Ein Winter voller Abenteuer
Von Anni Tag
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Über dieses E-Book
"Ein Winter voller Abenteuer" ist die spannende Fortsetzung zu "Ein Sommer voller Abenteuer".
Anni Tag
Anni Tag wurde 1991 in Wels geboren. Sie studierte Germanistik und Geschichte in Salzburg und ist seither als Schriftstellerin, Lektorin und Historikerin tätig.
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Emily & Amelie Ein Sommer voller Abenteuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Ein Winter voller Abenteuer - Anni Tag
Weitere Bücher der Autorin:
„Die Kinder vom Silbertal und der verborgene Schatz"
„Die Kinder vom Silbertal und die geheimnisvolle Ruine"
„Die Kinder vom Silbertal und der rätselhafte Fremde"
„Die Kinder vom Silbertal und das geheime Versteck"
„Die Kinder vom Silbertal und der verschwundene Junge"
„Emily & Amelie – Gefährliche Freundschaft"
„Emily & Amelie – Getrennte Wege"
„Emily & Amelie – Verborgene Abgründe"
„Emily & Amelie – Dunkle Geheimnisse"
„Ein Sommer voller Abenteuer"
„Ein Winter voller Abenteuer"
Anni Tag wurde 1991 in Wels geboren. Sie studierte Germanistik und Geschichte in Salzburg und ist seither als Schriftstellerin, Lektorin und Historikerin tätig.
Inhaltsverzeichnis
Ein glückliches Zuhause
Fröhliche Ankunft
Eine wilde Schneeballschlacht
Im Eiswasser
Rasch ins Warme
Frohe Weihnachten
Arme Susi
Wullis Fährte
Im Schneesturm
In höchster Gefahr
Drohendes Unheil
Glück im Unglück
Ein unverhofftes Abenteuer
Susis Plan
Zurück zum Geisterhaus
In Gefangenschaft
Ein dringender Auftrag
Eine mutige Tat
Ein unverhoffter Fang
Ein Winter voller Abenteuer
Ein glückliches Zuhause
Mhm, riecht das gut", schwärmte Susi und sog genüsslich den herrlichen Duft nach frischgebackenen Keksen ein.
„Ja, Weihnachtskekse riechen immer wunderbar. Und sie erinnern einen daran, dass das Weihnachtsfest vor der Tür steht", meinte Sophie und beobachtete, wie Elfriede, die Magd, das Blech mit den frischgebackenen Keksen auf den Tisch stellte.
Die Marillenmarmelade lugte an den Rändern der goldgebackenen Ausstechkekse hervor und ließ einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Die Großmutter, die an der Anrichte stand und den Teig für eine weitere Fuhr Kekse knetete, lächelte. „Oh ja, das Keksebacken gehört immer zu den schönsten Bräuchen in der Adventzeit."
„Und am Heiligen Abend dürfen wir die Kekse dann endlich essen", freute sich Susi und leckte sich beim Anblick der Köstlichkeiten über die Lippen.
Susi war sechs Jahre alt und ein aufgewecktes, lebhaftes kleines Mädchen. Sie hatte hellblonde Locken, die sie stets mit großen Schleifen zu zwei Zöpfen gebunden trug, die bei jeder Kopfbewegung lustig auf und ab wippten. Mit ihren blonden Locken, ihren blaugrünen Augen und ihrer Stupsnase war Susi ein ausgesprochen hübsches Kind. Sie war eher klein und zart für ihr Alter und erinnerte an eine schöne, zerbrechliche Porzellanpuppe. Doch der Eindruck täuschte, denn Susi war ein sehr temperamentvolles Mädchen und wusste sich durchaus zu behaupten. Das musste sie auch, schließlich hatte sie zwei ältere Brüder und wollte nicht in deren Schatten stehen. Johannes und Tobias, Susis Brüder, waren bereits zehn und dreizehn Jahre alt und besuchten in der Stadt ein Internat. In den Ferien kamen sie jedoch immer nach Hause zu den Großeltern, wo sie gemeinsam mit ihrer Schwester lebten. Ihre Mutter war bereits bei Susis Geburt gestorben, und ihr Vater weilte fast das ganze Jahr über auf Geschäftsreise. Die Kinder bekamen ihn kaum je zu Gesicht, nicht einmal an Weihnachten kam er jedes Jahr nach Hause. Doch die drei Geschwister hatten bei ihren Großeltern ein glückliches, liebevolles Zuhause und genossen hier eine unbeschwerte Kindheit.
Die Großeltern besaßen einen kleinen Bauernhof mit Hühnern und mehreren Schafen. Die Schafe wurden jedes Jahr im Frühling geschoren, und die Großeltern verkauften das Vlies dann an die Besitzer einer Wollmühle im Dorf. Die Großmutter bewirtschaftete außerdem einen großen Gemüsegarten und verkaufte auf dem Markt Gemüse und Eier. Da die Großeltern all die Arbeit, die auf dem Hof und im Haus anfiel, nicht alleine erledigen konnten, lebten die Magd Elfriede und der Knecht Anton bei ihnen.
Elfriede war erst knapp zwanzig Jahre alt, spindeldürr und besaß langes, hellbraunes Haar, das sie meist zu einem dünnen Zopf geflochten trug. Sie arbeitete seit nunmehr fünf Jahren bei den Großeltern und war fleißig und freundlich. Sie schlief in einer kleinen Kammer neben der Küche und fuhr jeden Sonntag nach Hause zu ihrer Familie.
„Ja, an Weihnachten werden all die Kekse, die wir in mühevoller, stundenlanger Arbeit gebacken haben, im Nu verdrückt", bemerkte Elfriede nun mit einem gespielten Seufzen und wischte sich die mehlbestaubten Hände an ihrer Schürze ab.
