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Weihnachten für Christen: Die Kindheitserzählungen Jesu im Neuen Testament und deren Bedeutung für uns heute
Weihnachten für Christen: Die Kindheitserzählungen Jesu im Neuen Testament und deren Bedeutung für uns heute
Weihnachten für Christen: Die Kindheitserzählungen Jesu im Neuen Testament und deren Bedeutung für uns heute
eBook127 Seiten1 Stunde

Weihnachten für Christen: Die Kindheitserzählungen Jesu im Neuen Testament und deren Bedeutung für uns heute

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Über dieses E-Book

Die legendären Kindheitserzählungen des Neuen Testaments werden heute immer noch als Berichte und Beschreibungen von historischen Ereignissen vorgestellt. Dadurch erscheinen sie für den aufgeklärten Zeitgenossen unglaubwürdig und ihre tiefe geistliche Bedeutung kommt erst gar nicht in den Blick.
In diesem Buch wird dieser neutestamentlicheText von den Voraussetzungen seines Entstehens her untersucht und die bleibende spirituelle Bedeutung seiner Bilder für uns heute erschlossen. Menschen, die nach dem biblischen Sinn des Weihnachtsfestes fragen, werden hier begründete Antworten finden.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum17. März 2023
ISBN9783757895563
Weihnachten für Christen: Die Kindheitserzählungen Jesu im Neuen Testament und deren Bedeutung für uns heute
Autor

Marliese Siener

1952 in Hagenbach geboren. Mutter von vier erwachsenen Kindern, mit neun Enkeln gesegnet. Staatlich geprüfte Erzieherin. Ausgebildet als geistliche Begleiterin. Langjährige Tätigkeit als Exerzitienbegleiterin. Mitarbeiterin beim "Neuen Testament in der Sprache unserer Zeit".

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    Buchvorschau

    Weihnachten für Christen - Marliese Siener

    „Als tiefes Schweigen das All umfing

    und die Nacht in ihrem Lauf bis zur Mitte gelangt war,

    da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel

    in das Land des Verderbens."

    Weisheit 18, 14f.

    INHALT

    Vorwort

    A. Hinführung zur Art der Texte

    1. Geschichte oder Geschichten?

    2. Die Kindheitserzählungen als Geburtslegenden

    > Die Inschrift von Priene

    3. Die Aussagen der Kindheitslegenden

    > Exkurs: Historie oder Bilder unserer Sehnsucht?

    B. Die Kindheitserzählungen

    I. Nach Matthäus

    1. Der Stammbaum Jesu (Mt 1, 1-17; Lk 3, 23-38)

    2. Jesu Geburt (Mt 1, 18-25)

    > Exkurs: Jungfrauengeburt

    3. Die Huldigung der Sterndeuter (Mt 2, 1-12)

    4. Die Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13-15)

    5. Der Kindermord in Betlehem (Mt 2, 16-18)

    6. Die Rückkehr aus Ägypten (Mt 2, 19-23)

    7. Zusammenfassung der Kindheitserzählungen nach Matthäus

    II. Nach Lukas

    1. Die Ankündigung der Geburt Jesu (Lk 1, 26-38)

    > Exkurs: Davidssohn – Gottessohn

    2. Die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth (Lk 1, 39-56)

    3. Die Geburt des Täufers (Lk 1, 57-80)

    4. Die Geburt Jesu (Lk 2, 1-21)

    5. Simeon und Hanna (Lk 2, 22-40)

    6. Der zwölfjährige Jesus im Tempel (Lk 2, 41-52)

    7. Zusammenfassung der Kindheitserzählungen nach Lukas

    C. Fazit

    Literatur, Dank, Bildnachweis

    Weihnachten für Christen

    Die Kindheitserzählungen Jesu im Neuen Testament und deren Bedeutung für uns heute.

