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Die Helden von Fort Bliss: G.F. Barner 249 – Western
Von G.F. Barner
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Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
»Er ist ein verdammter…« Und was Kay Logan danach sagt, das kann man gut hören. Er redet ziemlich laut. Und betrunken ist er auch. Manchmal vergißt Kay Logan dann, daß er eigentlich Sergeant ist und ein Vorbild sein soll. Es kommt vor, daß ihm die Nase eines anderen Mannes nicht gefällt, aber so wenig wie Kellys Nase hat ihm noch keine gefallen. Chess Campbell, der noch halbwegs nüchtern ist, sieht die Katastrophe kommen. »Halt doch dein Maul, Kay!« »Und er ist ein elender Kriecher! Jawohl, Corporal. Hast du gesagt, daß ich mein Maul halten soll?« Es wird schlagartig still in der Bodega von Juan Alvarez. Selbst Fiedler, der Third Corporal, der seit zwei Wochen den Stockschnupfen hat, röchelt nicht mehr wie jemand, der jeden Augenblick zu ersticken glaubt. Neun Männer sind in der Kneipe. Sie bilden zwei Gruppen. Die eine ist fünf Mann und die andere vier wackere Krieger stark. Alvarez wird kreidebleich und vergißt seinen Bierhahn zu schließen. Das Bier rinnt über den Tresen und rieselt dann auf Juan Alvarez' nackte Zehen. Wenn Juan schon gegen Wasser eine Abneigung hat, außer er tauft seinen Brandy damit, gegen Bier, das auf die Füße tröpfelt, hat er wirklich noch mehr. Er dreht den Zapfhahn zu, sieht Kay Logan erschrocken an und weiß ganz genau, daß Logan nur einen Mann mit seinem schönen Ausdruck gemeint haben kann.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
»Er ist ein verdammter…« Und was Kay Logan danach sagt, das kann man gut hören. Er redet ziemlich laut. Und betrunken ist er auch. Manchmal vergißt Kay Logan dann, daß er eigentlich Sergeant ist und ein Vorbild sein soll. Es kommt vor, daß ihm die Nase eines anderen Mannes nicht gefällt, aber so wenig wie Kellys Nase hat ihm noch keine gefallen. Chess Campbell, der noch halbwegs nüchtern ist, sieht die Katastrophe kommen. »Halt doch dein Maul, Kay!« »Und er ist ein elender Kriecher! Jawohl, Corporal. Hast du gesagt, daß ich mein Maul halten soll?« Es wird schlagartig still in der Bodega von Juan Alvarez. Selbst Fiedler, der Third Corporal, der seit zwei Wochen den Stockschnupfen hat, röchelt nicht mehr wie jemand, der jeden Augenblick zu ersticken glaubt. Neun Männer sind in der Kneipe. Sie bilden zwei Gruppen. Die eine ist fünf Mann und die andere vier wackere Krieger stark. Alvarez wird kreidebleich und vergißt seinen Bierhahn zu schließen. Das Bier rinnt über den Tresen und rieselt dann auf Juan Alvarez' nackte Zehen. Wenn Juan schon gegen Wasser eine Abneigung hat, außer er tauft seinen Brandy damit, gegen Bier, das auf die Füße tröpfelt, hat er wirklich noch mehr. Er dreht den Zapfhahn zu, sieht Kay Logan erschrocken an und weiß ganz genau, daß Logan nur einen Mann mit seinem schönen Ausdruck gemeint haben kann.
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Buchvorschau
Die Helden von Fort Bliss - G.F. Barner
G.F. Barner
– 249 –
Die Helden von Fort Bliss
Es war ein mörderischer Kampf
G.F. Barner
»Er ist ein verdammter…«
Und was Kay Logan danach sagt, das kann man gut hören. Er redet ziemlich laut. Und betrunken ist er auch. Manchmal vergißt Kay Logan dann, daß er eigentlich Sergeant ist und ein Vorbild sein soll. Es kommt vor, daß ihm die Nase eines anderen Mannes nicht gefällt, aber so wenig wie Kellys Nase hat ihm noch keine gefallen.
Chess Campbell, der noch halbwegs nüchtern ist, sieht die Katastrophe kommen. »Halt doch dein Maul, Kay!«
Kay Logan blickt über das Glas hinweg in die Augen des Corporal Campbell, stülpt die Lippen auf und sagt danach so laut, als hätte er den zweiten Zug der dritten Kompanie zu kommandieren:
»Und er ist ein elender Kriecher! Jawohl, Corporal.
Hast du gesagt, daß ich mein Maul halten soll?«
Es wird schlagartig still in der Bodega von Juan Alvarez. Selbst Fiedler, der Third Corporal, der seit zwei Wochen den Stockschnupfen hat, röchelt nicht mehr wie jemand, der jeden Augenblick zu ersticken glaubt.
Neun Männer sind in der Kneipe. Sie bilden zwei Gruppen. Die eine ist fünf Mann und die andere vier wackere Krieger stark.
