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Das Buch Änglaxia: Goldegges Lied
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eBook148 Seiten1 Stunde

Das Buch Änglaxia: Goldegges Lied

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Über dieses E-Book

Karfunkel erlebt eine glückliche Kindheit als dritter Sohn des Draakenfürsten Anvar und seiner Gefährtin Modir. Eines Tages erfährt er, dass Anvar und Modir nicht seine leiblichen Eltern sind. Seine leiblichen Eltern sind vor langer Zeit einem Attentat des eifersüchtigen Schwarzdraaken Lukasz zum Opfer gefallen.
Karfunkel ist unglücklich, doch es bleibt keine Zeit zu trauern. Die Kinder aller Draakenstämme sind in Gefahr.
Siri, die Bewahrerin der tiefsten Geheimnisse, erteilt ausgerechnet Karfunkel den Auftrag, die in alle Winde zerstreuten Stämme zu vereinen. Und so macht sich Karfunkel auf zu einer Reise ins Ungewisse. An seiner Seite ist der treue Schwarzdraake Nikolei, der selbst eine schwere Last zu tragen hat und sich als Freund erweist, wie es einen besseren nicht geben kann.
Dies ist ein Familienroman aus dem Genre Fantasy/Märchen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum2. Sept. 2020
ISBN9783347101036
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    Buchvorschau

    Das Buch Änglaxia - Margarete Lamsbach

    Teil 1 – Karfunkel

    AUF FREMDER ERDE GEBOREN,

    IM UNGEWISSEN ÜBER SEINEN WAHREN NAMEN

    UND DAS SCHICKSAL,

    DAS IHM BESCHIEDEN…

    Vor langer Zeit

    Lange sah Anvar auf das Draakenkind, das selig an der Brust seiner Gefaehrtin Modir schlummerte. Es hatte zwei Krallen seiner rechten Klaue in den Mund geschoben und nuckelte mit einem leise schmatzenden Geräusch daran herum. Ein Bild des Glücks und des Friedens.

    Ein tiefer Seufzer entrang sich Anvars Kehle. „Sie wollen, dass ich sie führe", sagte er zu Modir.

    „Es gibt keinen Besseren", antwortete sie.

    „Samma war der Beste."

    „Samma kann uns nicht mehr führen. Doch wird er deine Schritte lenken. Dessen bin ich gewiss."

    „Hoffentlich." Anvar wandte sich ab. Schweren Herzens machte er sich auf den Weg, um dem Draakenrat seine Antwort zu überbringen.

    Die Mitglieder der im Draakenrat vertretenen Familien hatten sich bereits versammelt.

    „Wie lautet deine Entscheidung?"

    „Niemand hätte unser Geschlecht besser durch diese schweren Zeiten führen können als mein Freund Samma. Ich frage mich, was euch glauben lässt, dass ich ein würdiger Nachfolger sein könnte."

    „Samma selbst hat uns dies als sein Vermächtnis hinterlassen. Bedenke Anvar, du wirst einen neuen Führer hervorbringen, der dir eines Tages, so Gott will, die schwere Bürde abnehmen wird. Doch jetzt ist deine Stunde. Also, wie entscheidest du dich?" Galileo, der weise Lehrer der jungen Draaken, ließ keinen Zweifel daran, dass die Entscheidung unumstößlich war.

    Anvar beugte sich dem Willen der Ratsmitglieder. „Es wird mir eine Ehre sein, dem Draakengeschlecht mit all meiner Kraft zu dienen. Gemeinsam werden wir unsere Welt bewahren."

    Die anwesenden Draaken traten einzeln vor Anvar. Sie verneigten sich tief und schenkten ihm damit ihre unverbrüchliche Treue. Anvar verneigte sich ebenfalls tief vor jedem Einzelnen und knüpfte damit ein Band der Achtung und des Versprechens, jederzeit mit dem eigenen Leben für das Leben und die Freiheit der ihm anvertrauten Draakenfamilien einzustehen.

    Galileo übergab Anvar nach der Zeremonie den Vorsitz im Draakenrat, den er nach dem Tod Sammas vorübergehend innegehabt hatte.

    Als Anvar zurückkehrte, war er der Draakenfürst Anvar.

