In himmlischer Begleitung: eine wahrhaft unglaubliche Geschichte
Von Raimund Eich
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Raimund Eich
Raimund Eich lebt im Saarland. Neben Büchern über seine Heimatstadt Neunkirchen, Tatsachenromanen, heiteren und besinnlichen Gedichten und Geschichten hat er einige Werke mit gesellschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Themen veröffentlicht. Gerne lässt er auch naturwissenschaftliche und technische Aspekte in sehr anschaulicher Form mit einfließen. Daraus resultieren einzigartige Bücher, spannend, dramatisch, informativ und unterhaltsam zugleich.
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Buchvorschau
In himmlischer Begleitung - Raimund Eich
Raimund Eich lebt im Saarland.
Neben Büchern über seine Heimatstadt Neunkirchen, Tatsachenromanen, heiteren und besinnlichen Gedichten und Geschichten hat er einige Werke mit gesellschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Themen veröffentlicht. Gerne lässt er auch naturwissenschaftliche und technische Aspekte in sehr anschaulicher Form mit einfließen. Daraus resultieren einzigartige Bücher, spannend, dramatisch, informativ und unterhaltsam zugleich.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Wie alles begann
Vom Kreuz befreit
Von Koblenz nach Alken
Von Alken nach Treis-Karden
Von Treis Karden bis Maria Engelport
Von Maria Engelport nach Traben-Trarbach
Von Traben-Trarbach bis Monzel
Von Monzel nach Klüsserath
Von Klüsserath bis Schweich
Von Schweich bis Trier
Zukunfstperspektiven
Abschied und Neubeginn
Weitere Veröffentlichungen mit spirituellem Hintergrund
Bei diesem Roman handelt es sich um eine fiktive Geschichte. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären daher rein zufällig und nicht beabsichtigt. Real existiert dagegen die Hintergrundkulisse mit Landschaften, Ortschaften und Bauwerken, wobei aber auch hier fiktive Elemente mit eingeflossen sind, soweit sie für den Ablauf der Handlung notwendig erschienen.
Vorwort
Ich hoffe, Sie mögen fiktive Geschichten mit realem Hintergrund, den in diesem Buch insbesondere der Mosel-Camino darstellt, ein wunderschöner und abwechslungsreicher Pilgerweg von Koblenz nach Trier, der durch eine traumhaft schöne Landschaft führt.
Das Pilgern hat bekanntlich seit der Buchveröffentlichung Ich bin dann mal weg großen Zuspruch gefunden. Pilgerfreunde finden weltweit eine Vielzahl von Jakobswegen. Der Mosel-Camino ist einer davon, ein relativ kleiner und überschaubarer. Es gibt dennoch sehr viel zu sehen auf dieser Strecke, eine einzigartige Landschaft in der Moselregion mit beeindruckenden Burgen, malerischen Dörfern und Städten sowie imposanten sakralen Bauwerken. Eine ideale Hintergrundkulisse also für eine Geschichte, in der neben menschlichen Sorgen und Nöten insbesondere auch Aspekte über den christlichen Glauben sowie über Religionen und Kirchen in gleichermaßen unterhaltsamer wie spannender Art und Weise im Vordergrund stehen.
Eine Fülle von Informationen über den Mosel-Camino finden Sie im Internet sowie in speziellen Wanderführern auf dem Buchmarkt, die all denen zu empfehlen sind, die sich selbst auf den Weg machen wollen. Vielleicht möchten Sie auf Ihrer Wanderung aber auch eine Geschichte wie diese, passend zum tieferen Sinn des Pilgerns, lesen. Und all denen, die es sich einfach nur zu Hause oder wo auch immer gemütlich machen, bietet sie zumindest eine Möglichkeit zum virtuellen Pilgern an.
Wie auch immer, ich wünsche Ihnen allen hierzu eine ebenso unterhaltsame wie auch zum Nachdenken anregende Lektüre.
Raimund Eich
Wie alles begann
Eigentlich hätte es mein letztes Gespräch mit ihm werden sollen, doch es kam anders. Völlig anders sogar. Na ja, ein Gespräch ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, denn es war eigentlich immer nur ein Monolog meinerseits und ein stummes Zuhören seinerseits. Bisher jedenfalls. Doch dann geschah plötzlich etwas völlig Unerwartetes. Doch der Reihe nach, sonst können Sie diese wahrhaft unglaubliche Geschichte nicht richtig verstehen.
