Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Aufbruch in die andere Realität: Metaphysik, Psychologie und spirituelle Krisen
Aufbruch in die andere Realität: Metaphysik, Psychologie und spirituelle Krisen
Aufbruch in die andere Realität: Metaphysik, Psychologie und spirituelle Krisen
eBook495 Seiten4 Stunden

Aufbruch in die andere Realität: Metaphysik, Psychologie und spirituelle Krisen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Veränderte Bewusstseinszustände, die im Verlauf eines spirituellen Entwicklungsweges auftreten, sind ein regelmäßig anzutreffendes Phänomen der menschlichen Erfahrungswelt. Sie können in ihren Auswirkungen sehr machtvoll sein, denn sie überschreiten die Alltagsrealität und führen in Bereiche jenseits des persönlich Bekannten.
Auf dem spirituellen Weg reagiert das menschliche Bewusstsein achtsamer und feinfühliger; alle Empfindungen werden gesteigert wahrgenommen. Eine neue Ebene des Gewahrseins öffnet sich. Gleichzeitig werden auch die Gefühle anderer Menschen stärker wahrgenommen.
Im dem Buch soll versucht werden, auf die Besonderheiten im Zusammenhang mit psychischen Ausnahmezuständen hinzuweisen. Das Unwissen über diese Zustände und die Vorurteile gegenüber Menschen in spirituellen Krisen sind immer noch erheblich und es ist an der Zeit, dies zu ändern.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum28. Jan. 2023
ISBN9783347838307
Aufbruch in die andere Realität: Metaphysik, Psychologie und spirituelle Krisen
Autor

Birgit Waßmann

Die Autorin Birgit Waßmann war in mehreren Berufen unterwegs - sie war Bibliothekarin, Bankkauffrau und Pädagogin -, bis sie die geheimnisvolle Welt der Spiritualität und Parapsychologie für sich entdeckte. Bereits in mehreren Büchern hat sie sich mit den Themenbereichen spirituelle Krisen und mediale Kontakte kritisch auseinandergesetzt. Mail Adresse: b.wassmann@posteo.de

Ähnlich wie Aufbruch in die andere Realität

Ähnliche E-Books

Religion & Spiritualität für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Aufbruch in die andere Realität

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Aufbruch in die andere Realität - Birgit Waßmann

    DER SPIRITUELLE WEG

    Veränderte Bewusstseinszustände

    Die Natur des Bewusstseins

    Die Veränderung des Bewusstseins ist der Schlüssel zum Tor

    in andere Wirklichkeiten.

    Für Wissenschaftler ist die Frage nach der Natur des Bewusstseins nicht leicht zu beantworten. Bei wissenschaftlichen Fragestellungen ist die geistige Tätigkeit sowohl Subjekt als auch Objekt des Forschens. Wissenschaftler erforschen die menschliche Natur, von der sie selbst ein Teil sind. Dies wirkt sich auf die Objektivität der Ergebnisse aus. Man kann mit Fug und Recht behaupten: Die kognitiven Wissenschaften befassen sich zwar mit Inhalten des mentalen Lebens, können aber nichts über die Art und Weise aussagen, wie dieses entsteht.

    Die neuropsychologische Forschung der letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass ein erheblicher Anteil der Selbstwahrnehmung des mentalen Lebens illusionären bzw. verfälschenden Charakter aufweist, schreibt J. Galuska (S.71). Eine der Schwierigkeiten, mit dem jede Bewusstseinstheorie konfrontiert ist, hat damit zu tun, dass Individuen nicht in einer einzigen Bewusstseinswelt leben. Sie halten sich mental in verschiedenen Bewusstseinsbereichen auf und wechseln gewissermaßen zwischen ihnen ständig hin und her.

    In psychologischen Ausnahmezuständen kommt es dabei zu spürbaren Beeinträchtigungen der seelisch-geistigen Integrität. Störungen des Zusammenhanges zwischen verschiedenen Bewusstseinbereichen und subjektiven Zuständen zeigen, dass die Einheit des Ich, seine innere Geschlossenheit, erst durch innere Prozesse errungen werden muss. Letzten Endes ist sie das Ergebnis von Interaktionen mit der Umwelt.

