Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Es ist Zeit, zu träumen: Gutenachtgeschichten
Es ist Zeit, zu träumen: Gutenachtgeschichten
Es ist Zeit, zu träumen: Gutenachtgeschichten
eBook217 Seiten1 Stunde

Es ist Zeit, zu träumen: Gutenachtgeschichten

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Geschichten für die Kleinen zum Vorlesen oder selbst lesen
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum4. März 2020
ISBN9783347007147
Es ist Zeit, zu träumen: Gutenachtgeschichten
Autor

ElviEra Kensche

ElviEra Kensche wurde 1952 in Bad Salzdetfurth geboren und lebt heute in Hildesheim. Sie ist Mitglied bei den Hildesheimlichen Autoren und im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien. Mehr über die Autorin auf www.elvieras-schreibfeder.de

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Es ist Zeit, zu träumen

Ähnliche E-Books

Kinder für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Es ist Zeit, zu träumen

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Es ist Zeit, zu träumen - ElviEra Kensche

    Wo bleibt der Frühling?

    Es ist kalt in der Welt. Die Menschen stöhnen. Immer wieder fällt Schnee in Massen. „Wo bleibt der Frühling?", fragen sie.

    Der Frühling würde gern zu den Menschen kommen. Doch er sitzt gefesselt in einer Höhle und kann nicht heraus. Wer hält ihn dort gefangen? Der Frühling wird traurig und fängt an zu weinen. Da bemerkt er, wie jemand in die Höhle kommt. Erschrocken blickt er auf. Es ist der Winter. Mit ihm kommen seine Kumpane, der Sturmwind und der Eisregen. Oh je, denkt der Frühling, ich glaube, die drei wollen mir an den Kragen. Ängstlich drückt er sich ganz fest in die Ecke. „Na, du verhätschelter Frühling, hört er auch schon den Winter im grimmigen Ton. „Wie gefällt es dir in unserer gemütlichen Höhle? Schön, nicht wahr? So schön dunkel und kalt. Der Winter lacht laut und hässlich und seine Kumpane fallen mit ein. „Was wollt ihr von mir?, fragt der Frühling ganz verängstigt. „Ich habe Euch doch nichts getan. „Du hast uns nichts getan, Frühling, antwortet der Winter, „aber auf die Menschen, die immer über den Winter, den Sturmwind und den Eisregen schimpfen, sind wir wütend. Wir halten dich fest, bis die ganze Welt unter einem Eispanzer verschwindet. Das wird eine Freude. Alle drei beginnen wieder laut zu lachen. „Aber nach mir kommt der Sommer und dann der Herbst. Die könnt Ihr doch nicht auch entführen, ruft der Frühling verzweifelt. „Ach, die beiden schlafen noch tief und fest. Und wenn sie aufwachen, werden wir uns schon etwas Schönes für sie einfallen lassen, dröhnt der Sturmwind. Der Winter prüft noch einmal, ob seine Fesseln ordentlich halten, dann verschwinden sie und es ist wieder still in der Höhle. Der Frühling kauert sich in seine Ecke und weint bitterlich. Was mache ich denn nur, denkt er traurig, wer kann mir bloß helfen? Vor Erschöpfung schläft er ein und er träumt, auf der Welt ist wieder Frühling und alle Menschen sind glücklich.

    Aber die Menschen sind nicht glücklich. Mit grimmigen Gesichtern machen sie sich jeden Morgen daran, den Schnee wegzuschaufeln. Aber kaum ist er weg, schneit es wieder heftig. Wer nicht unbedingt hinaus muss, verkriecht sich hinter seinem warmen Ofen. Auch die Kinder quengeln. Zuerst haben sie sich noch gefreut, dass sie immer noch rodeln können, aber jetzt langweilen sie sich und möchten lieber mit dem Ball spielen.