Mein Name ist Stein, Roland Stein, um genau zu sein. Ich bin Ende Dreißig und von Beruf Priester. Als Kaplan war ich bisher in einer kleinen Kirchengemeinde ein paar Kilometer nordwestlich von Koblenz tätig, deren Namen in dieser Geschichte keine Rolle spielt. Dabei hatte ich ursprünglich Elektrotechnik studiert und es tatsächlich sogar bis zum Bachelor geschafft. Danach wollte ich eigentlich noch ein paar Semester für den Master dranhängen. Selbst eine Promotion hatte ich nicht ausgeschlossen, doch je näher ich dem Berufsleben kam, umso mehr kamen Zweifel in mir auf, ob der Ingenieurberuf tatsächlich das Richtige für mich wäre. Zudem plagten mich Ängste, den beruflichen Anforderungen vielleicht nicht gerecht werden zu können. Mangelndes Selbstbewusstsein, bei weitem nicht nur in beruflicher Hinsicht, das mir von Kind an das Leben leider viel zu schwer macht. Daher suchte ich nach einer mir weniger beängstigend erscheinenden beruflichen Alternative, zumal mich Karrieregedanken ohnehin nicht quälten. Die Elektrotechnik ließ sich zudem auch nicht mit meinem ausgeprägten Hang zu spirituellen Themen in Einklang bringen, jedenfalls nicht in Gesprächen mit Studienkollegen oder Dozenten, die mich deshalb oft mitleidig belächelten.
Eine Wende in meinem Leben brachte die Begegnung mit einem ehemaligen Mitschüler, der mir bei der Besichtigung des Trierer Doms zufällig über den Weg lief. Florian war mir aus der Zeit auf dem Gymnasium noch als Luftikus in Erinnerung, der jede Gelegenheit nutzte, die Schule zu schwänzen, sich mit dem weiblichen Geschlecht zu amüsieren oder mit Freunden auf Kneipentour zu gehen. Er war alles andere als ein guter Schüler und hatte eigentlich nur vorzeigbare Noten in Sport und Religion.
„Und was machst du so, Florian?", hatte ich ihn gefragt. Seine Antwort hatte mich fast umgehauen.
„Ich studiere hier in Trier Theologie und besuche das Priesterseminar."
„Du und Priester? Ausgerechnet du? Ich fasse es nicht. Wer hat dich denn zu Moral und Glauben bekehrt?"
Ein schelmisches Grinsen seinerseits. „Da staunst du wohl?", erwiderte er.
„In der Tat, Florian. Als katholischer Theologe solltest du in Bezug auf Sitte und Moral eigentlich ein leuchtendes Vorbild sein. Und wenn ich an das Zölibat und damit an eine lebenslange sexuelle Enthaltsamkeit denke, dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ausgerechnet du …"
Ein unterdrücktes Lachen war seine Reaktion darauf. „Mach dir mal diesbezüglich keine Sorgen um mich, Roland. Auch hinter mancher Kloster- und Kirchenmauer finden Wein, Weib und Gesang mitunter einen Platz", erwiderte er augenzwinkernd.
„Oha, was willst du denn damit sagen?"
„Versteh mich bitte nicht falsch damit. Nur so viel, dass man auch als Geistlicher heutzutage längst nicht mehr wie in früheren Zeiten nur in Sack und Asche gehen muss. Natürlich muss man sich klerikal und würdevoll verhalten und geistreiche Reden schwingen können. Aber so etwas ist ja auch kein großes Problem, für mich jedenfalls nicht. Verrate mir lieber mal, was du eigentlich so treibst, Roland? Für mein ingenieurwissenschaftliches Studium handelte ich mir nur unverständliches Kopfschütteln von ihm ein. „Warum quälst du dich bloß mit einer derart komplexen Thematik herum, um später für viel Stress und Verantwortung ein Gehalt zu bekommen, das du sonst wo viel leichter verdienen könntest? Da wärst du, so wie ich, im Schoß der Kirche beispielsweise wesentlich besser aufgehoben.
Er gab mir noch seine Handynummer. „Für den Fall, dass du Fragen hast. So, ich muss aber jetzt wieder ins Seminar zurück. Mach´s gut, altes Haus", verabschiedete er sich von mir und war gleich darauf in der Menge auf dem Domplatz verschwunden.
Es brauchte zwar noch ein paar Monate bei mir, bis ich mich dazu durchringen konnte, tatsächlich auf ein Theologiestudium umzusteigen. Nach dem parallel dazu verlaufenden Priesterseminar sowie einer zusätzlichen Ausbildung in einer Kirchengemeinde wurde ich zum Priester geweiht. Meine erste Stelle als Kaplan hatte mich in die Nähe von Koblenz geführt. Der Gemeindepfarrer widmete sich in besonderem Maße der Kinder und Jugendbetreuung. So unterrichtete er nicht nur Religion an den Schulen, sondern kümmerte sich auch um die Messdienerausbildung. Besondere Festgottesdienste an Ostern, Pfingsten und Weihnachten sowie Hochzeiten und Taufen fielen ebenfalls in seinen Aufgabenbereich. Während er sich sozusagen als Oberhaupt der Kirchengemeinde eher die Rosinen herauspickte, überließ er mir liebend gerne alle routinemäßigen und eintönigen Aktivitäten. So durfte ich mich um die komplette Verwaltung kümmern, Andachten und Beichten abhalten, Krankenbesuche absolvieren und war für Beerdigungen zuständig. Mir blieb nichts anders übrig, als gute Miene zum bösen