Methoden und Techniken in der systemisch-lösungsorientierten Beratung
Von Barbara Friehs und Martin Gabriele
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Methoden und Techniken in der systemisch-lösungsorientierten Beratung
Ähnliche E-Books
Lösungsorientiertes Coaching: Kurzzeit-Coaching für die Praxis Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Coaching in der Beratung: Wie Beratung erfolgreich ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinführung in die Moderation von Gruppendiskussionen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeratung in der Sozialwirtschaft: Ungewissheiten als Chance kreativer Problemlösungsstrategien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMediatoren in der Hauptrolle – Mediation verstehen und aktiv steuern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHow to LSB: Deine ersten Schritte als Lebens- und Sozialberater:in & Coach Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPositive Psychologie im Coaching: Positive Coaching für Coaches, Berater und Therapeuten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrauen, Männer, Mikropolitik: Geschlecht und Macht in Organisationen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFragestrategien als Führungsinstrument in der Familienmediation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntwicklungsraum: Psychodynamische Beratung in Organisationen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSystemische Beratung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSystemische Teamberatung und Teamsupervision: Theorien, Haltungen und Interventionen für die Praxis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntscheidungen ohne Grund – Organisationen verstehen und beraten: Eine Metatheorie der Veränderung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSupervision reflektieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMotivierende Gesprächsführung: Eine Einführung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSich selbstständig machen in Therapie und Beratung – wie geht das? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOrganisationsentwicklung aus der Praxis für die Praxis: Methoden und Beispiele praktischer Organisationsentwicklung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie systemische Haltung: Was systemisches Arbeiten im Kern ausmacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs ist nie zu spät, erfolgreich zu sein: Ein lösungsfokussiertes Programm für Coaching von Organisationen, Teams und Einzelpersonen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCoaching – zum Wachstum inspirieren: Ein interdisziplinäres, integratives Handbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKooperative Beratung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMediation: Die Kunst der professionellen Konfliktlösung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNutzwertanalysen in Marketing und Vertrieb Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinführung in systemische Konzepte der Selbststeuerung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesprächsführung: Band 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVielfalt Meditation: Ein Überblick über Meditations- und Achtsamkeitsübungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCoaching und Co.: Ein Kompass für berufsbezogene Beratung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeraten im Organisationskontext: Coaching, Team- und Organisationsentwicklung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraxishandbuch Aufstellungsarbeit: Grundlagen, Methodik und Anwendungsgebiete Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Psychologie für Sie
Gelassenheit - Die Kunst der Seelenruhe: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Du bist das Placebo: Bewusstsein wird Materie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWerde übernatürlich: Wie gewöhnliche Menschen das Ungewöhnliche erreichen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Unruhe im Kopf: Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörungen ADHS Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöpfer der Wirklichkeit: Der Mensch und sein Gehirn - Wunderwerk der Evolution Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ein neues Ich: Wie Sie Ihre gewohnte Persönlichkeit in vier Wochen wandeln können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie 16 Persönlichkeitstypen im Überblick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sinn des Lebens: Klassiker der Psychotherapie Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wenn der Körper nein sagt: Wie verborgener Stress krank macht – und was Sie dagegen tun können. Internationaler Bestseller übersetzt in 15 Sprachen. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTherapie to go: 100 Psychotherapie Tools für mehr Leichtigkeit im Alltag | Buch über positive Psychologie und positives Denken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tiefenpsychologie nach C.G.Jung: Eine praktische Orientierungshilfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieblosigkeit macht krank: Was unsere Selbstheilungskräfte stärkt und wie wir endlich gesünder und glücklicher werden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit C. G. Jung sich selbst verstehen: Acht Erkenntnisaufgaben auf unserem Individuationsweg Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5ADHS von A bis Z: Kompaktes Praxiswissen für Betroffene und Therapeuten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Lexikon der Analytischen Psychologie: Definitionen. Mit einem Vorwort von Verena Kast Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPsychologie der Massen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Bewährte Techniken der Manipulation: Dunkle Psychologie in der Praxis. Wie gerissene Menschen immer das bekommen, was sie wollen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAllgemeine Psychologie I Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dunkle Verführung und Beeinflussung: Die Kunst verdeckter Überzeugungsmethoden. So gewinnen Sie andere Menschen für sich und schützen sich vor Manipulation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSozialpsychologie für Einsteiger: Die Psychologie in sozialen Situationen verstehen - 25 sozialpsychologische Phänomene leicht erklärt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNarzissmus: Werden wir zur Gesellschaft auf dem Ego-Trip? (GEO eBook Single) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndloses Bewusstsein: Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Psychologie: Wie uns Willenskraft erfolgreich macht Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Hypnose lernen - Praxishandbuch: für tiefe Trance, Selbsthypnose, Blitzhypnose und die sichere Anwendung im Alltag Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Rezensionen für Methoden und Techniken in der systemisch-lösungsorientierten Beratung
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Methoden und Techniken in der systemisch-lösungsorientierten Beratung - Barbara Friehs
© Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021
B. Friehs, M. GabrieleMethoden und Techniken in der systemisch-lösungsorientierten Beratungessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-34614-0_1
1. Grundbausteine des systemisch-lösungsorientierten Ansatzes
Barbara Friehs¹ und Martin Gabriele¹
(1)
Graz, Österreich
Barbara Friehs (Korrespondenzautor)
Email: barbara.friehs@uni-graz.at
Martin Gabriele
Email: martin@lsb-ausbildung.at
Die wesentlichen Quellen des systemisch-lösungsorientierten Ansatzes sind die Systemtheorie und die systemische Familientherapie (Minuchin, 1974; Minuchin & Fishman, 1981), die seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf den Gebieten der Beratung, Therapie und Supervision breite Anwendung erfahren haben. Systemisches Arbeiten erfolgt als Interaktion zwischen zwei gleichwertigen Partnern, bei dem der Berater den zu Beratenden bei der selbständigen Kreierung von Lösungsschritten begleitet. Im Beratungskontext wird eine Beziehung eingegangen, wobei die Verantwortung für die Schaffung der richtigen Rahmenbedingungen beim Berater liegt. Über Inhalte bzw. ob und in welcher Art und Weise an der Problemlösung gearbeitet wird, bestimmt der zu Beratende. Ziel der systemischen Beratung ist es, sich gemeinsam in den Arbeitsprozess einzulassen und optimale und individuelle Lösungswege für jegliche Probleme, egal ob im privaten oder beruflichen Bereich, zu entwickeln, ohne den Klienten dabei zur Lösung zu drängen oder ihm eine solche aufzuzwingen. Anders gesagt, handelt es sich um eine maßgeschneiderte Beratung ohne Ratschlag zur aktiven Gestaltung der eigenen Wirklichkeit. Der Beratende soll sich langfristig individuelle Handlungsmuster aneignen und im gegebenen Fall zu einem späteren Zeitpunkt oder in einer ähnlichen Situation darauf zurückgreifen können. Beratung braucht klare Strukturen, dennoch ist ihr Verlauf nicht immer exakt planbar. Sie kann durchaus anspruchsvoll, mühsam und schwierig sein, manche Lösungen können sich aber auch ohne große Anstrengungen wie von selbst ergeben. Systemische Beratung sollte als Haltung und nicht als reine Anwendung, die punktgenau erlernbar und nach einem klar vorgegebenen Schema „abgearbeitet" werden soll, verstanden werden (Radatz, 2010).