    Im April schicken die Energieversorgungsunternehmen ihre Abrechnungen. Die Menschen sind schockiert. Alle müssen hohe Summen nachzahlen. Auch Papa Stefan öffnet den Brief mit gemischten Gefühlen. „Jetzt reicht es mir, Anja, ruft er aus. „Schau dir diese Rechnung an. So eine hohe Nachzahlung können wir uns nicht leisten. Die Kinder Jannik und Nele schauen ängstlich, denn so wütend kennen sie ihren Vater nicht. „Und wenn wir fragen, ob wir es abstottern können?, fragt Mutter Anja. Sie ist eine zierliche, schüchterne Person und geht am liebsten jedem Ärger aus dem Weg. „Damit ist uns nur kurzfristig geholfen, antwortet Papa Stefan, „wir müssen den Frühling finden, sonst erfrieren wir noch alle. Ich werde ihn suchen. Kinder, wollt Ihr mitkommen? „Au ja, rufen beide wie aus einem Mund. „Stefan! Mutter Anja ist entsetzt. „Du kannst doch die Kinder nicht mitnehmen. Das ist viel zu gefährlich. Doch die drei lassen sich nicht davon abbringen und überzeugen die Mutter schließlich, dass Kinder manchmal die besten Ideen haben.

    Am nächsten Morgen brechen sie auf. Mutter Anja hat ihnen noch ein dickes Proviantpäckchen eingepackt. Alle drei sind dick eingemummelt. So stapfen sie durch den Schnee. Es vergehen Stunden und die kleine Nele kann nicht mehr. Papa Stefan nimmt sie auf den Arm und sie schläft gleich ein.

    Plötzlich sieht Papa Stefan vor sich etwas großes Dunkles. „Jannik, flüstert er vorsichtig, „das sieht ja fast aus wie der Eingang zu einer Höhle. Pass du auf deine kleine Schwester auf. Ich sehe nach, was in der Höhle ist. Gesagt, getan, ganz leise schleicht sich Papa Stefan in die Höhle. Er wagt nicht, seine Taschenlampe anzuschalten. Ganz vorn sieht er etwas schwach leuchten und er geht langsam näher. Da sieht er den Frühling, ein Häufchen Elend, gefesselt und völlig schwach. „Ach, du liebe Güte, flüstert Papa Stefan, „da ist ja der verschwundene Frühling. Wer hat ihm das denn nur angetan? Der Frühling hebt die Augen. Sollte doch tatsächlich Rettung nahen? „Oh, bin ich froh, ruft er aus, „endlich hat mich jemand gefunden. Der Winter hat mich entführt und hält mich gefangen. Der Sturmwind und der Eisregen helfen ihm. Sie wollen Euch Menschen ärgern. „Na, das werden wir gleich haben. Papa Stefan nimmt sein Taschenmesser und will schon die Fesseln lösen. „Halt, flüstert da ängstlich der Frühling, „der Winter wird sicher wütend, wenn er mit seinen Kumpanen zurück ist und ich bin nicht mehr da. Wir müssen uns etwas Anderes ausdenken. Eine List. Eine List, denkt Papa Stefan, da frage ich doch am besten meine Kleinen, die sind sehr pfiffig. Die haben bestimmt eine Idee. „Lieber Frühling, sagt er zu ihm, „ich habe meine Kinder Jannik und Nele mitgebracht. Sie warten draußen. Ich gehe zu ihnen. Die Beiden wissen bestimmt, was wir machen können. Ich bin gleich wieder da. Damit verabschiedet er sich und läuft so schnell wie möglich wieder zum Höhlenausgang. Die beiden Kinder kuscheln sich ganz dicht aneinander, so kalt ist ihnen. „Jannik, Nele, ruft er aus, „ich habe den Frühling gefunden. Er ist gefesselt in der Höhle. Der Winter hat ihn entführt. Wir müssen uns eine List ausdenken. „Na prima, freut sich Jannik, „das ist etwas für mich. Ich habe schon eine Idee. Er zieht sein Handy aus der Hosentasche und drückt ein paar Tasten. Plötzlich ertönt fürchterliches Rumpeln. „Was ist denn das?, ruft Papa Stefan erschrocken. „Och, das, antwortet Jannik grinsend, „das ist der neueste Klingelton. Klingt doch gut, oder? Alle drei beratschlagen, wie sie vorgehen wollen. Sie werden abwarten, bis die drei Spießgesellen zurück sind. Dann soll der Frühling ihnen weismachen, dass die Höhle gleich zusammenbricht und sie unter den Trümmern begraben werden. „Und wenn Jannik dann das Rumpeln ertönen lässt, laufen sie hoffentlich vor Angst weg und haben keine Lust mehr, den Frühling festzuhalten, freut sich Papa Stefan. Schnell geht er zurück zum Frühling und erklärt ihm den Plan. Dann schleicht er sich wieder hinaus. Alle drei verstecken sich hinter einem großen Schneehaufen. Lange müssen sie nicht warten. Da sehen Sie die drei Übeltäter schon auf die Höhle zukommen. „Wollen wir doch mal sehen, was unser zarter Frühling macht, brüllt der Sturmwind und die Bäume, die vor der Höhle stehen, biegen sich und drohen zu zerbrechen.

