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Astrologie für Ungläubige: Eine Philosophie der Balance
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eBook237 Seiten2 Stunden

Astrologie für Ungläubige: Eine Philosophie der Balance

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Über dieses E-Book

www.Gabor-Neuman.de Eine völlig neue Sicht auf die Astrologie. Vergessen Sie, was Sie bisher über Astrologie gehört haben. Dieses Buch lädt dazu ein, sich der Astrologie ganz und gar unbefangen und aus einem neuen, rational logischen Blickwinkel zu nähern. Unter dem Leitgedanken einer zeitlosen Philosophie der Balance wird ein astrologisches Denksystem vorgestellt. Es beruht auf den überprüfbaren Gesetzmäßigkeiten der Münchner Rhythmenlehre, die der 2014 verstorbene Astrologe Wolfgang Döbereiner entwickelt hat. Ob man an Astrologie glaubt oder nicht, es lohnt sich, diese einzigartige und faszinierende Denkordnung zu entdecken. Populäre Vorurteile werden entkräftet. Die kommerzielle Vermarktung durch die Esoterik-Industrie wird kritisiert. Es wird erläutert, dass Astrologie nichts mit Sternen und Kosmos zu tun hat. Kann Astro-Logie rational und logisch sein? Wie sieht eine astrologische Denkordnung aus, die es erlaubt, Horoskope nachvollziehbar schlüssig zu deuten? Diese Fragen beantwortet das Buch auch durch Deutungsbeispiele, unter anderem exemplarisch am Horoskop von Bundeskanzlerin Merkel. Das Horoskop eines bekannten deutschen Politikers können die Leser spielerisch anhand der dargestellten Gesetzmäßigkeiten selber entschlüsseln.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum22. Aug. 2019
ISBN9783347540422
Astrologie für Ungläubige: Eine Philosophie der Balance

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    Buchvorschau

    Astrologie für Ungläubige - Gabor Neuman

    Astrologie im Kreuzfeuer der Meinungen

    Historische Sichtweisen.

    Im Laufe ihrer Geschichte wurde die Astrologie immer wieder kontrovers diskutiert. Im Rückblick betrachtet aber ohne aufregende Einsichten. Warum eine so diffuse und weitgehend spekulative Historie eine derart große Aufmerksamkeit gefunden hat, ist vor allem ein interessantes Thema für Soziologen und Sozial- psychologen. Vermutlich spielt dabei die Religion eine erhebliche Rolle. Das bezeugen die vielen Skulpturen und Bildwerke mit Astrologie-Bezug in Kathedralen, Kirchen und Klöstern sowie in der gesamten christlichen Welt. Vielleicht hatte der Spruch im Alten Testament „Ein jegliches hat seine Zeit" (Prediger 3,1-11) einen Einfluss, weil er einen Kerngedanken der Astrologie ausdrückt.

    Repräsentanten der Zeitgeschichte haben auch immer über Schicksal, Willensfreiheit und Vorsehung nachgedacht. Es gab auch viele Denker, die sich mit Astrologie bzw. mit dem Einfluss der Sterne auf das Schicksal beschäftigt haben. Trotzdem blieb die Mehrzahl der Sympathisanten aber sehr skeptisch gegenüber der Astrologie und der Sternenkunde. Beispielsweise hatten die beiden populärsten katholischen Astrologie-Sympathisanten, Albertus Magnus und sein Schüler Thomas von Aquin, ein gespaltenes Verhältnis zur Astrologie. Sie lehnten vor allem Prognosen ab und betonten, dass der freie Wille durch die Astrologie nicht einzuschränken sei. Sie erklärten, dass eine „vernunftbegabte Seele Leidenschaften und Gewohnheiten annehmen oder ablehnen kann. Und weiter: Wenn die „Sterne das Schicksal bestimmen, dann würden sie auch über die Sünde herrschen. Schlussfolgerung: Der Erlösungstod Christi wäre grundlos gewesen.