    Die Theosophin Annie Besant weist auf die Besonderheiten des menschlichen Bewusstseins hin. Ihrer Auffassung nach ist das Gesamtbewusstsein eines Individuums viel umfassender als jenes Bewusstsein, das sich über Gehirn und Nervensystem äußert. Es gibt feinstoffliche Körper im Organismus des Menschen, die dem Bewusstsein Schwingungsenergie aus höheren geistigen Ebenen übermitteln. Nach und nach bilden sich bei Personen, die sich in spirituellen Prozessen befinden, feinstoffliche Organe aus, die auf diese Schwingungen reagieren. Mit der Zeit verfeinern sich diese Organe und werden zu immer besseren Vermittlern der von außen kommenden Schwingungsenergie. Hierdurch werden der Erkenntnis neue Pforten geöffnet.

    J. Galuska erklärt, alle „Vorahnungen, ‚Steigerungen’ der Sinne, des Intellekts und der Gefühle, die Visionen des Mystikers und des Heiligen, das klare Schauen des Jogi und des geschulten Okkultisten, alles, was unter die Rubrik Träume wie unter die des Genies fällt, alles, was den höheren Zuständen des menschlichen Bewusstseins angehört, es stammt aus erhabenen Regionen…" Dem physischen Gehirn werden die Kundgebungen durch die feineren Antennen übermittelt, die allmählich lernen, sich auf diese Ebenen einzustellen und zu betätigen. Solange das menschliche Bewusstsein noch nicht weit genug entwickelt ist, stiften diese Botschaften in erster Linie in Verwirrung in seinem Geist.

    Einwirkungen aus der Vergangenheit können einem Fortschritt im Wege stehen und sollten nicht mit den höheren Einflüssen gleichgesetzt werden. In diesem Zusammenhang scheint die Annahme einer Reinkarnationsvergangenheit gerechtfertigt. Eine Seele, die in einer bestimmten körperlichen Hülle nicht mehr weiterexistieren kann, inkarniert sich nach dem Hinscheiden aufs Neue, um in einer anderen physischen Umgebung erneut Erfahrungen zu sammeln, die für das jeweilige Seelenbewusstsein von Bedeutung sind. Theoretisch ist es durchaus denkbar, dass etliche der psychisch Kranken in ihrer Reinkarnationsvergangenheit belastenden Erfahrungen ausgesetzt waren, die sie bis in die gegenwärtige Inkarnation – auch wenn die Bedingungen insgesamt günstiger sein mögen – verfolgen und ängstigen.

    Selbst das außergewöhnliche Talent genialer Menschen ist erklärbar, betont A. Besant, denn „Genie ist nichts anderes, als das momentane Besitzergreifen des Gehirns von Seiten des umfassenderen Bewusstseins. Dieses drückt dem Gehirn ein Fassungsvermögen, eine Weitsichtigkeit und eine Tiefe der Einsicht auf, die seinen hohen Flug verursachen." Ein umfassenderes bzw. höheres Bewusstsein dringt in einen menschlichen Organismus ein, da dieser Fähigkeit besitzt, auf diese Regungen angemessen zu reagieren.

    Das ‚umfassendere’ Bewusstsein bezeichnet A. Besant als das wahre Ich, den wirklichen Menschen, der nicht mit dem physischen Körper identifiziert ist. Das höhere Ich repräsentiert in Wahrheit das umfassende, das weitere Bewusstsein.

    Um die Manifestationen des Bewusstseins in ihrer Vielfalt verstehen zu können, muss man die unterschiedlichen Mechanismen erforschen, damit die Mittel und Wege, durch die Bewusstsein sich offenbart, erkannt werden. Erst dann können Methoden gefunden werden, die eine Verbesserung und vollere Entfaltung des individuellen Bewusstseins ermöglichen.

    Entwicklung sensitiver Fähigkeiten

    „Vorbereitung ist der Schlüssel für einen friedlichen

    Durchgang durch die visionären Bereiche.

    Timothy Leary

    In esoterischen Kreisen werden regelmäßig Übungen zur Bewusstseinsentwicklung angeboten, wie z.B. Auralesen, Fernwahrnehmung, Öffnung der Chakren (d.h. der feinstofflichen Energiezentren im Körper), Hellsehen und dgl. Die sensitiven Fähigkeiten zu erwecken bedeutet allerdings, zugleich offen zu sein für eine spirituelle Entfaltung des Bewusstseins. Auch müssen zugrunde liegende geistige Gesetzmäßigkeiten erkannt und berücksichtigt werden. Unabdingbar ist zudem eine unvoreingenommene Haltung dem Unbekannten gegenüber, sowie Akzeptanz und Mitgefühl in Bezug auf die Mitwelt.

