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Annas Chronik und...
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eBook369 Seiten5 Stunden

Annas Chronik und...

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Über dieses E-Book

Tot liegt Anna im Sterbezimmer des Pflegeheims. Ihre fünf erwachsenen Kinder und ein Schwiegersohn halten Totenwache am Bett der Mutter. Danach kommt es in der Cafeteria zur Abrechnung. Neid, Missgunst, aber auch zutiefst verletzte Gefühle eskalieren zum Geschwisterkrieg, der immer groteskere Formen annimmt.
Bernhard, der Älteste, findet im Nachlass der Mutter Briefe und eine Chronik, in der Anna ihr Leben von den Kriegs- und Nachkriegsjahren bis zur Jahrtausendwende schildert: Die Enge ihrer schweizerischen Kleinstadt, die Macht der katholischen Kirche, ihre Angst vor Sünde und ewiger Verdammnis, die sie von einer Schwangerschaft in die nächste treibt, ihre Ehe mit Johnny, der bis zum Ende ihre große Liebe bleibt, auch wenn er sich dem Kindergeschrei mit Überstunden und Schützenfesten entzieht. Immer mehr schlägt Annas Verzweiflung in Wut um auf jene, die sie für die Ursache ihres Unglücks hält: Die Kinder…
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum17. Okt. 2016
ISBN9783741858345
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    Buchvorschau

    Annas Chronik und... - Hannes Meier

    Hannes Meier

    ANNAS CHRONIK

    UND DER KRIEG DER ZU KURZ GEKOMMENEN

    Roman

    Imprint

    Annas Chronik und der Krieg der zu kurz Gekommenen

    Hannes Meier

    Umschlag & Satz: sabine abels www.e-book-erstellung.de

    published by: epubli GmbH, Berlin

    www.epubli.de

    Copyright: © 2016 Hannes Meier

    Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Inhaltsverzeichnis

    Die letzten Dinge regeln – 1999

    Anna findet eine Arbeit und einen Mann – 1917 bis 1940

    Gantenbein will eine Kontovollmacht – 1999

    Was sich für Doblers ziemt und was nicht – 1940 bis 1941

    Die Stunde der Anwälte – 2000

    Sündiges Treiben und himmlische Zeichen – 1941

    Weitere Abrechnungen – 2000

    Anna stellte ein Ultimatum – 1941 bis 1942

    Aliens, ein Börsencrash und ein verschwundenes Testament – 2001

    Eine strahlende Braut bekommt ein Sterbekreuz – 1941 bis 1942

    Eine Emanzipation, die in die Hosen geht – 2001

    Das Pochen der Angst und des neuen Menschleins – 1942

    Bigis Grabmal – 2001

    Anna verspricht der Heiligen Jungfrau ein Kind – 1943

    Gret Lisbeth in der Falle – 2001

    Zwischen allen Fronten – 1945

    Franz gewinnt – 2002

    Römisches Roulette – 1946 bis 1948

    Die Retourkutsche – 2002

    Das ungewollte Kind – 1949

    Madame Soleil führt durch den Jura Hof – 2002

    Ein Auto, ein Schicksalsschlag und noch ein Kind – 1954

    Das getürkte Haushaltsbüchlein – 2002

    Anna weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht – 1957

    Neue Fronten – 2003

    Annas Kampf gegen Gottlosigkeit und Sünde der Kinder – 1960

    Ein Pyrrhussieg für Gret-Lisbeth – 2003

    Die Verstoßung der Bösen – 1963

    Vom Gleichgewicht der Niedertracht – 2003

    Anna erbt und Johnny macht eine Investition – 1966 bis 1985

    Franz sucht Erleuchtung, Bernhard verliert seinen Job und Agnes den Verstand – 2004

    Die Rückkehr der Kinder – 1989

    Bigi fädelt etwas ein – 2004

    Annas letzter Eintrag – 2004

    Annas Befreiung – 1997

    Das zehn-kleine-Negerlein-Prinzip – 2004

    Johnny stirbt und Franz sieht eine Kostenersparnis – 1998

    Die Schlichtung – 2007

    Das Ende der goldenen Straße – 1999

    Herzlichen Dank

    Die letzten Dinge regeln – 1999

    Das Sterbezimmer. Ein schmuckloser Raum, ganz am Ende des langen Flurs. Dort, wo sonst keiner mehr hinkommt. Ein Kreuz an der Wand. Eine flackernde Kerze. Die tote Anna liegt im Bett auf blütenweißen Kissen. Ihr ausgemergeltes Gesicht wird von einem lila Kinnband zusammengehalten. Rosa Bäckchen, geschminkte Lippen, violetter Lidschatten. So, wie sie im Leben noch nicht einmal zur Weiberfasnacht gegangen wäre.