    Interessant ist auch die Einstellung von Melanchthon zur Astrologie. Er war Philosoph und Berater Luthers und wurde Praeceptor Germaniae genannt. Ohne ihn wäre die Reformation wahrscheinlich nicht zustande gekommen. Die Wissenschaft war für ihn der Schlüssel zur Erkenntnis sowohl der weltlichen als auch der göttlichen Ordnung. Melanchthon war zunächst praktizierender Astrologe. Er hat die Tetrabiblos des Ptolemäus, das erste zeitlose Dokument der Astrologie, ins Lateinische übersetzt. Nach einigen Misserfolgen mit Horoskop-Deutungen wandte er sich später wieder von der Astrologie ab. Ähnlich distanziert lässt sich der berühmte Heiler und Naturforscher Paracelsus zitieren. Als Astrologe verurteilte er die verbreitete Schicksalsgläubigkeit. Er sprach vom inneren und vom äußeren Himmel und postulierte, dass die Gestirne im Menschen die Gestirne am Himmel regieren und nicht umgekehrt. Kurios und erwähnenswert ist auch das Schicksal des Philosophen Pico della Mirandola, des bekanntesten Kritikers der Astrologie in der Renaissance. Er wetterte in vielen Büchern gegen die damals populäre, unkritische Akzeptanz von Astrologie und Wahrsagerei. In Astrologenkreisen wird berichtet, dass er mit 32 Jahren starb, und zwar in dem Jahr, das ihm angeblich von drei Hellsehern unabhängig voneinander prophezeit worden war. In diesem Zusammenhang wird allerdings nicht das Gerücht erwähnt, dass er gezielt vergiftet worden sei. Auch heute sollten Astrologen das herausragende Vermächtnis des Astrologie-Kritikers Pico della Mirandola bewahren, indem sie die Würde des Menschen als höchstes Gut schätzen und nicht durch astrologische Deutungen und Vorhersagen beschädigen. Das heißt vor allem, dass der Gedanke der Freiheit des Wollens und Handelns und die damit verbundene Eigenverantwortung durch eine Horoskop-Deutung nicht eingeschränkt werden darf.

    Als die Vulgarisierung der Astrologie während der Renaissance immer größer wurde, haben sich die christlichen Religionen nachdrücklich von der Astrologie distanziert. Als schließlich der Glaube an astrologische Schicksalsprognosen den Glauben an göttliche Fügung zu dominieren drohte, wurde die Abkehr der Kirchen rigoros. Diese Distanz war damals zwingend und nachvollziehbar. Heute ist sie unnötig, weil sich der Glaube an eine göttliche Fügung aus Sicht der hier vertretenen Astrologie nachvollziehbar begründen lässt. Ein Thema, das in der astrologischen Denkordnung eine fundamentale Rolle spielt. Sie unterscheidet nämlich deutlich zwischen abstrakter Religiosität und konkreter Religion. Die astrologische Annahme, dass jeder Mensch mit seinen Anlagen und Talenten ein einzigartiges Geschöpf ist, hat eine Nähe zu religiösen Überzeugungen. Auch dieser Hinweis der Astrologie auf die Einzigartigkeit jedes Menschen beinhaltet eine religiös begründbare Verpflichtung zur Eigenverantwortung. Hier stimmen Christentum und Astrologie überein, genauso wie in der Einsicht, dass jeder Mensch schicksalhaft unvollkommen ist. Katholiken sprechen von der „Erbsünde".

    Die persönliche Unvollkommenheit zu akzeptieren, ist für die Astrologie ein zentrales Thema. So wie in der Astrologie wird auch in den Religionen nicht unterstellt, dass die Menschen als unschuldige, makellose Engel geschaffen wurden. Vielmehr hat jeder Mensch sein Päckchen an Last und Schuld zu tragen. In diesem Sinne müsste auch die populäre Theodizee-Frage „Wie konnte ein gerechter Gott dieses schlimme Schicksal zulassen"? beantwortet werden: Weil es zwangsläufig auf Erden keine Vollkommenheit geben kann, sondern sich alles im allumfassenden Kampf zwischen Gut und Böse entwickeln und ständig bewähren muss. Nicht zuletzt kann das Verhältnis zwischen Religion und Astrologie auch deshalb ganz entspannt sein, weil Astrologie systembedingt, wie später näher erläutert wird, keine konkreten zukünftigen Ereignisse vorhersagen kann. Der Freiraum göttlicher Fügung, auf den die Religion Anspruch erhebt, bleibt gewahrt.