    Unter Hellsehen wird grundsätzlich das Wahrnehmen von unterschiedlichen feinstofflichen Bewusstseinsebenen und deren materialisierte Gedanken- und Gefühlswelten verstanden. Visionäre Bilder vermitteln dem Hellseher ein spezielles Wissen jenseits der bekannten dreidimensionalen Wirklichkeit. In visuellen Eindrücken entstehen innere Bilder und andere Ausdrucksformen der erweiterten Wahrnehmung. Der Sehende gelangt bspw. zu plötzlichen Erkenntnissen über andere Menschen und deren Lebensumstände. Dabei spielt die räumliche Entfernung keine Rolle. Selbst aus großer Distanz kann er Informationen über einen Menschen gewinnen.

    Manche Medien werden Gedankenleser, andere nehmen die Aura von Lebewesen wahr, wieder andere sehen die Geister von Verstorbenen oder sind davon überzeugt, Engel, Feen und Dämonen zu erblicken. Andere wiederum berichten über mystische Erfahrungen.

    Vier Haupttypen von Sensitiven werden bei P. Stevens unterschieden:

     Hellsichtige: Sie sehen geistige Bilder manchmal so klar und deutlich wie eine Fotografie, während zu anderen Zeiten die Eindrücke nur unbestimmt und flüchtig sind.

     Hellhörende: Sie empfangen Informationen in Form von Worten oder sogar ganzen Sätzen; auch verschiedene andere Geräusche werden zeitweilig vernommen.

     Hellfühlende: Sie können Emotionen erspüren und empfangen Informationen als deutlich wahrnehmbare körperliche Empfindungen.

     Intuitive: Ihnen strömt Wissen aus geistigen Räumen zu, ohne dass sie eine Erklärung dafür geben können.

    Sensitive Fähigkeiten weisen unverkennbar Entsprechungen zu den außergewöhnlichen Wahrnehmungen schizophrener Patienten auf, die sich dort allerdings in verzerrter Form zeigen. Sie können unter Umständen ein deutlicher Warnhinweis für mögliche Fehlentwicklungen sein, sofern die geistigen Gesetze der Achtsamkeit, Toleranz und des Mitgefühls außer Acht gelassen werden.

    Die Voraussetzung für eine mediale Bewusstseinserweiterung ist die gleichzeitige Entwicklung der Persönlichkeit, betont L. Roethlisberger. Die Entfaltung sensitiver Fähigkeiten setzt einen gewissen Reifegrad der Person voraus. Ist dieser nicht in ausreichendem Maße vorhanden, gerät sie unvermeidlich auf gefährliche Abwege. Zu leicht können bedenkliche Irrtümer die Folge sein, wobei eine ungehemmte Einbildungskraft zu gravierenden Fehlinterpretationen führt (S.346).

    Erst mit der Zeit lernt das Bewusstsein, die ihm zuströmenden Visionen von den Phantasien der eigenen Vorstellungswelt deutlich zu unterscheiden. Abhängig vom Bewusstseinsgrad und dem seelischgeistigen Entwicklungsstand kann eine Vision immer klarer definiert und erkannt werden. Fortgeschrittene Hellseher sind in der Lage, ein visionäres Bild nicht nur in ihrem Innern, sondern auch in der Außenwelt wahrzunehmen.

    Im feinstofflichen Bereich nehmen die Vorstellungen und Neigungen eines Menschen eine gewisse Form an. Meist zeigen sie sich in der Astralform bestimmter Tiere. Manche Medien werden von Hunden und Katzen, andere von Ziegen, Bären, Löwen usw. begleitet. Diese Astralformen werden gemeinhin auch Elementale genannt. Hellseher sind fähig, diese Astralformen zu erkennen, bemerkt H. Rudolph: „Sie haben oft die Gestalt von Tieren, häufig auch die Gestalt von Verwandten und gehen nicht selten beim Tode des Menschen auf dessen Kinder und Kindeskinder über…" (vgl.: Die Gefahren des Okkultismus, S.13).