    Neben dem Bett: Annas fünf erwachsene Kinder und ein Schwiegersohn auf zwei akkurat angeordneten Stuhlreihen. Zwei hinten, vier vorn. erlegenes Schweigen. Hin und wieder ein Hüsteln. Hinten links Bernhard, 56, der Älteste, Journalist beim Fernsehen. Graues Haar, am Hinterkopf schon etwas schütter, gepflegter Kinnbart, Bauchansatz. Ein Handy schnurrt. Neben ihm greift Gret-Lisbeth in die Handtasche und stellt es stumm. Ein kurzer Blickwechsel. Die spöttischen Augen hinter der Hornbrille lassen Bernhard manchmal arrogant erscheinen. Seine Schwester zuckt mit den Schultern. Sorry. Trotz ihrer 52 immer noch eine tolle Frau. Promoviert, Chefberaterin bei dieser Heuschrecken-Firma. Aber immer tipp-top im Auftreten. Burschikoser Kurzhaarschnitt, Hosenanzug, energisches Kinn.

    In der Reihe vor ihm herrscht Betroffenheit. Agnes, 55, die zweitälteste, wischt sich mit einem umhäkelten Taschentuch eine Träne aus dem Augenwinkel. Aschblondes Haar, streng geknotet, grauer Rock, rosa Bluse, mager, ein bitterer Zug um den Mund. Beruf: Hausfrau und rechte Hand im Büro ihres Mannes. Der sitzt daneben: Franz, eins neunzig groß, zerknitterter Anzug, keine Regung im bulliges Gesicht. Als vereidigter Gutachter hat man jeden Anschein von Persönlichem zu vermeiden. Früher nannte Agnes ihn Möpsli. Als sie noch verliebt war. Bei den Geschwistern heißt er immer noch so. Neben Agnes: Brigit, genannt Bigi, Mode-Designerin, 55. Teure Kurzhaarfrisur, grüner Minirock, sehr rote Pumps, hautenger, gelber Kaschmirpulli. Ein etwas gewagtes Outfit für eine Totenwache. Aber wahrscheinlich ist sie direkt vom Atelier gekommen. Aufseufzend lässt sie den Kopf in die Hände sinken. Aufseufzend. Bernhard versucht, nicht unfair zu werden. Wahrscheinlich trauert sie ja wirklich hinter ihrer dunklen Ray-Ban-Sonnenbrille. Seit er es abgelehnt hat, ihre Kindermodenschau ins Fernsehen zu bringen, hat sie jeden Kontakt zu ihm abgebrochen. Ihr Mann ist Arthur La Roche. Der von der Bierbrauerdynastie. Wie meistens, wenn’s um Familiäres geht, ist Arthur verhindert.

    Der letzte Stuhl in der ersten Reihe ist leer. Frater Ursus, ein Mönch, steht am Fenster und betet. Aufgeschwemmtes Gesicht vom Cortison, das er gegen sein Rheuma nimmt und ziemlich viel Volumen in der Kutte. Ob er Anna zuliebe mit 40 noch ins Kloster ging? Als Koch war er damals am Ende, sein Lokal bankrott. Doch dann köchelte er die „Pilgerstube" des Klosters Meggenfurt zu einem gut besuchten Gourmet-Lokal hoch. Der Segen von Annas endlich erfülltem Gelübde ruhte auf ihm.

    Bernhard betrachtet die tote Mutter. Ein Holzkreuz in den knotigen Händen. Hände, mit denen sie ein Leben lang für andere geschuftet und gegen die Schicksalsschläge ihres unbarmherzigen Gottes angebetet hatte. Hände, von denen man oft nicht wusste, warum sie zuschlugen. Manchmal spontan, manchmal als Ritual, wie auf dem mittelalterlichen Richtplatz. Die Geschwister als schaulustiges Volk, schwankend zwischen Entsetzen und Schadenfreude, wenn der Teppichklopfer auf den nackten Hintern niederfuhr. „Ein böses Kind schlagen zu müssen, tut der Mutter mehr weh als dem Kind", sprach Anna mit roten Wangen und flackernden Augen, wenn sich der Delinquent schreiend am Boden wälzte, und dann wurde gebetet. Dabei hatte sie ihre Kinder geliebt. Die einen mehr, die anderen weniger, je nachdem, wie schwer sie es ihr und Johnny machten. Am größten war die Liebe, wenn das Kind in ihrem Bauch strampelte oder nuckelnd an ihren Brüsten lag.