    Vorwort

    Die biblischen Erzählungen, die sich um die Geburt Jesu ranken, sind den meisten von uns vertraut. Sie begleiten uns seit unserer Kindheit, sei es als Brauchtum wie die Weihnachtskrippe oder die Sternsinger, sei es als Lied wie „Stille Nacht", oder als liturgische Feier wie die Christmette bzw. die Kinderkrippenfeier. Alle Jahre wieder tauchen wir ein in dieses weihnachtliche Fluidum.

    In diesem Büchlein laden wir Sie nun ein, die entsprechenden Texte der Bibel im Zusammenhang zu lesen und sich zu fragen, was deren Autoren dazu bewogen hat, ihre Erfahrungen in diese Worte zu fassen. Sie wollten nämlich mit ihren Erzählungen einen Menschen vorstellen, der ihr Leben völlig verändert hatte: Jesus, der Messias (= Christus). Sie hielten sich an ihn als den erhofften Retter der Menschheit, den „Gott mit uns. Das Bekenntnis zu ihm war für sie damals gar nicht so beschaulich, eher mit Nachteilen verbunden oder sogar lebensgefährlich. Doch die Botschaft von Jesus Christus war ihnen wichtiger als der Schutz ihres Lebens. So griffen sie Erzählungen auf, die sie vorfanden und die den Kindheitsgeschichten großer Gestalten wie Mose, Samuel, Romulus und Remus, Augustus, Kyros, u. a. m. nachempfunden waren. Daraus formten die Evangelisten Matthäus und Lukas in je eigener Version die Kindheitserzählungen Jesu und setzten sie als „Ouvertüre vor ihr jeweiliges Evangelium.

    Für uns Christen wird der Inhalt von Weihnachten wesentlich von diesen Texten umschrieben. Es lohnt sich, sie genauer zu betrachten, denn dann offenbaren sie ihre tiefe Spiritualität und können uns helfen, das Leben aus dem Glauben lebendiger zu gestalten und sinnvoller zu feiern.

    A. Hinführung zur Art der Texte

    1. Geschichte oder Geschichten?

    Wenn wir heute diese Texte lesen, haben wir zunächst den Eindruck, historische Beschreibungen vor uns zu haben, die nacheinander berichten, was vor sich gegangen ist. Die Art solcher sachlich beschreibender Berichte sind wir aus unseren heutigen Medien gewohnt und halten sie deshalb für eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die wir hätten filmen können. Bei genauerem Hinsehen stellt sich jedoch heraus, dass dem nicht so sein kann. Was sind die Gründe für diese Behauptung?

    Die Erzählungen enthalten Aussagen, die in einem historischen Bericht fehl am Platz sind und - so aufgefasst - recht fragwürdig erscheinen:

    Bei Matthäus:

    1, 17: Der Zeitabstand von Abraham bis Jesus wird hier mit 3x14 Generationen angegeben, also etwa 3x14x15 = 630 Jahre, wobei eine Generation (= eine Altersstufe) mit 15 Jahren angenommen ist. Unsere heutigen Geschichtsschreiber aber sind der Überzeugung, dass Abraham im 18. Jahrhundert v. Chr. gelebt hat. Daraus ergibt sich eine völlig unerklärliche Differenz von rund 1200 Jahren.

    1, 18-25: Maria erwartet ein Kind, ohne mit einem Mann zusammen gewesen zu sein. Sie erzählt davon nichts Josef, ihrem in die Ehe versprochenen Mann. Dieser wiederum scheint nicht mit Maria über seine Träume geredet zu haben. Ein eigenartiges Verhalten unter „Verlobten"! Die Verlobung war damals eine rechtsgültige Verbindung zwischen Mann und Frau, ohne dass diese bereits zusammenlebten.

    2, 1: Die Geburt Jesu wird nur in einem Nebensatz kurz erwähnt. In einem Tatsachenbericht müsste doch dieses Ereignis im Mittelpunkt stehen und ausführlich beschrieben werden.

