Operationellen Risiken im Kreditinstitut
Von Janin Reschke
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Über dieses E-Book
Wie werden operationelle Risiken von Banken gemangt und kann in diesem Bereich Sicherheit geschaffen werden?
Janin Reschke
Janin Reschke lebt in Berlin und ist dort geboren.
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Buchvorschau
Operationellen Risiken im Kreditinstitut - Janin Reschke
Operationellen Risiken im Kreditinstitut
Management von operationellen Risiken
Abkürzungsverzeichnis
Hintergrund
Operationelles Risiko von Kreditinstituten
Quantifizierung von operationellen Risiken
Quantifizierungsmodelle
Kritische Analyse
Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Impressum
Management von operationellen Risiken
Abkürzungsverzeichnis
AMA Ambitionierter Messansatz
AktG Aktiengesetz
BCBS Basler Ausschuss für Bankenaufsicht
BIA Basisindikatoransatz
BaFin Bundesanstalt für Finanzen
CRD IV Capital Requirements Directive Number IV
CRR Capital Requirements Regulation
HFHS High Frequency High Severity
HFLS High Frequency Low Severity
HFMS High Frequency Middle Severity
HGB Handelsgesetzbuch
ICAAP Capital Adequacy Assessment Process
ILB Investitionsbank des Landes Brandenburgs
IT Informationstechnologie
LDA Loss-Distribution-Approach
LFHS Low Frequency High Severity
LFLS Low Frequency Low Severity
LFMS Low Frequency Middle Severity
KonTraG Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich
KWG Gesetz über das Kreditwesen
MaRisk Mindestanforderungen an das Risikomanagement
MFHS Middle Frequency High Severity
MFLS Middle Frequency Low Severity
MFMS Middle Frequency Middle Severity
RechKredV Kreditinstituts-Rechnungslegungsverordnung
SMA Standardised Measurement Approach
STA Standardansatz
SolV Solvabilitätsverodnung
VaRValue-at-Risk
Hintergrund
Die exakte Analyse und Charakteristik des Managements von Risiken in Kreditinstituten wurde bereits seit Basel I und Basel II kritisiert. Mit der Einführung von Basel III wurde das Ziel angestrebt, ein stabileres Finanzsystem zu erschaffen und die Prävention einer Kreditknappheit und die Reduktion der Haftung des öffentlichen Sektors und der Steuerzahler zu erwirken. Es fand eine erneute Anpassung an die quantitativen Reglungen für die Bemessung der Kapitalanforderungen und die qualitativen Vorschriften an das Management der operationellen Risiken statt. Jedoch ist auch Basel III stark umstritten, sodass Mithilfe von Basel IV neue Lösungen gefunden werden müssen. Es existieren viele Beispiele für Schäden, die aufgrund von operationellen Aktivitäten in Kreditinstituten aufgetreten sind: Die WGZ-Bank erlitt einen Verlust in Millionenhöhe durch Manipulation von Bewertungsdaten. Der Konkurs von Bauunternehmer Jürgen Schneider verursachte Milliardenverluste bei der Deutschen Bank. Bei der Commerzbank gingen vertrauliche Daten verloren. Bei der HypoVereinsbank kam es zur nicht marktgerechten Bewertung von Krediten.[1] Operationelle Risiken zu quantifizieren stellt bisher die größte Herausforderung dar. Die Abgrenzung zu anderen Risikoarten, eine unzureichende und fehlende Datenlage sowie Risikobemessung stellen ebenfalls Problemfelder dar.[2]
Ziel der Arbeit ist festzustellen, inwieweit eine Quantifizierung von operationellen Risiken zielführend ist und ob sich Quantifizierungsmodelle eignen operationelle Risiken in Kreditinstituten zu identifizieren, einzuschätzen, zu überwachen, zu steuern. Dafür werden zwei Modelle zur Bewertung von operationellen Risiken untersucht und kritisch betrachtet, um den Gesamtkontext diskutieren zu können.
Zu Beginn der Arbeit werden thementragenden Begriffe, wie Kreditinstitut, Risiko und die Risiken, die in einem Kreditinstitut auftreten definiert und voneinander abgegrenzt. Anschließend wird die historische Entwicklung von Basel I bis Basel III erläutert und die Bestandteile des Managementprozesses von operationellen Risiken vorgestellt. In Kapitel 3 werden die Eigenschaften von operationellen Risiken unter den Punkten Verlustfrequenz und Verlusthöhe am Beispiel der Deutschen Bank im Jahr 2016 näher betrachtet und die grundsätzlichen Quantifizierungsmethoden unterschieden. Diese unterteilen sich in die Bewertung betrieblicher Abläufe, der Verlustverteilungsansätze und die Extremwerttheorie. Anschließend wird die Methodik der Ermittlung von operationellen Risiken durch den Basisindikatoransatz (BIA) und den Loss-Distribution-Approach (LDA) erläutert. Im Kapitel 5 werden die beiden Quantifizierungsansätze kritisiert und die Vor- und Nachteile herausgearbeitet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in den gesamten Kontext der Quantifizierung von operationellen Risiken eingearbeitet und insgesamt kritisch betrachtet.
[1] Vgl. Simon, W. (2002), S. 127.
[2] Vgl. Kuhn, L. (2002), S. 154.
Operationelles Risiko von Kreditinstituten
Risikobestandteile eines Kreditinstituts
Es existiert keine eindeutige Definition für Kreditinstitute. Die Arbeit bezieht sich auf die zwei, die hier genannt werden:
„Kreditinstitute sind Unternehmen, die Bankgeschäfte gewerbsmäßig oder in einem Umfang betreiben, der einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert. Bankgeschäfte sind 1. die Annahme fremder Gelder als Einlagen oder anderer unbedingt rückzahlbarer Gelder des Publikums, sofern der Rückzahlungsanspruch nicht in Inhaber- oder Orderschuldverschreibungen verbrieft wird, ohne Rücksicht darauf, ob Zinsen vergütet werden."[1]
Diese erste Bezeichnung der Kreditinstitute, wird für die Arbeit gewählt, da die quantitativen Reglungen zu Eigenkapital und Liquidität zum ersten Mal durch eine EU-Verordnung, Capital Requirements Regulation (CRR)[2] umgesetzt werden. Unmittelbar werden diese somit auch deutsches Aufsichtsrecht. Die qualitativen Reglungen von Basel III werden durch die Capital Requirements Directive Number IV (CRD IV)[3] in deutsches Recht umgesetzt. Die Vorschriften traten 01.01.2014 in Kraft.[4]
Die zweite Definition ist der ersten von den Leistungen eines Kreditinstitutes sehr ähnlich, sie bezieht nur zusätzlich die volkswirtschaftliche Seite ein.
„Kreditinstitute sind Unternehmen, die geld- und kreditbezogene Dienstleistungen erstellen und einen Liquiditätsausgleich zu den Wertströmen schaffen, die durch Sachgüter und Dienstleistungen z.B. durch Unternehmen erzeugt werden. Wird dieser Liquiditätsausgleich gestört oder unterbrochen