    Als die drei in der Höhle verschwunden sind, schleichen sich Papa Stefan, Jannik und Nele hinterher und lauschen. „Da seid Ihr ja, hören sie den Frühling, „ich habe so einen Hunger. Gebt mir doch bitte nur ein kleines Stückchen Sonne. Ich bin schon ganz schwach. „Papperlapapp, grölt der Winter, „du brauchst keine Sonne. Bald bist du tot und dann ist endlich Schluss mit Frühlingsgefühlen. Darauf freue ich mich richtig. Da schaut der Frühling die drei an. „Habt ihr das gehört? Vorhin war es schon mal da. Es rumpelt immer so heftig. Ich glaube, die Höhle bricht zusammen. Ihr tretet zu fest auf. „Was willst du uns denn nun wieder weismachen, antwortet lachend der Eisregen. „Glaubst du, darauf fallen wir herein? „Jetzt, flüstert Papa Stefan und Jannik drückt auf sein Handy. Im nächsten Moment hört man wieder das fürchterliche Rumpeln. Jannik hat auf volle Lautstärke gestellt. Die drei Bösewichter fahren zusammen. „Lasst uns schnell von hier verschwinden, ruft da der Eisregen ängstlich „ich glaube, die Höhle bricht tatsächlich zusammen. „Okey, du hast Recht. Auch der Winter wirkt plötzlich nicht mehr so stark und überlegen. „Damit ist dann aber der Fall mit dem Frühling auch gelöst, sagt der Sturmwind noch und blitzschnell laufen alle drei zurück zum Höhlenausgang. Jannik und Nele eilen hinterher und schauen ihnen nach. „Die kommen so schnell nicht wieder, Papa, ruft Nele fröhlich. Papa Stefan nimmt sein Taschenmesser und löst dem Frühling die Fesseln. Überglücklich, aber völlig erschöpft, sackt er zusammen. „Ich glaube, wir müssen unseren Freund nach Hause tragen, sagt Papa Stefan zu den Kindern und nimmt ihn behutsam auf den Arm. Gemeinsam treten sie den Heimweg an. Und überall, wo sie vorbeikommen, merken sie, dass der Schnee schmilzt und die ersten Frühlingsblumen ihre Köpfchen aus der Erde stecken.

    Endlich sind sie zu Hause angekommen. Überglücklich nimmt Mutter Anja alle in den Arm. „Jetzt wird alles gut, strahlt sie. „Kommt herein und wärmt Euch.

    Und schon nach ein paar Tagen hat sich der Frühling richtig erholt. Überall grünt und blüht es. Die Menschen haben endlich wieder gute Laune. Die Kinder spielen draußen, lachen und singen.

    Und der Winter? Der hat sich mit seinen Freunden versteckt. Und er ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.

    Linnea und der Schmetterling

    Linnea sitzt im Garten auf der Schaukel und träumt. Da fliegt ein Schmetterling auf ihre Nase. „Hey, das kitzelt, sagt sie lachend. „Oh, Entschuldigung, ich wollte mich nur ein wenig ausruhen. Ich fliege ja schon weiter, antwortet der Schmetterling und fliegt davon. „Halt, halt, ruft Linnea, „lass dich anschauen. Sie springt von der Schaukel und läuft dem Schmetterling hinterher. Doch der fliegt und fliegt. Linnea läuft immer weiter, aber den Schmetterling holt sie nicht ein. Und dann sieht sie ihn nicht mehr. Linnea bleibt stehen. Wo bin ich denn hier, denkt sie. Oh je, ich bin ja ganz weit weg von

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1