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Hölle am Rio Bravo: G.F. Barner 235 – Western
Hölle am Rio Bravo: G.F. Barner 235 – Western
Hölle am Rio Bravo: G.F. Barner 235 – Western
eBook122 Seiten1 Stunde

Hölle am Rio Bravo: G.F. Barner 235 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Aug. 2022
ISBN9783740998585
Hölle am Rio Bravo: G.F. Barner 235 – Western

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    Buchvorschau

    Hölle am Rio Bravo - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 235 –

    Hölle am Rio Bravo

    G.F. Barner

    In das Muhen der vier Rinder Jake Margleys kam der peitschende Knall und riss Margleys Kopf herum. Erst in diesem Augenblick hörte Margley das grelle Singen der Kugel. Sie fauchte nur zwei Zoll an seinem Hut vorbei.

    Den Bruchteil einer Sekunde später warf sich Jake Margley, der jüngste Mann der Margley-Sippe, blitzschnell nach vorn. Der zweite Schuss kam binnen eines Atemzuges, und die Kugel ging rechts vor Margleys Pferd und seitlich der vier Rinder in den Boden des Weges nach Three Rivers.

    Was dann passierte, geschah so schnell, dass Margley nicht mehr viel tun konnte. Das Muhen seiner Rinder steigerte sich zu jenem hysterischen Brüllen und Trompeten, das Jake nur zu gut kannte. Der schlanke, große und zähe Jake sah seine Rinder wie vom Teufel gejagt zwischen die Büsche links des Weges rasen. Ehe er sein Pferd antreiben konnte, verschwanden die Schlachtrinder im Gewirr der Zweige. Eine Staubwolke wirbelte hoch. Sie legte sich über die Büsche, und Margley sah keinen Rinderschwanz mehr. Dafür fauchte die dritte Kugel vom Hang herab. Sie strich heulend gegen einen Busch und prallte als Querschläger ab.

    »Verflucht noch mal, welcher Idiot hat …«

    Zu mehr reichte es nicht. Dicht neben Margley tauchte ein Pferd auf. Der Gaul trug einen Sattel, auf dem jedoch kein Reiter hockte. Das Pferd ging durch, das war alles, was Jake begriff. Es gelang ihm noch, sein Pferd etwas zu drehen. Dann stürmte der andere Gaul schrill wiehernd an ihm vorbei. Er streifte Margleys Pferd am Hals. Das Tier stieg, und Jake Margley verlor den Halt.

    Er prallte auf den Weg, rollte sich und riss die Arme vor den Kopf. Sein Pferd hieb die Hinterhacken weg. Sie strichen knapp über Margley hinweg, er spürte den Luftzug, und dann erst hörte Margley den Mann schreien. Die wilden, heiseren Schreie gingen jedoch im Trommeln der Hufe von Jake Margleys Pferd fast unter.

    Margleys Wallach jagte den Weg hoch in Richtung Three Rivers. Und wieder war es Staub, hinter dem der davonrasende Gaul verschwand.

    Irgendwo rechts unter dem ansteigenden Hang, von dem aus die Schüsse gefallen waren, knackten Zweige und trockene Äste unter Tritten. Jemand rannte schreiend und fluchend zum Weg.

    »Der verdammte Narr!«, stieß Margley durch die Zähne. »Meine Rinder sind weg und mein Gaul auch. Die Pest, welcher schießwütige Affe knallt hier herum und sieht nicht nach, was sich auf dem Weg abspielt?«

    Jake stemmte sich auf. Der heranrennende Mann konnte keine fünfzehn Schritte mehr von ihm entfernt sein. Er kam schnell näher, tauchte zwischen den Büschen auf und blieb ruckhaft stehen.

    Es war Cole Harris, einer der rauen Burschen der Seward-Ranch, und wenn Jake beim Anblick eines Mannes die Galle ins Blut schießen fühlte, dann beim Auftauchen dieses Kerls. Harris war ein Mann, der sich jeden Monat eine Prügelei leistete. Jetzt starrte Harris Jacke verstört an.

    »Die Pest, wer ist das denn?«, brüllte er dann zornig. »Jake Margley, du verdammter Sohn eines Jailinsassen, was machst du hier?«

    »Dasselbe könnte ich dich fragen, du lausiger Affe«, knirschte Jake genauso rau. »Hast du mich nicht gesehen, Mensch? Um ein Haar hättest du mir eine Kugel ins Fell geblasen. Harris, du musst mich doch gehört haben?«

    »Was sagst du, wie nennst du mich?«, knurrte Harris. Er schwenkte seinen Revolver, zielte auf Jakes Bauch und zog den Hammer zurück. »Hast du lausiger Affe gesagt, du Hundesohn?«

    Jake starrte in die Mündung des Revolvers und auf die Trommel. Was er sah, ließ ihn kurz grinsen. Harris hielt einen leergefeuerten Colt in der Hand.

    »Hundesohn bist du selbst«, antwortete er darum spöttisch. »Freundchen, wenn du das nächste Mal schießt, dann sieh vorher nach, ob unter dir nicht jemand reitet, sonst erlebst du einige Dinge, die dir nicht schmecken werden. Du musst mich gehört haben.«

    »Hol dich der Satan«, schrie Harris bissig. »Ich drücke ab, Margley, wenn du dich nicht auf der Stelle entschuldigst.«

    »Kannst du lange warten«, gab Jake kalt zurück. »Pass mal auf, wer hier abdrückt. Na, los, tue es und …«

    Im selben Moment schnappte er nach seinem Colt. Und dann passierte das, was er erwartet hatte. Harris drückte ab. Es klickte nur einmal.