    Auf dem spirituellen Weg ist es die Aufgabe der Jünger, sich von ihrer astralen Natur zu befreien. Andernfalls bringt diese sie von ihren geistigen Bestrebungen ab und sie geraten leicht auf Irrwege. Den geistigen Pfad beschreiten heißt, alle Neigungen aus der Seele hinauszuwerfen, betont Rudolph, denn die von einem Wunsch beseelten Gedanken verwandeln sich in astrale Geschöpfe, die einen Menschen beständig umgeben und ihrer Natur entsprechend beeinflussen. Die persönlichen Astralwesen können für eine Person zu einer Gefahr werden, sofern sie ohne Kenntnis der Zusammenhänge sich diese zu Feinden macht.

    „Die meisten Menschen merken nicht, dass sie unter psychischer Beeinflussung stehen, sie bilden sich ein, frei zu handeln, und sind doch nur Sklave eines fremden Willens oder fremder Vorstellungen", behauptet der Autor (in: Wie schütze ich mich vor psychischer Beeinflussung?). Auch die Astralformen anderer Menschen können eine Person unter gewissen Umständen beeinflussen, sofern eine persönliche Affinität zu den jeweiligen Vorstellungsinhalten besteht.

    Die Frage, inwieweit die Erfahrungen real sind oder lediglich ein Produkt der Phantasie, ist nicht immer leicht zu beantworten. Bei vielen Visionen handelt es sich eher um Bilder im Sinne von Tagträumen, andere lassen sich durch reale Begebenheiten in der Außenwelt bestätigen. S. Walch schreibt: „Wenn man davon ausgeht, dass jedwede Erfahrung eine psychische Realität besitzt und sie dementsprechend behandelt, ist es nicht wo wichtig, ob ihr Inhalt wissenschaftlichen Objektivitätskriterien entspricht" (in: J. Galuska, S.301).

    Das Innenleben eines Menschen ist von entscheidender Bedeutung für eine Entfaltung zu höherem Bewusstsein. Eine ausgeglichene Psyche ist die Voraussetzung für alles weitere. Damit ein Durcheinander des Vorstellungslebens verhindert wird, ist eine gesunde Urteilskraft dringend vonnöten, um zu den Vorgängen und Geschöpfen der übersinnlichen Welt das rechte Verhältnis zu entwickeln. Zudem ist eine gewisse Bewusstseinskontrolle erforderlich, damit das psychische System standhält und keinen Schaden davonträgt.

    Tritt jemand ohne ausreichende Selbsterkenntnis in die übersinnliche Welt ein, so kann er leicht von den Erlebnissen überwältigt werden. Illusionäre Bilder drängen in das Bewusstsein hinein und nehmen den Charakter von Sinnestäuschungen an. „Die richtig entwickelte Hellsichtigkeit wird niemals die Bilder der elementarischen Welt in dem Sinne für Wirklichkeit halten, wie das physischsinnliche Bewusstsein die Erlebnisse der Sinnenwelt für Wirklichkeit halten muss", erklärt R. Steiner (in: Die Schwelle der geistigen Welt, S.70). Ein reiner, unbefangener Sinn ist immer noch der beste Schutz gegen schädigende Einflüsse.

    Das Verständnis für veränderte Bewusstseinszustände und okkulte Phänomene ist in den westlichen Wissenschaften nicht eben weit verbreitet, da deren eingeschränkte Sichtweise eine vertiefte Wahrnehmung verhindert. Anders verhält es sich mit der theosophischen Wissenschaft, die von W.Q. Judge als ‚Weisheitsreligion’ bezeichnet wird. Die Theosophie besitzt spezifische Kenntnisse geistiger Gesetze, welche die Evolution von Mensch und Natur regieren.

    Während die herkömmlichen Religionen aus von Menschen erdachten Dogmen bestehen ohne wissenschaftlichen Hintergrund, ignoriert dagegen die Wissenschaft weitgehend das Unsichtbare, bemängelt Judge. Deshalb „ist sie von dem unermesslichen und wirklichen Gebiet von Erfahrungen abgeschnitten, das innerhalb der sichtbaren und physisch erfassbaren Welten liegt. Da aber die Theosophie weiß, dass das Ganze aus dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren besteht und dass die äußeren Dinge und Objekte nur vorübergehend existieren, so zieht sie die inneren und äußeren Tatsachen der Natur in ihren Bereich" (S.2).