Die Großmutter lachte. Sie war eine herzensgute zierliche Frau Anfang fünfzig mit dunkelbraunem, zu einem Knoten aufgestecktem Haar, das von zahlreichen Silberfäden durchzogen wurde. Sie liebte ihre drei Enkelkinder aus ganzem Herzen und war ihnen Mutter und Großmutter zugleich.
„Ja, so ist das nun einmal, wenn man Kinder im Haus hat, meinte sie nun mit einem Zwinkern. „Mehlspeisen werden rasch verdrückt, das Marmeladenglas ist im Nu leergeschleckt, und das Haus ist erfüllt von Toben und Lachen oder auch mal von Gezanke.
„Aber du bist doch froh, dass wir hier bei euch leben, nicht wahr, Oma?", vergewisserte sich Susi mit einem verschmitzten Grinsen und verbarg eilig ein Plätzchen, das sie in einem unbeobachteten Augenblick aus dem Backblech stibitzt hatte, in ihrer Schürzentasche. Das würde sie später heimlich mit Pauli teilen und genüsslich verspeisen. Pauli war ein dunkelbrauner, etwa zwanzig Zentimeter großer Stoffbär, der einen hellbraunen Schal umgebunden trug und Susis Liebling war. Ihre Großmutter hatte den Bären einst genäht und ihr zum dritten Geburtstag geschenkt, und seither waren Susi und Pauli unzertrennlich. Pauli durfte jede Nacht bei Susi im Bett schlafen, und auch tagsüber schleppte sie ihn fast überall mit sich herum. Wenn sie in der Küche beim Essen saß, nahm Pauli meist auf der Anrichte Platz und wartete dort geduldig, bis sie fertig war. Auch wenn Susi draußen im Garten oder im Wald spielte, war Pauli stets mit von der Partie. Entweder sie schleppte ihn mit sich herum, oder er bekam ein gemütliches Plätzchen in der Wiese oder im Schatten eines Baumes und durfte ihr von dort aus zusehen, wenn sie mit ihren Brüdern und dem Nachbarmädchen Sophie herumtobte.
„Natürlich bin ich froh, dass ihr hier bei uns lebt, beteuerte die Großmutter und drückte Susi liebevoll an sich. „Was wäre mein Leben nur ohne euch?
,
Das kleine Mädchen lächelte glücklich. Wie gut hatten sie es doch, dass sie hier bei Oma und Opa leben durften!
„Ich kann es kaum erwarten, dass Tobias und Johannes endlich heimkommen", sagte Sophie und warf einen ungeduldigen Blick auf die Küchenuhr, die gerade elf Uhr schlug. Die Jungen mussten bald hier sein.
Sophie war ein elfjähriges Mädchen mit langen braunen Haaren, die sie zu zwei Zöpfen geflochten trug, haselnussbraunen Augen, in denen meist der Schalk blitzte, und einer Stupsnase voller Sommersprossen. Sie wohnte mit ihrer Mutter auf einem Bauernhof ganz in der Nähe. Ihre Mutter arbeitete dort als Magd, und sie waren erst im vergangenen Sommer hierhergezogen. Sophie besuchte zusammen mit Susi die Volksschule im Dorf und war in ihrer Freizeit fast täglich bei Susi zu Besuch. Die beiden Mädchen waren trotz des Altersunterschieds enge Freundinnen und verstanden sich einfach prächtig. Auch mit Susis älteren Brüdern Tobias und Johannes kam Sophie wunderbar aus, und die vier Kinder verband eine enge Freundschaft. In den Sommerferien hatten die vier zusammen mehrere spannende Abenteuer erlebt. Dabei war auch Wulli, eine verspielte Bernhardinerhündin, die Susis Großeltern gehörte, stets mit von der Partie gewesen. Die Kinder liebten die Hündin sehr und spielten jeden Tag mit ihr. Auch Wulli folgte den Kindern stets auf Schritt und Tritt, und sie verstand jedes Wort, das man zu ihr sagte.
Nun lag die Hündin gemütlich auf einer Decke vor dem Kamin im Wohnzimmer und genoss die behagliche Wärme. Von Zeit zu Zeit hob sie den Kopf und schnupperte, denn der genüssliche Duft der Kekse drang aus der Küche zu ihr hinüber. Die Hündin wusste jedoch, dass sie nicht in die Küche kommen durfte, während dort gebacken wurde. Ursprünglich hatte sie gar nicht ins Haus gedurft und immer draußen in ihrer Hundehütte oder im Winter im Stall geschlafen. Doch seit Wulli die Kinder im vergangenen Sommer aus mehreren brenzligen Situationen gerettet und sogar einen Einbrecher überwältigt hatte, der nachts ins Haus der Großeltern eingedrungen war und die Wertsachen hatte stehlen wollen, hatte die Großmutter ihre Meinung geändert und Wulli durfte nun auch ins Haus. Nur in der Küche sah sie die Hündin immer noch nicht gerne. Sie wollte nicht, dass womöglich Hundehaare in der Suppe oder im Teig landeten. Wulli war jedoch schon überglücklich darüber, überhaupt ins Haus zu dürfen, und reckte sich zufrieden auf ihrem warmen Plätzchen vor dem Kamin.
„Ich freue mich auch schon, wenn Tobias und Johannes hier sind", verkündete Susi und stach mit ihrer Ausstechform ein kleines Herz in den Teig. Verzückt betrachtete sie es und stach daneben ein weiteres Herz aus. Es machte wirklich viel Spaß, unterschiedliche Formen auszustechen. Sie hatten kleine und große Herzen, Sterne, Glocken und Tannenbäume. Und wenn die Kekse dann frisch aus dem