Jakob & Luise: Schatten der Vergangenheit
Von Anni Tag
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Über dieses E-Book
"Jakob & Luise - Schatten der Vergangenheit" ist der zweite Teil einer spannenden Trilogie über das berührende Schicksal der beiden Geschwister Jakob und Luise und die Abenteuer, die sie mit ihren Freunden bestehen.
Anni Tag
Anni Tag wurde 1991 in Wels geboren. Sie studierte Germanistik und Geschichte in Salzburg und ist seither als Schriftstellerin, Lektorin und Historikerin tätig.
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Buchvorschau
Jakob & Luise - Anni Tag
Jakob & Luise
Titelseite
Die Hütte im Wald
Ein seltsamer Brief
Geheimnisse
Finstere Drohungen
Die Feier am Fluss
Schrecken in der Nacht
Eine entsetzliche Nachricht
Schuldgefühle
Angst und Sorge
Ein kühnes Vorhaben
In Bedrängnis
Das falsche Geld
Wieder vereint
Impressum
ANNI TAG
JAKOB & LUISE
SCHATTEN DER VERGANGENHEIT
Teil 2
Klappentext:
August 1871 Jakob und Luise leben glücklich bei den Goldbachs, und die Kinder verbringen zusammen herrliche Ferien. Doch plötzlich taucht ein Mann auf, dem ihr Vater Geld schuldete, und bedroht die heile Welt. Jakob gerät in große Schwierigkeiten, und dann verschwindet auch noch Klara. Erneut müssen Jakob, Luise und ihre neue Familie ein aufregendes Abenteuer bestehen.
Über die Autorin:
Anni Tag wurde 1991 in Wels geboren. Sie studierte Germanistik und Geschichte in Salzburg und ist seither als Schriftstellerin, Lektorin und Historikerin tätig.
Weitere Bücher der Autorin:
„Die Kinder vom Silbertal und der verborgene Schatz"
„Die Kinder vom Silbertal und die geheimnisvolle Ruine"
„Die Kinder vom Silbertal und der rätselhafte Fremde"
„Die Kinder vom Silbertal und das geheime Versteck"
„Die Kinder vom Silbertal und der verschwundene Junge"
„Emily & Amelie – Gefährliche Freundschaft"
„Emily & Amelie – Getrennte Wege"
„Emily & Amelie – Verborgene Abgründe"
„Emily & Amelie – Dunkle Geheimnisse"
„Ein Sommer voller Abenteuer"
„Ein Winter voller Abenteuer"
„Jakob & Luise – Wege des Schicksals"
„Jakob & Luise – Schatten der Vergangenheit"
Sämtliche Personen und Schauplätze in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten und Namensgleichheiten mit realen Personen und Orten sind reiner Zufall.
Die Hütte im Wald
Wie weit ist es denn noch?", fragte Georg und streifte mit den Fingerspitzen über die langen Blätter eines Farnkrauts.
„Nicht mehr weit, wir müssen gleich da sein", antwortete Jakob, der vorausging.
Georg, Jakob, Klara und Luise wanderten durch den Wald und waren auf dem Weg zu einer alten Hütte, die Jakob seinen neuen Freunden zeigen wollte.
„Es heißt, in der Hütte spukt es", erzählte Luise mit gesenkter Stimme und sah sich um, als ob sie sich vergewissern wollte, dass niemand sie belauschte.
„Tatsächlich?" Georgs Augen funkelten begeistert.
„Ja, die Geister des Waldes sollen sich dort herumtreiben, raunte Jakob mit düsterer Miene. „Zumindest behaupten ein paar alte Leute im Dorf das.
„Ach, das ist doch Unsinn. An solchen Geschichten ist doch niemals etwas Wahres dran", winkte Klara verächtlich ab.
Georg wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. „Naja, man kann es nie wissen. Vielleicht treiben dort tatsächlich ein paar Gespenster ihr Unwesen."
„Es gibt überhaupt keine Gespenster! Also wirklich, Georg, du solltest nicht so dummes Zeug reden!", schalt Klara ihren Bruder.
Georg grinste jedoch nur. „Wir werden ja sehen", meinte er geheimnisvoll und eilte mit Jakob voraus.
Die beiden Mädchen folgten ihnen, und Klara schüttelte immer noch verärgert den Kopf.
„Lass ihn doch an die Gespenster glauben, wenn es ihm Spaß macht", meinte Luise unbekümmert.
Klara seufzte. „Ja, du hast ja recht, sagte sie ergeben. Dann legte sie den Arm um Luises Schultern und lächelte zu dem jüngeren Mädchen hinab. „Ich bin wirklich glücklich darüber, dass Jakob und du bei uns wohnt. Jetzt habe ich endlich eine Schwester.
