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Katholik Hitler: Über eine der Wurzeln von Adolf Hitlers Wahnsystem
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eBook179 Seiten2 Stunden

Katholik Hitler: Über eine der Wurzeln von Adolf Hitlers Wahnsystem

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Über dieses E-Book

Ich behaupte in diesem Buch nicht viel. Eigentlich nur eines: Adolf Hitler, sein Weltbild, sein Wahn, ja sein gesamtes Blut-, Mord- und Zerstörungswerk sind nicht denkbar ohne eines seiner großen Vorbilder - die katholische Kirche! Anders formuliert: Ohne den Katholizismus hätte es das Dritte Reich in jener Form, wie wir es kennen, nicht gegeben.
Über den Einfluss des Darwinismus, des Faschismus, des Bolschewismus, des Antisemitismus und vieler anderer -ismen auf Hitler gibt es viele Bücher. Auch über den Einfluss von Schopenhauer, Nietzsche, von Marx und Engels existieren die unterschiedlichsten Studien.
Aber, so mag der informierte Leser fragen, existiert nicht bereits ein Buch, in dem die Parallelen von Hitlers Weltanschauung und dem Katholizismus breit entfaltet wurde? Hat nicht Friedrich Heer, selbst ein Katholik, in seinem umfangreichen Werk "Der Glaube des Adolf Hitler" dieses Thema bereits breit entfaltet? Ja und nein! Heers ungeheuer (dieses Wort ist hier durchaus in seiner Grundbedeutung zu verstehen) materialreiches Buch zeichnet die Parallelen der beiden Systeme historisch nach. Heer häuft Beleg auf Beleg, Zitat auf Zitat und das Ergebnis ist eindeutiger, als es der katholischen Kirche lieb sein kann. Doch eines vollbringt er nicht: eine systematische Darstellung, die die Wurzeln der beiden Systeme kurz und knapp offen legt. Exakt das ist mein Anliegen.
Hitler selbst hat mehrmals auf die katholische Kirche als eines der großen Vorbilder für sein Denken und Handeln hingewiesen hat:
"Auch hier hat man von der katholischen Kirche zu lernen. Obwohl ihr Lehrgebäude in manchen Punkten, und zum Teil ganz überflüssigerweise, mit der exakten Wissenschaft und der Forschung in Kollision gerät, ist sie dennoch nicht bereit, auch nur eine kleine Silbe von ihren Lehrsätzen zu opfern. Sie hat sehr richtig erkannt, daß ihre Widerstandskraft nicht in einer mehr oder minder großen Anpassung an die jeweiligen wissenschaftlichen Ergebnisse liegt, die in Wirklichkeit doch ewig schwanken, sondern vielmehr im starken Festhalten an einmal niedergelegten Dogmen, die dem Ganzen erst den Glaubenscharakter verleihen. So steht sie heute fester da als je. Man kann prophezeien, daß in eben dem Maße, in dem die Erscheinungen fliehen, sie selbst als ruhender Pol in der Erscheinungen Flucht immer mehr blinde Anhänglichkeit erringen wird ..."
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum17. Juni 2008
ISBN9783868501179
Katholik Hitler: Über eine der Wurzeln von Adolf Hitlers Wahnsystem

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    Buchvorschau

    Katholik Hitler - Theophil Veritas

    Katholik Hitler - ein erster Versuch

    Ich behaupte in diesem Buch nicht viel. Eigentlich nur eines: Adolf Hitler, sein Weltbild, sein Wahn, ja sein gesamtes Blut-, Mord- und Zerstörungswerk sind nicht denkbar ohne eines seiner großen Vorbilder – die katholische Kirche! Anders formuliert: Ohne den Katholizismus hätte es das Dritte Reich in jener Form, wie wir es kennen, nicht gegeben.