    Neben der Religion in der Zeit der Renaissance hat sich später auch die Aufklärung im 17. Jahrhundert von der Astrologie distanziert. Das geht auf die enormen Fortschritte in der Astronomie zurück und war dadurch zwingend. Man konnte Sternenbilder und das Universum erforschen mit immer neuen, beweisbaren Einsichten und Theorien. Die Astrologie hingegen verkümmerte im dubiosen Grau der reinen Spekulation. In der heutigen Zeit der kommerzialisierten Sinnsuche hingegen kann eine aufgeklärte Astrologie für aufgeklärte Menschen interessante Einsichten vermitteln. Vor allem weil sich diese Sichtweise grundsätzlich vom zielfixierten Wahn der Selbstoptimierung unterscheidet. Dass in diesem Sinn Aufklärung und Astrologie Geschwister sein können, werde ich später noch nachweisen.

    Während die Astronomie bis in die heutigen Tage riesige Fortschritte macht, blieb die Astrologie in den letzten 2000 Jahren eine ziemlich langweilige Veranstaltung. Aus meiner Sicht gab es zumindest bis zum vergangenen Jahrhundert keine Bücher über die Astrologie, die einen hohen Erkenntniswert beanspruchen konnten. Die wenigen geschichtsbekannten Vorzeigeprominenten, die immer wieder als Referenz für die Attraktion der Astrologie herhalten müssen, waren keineswegs astrologisch geschult. Viele, wie zum Beispiel auch der immer wieder zitierte Goethe, hatten nur eine Sympathie für die Idee und den Anspruch der Astrologie im Bereich von Magie und Mythen. Meistens handelte es sich dabei lediglich um eine Faszination für astrologische Vorhersagen. Nur vordergründig ging es dabei um die Deutung von Horoskopen. Denn de facto haben viele Astrologen in erster Linie ihre Prognosen nicht auf Grund von Horoskop-Deutungen gestellt, sondern vermutlich auf Grund von Hellsichtigkeit. Nachvollziehbar schlüssige astrologische Deutungsmethoden kann ich jedenfalls bei keinem historischen Beispiel erkennen. Auch der als Wissenschaftler oft zitierte Astrologe und hochgeachtete Astronom, Landschaftsmathematiker und evangelische Theologe Johannes Kepler hatte Probleme mit seinen Horoskop-Deutungen. Er wurde als kaiserlicher Hofastronom berühmt, weil er für den Astrologie-gläubigen Feldherrn Wallenstein 1608 ein Horoskop erstellte. Als Nachweis für die Seriosität der Astrologie kann man ihn schwerlich in Anspruch nehmen, zumal er in Briefen freimütig bekennt, dass er Astrologie nur nebenbei zum Broterwerb betrieb bzw. zu seinem Leidwesen betreiben musste. Bemerkenswert für den Zeitgeist ist der Hinweis, dass der berühmte Kepler sechs Jahre lang kämpfen musste, um seine Mutter vor einer Hexenverbrennung zu retten. Drei Jahrzehnte gehörte der Hexenwahn zum Alltag der Menschen – „wissenschaftlich" begründet und von der Kirche abgesegnet. Man kann sich leicht vorstellen, wie sich dieser Zeitgeist auch auf die Astrologie auswirkte.

    Neuzeitliche Sichtweisen.