Bei diesen Worten fing Luise an zu strahlen. „Ja, ich bin auch überglücklich, dass wir jetzt bei euch wohnen, beteuerte sie mit vor Freude leuchtenden Augen. „Es ist so wunderschön hier, und ihr seid alle so nett zu uns. Ich fühle mich, als hätte ich immer schon zu euch gehört.
„So geht es mir auch, sagte Jakob und drehte sich zu den Mädchen um. „Mir kommt es vor, als wäre nicht erst eine Woche vergangen, seit Vater verhaftet wurde und eure Eltern uns bei euch aufgenommen haben, sondern als läge das schon mindestens ein Jahr zurück.
Luise nickte eifrig. „Ja, ganz genau so fühlt es sich an."
„Ich finde es auch großartig, dass ihr bei uns wohnt. Mit einem Bruder und einer jüngeren Schwester ist es viel lustiger als nur mit einer älteren Schwester", behauptete Georg und warf Klara einen spöttischen Blick zu.
Klara lachte jedoch nur. „Ja, jetzt hast du jemanden, mit dem du stundenlang gemeinsam mit deiner Eisenbahn spielen kannst", neckte sie ihn.
„Ganz genau." Georg grinste breit.
Die beiden Jungen drehten sich wieder um und gingen voran, und die Mädchen folgten ihnen.
Es war früher Nachmittag, und es herrschte das ideale Wetter für einen Ausflug, denn die Sonne schien, und es war warm, aber nicht zu heiß. Daher hatte Jakob nach dem Mittagessen vorgeschlagen, dass sie doch zusammen eine Wanderung machen könnten. Es gäbe eine alte Hütte im Wald, die er ihnen zeigen wollte. Georg und Klara waren sofort einverstanden gewesen, und so waren die vier aufgebrochen. Anna hatte ihnen ein Picknick zurechtgemacht, das Jakob in einem Rucksack trug.
„Seht mal, da vorne ist schon die Hütte!", rief Jakob und deutete auf einige Bretter, die zwischen den Bäumen auftauchten.
Kurz darauf standen die vier Kinder vor einer ziemlich heruntergekommen wirkenden Hütte.
„Sie sieht aus wie ein Hexenhaus", behauptete Georg und betrachtete die Hütte eingehend.
Klara lachte. „Ach, was du nur wieder für einen Unsinn redest. Wir sind doch schließlich nicht im Märchen!"
Georg grinste verschmitzt. „Wer weiß? Vielleicht geht jeden Augenblick die Tür auf, und eine böse alte Hexe kommt heraus und steckt dich in den Ofen", unkte er.
Klara lachte erneut und knuffte ihren Bruder in die Seite. „Du bist albern", schalt sie ihn.
„Wollen wir nicht reingehen?", fragte Jakob und blickte erwartungsvoll in die Runde.
„Klar!", rief Georg sofort.
Jakob öffnete die schmale Tür und betrat die Hütte; die anderen drei folgten ihm. Es gab nur zwei kleine Fenster in den Seitenwänden, sodass es im Inneren der Hütte ziemlich dämmrig war. In einer Ecke stand ein Tisch mit drei grob gezimmerten Stühlen rundherum. Ansonsten war die Hütte vollkommen leer, doch in der Rückwand gab es eine weitere schmale Tür. Georg öffnete sie neugierig und erblickte dahinter eine kleine fensterlose Kammer. Es war dunkel und stickig darin, und eine Maus huschte an Georgs Füßen vorbei.
„Igitt!, rief Klara aus und schüttelte sich vor Ekel. „Kommt, lasst uns wieder hinausgehen, hier ist es wahrlich nicht schön!
„Ja, ich will auch nicht hier drinnen bleiben. Es sieht irgendwie gruselig aus", meinte Luise und blickte angeekelt auf eine dicke Spinne, die mitten in ihrem Netz saß, das sie in einer Ecke der Hütte gespannt hatte. Bestimmt gab es hier noch mehr Spinnen und anderes Ungeziefer.
Die Mädchen verließen die Hütte und atmeten erleichtert auf, als sie wieder an der frischen Luft waren.
„Wo bleibt ihr denn?", rief Klara zurück, als die Jungen ihnen nicht folgten.
„Wir kommen ja schon, wir wollen uns nur noch in Ruhe umsehen", erwiderte Georg.
Klara verdrehte die Augen. „Als ob es da etwas Interessantes zu sehen gäbe", murmelte sie.
Luise