Die Magicbox für Präsentationen: 77 Ideen und mehr zum Präsentieren, Begeistern und Überzeugen
Von Matthias Garten
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Über dieses E-Book
Stellen Sie sich vor, Sie haben nicht viel Zeit und der nächste Vortrag steht an. Sie würden gerne frische Ideen, neue Techniken, bewährte Methoden und sichere Argumentationen einsetzen, um Ihren Vortrag spannender und überzeugender zu gestalten.
Dieses Buch hilft Ihnen, sich aus einem Füllhorn von thematisch gut gegliederten Ideen, eine passende herauszusuchen und umzusetzen. Beispielsweise eine Geschichte für den Einstieg oder eine wirkungsvolle humorvolle Folie für den Hauptteil.
Das Buch gliedert sich in drei Hauptkapitel analog einer Präsentation, nämlich Einstieg, Hauptteil und Schluss.
Im Kapitel über Einstiege findet jeder Referent eine Reihe von erprobten und wirkungsvollen Techniken. Zum Beispiel, wie das Publikum am Anfang eines Vortrags abgeholt werden kann.
Im Kapitel über Hauptteile werden zahlreiche Ideen zur Visualisierungen mit und ohne Programme wie PowerPoint, Keynote, Prezi & Co., aber auch pfiffige Ideen vorgestellt, wie überzeugend argumentiert oder der Inhalt spannend aufgebaut werden kann.
Die Schlussideen würzen den Vortrag und sollen in Erinnerung bleiben. Im Kapitel finden sich wirkungsvolle Ideen, die haften bleiben.
Jede Idee wird mit Anleitung, Beispielen und Empfehlungen zu Internetseiten, Büchern und weiterführenden Informationen aufgeführt.
Fazit: Ein Schnell-Ratgeber, bei der jeder Referent einfach nach einer Idee, Methode oder Technik suchen und sich daraus etwas für seine Präsentation herauspicken und in seine Präsentation (Vortrag) einbauen kann.
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Buchvorschau
Die Magicbox für Präsentationen - Matthias Garten
1. Interessante Anfänge
Ein Sprichwort sagt, dass es für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt. Das Publikum entscheidet oft im Zeitraum von wenigen Sekunden, ob ein Redner sympathisch wirkt und ob er die nötige Aufmerksamkeit für sein Thema erhält. Wenn Sie vor einem Auditorium sprechen wollen ist es wichtig, dass der Einstieg richtig gelingt. Bereiten Sie den Beginn Ihrer Präsentation sorgfältig vor. Wenn Sie die ersten Minuten erfolgreich meistern, haben Sie gute Chancen, dass Ihnen die Zuhörer über die gesamte Präsentation folgen. Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage, wie Sie am besten mit Ihrer Präsentation beginnen.
1.1 Klassischer Einstieg: Begrüßungsvarianten
Häufig sind Begrüßungen sehr von Floskeln und Formalien geprägt. So sind etwa ranghöhere oder wichtige Personen zuerst zu begrüßen. Es werden einige wenige Standard-Redewendungen immer wieder verwendet. Sie können die Etikette wahren und dennoch statt der üblichen Begrüßung wie „Guten Tag, liebe Gäste oder „Guten Morgen, sehr verehrte Teilnehmer
die Wortwahl variieren und dadurch Abwechslung schaffen.
Beispiele:
■„Einen wunderschönen guten Morgen/Tag"
■„Einen erfrischenden guten Morgen"
■„Einen frischen guten Morgen"
■„Einen erfolgreichen guten Tag wünsche ich Ihnen"
■„Einen traumhaften guten Morgen/Tag"
■„Einen abwechslungsreichen guten Abend"
■„Einen unterhaltsamen guten Abend"
■„Ich wünsche Ihnen einen Abend, der Ihnen noch lange in Erinnerung bleibt"
■„Ich wünsche Ihnen einen frischen, fröhlichen, fabelhaften Morgen"
■„Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren guten Morgen, der Ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert"
■„Ich wünsche Ihnen einen Morgen, der Sie umhaut"
Vorgehen:
Suchen Sie ein Adjektiv oder eine Beschreibung des Morgens, des Tages, des Abends, die das Publikum aufhorchen lässt. Einen anderen Beginn als alles, was man vorher gehört hat. Wenn es möglich ist, stellen Sie einen Themenbezug her. Etwa bei einer Fitnessveranstaltung „Einen energiegeladenen guten Morgen".
Schaffen Sie eine Verbindung zu den Zuhörern und heben Sie vermutete Gemeinsamkeiten hervor Bauen Sie damit eine Brücke zum Publikum. Leiten Sie dann auf Ihr Thema über und bauen Sie damit die zweite Brücke. Das ergibt die Doppelbrücke.
1.2 Klassischer Einstieg: Doppelbrücke
Schaffen Sie eine Verbindung zu den Zuhörern und heben Sie vermutete Gemeinsamkeiten hervor Bauen Sie damit eine Brücke zum Publikum. Leiten Sie dann auf Ihr Thema über und bauen Sie damit die zweite Brücke. Das ergibt die Doppelbrücke.