    Ob Anna jetzt im Himmel ist? Oder wenigstens im Fegefeuer? In ihrem erloschenen Gesicht keine Antwort, nur fromme Strenge. Wie bei den gotischen Figuren über dem Portal der Pfarrkirche.

    Ein leises Klopfen an der Tür. Frau Füglister, die Pflegeleiterin, schleicht in den Raum, gefolgt von einem schwarz gewandeten Bestatter. Ihr Dutt und die Stahlbrille erinnern Bernhard an seine längst verstorbene Oma. Dabei ist sie wahrscheinlich noch keine fünfzig. Sie beugt sich flüsternd zu Gret-Lisbeth. Die schaut in die Runde. Bernhard nickt. Die Pflegeleiterin löst die Bremsen des Bettes, der Bestatter packt mit an. Sie wollen die Tote aus dem Zimmer schieben. Bigi springt auf, wirft sich dramatisch auf das Bett, küsst laut schluchzend Annas bleiches Gesicht. Peinlich berührt zischt Bernhard: „Bigi! Bitte!" Empörte Blick von Agnes, die ihre Schwester sanft von der Toten wegzieht, assistiert von Franz. Verunsichert sieht die Pflegeleiterin wieder zu Gret-Lisbeth. Ein dezentes, aber energisches Handzeichen. Quietschend entfernt sich das Bett im Flur.

    Ein Augenblick der Ratlosigkeit. Bigi ordnet die verrutschte Sonnenbrille und die Frisur. Gret-Lisbeth steht auf. Die andern folgen, Bigi gestützt von Agnes und ihrem Franz. Bernhard hinkend als letzter.

    ***

    Während im Keller der „Trauerhilfe „In Aeternum Anna für die Aufbahrung vorbereitet wird, sitzen die Hinterbliebenen gegenüber im Tea-Room Denzler vor frischem Gebäck. Betretenes Schweigen. Keiner isst. Bigi schluchzt leise. Agnes legt die Hand auf ihren Unterarm. „Gott sei Dank, dass sie nicht länger hat leiden müssen. „Und mit den letzten Tröstungen der Kirche hat gehen dürfen, ergänzt Urs, der sich allein an die leere obere Hälfte des Tisches gesetzt hat. „So oder so. Einmal trifft es jeden, beendet Franz das Thema und nimmt von der Serviererin seinen Kuchen entgegen.

    Gret-Lisbeths Handy schnurrt schon wieder. Diesmal eine SMS. Sie beginnt zu tippen. Bernhard greift zur Gabel und nimmt seine Apfeltasche in Angriff. Schweigend folgen die andern seinem Beispiel.

    „Früher hat es hier eine ganz passable Aprikosenwähe gegeben, heute ist alles Fabrikware", bemerkt Franz mit vollem Mund.

    Agnes nickt. Bernhard mustert die beiden amüsiert.

    „Lang her, seit man euch das letzte Mal gesehen hat."

    „So lang auch wieder nicht, mampft Franz. „Bei Papis Beerdigung.

    Bigi nickt: „Früher hat man sich noch bei den Hochzeiten gesehen. Inzwischen nur noch bei den Todesfällen".

    Franz stopft sich die nächste Ladung in den Mund.

    „Klar. Wenn man zu den Hochzeiten nicht mehr eingeladen wird. Er fixiert Bernhard. „Wie oft warst du jetzt eigentlich schon unter der Haube?

    „Nicht jeder findet auf Anhieb die Richtige, so wie du."

    Agnes blickt mit einem vergrämten Seitenblick zum Gatten, dann zu Bernhard.

    „So einfach ist es auch wieder nicht…"

    Gret-Lisbeth lacht. Franz wird ärgerlich.

    „Lach nur, wenn andere ihre Ehe noch ernst nehmen."

    „Ihr habt euch wirklich etwas rargemacht, in den letzten Jahren, Agnes", bemerkt Bigi mit leichtem Vorwurf.

    „Nach all dem, was passiert ist…", seufzt Agnes.