    Die religiöse Auffassung vertritt zum Teil Theorien, die den Tatsachen und der Vernunft widersprechen, während die Wissenschaft für die beobachteten Tatsachen häufig keine Erklärung zu geben vermag. Um das innere Licht betrachten zu können, gibt es nur ein Mittel: eine optimistische und konstruktive Einstellung. Sensibilität und Vertrauen sind die Grundvoraussetzungen, um das Sehen zu entwickeln, während Hass und Ablehnung Blindheit erzeugen.

    Telepathische Übertragung

    Wer die Gaben nicht nutzt, verliert sie.

    Spirituell Interessierte, die ihre Aufmerksamkeit den höheren Welten zuwenden, gelangen zu einem tieferen Verständnis für bestimmte Inhalte, teilt die Theosophin A. Besant mit. Sie werden erkennen, dass Gedankenübertragungen möglich sind und dass die Psyche sogar mit dem Geist und nicht lediglich mit dem Bewusstsein anderer Menschen in Berührung kommt. (Vgl.: Theosophie und moderne psychische Forschung, S.115.)

    Der ‚okkulten Hypothese’ gemäß kann es als erwiesen gelten, dass die Gedanken- und Gefühlsinhalte einer Person auf andere Menschen telepathisch übertragbar sind, erklären auch P. Andreas und C. Kilian. Wenn die Psychokinese „sogar das Eingreifen psychischer Kräfte in die Materie bewirkt, dann liegt es nahe, dem Denken eine energetische Form zuzuschreiben" (S.121). ¹ Auch vom biologischen Standpunkt aus gesehen ist der Gedanke immerhin ein ‚Etwas’, nämlich ein mikroelektrischer Impuls. Daraus erklärt sich die Wirkung, die Gedankenimpulse auf PC-Bildschirme ausüben können, was bereits erwiesen ist. Dennoch sind Gedanken nicht lediglich Elektronenströme oder Impulse. Versuche mit PSI-Kräften haben gezeigt, dass diese nicht wirkungsvoll abgeschirmt werden können. Die Natur der PSI-Signale bleibt nach wie vor rätselhaft.

    Auch der physische Körper wird durch Bewusstseinsenergien beeinflusst. Gedanken, die von intensiven Emotionen begleitet werden, haben die Fähigkeit, dem physischen Körper Signale einzuprägen, bemerkt R.A. Monroe (in: Über die Schwelle des Irdischen hinaus, S.172). Jeder emotional gefärbte Gedanke strahlt unkontrolliert nach außen ab und erreicht einen Empfänger, dessen Gefühle auf einer ähnlichen Frequenz schwingen. Falls keine ähnliche Gestimmtheit vorliegt, kommt es zu keiner Übereinstimmung, und ein Empfang ist nicht möglich. Bei unharmonischen Einflüssen hilft nach Auffassung Monroes eine Anhebung der Gedankenschwingung durch positive Vorstellungen, sowie ein bewusstes Ignorieren der hereinströmenden Daten.

    Geistig verwirrt oder medial?

    Diejenigen mit den größten Gaben sind

    am meisten gefährdet.

    Das menschliche Bewusstsein hat erstaunliche Fähigkeiten in Bezug auf außersinnliche Wahrnehmungen. Es kann mit Ebenen in Verbindung treten, die nicht einfach zu erklären sind. In mystischekstatischen Zuständen, in Träumen, Meditationen und Visionen, sind die herkömmlichen psychischen Verhaltenmuster außer Kraft gesetzt. Offenbar sind dem Menschen vielfältige Möglichkeiten gegeben, die Realität wahrzunehmen, denn dem Vernehmen nach existiert eine ganze Anzahl verschiedener Realitäten.

    Visionen, die auf einer Steigerung der sinnlichen Vorstellungskraft beruhen, werden allerdings von Außenstehenden leicht als pathologisch eingestuft. Wenn Menschen Stimmen hören oder Dinge sehen, die außer ihnen niemand wahrnimmt, wird dies leicht als Anzeichen einer ernsthaften psychischen Störung gewertet. Sinneswahrnehmungen, die sich nicht ohne weiteres einordnen lassen, werden als ‚krankhafte Halluzinationen’ abgetan. „Solche Diagnosen lassen die Fähigkeiten sensibler Menschen völlig außer Acht, weil das Phänomen des Hellhörens von Psychiatern und anderen Fachleuten aus dem medizinischen Bereich überhaupt nicht in Betracht gezogen wird", kritisiert E. Jacobi.