    Modir wusste, dass es ihrem Gefährten gelingen würde, die stolzen Draaken in gegenseitiger Achtung und Treue an sich zu binden.

    Der junge Karfunkel

    Karfunkel wuchs als viertes von sechs Kindern von Anvar und Modir auf.

    Der älteste Sohn Eldur war ein echter Draake. In ihm brannte das Feuer der ewigen Vulkane. Dieses Feuer hätte er jederzeit in einem mächtigen Brüllen freilassen und dabei versengen können, was sich ihm in den Weg stellte. Doch Eldur zeichnete sich aus durch Besonnenheit und Verstand. Leichtfertig hätte er niemals seine Gabe eingesetzt.

    Karfunkel liebte und verehrte seinen großen Bruder Eldur von klein auf. Das hing auch damit zusammen, dass Eldur ihn schon früh auf seinen Flügen mitnahm. Er war der Auffassung, dass ein Draake das Fliegen nicht früh genug anfangen konnte.

    Modir befand, dass es zu gefährlich war, Karfunkel in großer Höhe mitfliegen zu lassen. Eldur und Karfunkel waren sich jedoch schnell einig, dass es keinen Grund gab so ängstlich zu sein. Heimlich stiegen sie hoch hinauf weit über die Vulkanberge, die ihr Zuhause waren.

    Um nicht erspäht zu werden, flog Karfunkel im Sichtschatten von Eldur. Es versteht sich von selbst, dass Eldur immer gut auf seinen kleinen Bruder achtgab.

    Während der Flüge führten sie ernste Draakengespräche. Zum Beispiel fragte Karfunkel: „Wie muss ein edler Draake sein, Eldur?"

    Eldur antwortete dann: „Tapfer, demütig und treu ist der Draake. Er ist allzeit bereit, für die Seinen einzustehen."

    Während sie eine Runde nach der anderen über das gewaltige Vulkangebirge drehten, genoss Karfunkel die Nähe zu seinem Bruder. Eines Tages würde Eldur die Nachfolge Anvars antreten und ein großer Draakenführer sein. Da war sich Karfunkel sicher.

    „Wenn ich groß bin, Eldur, helfe ich dir, unsere Familie zu schützen. Ich pass immer auf Vater und Mutter und Skü und auf Smarta und die Zwillinge auf, wenn du unterwegs bist."

    „Und Lykke?", fragte sein Bruder.

    „Auf Lykke sowieso", sagte dann Karfunkel.

    Für die jüngere Schwester, die schon dreihundert Jahre nach ihm das Licht der Welt erblickt hatte, hätte Karfunkel alles getan. Neben Eldur war sie seinem Herzen am Nächsten.

    Dann lachte Eldur. „Na, dann kann uns ja nichts passieren, wenn du auf unserer Seite kämpfst, kleiner Bruder."

    Karfunkel nickte ernst.

    Wenn Eldur landen wollte, standen schon Modir und manchmal auch Smarta, ihre älteste Tochter auf dem Felsvorsprung in luftiger Höhe und hielten Ausschau nach ihm.

    Die beiden Brüder setzten in einiger Entfernung am Rand eines nahen Kratersees zur Landung an. Dort waren sie für ihre Mutter nicht zu sehen.

    Karfunkel stellte sich rückwärts gerichtet mit seinen hinteren Klauen auf die Hinterklauen von Eldur. Der große Bruder schritt aufrecht zügig voran. Damit Karfunkels Hinterteil nicht zu Schaden kam, hielt er seinen Schwanz steil nach oben und Eldur tat so, als ob er hineinbeißen wollte. Das war ein Spaß!

    Dann sagte Eldur: „Hei, Mutter. Hier ist der kleine Ausreißer wieder. Du glaubst es nicht. Er war wieder schwimmen."

    Karfunkel wusste, was von ihm erwartet wurde. Er nickte mit treuem Augenaufschlag.

    „Auf den Arm nehmen können wir uns selbst. Wenn er wirklich im Wasser gewesen wäre, wäre er jetzt nass. Er ist aber staubtrocken."

    Smarta war die Klügste unter den Geschwistern. Man konnte ihr einfach nichts vormachen.