    „Was ist passiert? „Ach… reden wir von etwas Anderem…

    „Ich weiß, was du meinst, Agnes. Aber du bist nicht die einzige!"

    Franz schüttelt den Kopf: „Scho falsch, Bigi! Von euch hat inzwischen jeder seine Schäfchen im Trockenen. Agnes hingegen ist immer zu kurz gekommen."

    Bigi sieht ihn erstaunt an.

    „Wie meinst du das jetzt?"

    Amüsiert lässt Gret-Lisbeth das Handy sinken.

    „Redet er vom Geld oder von der Liebe?"

    „Von beidem!", fährt Franz Gret-Lisbeth an.

    „Agnes hat immer den Kürzeren gezogen."

    „Und ich? Was ist mit mir?", kräht Bigi.

    Genervt zückt Bernhard seinen Terminkalender.

    „Kommen wir bitte zur Sache. Wer übernimmt die Traueranzeigen? Wer den Pfarrer?"

    „Moment mal!, fährt Agnes hoch. „Du und Gret-Lisbeth durftet studieren. Ich musste ins Büro!

    Gret-Lisbeth klappt ihr Handy zu.

    „Agnes! Das Studium haben wir uns schon selbst finanzieren müssen."

    Bigi lacht künstlich auf: „Selbst? Das habe ich aber anders in Erinnerung!"

    Gret-Lisbeth greift ebenfalls zum Terminkalender.

    „Vielleicht täuscht sie dich wieder einmal, deine Erinnerung. Aber reden wir jetzt bitte über die Beerdigung, ich muss weg."

    Bigi lässt sich nicht bremsen.

    „Bei mir dasselbe in grün, Agnes! Ich musste als Stift zum Schneider Ulmer, obwohl die Lehrer sagten, für mich käme nur ein Designerstudium in Frage. Und wisst ihr warum! Weil Agnes und ich immer brav das gemacht haben, was Papi wollte. Wir waren ständig die Dummen …"

    Bernhard verdreht die Augen.

    „Wenn du das so siehst…"

    „Genau so war es!"

    Gret-Lisbeth platzt der Kragen: „Notorisch zu kurz gekommen! Klar! Und wer, Bigi, hat in den letzten Jahren eins nach dem andern abdisponiert? Die alte Standuhr, das Silberbesteck von Großmutter, usw.!"

    „Was meint sie mit `abdisponiert`?"

    Bigi sieht mit ihren blauen Augen in die Runde.

    „Sie behauptet, du hast Einiges von zuhause mitlaufen lassen, erklärt Franz und wird selbst misstrauisch. „Stimmt das etwa?!

    Bigi schnauft empört auf. „Was für eine Gemeinheit! Ich war die Einzige, die sich gekümmert hat, als beide so krank waren."

    „Bis sie ins Pflegeheim kamen. Dann hattest du keine Zeit mehr und ich durfte ran", ergänzt Gret-Lisbeth.

    Bernhard lacht: „Wahrscheinlich, weil‘s nichts mehr zum Kümmern gab."

    „Gret-Lisbeth, du solltest lieber den Mund halten, nachdem was du getan hast."

    Gespannte Neugier der andern, doch Bigi winkt ab. „Es macht unsere Mutter auch nicht wieder lebendig…"

    Jetzt will man es natürlich erst recht wissen.

    „Gut. Ich hätte es ja für mich behalten. Aber wenn ihr es unbedingt wissen wollt: Gret-Lisbeth hat eine künstliche Ernährung abgelehnt und dafür gesorgt, dass Anna Morphium bekommt. Damit es schneller geht."

    Bigi beginnt zu schluchzen.

    Gret-Lisbeth, einen Moment lang völlig überrumpelt, fasst sich schnell.

    „Dass man eine alte, sterbende Frau nicht auch noch mit Magensonden traktiert, leuchtet eigentlich jedem ein, der einen Funken Menschlichkeit hat. Aber der geht dir offenbar ab."

    Frater Ursus, der bisher geschwiegen hat, steht auf.

    „Dass ihr euch nicht schämt."

    Er wendet sich ab und will gehen. Franz hält ihn auf.

    „Moment mal, Frater Schwager – du kannst dich nicht einfach abseilen bevor wir über dein Beizli gesprochen haben…"

    „Was?"

    „Du weißt genau, was ich meine: Den Landgasthof Jura Höhe."

    „Den gibt es schon lange nicht mehr."