    Über den Einfluss des Darwinismus, des Faschismus, des Bolschewismus, des Antisemitismus und vieler anderer –ismen auf Hitler gibt es viele Bücher. Auch über den Einfluss von Clausewitz, Schopenhauer, Nietzsche, Haeckel, von Marx und Engels, von Treitschke, Chamberlain, Le Bon, McDougall existieren die unterschiedlichsten Studien. Und das gilt auch für den Einfluss des Antisemiten Leopold Poetsch, Hitlers Lehrers in der Linzer Staatsrealschule, für Hitlers Erlebnisse während der Revolution in München, für sein ‚Erweckungserlebnis‘ im Lazarett von Pasewalk und und und …

    Aber existiert nicht bereits ein Buch, in dem die Parallelen von Hitlers Weltanschauung und dem Katholizismus breit entfaltet wurde? Hat nicht Friedrich Heer, selbst Katholik, in seinem umfangreichen Werk Der Glaube des Adolf Hitler dieses Thema bereits breit entfaltet? Ja und nein! Heers ungeheuer (dieses Wort ist hier durchaus in seiner Grundbedeutung zu verstehen) materialreiches Buch zeichnet die Parallelen der beiden Systeme historisch nach. Er häuft Beleg auf Beleg, Zitat auf Zitat und das Ergebnis ist eindeutiger, als es der katholischen Kirche lieb sein kann. Doch eines unterlässt er: eine systematische Darstellung, welche die Wurzeln der beiden Systeme offen legt. Exakt das ist mein Anliegen.

    Im Jahr 2001 hat Michael Rißmann in seinem Buch Hitlers Gott Heer „eine völlig verzerrte Analyse vorgeworfen, die „in einen großangelegten Angriff gegen die katholische Kirche¹ münde. Auch wenn man nicht allen Thesen von Friedrich Heer folgen kann – eines sollte man auf jeden Fall - unterlassen: Dieses material- und kenntnisreich Buch auf wenigen Druckzeilen in Bausch und Bogen zu verdammen. Und genau das tut Michael Rißmann.

    Es war Hitler selbst gewesen, der mehrmals auf die katholische Kirche als eines der großen Vorbilder für sein Denken und Handeln hingewiesen hat:

    Auch hier hat man von der katholischen Kirche zu lernen. Obwohl ihr Lehrgebäude in manchen Punkten, und zum Teil ganz überflüssigerweise, mit der exakten Wissenschaft und der Forschung in Kollision gerät, ist sie dennoch nicht bereit, auch nur eine kleine Silbe von ihren Lehrsätzen zu opfern. Sie hat sehr richtig erkannt, daß ihre Widerstandskraft nicht in einer mehr oder minder großen Anpassung an die jeweiligen wissenschaftlichen Ergebnisse liegt, die in Wirklichkeit doch ewig schwanken, sondern vielmehr im starken Festhalten an einmal niedergelegten Dogmen, die dem Ganzen erst den Glaubenscharakter verleihen. So steht sie heute fester da als je. Man kann prophezeien, daß in eben dem Maße, in dem die Erscheinungen fliehen, sie selbst als ruhender Pol in der Erscheinungen Flucht immer mehr blinde Anhänglichkeit erringen wird.²

    Hitlers Bewunderung, die aus diesen Zeilen spricht, ist nicht zu übersehen. Und nicht der Vorbildcharakter der beschriebenen Grundhaltung. Dieser Grundhaltung blieb Hitler Zeit seines Lebens treu. So viele Rückschläge er erleiden musste, so sehr die Realität (vor allem nach Stalingrad) seine Vorstellungen Lügen strafte, so wenig war er bereit, auch nur einen seiner Grundsätze zu opfern. Im Gegenteil: Als nach Stalingrad sein erstes großes Ziel, den Kommunismus zu vernichten und Lebensraum im Osten zu gewinnen, immer weiter in die Ferne rückte, kämpfe er um so verbissener um die Verwirklichung seines zweiten großen Ziels: die Vernichtung der Juden.

    ¹ Rißmann S. 12f

    ² Zit. nach Heer S. 234

    Katholik Hitler – erste Spuren

    Die Geschichte dieses Buches beginnt mit ein paar interessanten Beobachtungen.

    Praktisch jeder rechtsextreme Diktator jener Zeit [der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts] war als Katholik geboren und erzogen worden: so Hitler, Horthy, Franco, Pétain, Mussolini, Pavelic und Tiso (letzterer war sogar katholischer Priester).³