    Der runde Kopf von Harris schien jetzt zwischen die Schultern versinken zu wollen. Cole Harris blickte auf seine Hand und den Colt hinab, dann drückte er noch einmal ab, aber der Hammer fiel auf die nächste leere Hülse. Dafür hatte Jake seinen Revolver in der Faust.

    »Prächtiges Spiel, Harris, oder?«, erkundigte sich Jake spöttisch. »Du kannst noch dreimal abdrücken, aber es wird nichts passieren. Und jetzt – Maul auf und vernünftig reden, Mister. Was hast du hier herumzuschießen?«

    Harris stierte immer noch auf seinen Colt. Dann hob er langsam den Blick.

    »Hundesohn!«, zischte er wütend. »Du bildest dir doch nicht ein, dass du mich hast, was? Steck das Ding ein, dann haue ich dir die Rippen krumm. Geht dich ’nen Dreck an, was ich zu schießen hatte. He, Mensch, mach keinen Blödsinn, du zielst ja – Teufel – auf meinen Kopf.«

    »Auf dein großes Maul, du Totschläger«, fuhr ihn Jake scharf an. »Fehlt dir was? Du wirst blass, Mensch. Soll ich jetzt mal abdrücken? Raus damit, was hattest du zu schießen?«

    Harris schluckte, fluchte verbissen und sagte dann mürrisch: »Mein Gaul ging mir durch. War auf der Suche nach verlaufenen Mavericks hinter dem Hang. Sah ein paar Spuren und stieg ab. Plötzlich rasselte was, mein Gaul wieherte und raste weg. Es war eine Klapperschlange, die ihn verrückt machte, Margley. Hölle und Pest, ich wollte den Gaul stoppen.

    Ich habe wohl gehört, dass irgendwo Rinder muhten, aber es konnten auch unsere sein. Geh auf den Hang und sieh von oben zum Weg hinunter. Die Büsche verdecken alles, was sich unten bewegt. Ich habe dich nicht gesehen, so wenig wie deine Rinder, Mann.«

    »Kann sein, dass du mal nicht lügst«, knurrte Jake. »Well, hätte nicht viel gefehlt, dann läge ich jetzt durchlöchert am Boden, Mensch.«

    »Wäre auch nicht schade«, höhnte Harris. »He, Mann, das sind doch nicht deine Rinder, die zwischen die Büsche gerannt sind?«

    »Sicher sind das unsere Rinder«, entgegnete Jake kühl. »Ich werde sie aus den Büschen treiben.«

    Cole Harris schüttelte den Kopf. »Das wirst du nicht«, fauchte er. »Du vergisst was, Mister, das ist unser Land. Alles, was jenseits des Weges liegt, gehört Bill Seward. Hast du vergessen, was Seward jedem Margley versprochen hat, der einen Fuß auf sein Land setzt?«

    Jake erstarrte. Jetzt erinnerte er sich daran, dass die Weidegrenze der Sewards am Weg endete. Die vier entlaufenen Rinder befanden sich also auf Sewards Weide. Harris hatte recht.

    »Moment, Harris«, stieß Margley hervor. »Ich habe die Rinder nicht in den Buschstreifen gejagt, das warst du mit deiner idiotischen Schießerei. Ich hole unsere Rinder heraus, ob dir das passt oder nicht. Los, Mann, den Revolver wegwerfen, dann den Gurt aufmachen und zu Boden fallen lassen.«

    »Das – das wagst du nicht«, keuchte Harris. »Mensch, mich hat noch keiner entwaffnen können. Ich warne dich, treibe es nicht, zu weit, Margley. Keinen Schritt auf unsere Weide.«

    »Ah, du verdammtes Großmaul«, knirschte Jake finster. »Jetzt reicht es mir. Wer hat unsere Wasserstelle am Rio Bravo mit einer Fuhre Alkali vergiftet? Und wer unseren Zaun umgerissen? Und wer, zum Teufel, hat uns die Nordweide angesteckt? Ihr Burschen seid im letzten Jahr oft auf unserem Land gewesen. Den Colt weg, sonst schieße ich.«

    Im selben Moment duckte er sich und schnellte zur Seite. Er hatte einmal in Three Rivers gesehen, wie Harris eine Flasche aus dem Handgelenk einem Cowpuncher der Camerons an den Kopf geschleudert hatte. Damals hatte Harris seine Hand auch so gesenkt wie jetzt.

    Und da wirbelte der Revolver auch schon heran. Gleichzeitig schnellte sich Harris ab. Der bullige Reiter Sewards schoss auf Jake Margley zu.

    An Jakes Kopf wirbelte der Revolver vorbei in die Büsche. Noch im Sprung steckte Jake Margley seinen Colt ein. Er wich aus, riss aber gleichzeitig die Linke steil nach oben und sprang dann vorwärts.

    »Das hast du dir so gedacht«, knurrte Jake. »Pass auf, Hundesohn!«

    *

    Harris warf sich herum, doch er strauchelte im zerwühlten Sandboden. Seine nach Jakes Hals zielende Faust zischte eine Handbreit vorbei.

    In der nächsten Sekunde fegte Harris Jakes Linke unter die Kinnlade. Der Hieb stoppte Harris, der schwere Mann taumelte zurück, fing sich aber sofort wieder und sprang erneut auf Jake los.

    Körperlich war Jake Margley Harris unterlegen, aber er war schneller und zäher. Die Margleys machten jede Rancharbeit allein, und Owen Margley schenkte keinem seiner Söhne etwas. Er hatte sie hart erzogen. Es gab nichts, was er ihnen nicht beigebracht hatte.

    Jeder seiner Söhne hatte in der Armee dienen müssen, weil es in dieser Gegend so Sitte war und der Alte

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