    In der Neuzeit wird im Hinblick auf die Vertrauenswürdigkeit der Astrologie häufig der Schweizer Psychoanalytiker Carl Gustav Jung genannt. Aber auch er erweist sich nicht als vertrauenswürdiges Vorbild, denn er empfand sich selbst gar nicht als Astrologe, sondern als Astrologie-Forscher. Sein Einfluss bestand vornehmlich darin, dass er im Sinne einer Synchronizität die astralen Mythen als rein archetypische Bilder deutete. Er sprach von einer Projektion psychologischen Urwissens in die Sterne. Horoskope hat er, soweit bekannt, nicht gedeutet. Ähnlich hat der berühmte Psychoanalytiker Fritz Riemann die Astrologie als Hilfe für die analytische Psychotherapie nutzen wollen. Auch wenn beide die moderne, psychologische Astrologie erheblich beeinflussten, können sie als prominente Vertreter eines Systems für Horoskop-Deutungen nicht in Anspruch genommen werden. Sie werden von Astrologen vor allem zusammen mit anderen prominenten Namen gerne zitiert, um den Ruf der Astrologie mit Hinweisen auf berühmte Autoritäten der Geistesgeschichte zu untermauern.

    Die Astrologie kann auf derartige Vorbilder der Geistesgeschichte durchaus verzichten. Sie ist eine zeitlose Denkordnung, welche die menschliche Vielfalt in ihrer ganzen Komplexität beschreibt. Sie bietet im Zeitalter der inflationären Beliebigkeiten ein schlüssiges System von miteinander verbundenen Prinzipien und Maßstäben im Sinne einer Reduktion auf das zeitlos Wesentliche. Quod esset demonstrandum.

    Literarische Sichtweisen.

    Die unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Astrologie werden in vielen Büchern behandelt. Wer sich detailliert mit einzelnen Planeten und ihren Aspekten beschäftigen will, dem empfehle ich vor allem Thomas Ring und die Autoren Liz Green, Dane Rudhyar und Robert Hand. Wer sich für die Entwicklung der Astrologie interessiert, der sei vor allem verwiesen auf Schwickert und Weiss. Die beiden haben 1935 in Ihrem Buch „Bausteine der Astrologie die revolutionäre Abhandlung „Astrologia Gallica von Morinus de Villefranche aus dem Jahre 1661 weitergeführt. Morinus wiederum verband das gesamte astrologische Wissen um die Jahrtausendwende mit den Kenntnissen des 17. Jahrhunderts, indem er die wichtigsten Bücher in der Frühgeschichte der Astrologie, die bereits erwähnten Tetrabiblos des Ptolemäus, verarbeitete. Ptolemäus hatte im zweiten Jahrhundert nach Christus die hellenistische Astrologie von ihren mystischen Überlieferungen befreit und die Grundlage für eine systematische Astrologie geschaffen. Im ersten seiner vier (griechisch tetra) Bücher diskutierte er bereits die astrologische Problematik von „Freiheit und Zwangsläufigkeit". Er unterschied auch bereits prinzipiell zwischen allgemeiner Anlage und konkreter Eigenschaft. Außerdem betonte schon Ptolemäus die Unwiederholbarkeit der Konstellationen von Sonne, Mond und Planeten.

    Erste Fortschritte in der Astrologie wurden vom englischen Theosophen Alan Leo begründet, der Ende des 19 Jahrhunderts das damalige astrologische Wissen zu einem einheitlichen System zusammengefasst hat, allerdings auf ausufernd esoterischer und spiritueller Grundlage. Da er auch Horoskop-Verkäufer war, hat er standardisierte Horoskop-Deutungen geschaffen, auf denen die heute von Computern generierten „Horoskope basieren. Kommerzialisierte Astrofirmen verbreiten derartige Deutungen heute weltweit. Eine erstaunliche gute Qualität möchte ich der Autorin Liz Green attestieren. Meistens jedoch bestehen diese „Astrologischen Analysen aus einer Aufzählung von bis zu 50 Konstellationen ohne jeden Sinnzusammenhang zwischen den einzelnen Abschnitten.

    Das Standard-Wissen der neuzeitlichen Astrologie der 1920er und 1930er Jahre vermitteln beispielsweise die Bücher von Brandler-Pracht, einem Vertreter der modernen, klassischen Astrologie. Nach ihm kamen dann diverse psychologisch, philosophisch und spirituell orientierte Deutungsschulen, die dem aufgeklärten Zeitgeist entsprachen. Aus meiner Sicht leider mit viel zu viel unbeschwerter Spekulation und viel zu wenig rational ableitbarer, zwingender Schlüssigkeit und ohne überprüfbare Deutungslogik.

