Grundwissen BWL: mit Aufgaben
Von Gerald Pilz
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Über dieses E-Book
Das großformatige Buch ist in übersichtliche Lerneinheiten eingeteilt. Diese starten mit den wichtigsten Schlagwörtern und enden mit einer Zusammenfassung. Durch Single-Choice-Fragen mit Antworten können Studierende ihr Wissen überprüfen. Der Autor gibt außerdem nützliche Prüfungstipps.
Dieses Lernbuch hilft Bachelor-Studierenden der Wirtschaftswissenschaften an allen Hochschulen und Universitäten.
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Buchvorschau
Grundwissen BWL - Gerald Pilz
Dr. Dr. Gerald Pilz lehrt Betriebswirtschaftslehre an deutschen Hochschulen.
Vorwort
Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) behandelt den Einsatz knapper Güter im Unternehmen bzw. aus Sicht eines Unternehmens. Das Wirtschaften in einem Unternehmen erfolgt nach dem ökonomischen Prinzip und wird üblicherweise nach Funktionen organisiert, die den Organisationsaufbau bestimmen. In der BWL orientiert sich in der Regel der Stoffinhalt nach diesen Funktionen. Die wichtigsten davon bestimmen so auch den Aufbau dieses Buches.
In diesem Lernbuch finden Sie alle wesentlichen Inhalte zu diesem Thema. Dabei können Sie Ihr Wissen gezielt für die Prüfung aufarbeiten. Während des Lernens können Sie Ihren Wissensstand überprüfen.
Am Buchende finden Sie ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen.
Und nun, viel Erfolg bei Ihrer Prüfungsvorbereitung.
Inhaltsübersicht
Vorwort
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
Kapitel 1: Die Betriebswirtschaftslehre: Geschichte und Kontext
Kapitel 2: Finanz- und Rechnungswesen
Kapitel 3: Controlling
Kapitel 4: Personalwirtschaft
Kapitel 5: Materialwirtschaft und Logistik
Kapitel 6: Produktionswirtschaft
Kapitel 7: Marketing
Glossar
Wichtige Lehrbücher und Literatur
Stichwortverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
Kapitel 1: Die Betriebswirtschaftslehre: Geschichte und Kontext
Lernhinweise
Grundbegriffe
Geschichte
Systematik der Betriebswirtschaftslehre
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
Spezielle Betriebswirtschaftslehre
Die Interdisziplinarität der BWL
Ökonomische Prinzipien
Zusammenfassung
Lösungen
Prüfungstipps
Kapitel 2: Finanz- und Rechnungswesen
Lernhinweise
Systematisierung
Das externe Rechnungswesen
Die Buchführung
Wie die Buchführung funktioniert
Die Buchführung im Detail
Der Jahresabschluss
Bilanz im Detail
Inventur und Inventar
Kosten- und Leistungsrechnung
Finanzwirtschaft
Investitionsrechnung
Finanzierung
Zusammenfassung
Lösungen
Prüfungstipps
Kapitel 3: Controlling
Lernhinweise
Grundlagen
Operatives Controlling
Strategisches Controlling
Spezielle Formen des Controlling
Zusammenfassung
Lösungen
Prüfungstipps
Kapitel 4: Personalwirtschaft
Lernhinweise
Das Personal
Die Personalabteilung
Motivation und Personalarbeit
Die Personalpolitik
Das Personalmarketing
Die Personalplanung
Die Arbeitsorganisation
Die Organisation der Arbeitszeit
Die Personalführung und das Management
Die Personalentwicklung
Die Personalverwaltung
Die Personalfreisetzung
Das Personalcontrolling
Die Personalvergütung
Zusammenfassung
Lösungen
Prüfungstipps
Kapitel 5: Materialwirtschaft und Logistik
Lernhinweise
Grundlagen
Bedarfsermittlung
Die integrierte Materialwirtschaft
Zusammenfassung
Lösungen
Prüfungstipps
Kapitel 6: Produktionswirtschaft
Lernhinweise
Grundlagen
Qualitätsmanagement
Zusammenfassung
Lösungen
Prüfungstipps
Kapitel 7: Marketing
Lernhinweise
Grundlagen
Marketingstrategien
Zusammenfassung
Lösungen
Prüfungstipps
Glossar
Wichtige Lehrbücher und Literatur
Stichwortverzeichnis
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
Kapitel 1
Die Betriebswirtschaftslehre: Geschichte und Kontext
Lernhinweise zu Kapitel 1
Was erwartet mich in diesem Kapitel?