    Die Herkunft aus dem Katholizismus gilt auch für einige der Männer aus der unmittelbaren Gefolgschaft Hitlers: Goebbels war der „Sohn eines Buchhalters … aus streng katholischem Elternhaus"⁴, Himmler der Sohn eines pedantischen und streng katholischen Gymnasialprofessors. Auch Eichmann, Kaltenbrunner und Hans Frank stammten aus katholischen Familien. Und als 1938 der Präsident der Präsident der Rumpf-Tschechoslowakei Edvard Beneš resigniert nach London ins Exil ging, wer trat da seine Nachfolge an? Der gläubige Katholik Emil Hácha, der am 14. März 1939 das Schicksal des tschechischen Landes und Volkes vertrauensvoll in die Hände des Führers legte. Nicht zu vergessen Rudolf Hoeß, der KZ-Kommandant von Auschwitz. Er war der Sohn „frommer katholischer Eltern⁵. Und die Mutter von Reinhard Heydrich, dem Gründer des SD und dem späteren Henker von Prag, wird geschildert „als engstirnige Katholikin, erzogen in einem Kloster in Lugano, eine harte Frau.⁶ (Vielleicht liegt hier die Wurzel für seinen späteren Hass auf die Katholiken?)

    Dass Heydrichs katholische Wurzeln nachwirkten, zeigt auch folgende Tatsache. Als er 1941 Stellvertretender Reichsprotektor in Prag wurde,

    ließ er sich im Veitsdom den Kronschatz zeigen. Den legendären König Wenzel I., gestorben 935, gliederte er ultimativ in die Reichspolitik ein. Seine einfältige Interpretation wollte Heydrich für alle Zeit kanonisieren, als unveränderlich festlegen. Damit offenbarte er, wie tief katholisch er noch war, wenigstens in der Absolutheit von Glaubensfragen.

    Auch Heinrich Müller, Amtschef im Reichssicherheitshauptamt und eigentlicher Chef der Gestapo kam aus einem katholischen Elternhaus. Genau so wie der heute weniger bekannte Jürgen Stroop, der den Aufstand im Warschauer Ghetto niederschlug und als „Henker von Warschau" am 6. März 1952 in Polen hingerichtet wurde.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, was Friedrich Heer aus seinem eigenen Leben zu berichten weiß:

    Wohl fiel mir dies bereits damals auf: Nicht wenige meiner nationalsozialistischen Mitstudenten, die 1934-1938 um mich warben … kamen aus gutkatholischen Elternhäusern, fühlten sich zum guten Teil selbst als Katholiken. Nicht zu übersehen war damals, 1933-1938, für mich auch, daß nicht nur deutsche katholische Freunde sich in zunehmendem Maße von dem „Führer" fasziniert zeigten, sondern in Wien, in Österreich, vertrat eine Schar hochangesehener und einflußreicher Katholiken, die ihre Wege zum Ballhausplatz, also zum Regierungszentrum, und zum Stephanplatz, also in erzbischöfliche Palais fanden, die Überzeugung, daß Österreichs, Deutschlands, der Kirche und Europas gute Zukunft in den mächtigen Händen Adolf Hitlers wohlgeborgen sein werde.

    Das war doch kein Zufall: Die bedeutendsten Köpfe der ersten, nach dem von Hitler und Göring mit Waffengewalt erzwungenen Rücktritt der Regierung Schuschnigg gebildeten nationalsozialistischen österreichischen Regierung waren österreichische Katholiken, die sich in der Katholischen Aktion, in der katholischen akademischen Bewegung, im katholischen Geistesleben betätigt hatten: Seyß-Inquart, Glaise v. Horstenau, Wolf Menghin und rund um die dii minores, kleinere „Päpste" des österreichischen katholischen Nationalsozialismus.

    Ein weiterer Anhänger und Helfer Hitlers war der Staatsrechtler Carl Schmitt. Er versuchte mit seiner Freund-Feind-These (darauf gehe ich noch ausführlich ein), dem Nationalsozialismus ein rechtshistorisch-philosophisches Fundament zu geben. Er stammte aus einer katholischen Familie: Der Vater, ein frommer Katholik und treuer Diener seiner Kirche, verwaltete die Kirchenkasse und der Sohn lernte früh, Kirchensteuerzettel auszufüllen – nicht der schlechteste Start für eine Karriere als rechtskonservativer (und faschistischer) Vordenker.