    Sichtweisen von Sympathisanten und Skeptikern.

    In den über dreißig Jahren, in denen ich die Astrologie studiert habe, sind mir vier unterschiedliche Sichtweisen sowohl von Sympathisanten als auch von Skeptikern aufgefallen. Den größten Nutzen werden Leser dieses Buches dann haben, wenn sie sich im Folgenden zunächst einer dieser Gruppen zuordnen.

    Erstens: Astrologie aus Sicht von Wissenschaftlern.

    Unter den Astrologie-Ablehnern sind die rational denkenden Wissenschaftler die wahrscheinlich größte Gruppe. Sie vermissen einerseits Beweiskraft - und das zu Recht. Andererseits behindert ihre Skepsis eine tiefere Auseinandersetzung mit den Hintergründen der Astrologie, um ein rational begründetes Urteil zu rechtfertigen. Das Ergebnis: radikale Ablehnung und häufig sogar abfälliger Hochmut. Nachvollziehbare Begründungen gibt es nicht. Diese grobe Abwertung der Astrologie ist insofern erstaunlich, als die berühmtesten Wissenschaftler jene unkonventionellen Denker waren, die das Undenkbare erforscht haben. Gerade diese außergewöhnlichen Wissenschaftler hatten auch einen Zugang zur Welt des Geheimnisvollen, des Irrationalen und vermeintlich Unlösbaren. Speziell für Naturwissenschaftler und für Astrophysiker passt die Astrologie aber nicht in ihre berufsbedingten Denkschablonen. Auch Geisteswissenschaftler zögern, sich auf Astrologie einzulassen. Die Beschäftigung mit einer vermeintlich populistischen Trivialthematik könnte rufschädigend sein. Zugegeben, beide Haltungen sind naheliegend und verständlich. Schließlich bietet die Astrologie aus wissenschaftlicher Sicht keinen Anreiz, sich mit ihr näher zu beschäftigen.

    Zweitens: Astrologie aus Sicht von Desinteressierten.

    Unter den Astrologie-Skeptikern sind die Gleichgültigen eine eher ambivalente Gruppe. Einerseits bezweifeln sie den Nutzen der Astrologie. Andererseits ignorieren sie deren sehr enge Aussagegrenzen. Das eine wird genährt von der Annahme, dass sich Vorhersagen zu konkreten Ereignissen astrologisch nicht begründen lassen. Das andere von der Schlussfolgerung, dass Astrologie folglich ein unverständliches System ist. Es ist nicht wahrscheinlich, dass sich diese Gruppe der Zweifler durch Fakten überzeugen lässt. Und das ist auch gut so. Denn Zweifel sind ein hohes Gut. Und warum sollte man sich mit einem Thema beschäftigen, dem man ganz instinktiv nicht vertrauen mag. Schließlich gibt es viele andere Themen, die ein wohlwollenderes Interesse beanspruchen können.

    Drittens: Astrologie aus Sicht von Esoterikern.

    Unter den Astrologie-Sympathisanten sind die gefühlsbetonten Esoteriker sicherlich die größte Gruppe. Sie begeistern sich nachvollziehbar für die Symbolwelt der Astrologie. Denn oft entspricht die Bilderwelt der Astrologie ihrer Lebenswelt. Darüber hinaus vereinnahmen sie die Astrologie zur Bestätigung ihrer betont emotionalen Lebensweise. Das Ergebnis: eine wild wuchernde astrologische Phantasiewelt ohne Konsequenzen. Meine Abneigung dagegen bezieht sich vor allem auf die kommerzielle Esoterikindustrie, die nichts mehr zu tun hat mit jener esoterischen Philosophie, die sich im Laufe der Jahrhunderte gedankenreich entwickelt hat und die durchaus diskussionswürdig ist.

    Die Esoterik der Neuzeit hingegen wurde grundlegend durch einen einseitig nutzenorientieren Zeitgeist deformiert. Sie hat sich von ihrem Ursprung entfernt. Das zeigen auch viele

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