    Es gibt etliche Menschen, die zusätzlich zu der allgemein anerkannten Realität eine weitere Bewusstseinsschicht wahrnehmen, für die kein allgemein anerkanntes Interpretationsschema zur Verfügung steht und die daher viel Unvorhergesehenes birgt. Halluzinationen, zu denen u. a. Hellsehen, Hellhören, Hellfühlen etc. zählen, haben ihre Wurzeln in geistigen Dimensionen. Oft werden Personen als geistesgestört eingestuft, obwohl ihnen lediglich nicht klar ist, wie sie mit ihrer angeborenen oder sich entfaltenden Medialität und Sensitivität umgehen sollen, bedauert die spirituelle Lehrerein L. Roethlisberger:

    „So gibt es sogenannte ‚Geisteskranke’, die innere Stimmen hören oder Erfahrungen aus vergangenen Leben erzählen. Mediale Supervision kann unter Umständen tatsächlich Zusammenhänge früherer Leben oder gar geistige Helfer verifizieren und feststellen, dass diese unabhängig von der Persönlichkeit existieren. Aufgrund mangelnder Aufklärung und Kontrolle wird so ein Mensch mit sensitiven Gaben als krank eingestuft, und mangelndes Verständnis entsprechender Fachleute wird seine seelische Labilität weiter verstärken" (S.53). Dabei ist Medialität eine natürliche Veranlagung vieler Menschen.

    Für die Autorin sind die Stimmen, die jemand in seinem Innern hört, „niemand anderes als die geistigen Helfer und Führer, die diese Entwicklungsarbeit machen" (S.389). Allerdings fehlt hier die Erklärung, weshalb es bösartige Stimmen gibt, die einen Menschen zur Verzweiflung und in den geistigen Ruin treiben können bis hin zum Selbstmord. Mediale Wahrnehmungen werden leider allzu oft verharmlost und deren Schattenseiten ignoriert.

    Medialen Menschen ist eine bewusste Kontaktaufnahme mit der unsichtbaren, psychischen Welt möglich. Wenn jemand über entsprechende Gaben verfügt, sagt dies allerdings noch lange nichts darüber aus, ob er (oder sie) angemessen damit umgehen kann. Personen, die unter starken inneren Spannungen leiden, neigen zur Verzerrung der Wahrnehmung, was die Anspannung noch verstärkt und mitunter starke Ängste hervorruft. Die angstbesetzten Fehlinterpretationen bauen sich auf zu einem immer höheren Berg von Vermutungen, der nach einer Weile nur schwer wieder abzutragen ist.

    Die sensitive Natur einer Person wird im Verlauf einer spirituellen Entwicklung verstärkt. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass die medialen Eindrücke auf das alltägliche Leben übergreifen. Eine verstärkte Sensitivität bewirkt, dass alle Dinge des Alltags intensiver und größer erscheinen. Hierbei zum rechten Maß zurückzufinden, ist nicht immer einfach.

    Ansturm der Sinne

    Kann jemand seinen Geist nicht beherrschen,

    dann erst recht nicht die ihm innewohnenden Kräfte.

    Die Erweiterung und Verfeinerung der Sinneseindrücke ist ein essentieller Teil einer spirituellen Entfaltung. Die meisten Leute haben ihre Sinne im Lauf der Zeit verkümmern lassen und nehmen daher nur einen kleinen, begrenzten Ausschnitt der sie umgebenden Wirklichkeit wahr. Sie haben gelernt, einen Teil ihrer Sinneswahrnehmungen auszublenden. Doch es ist prinzipiell möglich, die schlummernden Kräfte zu wecken. Dies verändert ein Bewusstsein von Grund auf.