Die Systemtheorie ist eine Metatheorie, welche die Integration verschiedener Methoden und Techniken in der beratenden und therapeutischen Arbeit ermöglicht. Sie hilft Therapeuten und Beratern, ihre Beobachtungen zu organisieren, sie in ein Bedeutungssystem einzuordnen und in ihrer Praxis anzuwenden. Auf diese Weise hat sie „wesentlich dazu beigetragen, dass Störungen und Konflikte nicht a priori individualisiert und pathologisiert, sondern mit dem sozialen Umfeld vernetzt werden (Eimmermacher et al., 2015, S. 9). Somit wird das Individuum nicht mehr als „Problemträger
gesehen, sondern der Blick auf den Lebenskontext einer Person und die damit verbundenen psychosozialen Bedingungen bzw. Interaktions- und Kommunikationsmuster gerichtet, die eine Reihe von Ressourcen und Handlungsoptionen beinhalten können.
Die zentralen Grundannahmen der Systemtheorie sind Selbstorganisation, Zirkularität, Konstruktivismus und Kybernetik (Bamberger, 2015, S. 30). Demnach ist das Verhalten jedes Individuums immer durch das Verhalten der anderen bedingt und gleichzeitig in sich selbst konditioniert. Die Geschichte einer Person wird im Kontext ihrer Familie und ihrer Gemeinschaft in einem speziellen kulturellen, sozialen und politischen Setting betrachtet (Bamberger, 2015, S. 45). Ein Problem ist daher nicht nur die Konsequenz bestimmter Ursachen, sondern vielmehr auch das Resultat des Interagierens verschiedener Akteure und diverser Umstände. Basierend auf der Zirkularitätstheorie wird davon ausgegangen, dass sich Personen wechselseitig in ihrem Verhalten beeinflussen und besser in einem Kontext entwickeln, welcher sie in ihren Ressourcen, Kompetenzen und Fähigkeiten unterstützt und fördert.
Familie, Freunde, Arbeitskollegen, manchmal auch Berater und Therapeuten, tragen oft, ohne es zu wissen, zur Aufrechterhaltung einer Problemsituation oder eines Symptoms bei. So kann ein Ehemann zu den Problemen seiner Frau beitragen, wenn er ihr in gut gemeinter Fürsorge viele Aufgaben aus der Hand nimmt, sie dadurch aber immer unselbstständiger und abhängiger wird. Irgendwann wird für ihn dann eventuell die Unselbstständigkeit seiner Ehefrau zum Problem. Gleichzeitig wird seine Ehefrau beginnen, die Fürsorge ihres Mannes als Bevormundung zu empfinden. Dann befinden sich beide Seiten in einer Spirale von gegenseitigen Vorwürfen und Missverständnissen, obwohl sie es doch gut meinen. Das Ende der Spirale ist selbst wieder Ursache für den nächsten Anfang, man dreht sich im Kreis. Im systemischen Grundverständnis sind Probleme immer auf ihre Zirkularität¹ hin zu untersuchen (Gamber, 2011, S. 51).
Gemäß dem konstruktivistischen Verständnis beeinflusst die Perspektive auf die „Realität auch Beratung und Therapie. Jeder Einzelne konstruiert seine Sicht der Wirklichkeit auf der Grundlage von subjektiven Erfahrungen und schafft sich so gewissermaßen sein Weltbild. Diese Konstrukte der Wirklichkeit haben wiederum Einfluss auf Wahrnehmungen, Einschätzungen und spezifische Verhaltensweisen von Menschen, wobei besonders Wahrnehmungen, welche in Hinblick auf das eigene Leben als positiv erachtet werden und sich fördernd auf die eigene Befindlichkeit auswirken und die Existenz in der Interaktion mit anderen zu sichern helfen, aus subjektiver Sicht als wahr erachtet werden (Glasersfeld, 1997, S. 187). Im beraterischen und therapeutischen Kontext ist dabei zu beachten, dass Berater und Therapeuten nicht wissen können, was für Klienten real, richtig und wahr ist. Sie sind in ihrer Tätigkeit lediglich veranlasst, Konstrukte immer wieder neu- und umzustrukturieren und sich dabei auf die „Was wäre, wenn?
-Formel zu stützen. Es sind die Klienten, die am besten wissen, welche Konstruktionen für ihr jeweiliges Leben von Vorteil sind und welche