    2, 2: Ein spezieller Stern geht auf, um auf die Geburt eines Menschen in fernen Landen hinzuweisen. Ihm folgen dann die Sterndeuter, bis er über einem ganz konkreten Haus stehen bleibt. Heutigen Astrologen ist ein solches Verhalten eines Sterns und dessen Beobachtern objektiv nicht vorstellbar.

    Dazu kommt noch: Warum eigentlich fragen die Sterndeuter nach dem Aufenthaltsort des neugeborenen Königs der Juden, wenn sie doch der Stern genau dahin führt?

    2, 8: Der gerissene König Herodes verlässt sich auf die ausländischen Sterndeuter bei der Suche nach dem neugeborenen König. Warum hat er nicht seinen Geheimdienst eingeschaltet, der ihm nach Aussagen der Historiker durchaus zur Verfügung stand?

    2, 11: Was ist mit dem Gold geschehen und den beiden anderen kostbaren Geschenken, die Maria und Josef von den Sterndeutern bekamen?

    Bei Lukas:

    2, 1: Unter Augustus gab es zwar das System der Steuerveranlagung mit Eintragung in die Steuerlisten. In Judäa geschah dies nach Aussage des Historikers Flavius Josephus aber erst im Jahre 6 n. Chr. Da war Jesus bereits etwa 12 Jahre alt, denn heutige Historiker haben seine Geburt für die Jahre 4-6 vor unserer Zeitrechnung ermittelt.

    2, 4f: Eine Reise von Josef und Maria von Nazareth nach Betlehem wäre gegen das Gesetz gewesen, da sie ja noch nicht verheiratet, lediglich „verlobt" waren.

    Zudem ist es unwahrscheinlich, dass Josef die hochschwangere Maria mit auf diese beschwerliche Reise nach Betlehem nimmt, obwohl sie offensichtlich nicht von dort stammt.

    2, 8-14: Da ist ständig von Engeln, Träumen und wunderbaren Vorgängen die Rede. In einem historischen Bericht erscheinen aber solch subjektive Aussagen fehl am Platz. Es muss sich also um eine andere Art von Text handeln.

    2, 12.15: Woher wussten die Hirten so genau, wo sie den Neugeborenen zu suchen hatten? Futterkrippen waren in und um Betlehem sicher sehr zahlreich.

    2, 18: Wieso konnten Maria und Josef über die Worte der Hirten staunen? Sie wussten doch – nach 1, 26-38 – schon längst Bescheid.

    Die Erzählungen der beiden Evangelisten sind sehr unterschiedlich. Sie widersprechen sich in vielen Einzelheiten, z. B. im Wohnort von Josef und Maria. Bei Lukas ist es durchweg Nazareth in Galiläa (Lk 1, 26; 2, 4), bei Matthäus ist es zunächst Betlehem in Judäa (Mt 2, 1) und erst nach der Rückkehr aus Ägypten Nazareth (Mt 2, 23). Auch nach dem Johannesevangelium ist es Nazareth. Manche meinen – heißt es da –, dass Jesus nicht der Messias sein kann, weil er nicht aus Betlehem, sondern aus Galiläa kommt (Joh 7, 41f.).

    Als Berichte von äußerlich feststellbaren Tatsachen sind unsere Texte wegen der aufgezählten Feststellungen also nicht möglich. Was sind sie dann?

    2. Die Kindheitserzählungen als Geburtslegenden

    Nach übereinstimmender Aussage der heutigen theologischen Wissenschaft handelt es sich bei unseren Texten um legendäre Erzählungen. Was heißt das, und wie ist es zu begründen?

    Die Evangelisten waren keine Reporter oder Historiker. Sie waren gläubige Menschen, die für Christengemeinden schrieben. Diesen wollten sie helfen, Jesus Christus tiefer kennenzulernen. Die Sprache des Glaubens ist jedoch eine andere als die Sprache der Historiker. Wer Glaubensüberzeugungen ausdrücken will, muss sich mehr dem inneren Geschehen widmen als dem äußeren. Der Glaube deutet das vor Augen liegende Ereignis und nimmt es gleichsam mit inneren Augen wahr. „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist

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