    Manche Menschen lernen, das gesamte Spektrum ihrer Sinneswahrnehmungen zu entfalten. Das hört sich anfangs an wie ein spannendes, neues Abenteuer. Viele sind begierig darauf zu spüren, wie es sich anfühlt, mit allen Sinnen präsent zu sein. Wenn sie jemanden ansehen, wirkt es so, als wäre er umflossen von hellen Lichtströmen. Dann wird ihnen bewusst, dass sie die Aura des vor ihnen stehenden Menschen sehen. Für manche ist die Gabe ein Geschenk, für andere ein Fluch. Eine Erweckung kann gefährlich sein und in manchen Fällen überlebt der Betreffende sie nicht lange. Sobald die Kräfte geweckt sind, besteht die Gefahr, dass die Sinne überfordert werden. Daher muss jeder für sich entscheiden, ob er bereit ist, das Risiko einzugehen. Wenn die Veränderung einmal eingesetzt hat, kann sie nicht mehr rückgängig gemacht werden.

    Einer sensitiven Person ist manchmal zumute, als hätte jemand in ihrem Kopf einen Schalter umgelegt. Von einem Moment auf den anderen fühlt sie sich mit Energie geladen wie nie zuvor. Ihr Sehvermögen ist geschärft; das Zimmer scheint auf einmal taghell erleuchtet und jede Einzelheit ist bis ins kleinste Detail zu erkennen. Auch kommt es ihr so vor, als hätte sich ihr Hörsinn verschärft. Jedes Geräusch in der Umgebung wirkt, als wäre ein Verstärker eingeschaltet: der Atem, der in sie einströmt; das Rauschen des Blutes in ihren Ohren; der Herzschlag, der sich beschleunigt. Auch das leise Knarren des Baumes vor dem Fester; das Rascheln im Gras und das weit entfernte Zirpen einer Grille ist deutlich zu hören. Alles wirkt lauter und scheint in die Nähe gerückt zu sein.

    Auch die eigene Haut fühlt sich auf einmal anders an. Die Wolle des Pullovers, der steife Stoff der Jeans, der Ring am Finger; alles spüren Sensitive mit übergroßer Deutlichkeit. Alle möglichen Gerüche beginnen, auf sie einzuströmen, bis ihre Augen tränen. Gleichzeitig spüren sie einen Druck auf den Schläfen, so als dehne ihr Gehirn sich aus. Ein schmerzhaftes Gefühl läuft wellenförmig das Rückgrat entlang. Oft macht sich ein stechender Schmerz im Kopf bemerkbar. Die Haut beginnt zu jucken und die Knochen tun weh. Dann wieder wird ihnen schwindelig und es rauscht in ihren Ohren.

    Farben, Gerüche und Töne strömen unvermindert auf die Sinne ein und werden intensiver erlebt als alles, was sie je gesehen, gehört oder gerochen haben. Die geschärften Sinne lassen die Umwelt mit schmerzhafter Deutlichkeit ins Bewusstsein rücken. So haben sich viele die Folgen ihrer Erweckung nicht vorgestellt!

    Alles um sie herum ist laut, grell und intensiv. Ihre Sinne sind so geschärft, wie sie es nie zuvor erlebt haben. Der Lärm von der Straße wird irgendwann als unerträglich empfunden. Es ist, als hätte jemand die Lautstärke aufgedreht. Das Schlimmste aber sind die unangenehmen Gerüche, die nur schwer auszuhalten sind: Essensdünste, Benzingestank von der Straße her, modrige Abfälle und vieles mehr. Übelkeit steigt in ihnen auf; Augen und Ohren tun ihnen weh und ihr Kopf dröhnt.

    Oftmals fühlen sie sich am Ende ihrer Kräfte und beginnen, an ihrer geistigen Gesundheit zu zweifeln. Manche überlegen ernsthaft, wie sie dem Ganzen ein Ende setzen können, bevor sie völlig durchdrehen. Niemand hatte sie gewarnt! Sie können nur hoffen, dass die Eindrücke mit der Zeit erträglicher werden. Doch sie sind nicht die Einzigen, die mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen haben. Viele der Betroffenen können nach dem Erwecken mit den Sinneseindrücken, die auf sie einstürmen, nicht adäquat umgehen.

    Waren sie am Anfang noch begeistert von der Vorstellung, dass ihre Sinne sich entfalten, ist das, was sie dann erleben, alles andere als erstrebenswert. Sie fühlen sich permanent erschöpft, werden ängstlich und leiden unter Schmerzen. Kaum jemand ist davor gefeit, mit unverarbeiteten Erlebnissen – mit Traumata aus Kindheit und Jugend – konfrontiert zu werden. Was tun, wenn dieser unerträgliche Zustand noch länger anhält? Falls das Gehirn auf längere Sicht überfordert ist, besteht die Gefahr, dass eine Sicherung durchbrennt und sie in ein Koma fallen, aus dem sie nur selten wieder erwachen.