Wenn es an dem Tag, in dem Raum oder in der Situation etwas gibt, was die Menschen bewegt, ablenkt, stört, beschäftigt, gehen Sie kurz darauf ein. Sprechen Sie aus, wie es Ihnen geht, was Sie denken und fühlen, damit die Menschen im Raum sich verstanden fühlen und damit gleiches bzw. ähnliches Empfinden spürbar wird und verbindend wirken kann.
Beispiele:
■„Puuh, hier ist es aber heiß im Raum. Ist Ihnen heiß? Mir ist auch heiß. Ich wünschte, ich könnte Ihnen etwas Abkühlung verschaffen. Stattdessen gebe ich mit meinem Vortrag noch eins drauf, denn es geht um das Thema Klimaerwärmung."
■„Ich hoffe, Sie können mich gut sehen und hören, obwohl der Raum so voll ist. Falls nicht, spreche ich etwas lauter, damit Sie mich auf den verdeckten Plätzen wenigstens gut hören."
■„Ich bin das erste Mal in Ihrer Stadt. Mir ist gleich etwas Besonderes aufgefallen. Ihre
■„Beim Herkommen sind mir im Gebäude viele beeindruckende Bilder aufgefallen. Vielleicht sieht man die nach einiger Zeit gar nicht mehr, aber sie haben meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und mich beeindruckt. Tolle Bilder haben viel mit unserem Thema heute zu tun, nämlich ‚Visualisierung‘."
■„Mich hat der Flugzeugabsturz mit der XYZ Maschine heute sehr berührt. Den meisten von Ihnen geht es wahrscheinlich genauso. Die Frage ist, wie können wir uns davor schützen oder was können wir tun, damit so etwas nicht noch mal passiert. Und genau um diese und andere Fragen geht es heute in meinem Vortrag."
■„Der Wintereinbruch heute hat mich überrascht. Sie auch? Ich hatte Glück, mein Auto sprang noch an. Ich kam gut durch den Schnee und sicher hier an, und Sie haben es auch geschafft, heute hier zu sein. Das freut mich. Gut, wenn man ein zuverlässiges Fahrzeug hat. Aber Zuverlässigkeit allein wird für ein erfolgreiches Auto in Zukunft nicht ausreichen. Das bringt mich zu meinem Thema‚ Das Auto der Zukunft‘".
Vorgehen:
Suchen Sie sich ein Ereignis oder eine Situation aus, das/die mit hoher Wahrscheinlichkeit die meisten Menschen im Raum bewegt, und sprechen Sie das Thema an. Stellen Sie dann den Bezug zu Ihrem Vortragsthema her. Überlegen Sie, was das Ereignis oder die Situation, an das/die Sie anknüpfen möchten, mit Ihrem Thema zu tun hat. Stellen Sie sich die Frage: Welche Eigenschaften oder Eigenheiten haben das Ereignis oder die Situation? Und hat mein Thema ebenfalls etwas von diesen Eigenschaften oder Eigenheiten? Machen Sie dazu am besten eine Liste mit Begriffen zum Ereignis/zur Situation, am besten Adjektive, und übertragen Sie diese dann auf Ihr Thema. Manche Referenten können so etwas spontan, andere sollten verschiedene Szenarien vorbereiten.
1.3 Klassischer Einstieg: Neugier wecken
Jemand hat einmal gesagt (ich glaube es war Churchill), eine Rede bestehe aus drei Teilen:
1. Tell them, what you want to tell them (Einleitung)
2. Tell them (Hauptteil)
3. Tell them, what you´ve told them (Schluss)
In der Einleitung zeigen Sie auf, was Sie dem Zuhörer erzählen wollen. Dabei soll beim Zuhörer Neugier geweckt werden. Die Absicht ist, ein Informationsdefizit aufzuzeigen bzw. offene Fragen im Kopf des Zuhörers auftauchen zu lassen, was ihn dazu bringt, dass er unbedingt mehr erfahren möchte. Der Kern Ihres Wissens liefern Sie im Hauptteil (Tell them), am Schluss fassen Sie zusammen, über was Sie erzählt haben und worum es ging (Tell them, what you´ve told them).
