Dulce Dolor - Eröffnung einer neuen Welt
Von Finja Jinski
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Rezensionen für Dulce Dolor - Eröffnung einer neuen Welt
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Buchvorschau
Dulce Dolor - Eröffnung einer neuen Welt - Finja Jinski
Die Autorin
Finja Jinski wurde 1980 in einem kleinen Ort, nähe der französischen Grenze geboren und lebt heute irgendwo in Deutschland.
Sie hat eine Schwäche für fantasiereiche Geschichten in denen Frauen als starke Persönlichkeiten beschrieben werden.
Ihre Leidenschaft und Faszination für das umfangreiche Thema BDSM, lenken den Fokus der eigenen Werke auf diesen Bereich. Dabei stehen für sie die Ästhetik und Erotik stets im Vordergrund.
Ihr literarisches Vorbild ist die Autorin Anne Desclos, welche unter dem Pseudonym Pauline Réage den Roman „Geschichte der O" verfasste.
2. Dezember 1931
Elisabeth erwachte und blickte zu ihrem Wecker. Es war Zeit, sich zu erheben, auch wenn die Nacht zu kurz gewesen war. Bevor sie sich ankleidete, stand sie einen Moment nackt vor dem Spiegel und betrachtete ihr Gesäß. Die Striemen an sich, waren dabei zu verblassen. Allerdings sah man nun deutlich, wo sich schwarzblaue Blutergüsse bilden würden. Sie strich über ihr Gesäß. Es fühlte sich deutlich weniger schmerzlich an, als sie befürchtet hatte.
Zu Beginn der Bestrafung hatte sie sich Sorgen gemacht, wie sie danach den Schülerinnen je wieder begegnen könnte. Diese Gedanken waren ersetzt worden durch die Gewissheit, noch nie solchen Schmerz empfunden zu haben. Anschließend hatte sie ein heftiges Gefühl von Scham überkommen sowie unzählige Tränen, die gar nicht mehr versiegen wollten. Wie in einem Tunnel hatte sie sich gefühlt, dessen Mauern sie vor der Welt und allem, was sie nicht hatte begreifen können, schützte. Am Ende dieses Tunnels war das Licht gewesen.
Elisabeth spürte weiter in ihren Körper hinein. Was am meisten schmerzte, waren die Muskeln in Armen und Beinen. Sie war weit über den Bock gebogen worden und hatte versucht, durch die Körperspannung den Schmerz besser aushalten zu können. Die Fesseln hatten sehr fest gesessen und in die Haut eingeschnitten. Heute war ihr Körper völlig verspannt, aber auch das würde sich wieder legen. Insgesamt war es nicht so schlimm gewesen, wie sie befürchtet hatte.
Sie wusch sich, kleidete sich an und steckte ihre Haare hoch. Ein letzter Blick in den Spiegel und sie ging zum Frühstück.
Wie an den meisten Tagen kam sie eher spät zum Frühstück. Sie genoss lieber noch ein paar Minuten unter der warmen Decke und nahm in Kauf, dass die Töpfe mit Haferbrei dann schon geräubert und der Kaffee kalt war. Es störte sie nicht. Sie nahm sich eine kleine Portion und begab sich zum Tisch der Lehrerinnen. Nun war sie wieder Fräulein Schröder und würde ihre Aufgabe als Lehrerin am Internat für höhere Töchter fortsetzen. Sie hatte zu viel im Leben schon überstanden, um sich jetzt unterkriegen zu lassen! Dennoch zuckte sie innerlich zusammen, als sie angesprochen wurde. Die Stimme gehörte der Rektorin. „Guten Morgen, Fräulein Schröder. Ich wollte Sie wissen lassen, dass Sie sich in der vierten und fünften Stunde bitte um die Klasse von Fräulein Meinertz kümmern. Sie fühlt sich nicht wohl und braucht ein wenig Schonung. Ich übernehme dafür Ihren Unterricht in der Oberstufe."
Fräulein Schröder blickte zu Fräulein Hohnau auf und nickte. Sie suchte etwas im Gesicht ihrer Vorgesetzten, wusste aber nicht wirklich, was. Abneigung, Hohn oder Schadenfreude? Sie entdeckte nichts davon, denn Fräulein Hohnau wirkte wie immer: kühl, distanziert und äußerst diszipliniert. Die Leidenschaftlichkeit, mit der sie gestern die Strafe vollzogen hatte, die Erregung, die fast greifbar gewesen war, nichts davon war jetzt zu vermuten. Aber es schlummerte in ihr und Fräulein Schröder hatte es gesehen und gespürt. Die junge Frau betrachtete einen peinlich langen Moment