Alvarez wird kreidebleich und vergißt seinen Bierhahn zu schließen. Das Bier rinnt über den Tresen und rieselt dann auf Juan Alvarez’ nackte Zehen. Wenn Juan schon gegen Wasser eine Abneigung hat, außer er tauft seinen Brandy damit, gegen Bier, das auf die Füße tröpfelt, hat er wirklich noch mehr. Er dreht den Zapfhahn zu, sieht Kay Logan erschrocken an und weiß ganz genau, daß Logan nur einen Mann mit seinem schönen Ausdruck gemeint haben kann.
Darum blickt Alvarez zu Kelly. Mag sein, daß der ein feiner Bursche ist, er sieht zumindest so aus. Daß er aber tatsächlich ein anständiger Kerl ist, das bezweifelt mancher. Nur hat es noch keiner laut gesagt, bis auf Kay Logan.
»Jeff!« zischt Alvarez nach dem ersten Schreck und stößt den zweiten Sergeant Jeff Baxter, über den Tresen hinweg an. »Jeff, tu’ was, sonst…«
Jeff Baxter, ein ruhiger Bursche, den nichts aufregen kann und der Nerven wie Stahltaue hat, zieht nur einmal die linke Augenbraue hoch.
»Was soll ich tun?« fragt er, als hätte er nicht gehört, was sein Freund und Mitkrieger Kay Logan gesagt hat.
»Mama mia!« jammert Alvarez. »He, du mußt Kay…«
Aber es ist längst zu spät. Wer immer mit Kay Logan zu tun gehabt hat, der weiß, daß Logan manchmal nur einen Grund sucht, eine Schlägerei anzuzetteln.
Kay Logan hat sich blitzschnell, obwohl er doch betrunken wie die ganze Haubitzenbatterie von Fort Bliss ist, etwas einfallen lassen.
Und Corporal Campbell, gewöhnlich sein Brandy-Freund, hat heute seinen Pechtag.
Logan, über sechs Zoll groß, dabei auch noch kräftig, starrt Campbell aus seinen glasigen Augen an und streckt dann jäh die rechte Hand aus.
»Sag noch mal deinem Sergeant, daß er das Maul halten soll!« faucht Logan heiser. »Na los, du schmutziger Feigling, sage es!«
Jeff Baxter zieht auch noch die andere Braue hoch. Ob es stimmt, daß Baxter alles sieht, vor allen Dingen Indianer und Yankees, das weiß Alvarez nicht genau, aber es wird erzählt. Baxter und Logan bilden ein unzertrennliches Gespann, wenn die Südstaatenarmee einmal einen Zug Kavallerie auf Patrouille schickt. Ohne Baxter ist Logan nur die Hälfte wert, heißt es. Aber ohne Logan soll Baxter nie losreiten, wenn es wirklich hart zu werden verspricht.
»A – aber, Kay«, erwidert Campbell, der plötzlich an Logans rechter Faust hängt, gurgelnd, weil ihm Logan die Luft abdreht und der oberste Knopf des Uniformhemdes durch die Gegend fliegt. »Ich hab’s nicht so gemeint – haarrr – Luuuuft!«
»Bekommst du«, sagt Kay Logan grimmig. »Hast du gleich, du mickriger Zwerg, dem die Stiefelschäfte bis an den Bauchnabel reichen. Du gibst deinem Vorgesetzten Befehle, du Affe?«
Alvarez hinter dem Tresen wird bleich und bekreuzigt sich heimlich, während er sich duckt.
Von der rechten Tresenkante aus setzte sich Sergeant Kelly in Bewegung. Er ist wirklich ein ganz prächtiger Bursche mit einem Benehmen, als sei er nicht Sergeant, sondern Lieutenant. Vielleicht wäre er nie Sergeant geworden, wenn er nicht ein sogenannter Kriecher wäre. Kelly, sagt man, verrät seine Kameraden manchmal. Vor zwei Wochen hatte Logan eine Brandyflasche in der Jacke und trank während des Dienstes. Am Abend, ehe sie vom Ausritt zurückkamen, kontrollierte Captain Forges Kay Logan vor Dienstende und stellte fest, daß Logan getrunken hatte. Er fand auch die Flasche – und Logan danach den Weg zum Jail, in dem er drei Tage steckte.
Seitdem behauptet Logan steif und fest, nur ein verdammter Hundesohn könne ihn verpfiffen haben: Ward Kelly.
Nun kommt Kelly, der keinen Zoll kleiner ist als Logan, an Baxter vorbei und bleibt an Logans rechter Seite stehen.
Es ist so still geworden, daß man das Herabtropfen des Bieres deutlich hören kann.
»Moment, Logan!« sagt Kelly scharf und stäubt sich ein Haar vom piksauberen Uniformärmel. »Hast du gesagt, ich sei ein Kriecher?«
Kay Logan wendet den Kopf. Er blickt Kelly so unschuldig und verwundert an, daß der einen Moment daran zweifelt, Logan richtig verstanden zu haben.
Aber er sollte Kay Logan besser kennen. Logan ist der geborene Trickser.
Das Wort geht im Fort um, daß Logan eine ganze Kiste voller Tricks hätte und immer etwas wüßte, um einen anderen zu überraschen.
Genauso kommt es.