Beispiele:
■„Ich werde in den nächsten Minuten darüber sprechen, wie Sie einen Vortrag ganz einfach aufbauen können. Sie werden lernen, wie Sie Spannung aufbauen und wie Sie Menschen überzeugen können …"
■Für einen Autohersteller haben wir zur Vorstellung eines neuen Fahrzeugs folgenden Einstieg gewählt:
„Meine Damen und Herren, Sie sind sicherlich schon gespannt, wie das neue Modell aussieht, was die neuen Features sind und was das neue Modell von anderen unterscheidet. Es ist ja im Vorfeld schon viel spekuliert worden, was die Neuerungen sind. Was davon stimmt, werden Sie in der nächsten halben Stunde erfahren. Sie sehen als Erste die Highlights und anschließend gibt es sogar die Möglichkeit, sich einmal ins Auto zu setzen…"
■„… zu meinen Aufgaben gehört es, die Sicherheit im Betrieb zu überprüfen. Ich werde Ihnen davon berichten, welche sieben typischen Sicherheitslücken bei den meisten Unternehmen bestehen und was dagegen getan werden kann. Am Ende meines Vortrags wissen Sie, wo Sie hinschauen müssen und welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten…"
Vorgehen:
Überlegen Sie, über welche Punkte Sie im Vortrag sprechen wollen. In der Regel sollten das drei bis fünf Punkte sein, andernfalls verliert der Zuhörer den Überblick und das Interesse. Verpacken Sie die Punkte in der Ankündigung so, dass sie sich spannend und vielversprechend anhören.
1.4 Klassischer Einstieg: 5-Schritte-Eröffnung
Die 5-Schritte-Eröffnung ist ein Klassiker und funktioniert immer wieder hervorragend.
Beispiel:
(1) Guten Tag, ich bin Matthias Garten. (2) Ich helfe Menschen, Ihre Angst vor Vorträgen zu verlieren und überzeugende Präsentationen zu halten. (3) Heute zeige ich Ihnen, wie Sie Ihre Zuhörer in den ersten drei Minuten Ihrer Präsentation fesseln. (4) Hier sehen Sie, wie ich das mache (z.B. Folie mit Agenda einblenden). Ich zeige Ihnen in fünf Schritten, wie Sie Ihren Vortrag interessant beginnen. (5) Wenn Sie das hier lesen, wissen Sie wahrscheinlich schon, wie wichtig Präsentationen für Ihre Karriere sind. Wissen Sie, dass Studien gezeigt haben, dass die meisten Erwachsenen innerhalb der ersten drei bis sieben Minuten aufhören, Ihnen zuzuhören. Gerade dann, wenn Sie nicht überzeugt sind, dass es ihnen etwas bringt. Das gilt übrigens auch für Experten, die sich persönlich für das Thema interessieren.
Vorgehen:
1. Schritt: Name.
Starten Sie am Anfang mit Ihrem Namen, etwa „Ich bin…". Achten Sie dabei darauf, dass Sie Sicherheit und Selbstvertrauen ausstrahlen. Stehen Sie still, sprechen Sie ruhig und ohne starke Körpersprache.
2. Schritt: Berechtigung.
Erzählen Sie dem Publikum, warum Sie der/die Richtige für das Thema sind. Was macht Sie zum Experten für das Thema? Sie beantworten also die Frage, warum es sich lohnt, Ihnen weiter zuzuhören.
3. Schritt: Versprechen.
Sprechen Sie darüber, was den Zuschauer in den nächsten Minuten erwartet, Sie stellen in Aussicht, was er mitnehmen kann. Im Prinzip die Lösung oder Teillösung von Problemen und von Zielen. Spannend wird es, wenn Sie ein Problem aufzeigen, das der Zuschauer vermutlich hat, etwa Lampenfieber, und auch, was sein Ziel sein könnte, etwa überzeugende Präsentationen halten. Mit Ihrem Versprechen vermitteln Sie dem Zuschauer, das Sie etwas anzubieten haben, was ihn glücklicher, erfolgreicher oder freier macht. Im Beispiel oben macht es den Zuschauer, der selbst Vorträge zu halten hat, glücklicher, wenn er erfährt, wie man Menschen in den ersten drei Minuten erreicht. Er wird dadurch mehr Erfolg haben und sich freier fühlen.
4. Schritt: Agenda.
Stellen Sie Ihre Agenda vor. Die Agenda sollte klar machen, welche konkreten Inhalte den Zuschauer erwarten. Ich empfehle dafür eine PowerPoint-Folie, das ist einprägsamer, als die Punkte auf der Agenda nur zu nennen. Achten Sie darauf, die Folie nicht vorzulesen, sondern nur zusammenzufassen. Nennen Sie etwa die Anzahl der Punkte und das Ziel Ihrer Präsentation.
5. Schritt: Glaubwürdigkeit.
Bringen Sie eine Aussage, die Ihre Glaubwürdigkeit unterstreicht. Dazu können Sie eine Studie oder eine Statistik heranziehen.
1.5 Rhetorische Frage
Sie stellen eine Frage in den Raum, die Sie selbst beantworten. Fragen erzeugen im Kopf des Zuhörers eine erhöhte Aufmerksamkeit. Das Gehirn überlegt, wie die Antwort lauten könnte. Wenn man als Referent dann noch eine kleine Pause nach der Frage macht, wird der Effekt noch verstärkt. Stichwort: Die Macht der Pause. Dauert die Pause jedoch zu lang, gibt es die ersten Zuhörer, die antworten wollen oder nachfragen, ob sie antworten sollen.