In diesem Kapitel erhalten Sie eine Einführung in die Betriebswirtschaftslehre und deren Einordnung in das System der Wissenschaften.
Welche Schlagwörter lerne ich kennen?
Ansätze
Wofür benötige ich dieses Wissen?
Die Grundbegriffe sind wichtig für das Verständnis der Betriebswirtschaftslehre, denn sie bilden die Grundlage für alle späteren Themen. Sie erfahren, welche anderen Wissenschaften für betriebswirtschaftliche Fragestellungen relevant sind und die Forschung beeinflussen.
Grundbegriffe
Eine grundlegende Definition lautet:
Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) (englisch: Business Administration) befasst sich mit den ökonomischen Aspekten eines Unternehmens.
Die Betriebswirtschaftslehre und die Volkswirtschaftslehre sind Wirtschaftswissenschaften, die sich mit den ökonomischen Aspekten von einzelnen Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften befassen.
Die Volkswirtschaftslehre ist als wissenschaftliche Disziplin älter und wurde im 19. Jahrhundert als Nationalökonomie bezeichnet. Sie untersucht auf mikro- und makroökonomischer Basis die komplexen und vielschichtigen Zusammenhänge in einer Volkswirtschaft und deren Gesetzmäßigkeiten. Themen wie Inflation, Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit oder Rezessioen sind Gegenstände der VWL.
Die Betriebswirtschaftslehre hingegen beschäftigt sich mit den einzelnen Fragestellungen eines Unternehmens wie beispielsweise der Personalwirtschaft, dem Marketing, der Materialwirtschaft oder dem Controlling. Beide Wissenschaften bilden letztlich eine Einheit und ergänzen sich, da Entscheidungen in einem Unternehmen auch immer von volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig sind.
Lernfrage 1.1
Welche Wissenschaften zählen zu den Wirtschaftswissenschaften?
Volkswirtschaftslehre
Politikwissenschaft
Betriebswirtschaftslehre
Geschichte
Zwar hat die maßgebliche wissenschaftliche Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre im 20. Jahrhundert stattgefunden, aber die ersten Ansätze und Modelle lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Die ersten Gedanken und Modelle zu ökonomischen Zusammenhängen sind indes weitaus älter und finden sich bereits in der Antike, bei den Ägyptern und in Mesopotamien.
Den eigentlichen Durchbruch erzielte die Betriebswirtschaftslehre aber erst um 1900, als die aufstrebende und prosperierende Industrie immer mehr kaufmännisches Fach- und Detailwissen erforderte. Anfangs beschränkten sich diese Qualifikationen auf die so genannte Propädeutik, worunter man die Basisfertigkeiten eines Kaufmanns wie beispielsweise Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen und Korrespondenz versteht. Danach wurden die Anforderungen weiter ausgedehnt und erstreckten sich nun auf fundierte und umfassende Fachkenntnisse des Rechnungswesens, die für die Bilanzierung und die Kostenrechnung unabdingbar waren.
In den 1920er Jahren wurde schließlich die Bezeichnung „Betriebswirtschaftslehre vollständig akzeptiert. Zuvor wurde das Fach als „Handelswissenschaft
oder als „private Betriebslehre" tituliert. In diesen Jahren bemühten sich die Vertreter der Disziplin, das Verhältnis zur Volkswirtschaftslehre zu klären und eine moderne Forschungsmethodologie zu entwickeln, die empirische Studien in den Unternehmen ermöglichte.
In der Nachkriegszeit etablierte sich Erich Gutenberg als einer der führenden Vertreter des Faches, der eine Systematik der Teildisziplinen (Produktion, Finanzen, Absatz) entwickelte und sich eingehender mit der Absatzwirtschaft befasste. Von ihm stammt auch das heute noch verwendete Modell der Produktionsfaktoren im Betrieb.
