewusstsein dafür bekommen, dass ihr Leben an ihr vorbeigezogen war und sie es zugelassen hatte?

„Ich brauche ein bisschen Glück und etwas mehr Zeit."

Als ich über diesen Satz nachdachte, wurde mir plötzlich bewusst, dass ich selbst für mein Glück verantwortlich bin und dass ich möglicherweise noch sehr viel Zeit haben könnte, um dafür zu sorgen, glücklich zu sein.

Aber: Was macht mich denn glücklich in meinem Leben? Was gibt mir Halt? Welche Wünsche und Träume habe ich, die ich gerne realisieren möchte? Welche Talente und Fähigkeiten habe ich, die mich, wenn ich sie nutze, sehr glücklich machen würden?

All diese Fragen wollten ergründet werden. Und sie stellen sich uns allen immer wieder neu. Es liegt an uns, ob wir nach der Antwort in unserem Herzen Ausschau halten