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Aus vergangenen Tagen: Band 2
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eBook240 Seiten1 Stunde

Aus vergangenen Tagen: Band 2

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Über dieses E-Book

Außer den archäologischen Funden, Orts- und Flurnamen führen uns die Sagen zurück in die Vergangenheit. Erinnerungen und Schilderungen von Menschen wurden, seit es Menschen gibt, über einen langen Zeitraum immer weiter mündlich erzählt und ausgeschmückt. Nach einigen Jahrhunderten haben sich die Erzählungen zu Sagen entwickelt und wurden schließlich aufgeschrieben.
17 Sagen führen uns zurück in die Vergangenheit und erzählen Geheimnisvolles, Sonderbares, Unerklärliches aus früheren Zeiten.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum31. Mai 2023
ISBN9783757869199
Aus vergangenen Tagen: Band 2
Autor

Alois Kriechbaumer

Als Hauptschullehrer in Pension (Deutsch, Bildnerische Erziehung, Kunst und Design, Technisches Werken) lese ich gerne Biografien, schreibe E-Books und gestalte diese. Diese Gewohnheiten bringen eine neue Achtung vor einem Tag, wenn wir unser Leben gestalten wollen.

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    Buchvorschau

    Aus vergangenen Tagen - Alois Kriechbaumer

    Als Hauptschullehrer in Pension (Deutsch, Bildnerische Erziehung, Kunst und Design, Technisches Werken) lese ich gerne Biografien, schreibe E-Books und gestalte diese.

    Diese Gewohnheiten bringen eine neue Achtung vor einem Tag, wenn wir unser Leben gestalten wollen.

    „...und so schen is dö Gögnd,

    az wann‘s just insa Hergott häd hinbroat‘ und gsögnt."

    FRANZ STELZHAMER

    (Mundartdichter)

    „Im Riader Bezirk liegt am Süd-Rand a Gmoa,

    gegen dö san dö andern rundum allö kloa.

    A da Mittn drin d‘Hofmark und weithin verstraht san viel

    kloanö Dörfer, frei ruahlö und stad."

    Konsulent OSR WALTER EGGER

    (Mundartdichter)

    INHALTSVERZEICHNIS

    Die Sagen führen uns zurück

    Die Sage vom Tanzboden

    Die Burg auf dem Eselberg

    Der Teufelsweg - Mühlen in Eberschwang

    Das Kreuz in Moos

    Das Jagerbild

    Gottfried Wilhelm von Tattenbach

    Die Landbevölkerung im 11. Jahrhundert

    Die Passauer Kunst

    Eberschwang hatte sein eigenes Schloss

    Krambambuli

    Hexentanz auf dem Urhamer

    Gerichtstag in Eberswanch

    Der Pfarrhof von Eberschwang

    Der Pfaffensteig

    Entschleunigen

    Im Anetshamer Loh

    Das Kreisstehen

    Der Teufel im Steingraben

    Der Schwarze Tod in Ewerswang

    Der Geißbock von Feichtet

    Die Franzosen kommen

    1

    Die Sagen führen uns zurück In die Vergangenhelt

    Außer den archäologischen Funden, Orts- und Flurnamen führen uns die Sagen zurück in die Vergangenheit. Aus Eberschwang haben sich zum Glück verhältnismäßig viele Sagen in unsere Zeit herübergerettet.

    LESETRAINING 1

    Erinnerungen und Schilderungen von Menschen wurden, seit es Menschen gibt, über einen langen Zeitraum immer weiter mündlich erzählt und ausgeschmückt. Nach einigen Jahrhunderten haben sich die Erzählungen zu Sagen entwickelt und wurden schließlich aufgeschrieben.

    „Als Sage bezeichnet man die Erzählung eines rätselhaften Naturvorganges, einer merkwürdigen Begebenheit, die Deutung einer eigenartigen Bilddarstellung oder eines absonderlichen Naturgebildes.

    Immer ist etwas Geheimnisvolles, Sonderbares, Unerklärliches die Grundursache der Sagenentstehung¹. Aus Eberschwang haben sich zum Glück verhältnismäßig viele Sagen in unsere Zeit herübergerettet."


    1 Franz Buchinger, Eberschwang, OÖ. Landesverlag Ried, 1984

    2

    Die Sage vom Tanzboden

    Es wird erzählt, dass auf dem „Tanzboden" am Hausruck sogar der Teufel eingekehrt sein soll und mit einem Bauern um hohes Geld gespielt hat.

    „Auf dem Tanzboden" (Nach einer Zeichnung von VD Erich Graf)

    Eine Karte aus dem Jahre 1594, zu einer Zeit, als der Hausruck (Hausrugg) die Grenze zwischen Österreich und dem bayrischen Innviertel war.

    Der so genannte „Tanzboden am Hausruck war einst wirklich einer. Nicht an der Stelle, wo die heutige Straße verläuft. Wo er wirklich war, dieses Wissen ging verloren - „mitten im Wald ist die sicherste Aussage. Manche meinen, er wäre direkt am Urhamer gewesen; andere würden ihn dort platzieren, wo die drei Gemeinden Ottnang, Ampflwang und Eberschwang ihre Grenzen haben.

    Als in früheren Jahrhunderten die Grenze zwischen Österreich und Bayern noch auf dem Tanzboden verlief, wurde diese Gegend von Schmugglern unsicher gemacht. Zu dieser Zeit hatten die Schwärzer, wie man die Schmuggler nannte, gute Zeiten. Sie benutzten den Pakösteig, ein Weg, der von Penning nach Ampflwang führt. Etwas unterhalb des Tanzbodens, auf der Südseite des Hausrucks, stand ein Wirtshaus, wo sich die Schwärzer und auch die Wilderer versammelten.