    „Stimmt, sagt Gret-Lisbeth, weil du den Karren an die Wand gefahren hast!"

    „Den Gasthof hat dir der Papi finanziert, nachdem du als Koch nix auf die Reihe gekriegt hast!", präzisiert Bigi, froh, aus der Schusslinie zu kommen.

    „Und alles von meinem Erbe!"

    „Von unserem – wenn schon", korrigiert Gret-Lisbeth.

    „Wie immer: Ihr habt keinen blassen Schimmer."

    Urs wendet sich ab und geht.

    „Du schuldest uns 200.000 Franken!", kräht Bigi hinterher.

    „Klarer Erbvorbezug! Vergiss nicht, wenigstens deinen Kaffee zu bezahlen!", lacht Franz und schaut in die Runde, ob der Witz auch angekommen ist.

    „Wenn der mit mir Schlitten fahren will, hat er sich aber geschnitten. Nochmals zu Agnes…"

    Bernhard unterbricht: „Urs hat recht. Wir sollten uns wirklich schämen."

    Betretenes Schweigen. Bernhard greift zum dritten Mal nach seinem Terminplaner. „Wer übernimmt die Traueranzeigen?"

    ***

    Am Abend sitzt Bernhard auf der weinumrankten Terrasse von Gret-Lisbeths altem Bauernhaus im Zürcher Oberland. Denkmalgeschützt ist es und aufs Feinste renoviert, wie es sich für die Chefberaterin der Invest Consulting Europe gehört. Seit einigen Jahren lebt sie hier allein mit einer älteren Hauswirtschafterin und den Hunden. Sie kann es sich leisten.

    Bernhard genießt die Abendsonne und trinkt einen Clevner. Vor ihm ein altes Fotoalbum. Kleine Schwarz-Weiß-Fotos mit breitem gewellten Rand. Der Vierwaldstätter See, ein Schaufeldampfer vor der Bergkulisse. Strahlendes Föhnwetter. Anna, elegant mit Pumps, Schlapphut und hellem Sommerkleid posiert am Dampfschiffssteg in Luzern, neben ihr der dreijährige Bernhard, verdrossen in kurzen Hosen. „Sommer 1945 – Ausflug an den Vierwaldstättersee steht unter dem Bild mit ziselierter Schönschrift. Anna ist jung und lacht – so hat er seine Mutter nicht in Erinnerung. Aber hier ist sie eine hübsche, lebenslustige Frau. Er blättert weiter. Die Kinder kommen. Erst als entzückende Babys bei der Taufe, dann in Gruppenbildern: Eins neben dem andern, wie die Orgelpfeifen. Posen und Schnappschüsse, von Anna liebevoll betextet. „Bernhardli – ein herziger kleiner Lauser, „Agnesli, wenn es von einem Englein träumt, „Brigitli, Papis Schätzli!, „Stürmisch ins Leben! Lisbethlis erste Schritte!, „Ursli, unser Sonnenschein.

    Später beschränken sich die Texte auf Fakten: „Ferien in Lenzerheide, Sommer 1955". Ein Familienbild an einem Felsblock, Anna lächelt verkniffen, einige Kinder grinsen, Bernhard schaut demonstrativ in die Luft. Er erinnert sich: kurz zuvor hatte Anna ihm eine Ohrfeige verpasst, weil er Grimassen schnitt und Johnny das Foto neu knipsen musste. Das kostet alles Geld. Annas Standardsatz. Dass Agnes mit dem Zeigefinger in der Nase bohrte, hatten sie übersehen. Der Finger wurde später wegretuschiert. Das kostete noch mehr Geld. Und sieht jetzt aus, als hätte das Kind eine Hasenscharte.

    Er klappt das Fotoalbum zu und genießt die Abendsonne über den bewaldeten Hügeln. Auf der Wiese toben Gret-Lisbeths Neufundländer.

    Sie tritt auf die Terrasse, locker, in Jeans und T-Shirt, nicht mehr hochhackig und businesslike und stellt einen Karton mit uralten Bundes-Ordner, und weiteren Fotoalben auf den Tisch.