In der Gegenwart gelten Wissenschaftler wie Hans Ulrich, der einen systemtheoretischen Ansatz der Betriebswirtschaftslehre konzipierte, und Edmund Heinen als prominenteste Wissenschaftler. Zur Berühmtheit gelangte auch Günter Wöhe, der im Jahre 1960 ein beachtliches Standardwerk der Betriebswirtschaftslehre verfasste, das in unzähligen Neuauflagen erschienen ist und noch heute als das herausragendste Lehrbuch der Betriebswirtschaftslehre gilt.
Lernfrage 1.2
Wann wurde das erste umfassende Lehrbuch der Betriebswirtschaftslehre verfasst?
16. Jh.
17. Jh.
18. Jh.
19. Jh.
20. Jh.
Systematik der Betriebswirtschaftslehre
Die Betriebswirtschaftslehre wird in
eine Allgemeine und
I eine Spezielle Betriebswirtschaftslehre untergliedert.
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (ABWL) befasst sich mit planerischen, organisatorischen und rechnerischen Entscheidungen und Abläufen in Betrieben. Sie ist funktions- und branchenübergreifend ausgerichtet und fokussiert sich auf die allgemeinen Grundlagen der Praxis. Sie gibt einen Überblick über die Wissenschaft der Betriebswirtschaftslehre. Grundlegendes Ziel im Studium ist es, das fachübergreifende, interdisziplinäre Denken und Entscheiden zu fördern und einen umfassenden Einblick in die Zusammenhänge unternehmerischer Prozesse und Strukturen zu vermitteln.
Spezielle Betriebswirtschaftslehre
Die Spezielle Betriebswirtschaftslehre (SBWL) widmet sich spezifischen Fragen, die lediglich für bestimmte Unternehmen oder Fachgebiete von Bedeutung sind.
Dabei wird weiter differenziert in institutionelle und funktionale Betriebswirtschaftslehren. Die institutionelle Betriebswirtschaftslehre konzentriert sich auf branchenspezifische Aspekte oder orientiert an der Betriebsgröße und den sich daraus ergebenden speziellen Anforderungen. Die funktionale Betriebswirtschaftslehre betrachtet die einzelnen Funktionsbereiche im Unternehmen.
Die funktionale Betriebswirtschaftslehre gliedert sich in folgende Teilbereiche:
Beschaffung, Materialwirtschaft und Logistik
Produktionswirtschaft
Marketing
Finanzwirtschaft (Investition, Finanzierung)
Betriebliches Rechnungswesen
Betriebswirtschaftliche Steuerlehre
Personalwirtschaft
Organisation
Management und Unternehmensführung
Informationswirtschaft
Die institutionelle Betriebswirtschaftslehre widmet sich branchenspezifischen Fragestellungen und lässt sich folgendermaßen auffächern:
Bankbetriebslehre
Tourismus-Betriebswirtschaftslehre
Gesundheitswirtschaft
Handelsbetriebslehre
Handwerksbetriebslehre
Immobilienwirtschaft
Industriebetriebslehre
Internationale Betriebswirtschaftslehre
Landwirtschaftliche Betriebslehre
Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre
Versicherungsbetriebslehre
Bergwirtschaftslehre
Speditionsbetriebslehre
Sportmanagement
Lernfrage 1.3
Wie kann die Betriebswirtschaftslehre unterteilt werden?
ABWL
SBWL
HGB
Lernfrage 1.4
Welche Teilbereiche gibt es in der funktionalen Betriebswirtschaftslehre?
Personalwirtschaft
institutionelle Betriebswirtschaftslehre
Existenzgründung
Marketing
Controlling
Organisation
Lernfrage 1.5
Was sind Beispiele für die institutionelle Betriebswirtschaftslehre?
Landwirtschaftsbetriebslehre
Sportmanagement
Gesundheitswirtschaft
Aufbauorganisation
Darüber hinaus wird weiter nach anderen Aspekten wie beispielsweise der Betriebsgröße aufgeschlüsselt. Ein Beispiel