Logan macht ein Gesicht, als habe er nichts vor, aber auch nicht die kleinste Teufelei. Dabei hat der schlaue Fuchs schon längst einen Plan.
»Genau das sagte ich«, erwiderte Logan, und sein breites Grinsen macht Kelly wütend. »Du bist der allerletzte und schmierigste Halunke, den unser Fort jemals gesehen hat. Dir sollte man Mokassins mit verstärkten Sohlen aus Pferdehaar schenken, damit du noch besser schleichen kannst, du Lump. Wer hat gemeldet, daß ich Brandy getrunken habe, he? Das warst du, verdammter Kriecher. Du hast es meinem Freund, Captain Forges, gesagt. Streite es ab, dann werde ich dich den lumpigsten Lügner der Armee nennen!«
Kelly verfärbt sich. Hat er einen Augenblick geglaubt, daß Logan erklären würde, ihn nicht gemeint zu haben, dann hat er sich geirrt. Im Gegenteil, Logan beschimpft ihn noch mehr und ganz offen vor aller Ohren.
»Das nimmst du zurück, Logan!« sagt er heiser und zornig. »Ich sage dir, du entschuldigst dich, sonst…«
»Was, sonst?« fragt Logan grinsend und sieht ihn nicht an, sondern schüttelt seinen Corporal Campbell ein wenig durch.
»Du bist nicht nur ein ganz gemeiner Lügner und Kriecher, der scharf darauf ist, First Sergeant zu werden, du bist auch ein Feigling, der es nicht wagen wird, gegen jemanden loszugehen, Kelly. Komm, hau ab, du Stinktier!«
Kelly wird kreidebleich, holt tief Luft und ballt die Hände.
»Wiederhole es draußen noch mal, Logan!« zischt er. »Komm vor die Tür, dann…«
»Verschwinde!« unterbricht ihn Kay Logan scharf. »Ich bin mit diesem windigen Corporal beschäftigt. Störe mich nicht, Kelly, du reibst dich am falschen Mann.«
Sergeant Kelly wirft einen kurzen Blick auf Jeff Baxter, aber der rührt sich nicht. Die Sache geht nur Logan und Kelly etwas an. Alle anderen halten sich heraus.
»Los, komm vor die Tür oder mit in den Hof, Logan!« sagt er heiser.
Kay Logan scheint ihn nicht zu hören, er beutelt Campbell weiter durch. Kelly ist wohl für ihn nicht mehr vorhanden.
»Zum Henker, jetzt ist es genug!« bellt Kelly ihn an. »Zum letztenmal, Logan. Komm mit in den Hof, sonst erlebst du was!«
Und dann, als Logan nicht reagiert, macht Kelly seinen ersten und letzten Fehler. Er streckt die Hand aus, legt sie auf Logans Schulter und will den Sergeant herumziehen.
In derselben Sekunde aber explodiert Logan auch schon. Und er muß Corporal Campbell in seinen Plan einbezogen haben.
Kay Logan dreht sich jäh. Kellys Hand rutscht von seiner Schulter. Campbell herumreißend, sagt Kay Logan: »Faß mich nicht an, du Skunk!«
Einer hat es die ganze Zeit gewußt und doch nur zugesehen. Es mußte kommen, es war unabänderlich für Sergeant Jeff Baxter. Wenn jemand Kay Logan genau kennt, dann ist es Baxter. Sicher hätte es einem rauhen, harten Burschen wie Kay Logan nichts ausgemacht, drei Tage in das Armee-Jail zu wandern. Dort sitzt Logan sehr oft und singt greuliche Lieder. Aber ihn hat man bisher immer auf frischer Tat erwischt. Und es gibt immer nur eine Tat: Die Trunkenheit im Dienst.
Zwar hat sich Kay Logan auch oft geprügelt und einige Male dafür im Bau gesessen, aber zumeist erwischte man ihn mit einer Flasche am Hals. Diesmal jedoch hat ihn einer seiner Kameraden denunziert.
Und genau das ist es, was Kay Logan wie die Pest haßt. Es gibt immer wieder Dinge, die sich beim Dienst ereignen: Da sind Rekruten, die meutern wollen, die sich drücken oder nach dem Zapfenstreich kommen. All diese Vögel, so nennt Kay seine Rekruten, greift er sich selbst. Es ist noch nie vorgekommen, daß Logan einen seiner Untergebenen gemeldet hat. Er bereinigt die Sache immer auf seine Weise und ohne großes Geschrei, das bis zu First Lieutenant John Long, seinem Squadron-Chief, dringen könnte.
Für Kay Logan gibt es keine größere Gemeinheit, als jemanden anzuschwärzen.
Genau das aber, und sämtliche Männer der zweiten Eskadron wissen es, hat Sergeant Kelly getan. In ihren Augen ist Kelly ein Lump, mag er auch noch so geschniegelt und gebügelt herumlaufen.
Als Campbell, der sofort erkannt hat, was Logan plante, losfliegt, zieht er den Kopf ein. Er rammt Kelly mit dem Schädel, klammert sich haltsuchend an Kellys Uniformrock fest und verschafft Kay Logan eine Chance. Er will Logan helfen, aber Logan hat sich
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