    Niemand hat den Betroffenen beigebracht, sich angemessen zu schützen. Sie hätten jemanden gebraucht, der ihnen Mittel und Wege zeigt, die Kräfte zurückzudrängen. Die ganze Zeit über sind sie hellwach und aktiv, doch das sollte nicht auf Dauer so bleiben. Mit etwas Training und einigen Schutzübungen können sie sich die Fähigkeit aneignen, die Kräfte zu beherrschen. Sie lernen, die Sinneseindrücke nur für kurze Zeit zu aktivieren und wieder abzustellen. Dann spüren sie, wie Spannung und Schmerz abfließen, bis sie ein erträgliches Maß erreicht haben.

    Oft werden mediale Menschen von wiederkehrenden Visionen bedrängt. Bilder aus längst vergangenen Zeiten und von fremden Orten tauchen in ihrem Bewusstsein auf. Manche sehen riesige Mauern, Lebewesen, die sie an Dinosaurer erinnern, urtümliche Monster, Hexensabbate und dazu immer wieder wechselnde, fratzenhafte Gesichter. Von alldem lassen sie sich in einem fortgeschrittenen Stadium nicht beirren.

    Ein wichtiger Schritt in der medialen Entwicklung ist die Fähigkeit, sich zu verschließen. Wenn ein medialer Mensch seine geistig-seelischen Antennen ‚ausfährt’, muss er diese nach Gebrauch auch wieder ‚einziehen’, – sofern seine Wahrnehmung nicht automatisch blockiert wird. Andernfalls könnte es zu einer Überlastung kommen und geistige Fremdeinflüsse wären in der Lage, einen negativen Einfluss auszuüben.

    Der regelmäßige geistige Schutz ist in etwa so wichtig wie ein Dach über dem Kopf in der materiellen Welt. Der Schutz der Energien entspricht dem Personenschutz. Man umgibt sich mit Mauern und verschließt die Tür. Ist der Eingang nicht verschlossen, können Diebe ungehindert eindringen.

    Es gibt mehrere Tore, durch die Energien abgezogen werden können:

     das eine Tor ist der Bereich um den Solarplexus. Sinnvoll ist es, den Solarplexus (vor allem bei Arbeiten am PC), mit der flachen Hand oder einem Kissen zu schützen.

     das andere ist Alkohol- und Drogenmissbrauch,

     das dritte ist die Sexualität.²

    Mit der Zeit kreiert jeder seine eigenen Schutzmaßnahmen. Wer möchte, kann sich mental unter eine Glasglocke stellen mit dem Gedanken, dass nur noch förderliche Energien zu ihm durchdringen können. Oder er umgibt sich in seiner Vorstellung mit einer, massiven undurchdringlichen Mauer. Ein sehr starkes Schutzmittel ist auch die geistige Pyramide. Man stellt sich vor, im Innern einer Pyramide zu sitzen, die aus Lichtstrahlen gebaut ist. Nichts Unerwünschtes kann dort eindringen. Für diese Übung ist auch ein Würfel geeignet. Zudem ist es hilfreich, mit den Händen diejenigen Stellen am Körper, an der sich der negative Einfluss bemerkbar macht, zu bedecken.

    Der bewusste Aufbau des mentalen Schutzes sollte mehrmals am Tag erfolgen, und zwar:

     regelmäßig morgens und abends,

     nach jeder medialen Übung und

     sobald man sich psychisch unausgeglichen fühlt.

    Jeder Gedanke und jede Emotion erzeugt elektromagnetische Ströme, die sich im persönlichen Umfeld verteilen und anreichern. Daher ist es von der seelischen Verfassung jedes Einzelnen abhängig, ob seine Umgebung und seine Aura negativ oder positiv aufgeladen sind.

    Reinigungsübung für die Aura:

     Schließe die Augen und stell’ dir vor, dass von oben helles Licht auf dich herabströmt und dich von Kopf bis Fuß einhüllt.

     Erlebe, wie dein

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1