    Modir seufzte schwer. Ihr war längst klar, dass sie nicht verhindern konnte, dass Eldur Karfunkel auf seinen Flügen mitnahm. Zum Glück konnte man ihrem Ältesten vertrauen. Er würde nicht zulassen, dass seinem kleinen Bruder ein Leid geschah.

    Alle Tage waren wunderbar.

    Ja, es gab nichts Schöneres, als mit Eldur die Vulkanberge zu überfliegen.

    Doch das Zweitschönste war die abendliche Vorlesestunde.

    Eldur holte dann aus der Familienbibliothek das Buch Änglaxia. In diesem sehr alten Buch war die Chronik des Draakengeschlechts seit Anbeginn der Zeiten niedergeschrieben. Niemand wusste genau, wer die verdienstvollen Autoren waren, die die Geschehnisse für die nachfolgenden Draakengenerationen festhielten. Vermutlich lebten sie in Änglaxia, der letzten Heimat aller Draaken. Wie sonst wäre zu erklären, warum dieses Buch von unsichtbarer Hand immer weiter fortgeschrieben wurde? Das jedenfalls behauptete Eldur und der musste es ja wissen. Eldur wusste alles.

    Fasziniert betrachtete Karfunkel jedesmal das Bildnis auf dem Umschlag des Buches. Es zeigte die drei ersten Draaken, von denen man je gehört hatte. Die Urahnen des jetzigen Draakengeschlechts sozusagen.

    Sie unterschieden sich in ihrer Statur sowie in Fellund Augenfarbe stark voneinander.

    Karfunkels Blick wurde jedesmal magisch angezogen von dem pechschwarzen Draaken. Seine Augen waren eisblau und wurden teilweise verdeckt von struppigen silbernen Augenbrauen. Er hatte ein wildes beinahe gefährliches Aussehen.

    Karfunkel hatte einen solchen Draaken noch nie gesehen. „Eldur, hatte er einmal gefragt, „gibt es solche Draaken noch oder sind sie ausgestorben?

    „Es gibt sie noch, aber sie leben weit weg. Deshalb sehen wir sie nicht so oft."

    „Darf ich sie mal besuchen?"

    „Später, wenn du größer bist."

    „Och, ich würde sie so gerne mal sehen. Du kannst doch mitkommen. Bitte, bitte Eldur."

    „Bestimmt nicht, kleiner Bruder. Mutter ist schon sehr besorgt über unsere gemeinsamen Flüge. Was meinst du, was los wäre, wenn ich mit dir ins Land der Schwarzdraaken fliegen würde? Nee, das gäbe mächtig Ärger und zwar nicht nur mit Mutter, sondern auch mit Vater."

    Das verstand Karfunkel. Der Draakenfürst war eine Respektsperson. Fürsorglich und gerecht, aber streng, wenn es sein musste. Seine Strafen konnten sehr unangenehm sein.

    Das Schlimmste, das Karfunkel sich vorstellen konnte, war, dass Eldur ihn nicht mehr mitnehmen durfte, wenn er zu einem seiner Flüge aufbrach. Er bedrängte Eldur von da ab nicht mehr.

    Ein Draake auf dem Umschlag sah genauso aus wie alle Mitglieder von Karfunkels Familie. Rehbraunes Fell und bernsteinfarbene Augen. Auf diesen Urahn gingen sie also zurück. Er sah freundlich und ernst aus. Nichts Bedrohliches ging von ihm aus. Seinen rechten Lauf hatte er freundschaftlich um den verwegenen Schwarzdraaken gelegt und den linken um den dritten Draaken.

    Dieser hatte ein tiefrotes Fell und goldene Augen. Seine ganze Erscheinung war majestätisch. Die goldenen Augen kamen Karfunkel irgendwie bekannt vor. Doch wollte ihm nicht einfallen, wo er sie schon einmal gesehen hatte. „Eldur, den Draaken mit den Goldaugen, den kenne ich. Ich weiß aber nicht woher. Kennst du ihn auch?"

    „Das glaube ich kaum. Die, von denen in diesem Buch erzählt wird, leben ja schon lange nicht mehr. Woher sollten wir ihn also kennen?"

    Eldur hatte wohl recht. Karfunkel lehnte sich in seine Flammenkissen zurück und sagte: „Lies mir vor

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