    Und was ist über Franz von Papen den drittletzten Reichskanzler der Weimarer Republik zu sagen? Kaum an der Macht, sorgte er mit seinem „Kabinett der Barone dafür, dass das Verbot von SA und SS aufgehoben wurde. Außerdem verlangte er von Hindenburg (allerdings vergeblich) diktatorische Vollmachten. Er gilt bis heute als einer der unmittelbaren Wegbereiter Hitlers. Das ist bei seiner geistigen Herkunft auch nicht verwunderlich. Der österreichische Vatikangesandte Kohlruß sagte über ihn, er sei „ein bekannt ausgezeichneter und praktizierender Katholik.⁹ Weit weniger schmeichelhaft fiel das Urteil von General von Schleicher aus. Als Freunde dem General vorhielten, Papen sei doch kein Kopf, erwiderte er: „Das soll er ja auch nicht sein, aber er ist ein Hut.¹⁰ Und Francois-Poncet, der französische Botschafter urteilte über ihn, er sei falsch, ehrgeizig, listig eitel und intrigant. „Jedermann, so fuhr er fort, „tuschelte oder lachte …, da Papen weder von seinen Freunden noch von seinen Feinden ernst genommen wurde."¹¹

    Doch eine Witzfigur oder nicht, er hatte, sehr zum Leidwesen Deutschlands und dem Rest der Welt, Erfolg. Nachdem er tatkräftig mitgeholfen hatte, Hitler an die Macht zu hieven, erklärte er stolz: „Wir haben ihn uns engagiert."¹² Ein paar Wochen später sollte sich allerdings zeigen, dass der Engagierte durchaus selbst zu herrschen verstand und die Kräfte, die ihn in den Sattel gehoben hatte, auszuschalten wusste: Am 23. März 1933 wurde das Ermächtigungsgesetz verabschiedet, mit dessen Hilfe Hitler sowohl die Regierung als auch das Parlament und den Reichspräsidenten ausschaltete.

    In seinen Ansprachen am 2. und 9. November 1933 bekannte Papen, dass „ich … bei der Übernahme der Kanzlerschaft dafür geworben habe, der jungen kämpfenden Freiheitsbewegung [Hitlers] den Weg zur Macht zu ebenen und dass ihn „die Vorsehung dazu bestimmt hatte, ein Wesentliches zur Geburt der Regierung der nationalen Erhebung beizutragen und „daß das wundervolle Aufbauwerk des Kanzlers und seiner großen Bewegung unter keinen Umständen gefährdet werden dürfe seien sich doch „die Strukturelemente des Nationalsozialismus … und der katholischen Kirche nicht wesensfremd. Papens Fazit: „Der liebe Gott hat Deutschland gesegnet, daß er ihm in Zeiten tiefer Not einen Führer gab."¹³

    Der Dank der Kirche für den Mann, der mit „Intrige und einem „Pakt mit dem ’Teufel¹⁴ Hitler an die Macht brachte, war Papen gewiss: Pius XII. ernannte ihn zum Päpstlichen Geheimkämmerer und verlieh ihm das Großkreuz des Piusordens, eine der höchsten Auszeichnungen seiner Kirche.

    Da ich in meiner freien Zeit im Chorherrenstift zu Lambach Gesangsunterricht erhielt, hatte ich beste Gelegenheit, mich oft und oft am feierlichen Prunke der äußerst glanzvollen kirchlichen Feste zu berauschen. Was war natürlicher, als daß … mir der Herr Abt als höchst erstrebenswertes Ideal erschien.¹⁵

    Das bekennt Hitler in Mein Kampf über seine Zeit in der Lambacher Klosterschule. Warum strebte Hitler diesem Ideal später nicht mehr nach! Der Welt wäre viel erspart geblieben! Und in der katholischen Kirche wäre ein Fanatiker mehr gar nicht weiter aufgefallen!

    In diesem Zusammenhang fallen mir auch die erstaunlichen Parallelen zwischen Hitler und Lanz von Liebenfels ein. Nach Ansicht von Wilfried Daim war Lanz Der Mann, der Hitler die Ideen gab – so der Titel seines Buches. (Freilich ist unter Historikern umstritten, ob Hitlers Antisemitismus tatsächlich auf die Ostara-Hefte des Lanz von Liebenfels zurückgeht. Es ist eher wahrscheinlich, dass er in diesen Heften seine Überzeugung nur noch bestätigt fand.) Unumstritten ist freilich die geistige Herkunft des Lanz von Liebenfels aus der katholischen Tradition. Er trat 1893 als Novize ins Stift Heiligkreuz ein. Sein krudes System ist durchsetzt mit einer Vielzahl von Gedanken, die er dem Katholizismus entnommen hat: Zum ersten seine Lehre von der Auserwähltheit einiger edler aus der Masse der Menschheit Herausgehobener, dann seine schroffe Einteilung der

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