Wie wir einst so glücklich waren!
Von Wilhelm Speyer
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Wie wir einst so glücklich waren!
Ähnliche E-Books
Wie wir einst so glücklich waren! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErstes Erlebnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie bekanntesten Romane von Achim von Arnim Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Sommer im Orient Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErstes Erlebnis: Vier Geschichten aus Kinderland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlicke der Liebe und des Neids: Roman | Die vielleicht schönste Erzählung der sardischen Literaturnobelpreisträgerin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWerner: Eine Studentennovelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJedem das Seine - Band II Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Paradies im Schnee: historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm Bölsche: Gesammelte Romane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Tor am Rande der Welten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtwort: Lyrik & Grafik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Waldbruder, ein Pendant zu Werthers Leiden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMondnachtphantasien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Romane: Die Kronenwächter + Armut, Reichtum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores + Hollin's Liebeleben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNovember Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte, Gedichte von Einstmals und Heut: Gedichte dreier Jahre + Kasperle-Verse: Drei Gedichtbände voller Melancholie und Nonsens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVenus und Tannhäuser Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte dreier Jahre: Poesie zwischen Witz und Melancholie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichte in der Dämmerung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeldblumen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerwirrung der Gefühle, und andere Novellen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHermann Lauscher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNovellen und Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatgedanken: Eine lyrische Reise durch mein Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Kinderjahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen25813 Husum: Gedichte und Fotografien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Das Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5German Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 03 - Moonraker Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Annas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Eleganz des Igels von Muriel Barbery (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Wie wir einst so glücklich waren!
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Wie wir einst so glücklich waren! - Wilhelm Speyer
Wilhelm Speyer
Wie wir einst so glücklich waren!
EAN 8596547075882
DigiCat, 2022
Contact: DigiCat@okpublishing.info
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
1
Inhaltsverzeichnis
Auf meinem Lande ist es Herbst geworden. Ungefähr um drei Uhr morgens beginnt ein kalter Regen nieder zu gehen, der erst um fünf Uhr nachmittags aufhört. Zur Vesperzeit kommt plötzlich und kampflos die Sonne hervor; ein leichtes Blau webt mit einem Male in den herbstlichen Bäumen, deren genäßte Blätter von der Sonne farbenreich durchleuchtet werden. Am Spätabend ziehen über die feuchte Erde Nebel dahin, die des Nachts die verblassenden, leise rauschenden Wälder umfangen. Auf diesen Nebeln ruht zuweilen Mond- und Sternenlicht; goldene und silberne Wolken fließen unaufhörlich durch das Dunkel dahin, bis es zu einem nassen und schleichenden Morgen tagt.
Es ist seltsam zu sagen: Ich ziehe den Regen meinen anmutigen Herbstabenden vor. Während des ganzen Tages bleiben meine Fenster fest geschlossen, und ich finde ein Vergnügen darin, stundenlang im Zimmer auf und ab zu gehen, mit der Papierschere zu spielen, meine und meines Vaters Tagebücher zu lesen und immer wieder in hundertfachen Pausen dem Regen, dem grausamen, dem gänzlich hoffnungslosen zuzusehen. Keine Stimme redet zu mir aus dem strömenden Wasser, wie es bisweilen den Dichtern geschieht, und belustigt mich durch ihre Geschichten, – vielleicht durch kleine rührende Märchen, die meine Brust mit süßen Hoffnungen erfüllen könnten und dann ganz trostlos endigen, ... o nein, was mich unwiderstehlich zu dem erbarmungslosen Freunde dieser Tage hinzieht, ist nichts anderes als die nackte, von jeder Kunst entblößte Trauer und ihr schwermütiges Gefolge.
Es gibt Tage, wo der Regen auch vor der Vesperstunde nicht Halt macht, sondern in die finstere Nacht hineinrauscht und nimmer ruhen mag. Dann kommt die Zeit meiner tiefsten Ängste, und es erfassen mich Gefühle, die ich längst vergessen wähnte: Meine vollkommene, durch keine Gunst des Schicksals je gestörte Vereinsamung, meine frevelhafte, durch keinen leuchtenden Gedanken je geweihte Eigenmächtigkeit und meine tödliche, tödliche Sehnsucht.
*
Es ist wahr, ich bin grenzenlos einsam. Daß ich dies erst jetzt fühle, bereitet mir eine gewisse Genugtuung, zumal wenn ich daran denke, daß es Menschen gibt, die Tag für Tag an ihrer Einsamkeit leiden.
Aber nun, hier auf meinem Landsitz, ist es eingetreten, daß ich in den Regen schaue, eine ganze Weile, geruhig, mit einer leichten Traurigkeit im Herzen, und dann plötzlich der Gedanke mich zu Boden schmettert, daß es auf der ganzen Welt keine einzige Seele gibt, die mir am Tage oder in der dunklen Nacht je vertraut wäre.
O, ich weiß, daß viele Menschen ebenso wie ich zu sprechen pflegen, – aber bedenken diese auch, daß sie noch von der Kindheit her eine alte, gebrechliche Haushälterin besitzen, die sie rührend eifrig bedient und mit mürrischer Zärtlichkeit an ihnen hängt, oder einen Hund, einen kranken vielleicht, der mit guten, getrübten Augen zu ihnen emporsieht? Aber ich, ich kann nicht einmal solche Geschöpfe, die Geschöpfe des unteren Daseins, mein Eigen nennen. Meine Haushälterin versieht ihren Dienst mit gleichgültiger Sorgfalt, und die Hunde des Gutes lieben meinen Inspektor, nicht mich.
Ich habe freilich mit vielen Männern Handschlag und freundlichen Blick gewechselt, habe Umarmungen und Küsse mit manchen Frauen getauscht und bin in vieler Herren Dienst gestanden, – was blieb mir von alledem? Das Herz des Söldners, seine ruchlose Einsamkeit und seine undeutliche Erinnerung. Denn meinem Geist sind alle Geschehnisse zerronnen, wie der Regen zerrinnt auf den Schieferdächern meiner Scheunen.
*
Ich stehe ein wenig abseits vom Sinn und Gefüge der Natur, das sei zugestanden, auch trage ich eine spöttische Unbekümmertheit um ihren Gang zur Schau. Ich befinde mich außerhalb der Kreise, die von der Natur um die Dinge dieser Welt, um Menschen, Tiere, Blumen, ja, um die starre Öde des Gesteins gezogen ward und – ich will es nur aussprechen – ich befinde mich dort nicht allzu wohl. Ich fühle mich ausgeschlossen von der mütterlichen Güte der Natur, die selbst dann meine tiefste Sehnsucht erweckt, wenn sie den andern nur grausam und sinnlos erscheint. Ich zöge es vor, als ihr niedrigster Knecht in Ketten zu schmachten, als, ach – so frei zu sein, wie ich bin ...
*
Ich gehe an meine Bibliothek und nehme die römischen Elegien heraus. In dem Kupferstich auf der ersten Seite finde ich die Worte: „Wie wir einst so glücklich waren."
Ich lese es und habe Tränen in meinen Augen.
„Wie wir einst so glücklich waren,
Müssen’s nun durch Euch