    Es soll ein verrufenes Haus gewesen sein, das auch Wegelagerern als Schlupfwinkel diente.

    Die alten Leute bezeichnen den ganzen Tanzboden als verrufen und verachtet, übrigens ein Schicksal, das die heidnischen Kultstätten allgemein getroffen hat. Wir dürfen daher vermuten, dass der Tanzboden vor Jahrtausenden schon als Opferstätte gedient haben wird.

    Von Bezirksschulinspektor Prof. Hans Ecker für die

    Eberschwanger Schüler erzählt

    Südöstlich von Eberschwang liegt auf einem breiten Buckel im Hausruckwald ein Fleckchen Land, das im Volksmund seit eh und je der „Tanzboden" heißt. Es ist eine unheimliche Gegend. Der Wanderer, der hier vorüberzieht, schreitet gern etwas schneller aus, denn von diesem Tanzboden erzählt man sich eine gruselige Geschichte.

    Zu der Zeit, als der Hausruck noch Grenzgebiet zwischen Bayern und Österreich war, stand hier ein altes, niedriges Gasthaus. Kein braver Bürger war hier je zu Gast, nur allerlei lichtscheues Gesindel². Eines späten Abends war im einschichtigen Wirtshaus wieder einmal Hochbetrieb. Wie von einem bösen Geist zusammengeführt, hatten sich der Schmuggler Jörg, der Räuber Much, der blatternarbige Hannes, der auch schon manch schlimme Tat vollbracht hatte, und die wilde Margret, die diebisch wie eine Elster war, hier getroffen. In diese Gesellschaft kam ein schlichter Bauer, der ahnungslos eine Herberge suchte.

    „Güaß enk!, brummte der Bauer in die Ecke hin, aus der ihn misstrauische Blicke maßen. Das „Gott! verschluckte er noch rechtzeitig, als er bemerkte, in welch üble Gesellschaft er unversehens geraten war. Er setzte sich an den einzigen freien Tisch, nahm aus seiner Tasche ein Stück Käse und einen Scherz Brot und begann bedächtig zu kauen.

    Plötzlich flog mit einem Ruck die Tür auf. Auf der Schwelle stand ein seltsamer Gast.

    Er hatte ein grünes Wams nach Art der herrschaftlichen Jagdknechte an. Auf seinem spitzen Hütchen stak keck eine Birkenhahnfeder, und an den Füßen trug er feine Juchtenstiefel³. Seine Augen leuchteten wie glühende Kohlen. Wenn er seinen Ziegenbart strich, sah man die dunklen Hände, die haarig wie eine Bärentatze waren. Dem Diebesgesindel freundlich zulächelnd, humpelte er jetzt schnurstracks auf unser Bäuerlein zu, das darüber nicht wenig verwundert war, und setzte sich an seinen Tisch. Der Bauersmann würgte seinen letzten Bissen Käse hinunter und schielte dabei auf seinen unheimlichen Nachbarn. Der Grüne war gut gelaunt. Um das Bäuerlein zutraulicher zu machen, griff er mit seinen kräftigen Fingern in die Tasche und legte ein Kartenspiel auf den schmierigen Tisch. Als der Bauer auf einmal den abscheulichen Schwefelgestank roch, der von dem Fremden ausging, wusste er, wer ihm gegenübersaß: der Teufel selbst. Schnell schlug er ein Kreuz, dass der Leibhaftige wie vom Blitz getroffen zusammenzuckte. Aber der Bauer hatte sich schnell gefasst. Pfiffig lächelte er dem Bösen zu.

    Er griff nach den Karten und schlug dem Höllensohn ein Spielchen vor. Der war gleich einverstanden. Spielen tat er für sein Leben gern. Doch was war der Preis? „Deine Seele will ich haben, pfauchte der Teufel. „Wenn du gewinnst, bekommst du dafür alles, was ich bei mir habe. Jetzt wurde der Bauer doch ein wenig blass. Insgeheim schickte er ein Stoßgebet zum Himmel. Dann schlug er in des Teufels Rechte ein. Gleich war ein heißes Spiel im Gang. Aber das Bäuerlein mischte jedesmal die besten Trümpfe in seine Hand, sodass bald viele blanke Taler in seinem Wams verschwanden. Schließlich ging es ums Ganze. Der Teufel hatte seine letzte Münze verloren. Nun war die Seele des Bauern der Einsatz. Der Höllische lächelte siegessicher, denn die ersten Stiche fielen ihm zu. Gleich musste die Entscheidung fallen. Dem Bauern trat der kalte Schweiß auf die Stirn. Er öffnete sein Hemd, und da kam ein Kreuzlein zum Vorschein, das er stets um den Hals trug. Der Höllensohn erschrak und krümmte sich vor Wut. Mit seinen knöchernen Tatzen knallte er die Karten auf den Tisch, dass die Gläser klirrten. Er stieß einen fürchterlichen Fluch aus. Sein ganzes Bemühen um die Seele des Bauern war vergeblich gewesen.

    Mit einem mächtigen Satz sprang er auf die wilde Margret zu, packte sie und wirbelte mit ihr in wildem Tanz von Tisch zu Tisch. „Deine Seele soll mir diese Schande büßen!", zischte er ihr zu. Dann hob er die wild um sich Schlagende mit einem Schwung vom Boden auf und stürzte mit ihr ins Freie, einen Schwall von Rauch und Schwefel hinter sich herziehend. Schreckensbleich starrten alle zur

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