    „Es ist noch mehr auf dem Speicher. Aber der Rest ist uninteressant. Quittungen, Bilanzen, Protokolle vom Schützenverein und alte Zeitungen. Du weißt – er hat alles aufgehoben. Bernhard greift nach einem ledergebundenen Folianten mit der goldenen Aufschrift CHRONIK. Auf der Innenseite steht eine Widmung: „Meiner lieben Schwester Anna zur Hochzeit! Möge die hl. Jungfrau dich beschützen auf allen deinen Wegen und möge Gott, der Herr, dir die Gnade erweisen, dass es nur Schönes u. Gutes zu berichten gibt auf diesen Seiten! Huwyler 1942 – Deine Schwester Magdalena. „Sie hat ein Tagebuch geführt? „Tagebuch ist übertrieben. Eher eine Chronik. Fromm und heuchlerisch. Ich hätte es weggeschmissen. „Warum heuchlerisch? Gret-Lisbeth hat keine Lust auf das Thema. „Lese es, wenn du glaubst, dass es dir was bringt… Wie machen wir es nun mit der Beerdigung? Man hatte sich im Tea-Room Denzler doch noch auf eine Aufgabenverteilung geeinigt. Franz will sich um den Bestatter und die Todesanzeigen, sie beide um die Behörden und das Pfarramt kümmern.

    „Wer ist überhaupt Pfarrer in Huwyler?", fällt Bernhard plötzlich ein.

    „Kägi bestimmt nicht mehr. Der müsste ja uralt sein – wenn er überhaupt noch lebt."

    „Schade, der Kägi hätte gut gepasst. Bernhard imitiert sein säuselndes Salbadern: „Bernhardus, Sohn des Johannes und der Anna! Gott, der Allmächtige, hat dich berufen…

    Gret-Lisbeth lacht. „Fragt sich wozu? Den Bock zum Gärtner?"

    Bernhard gibt sich entrüstet. „Hey! Geht’s noch! Ich war damals superfromm! Mit acht konnte ich das Credo auf lateinisch: Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem, Creatorem coeli et terrae – ich war der geborene Pfarrer!"

    „Stimmt! Du hattest bei ihm einen Stein im Brett!"

    „Hochwürden konnte aber auch anders. Einmal hat er mir nach dem Ministrieren in der Sakristei so eine geknallt, dass ich gestolpert bin und der Holzfigur des heiligen Sebastian einen der Marterpfeile abgebrochen habe."

    Sie beschließen, gemeinsam beim Pfarramt Huwyler vorzusprechen. Vielleicht lebt Hochwürden ja doch noch.

    ***

    Seit seiner dritten Scheidung wohnt Bernhard in der Zürcher Altstadt in einer hellen, ausgebauten Mansarde. Drei Zimmer mit Blick auf die Limmat. Schön, aber unverschämt teuer, wie alles in der Stadt der Banken-Gnome. In seinem Arbeitszimmer packt Bernhard die Kartons aus. Es riecht muffig, wie Papier eben riecht, wenn es Jahrzehnte lang auf dem Dachboden gelegen hat. Annas Geburtsanzeige, 1917: „Wir danken Gott, dem Allmächtigen. Er hat uns ein Mädchen geschenkt. Der Antrag von Annas Mutter auf Witwenrente 1922. „Untertänigst bitte ich Sie… Annas Schulzeugnisse: „Schriftliche Leistung, Fleiß und Betragen: s. gut. Die mündliche Beteiligung am Unterricht lässt aber zu wünschen übrig." Fotos vor dem Stadthaus. Erste Kommunion. Firmung. Grimmige Familienbilder. Nur Mädchen und Frauen in gestärkten Blusen und langen Röcken, die versteinert in die Linse starren. Rührend und fern wie der Mars. Dann Briefe, noch mehr Briefe. Rechnungen und Todesanzeigen. Ein ganzer Ordner mit Briefen. Und eben das Tagebuch. Das, was Gret-Lisbeth als Heuchelei bezeichnet. Annas eingefärbte Realität. Vielleicht steht ja etwas zwischen den Zeilen. Bernhard beginnt, die Dokumente chronologisch zu ordnen und macht sich Notizen, wie man das als Journalist gelernt hat. In der Hoffnung, dass am Ende mehr rauskommt, als die Summe von banalen Ereignissen, Schönfärbereien und zufällig Festgehaltenem.

    Anna findet eine Arbeit und einen Mann – 1917 bis 1940

    Kurz nachdem Lenin Zürich verlassen hatte, um in Russland die Revolution auszurufen, wird Anna als erstes Kind der Lehrersfamilie Dobler in der Kleinstadt Huwyler in der Ostschweiz geboren. In einem großen Stadthaus mit mehreren Wohnungen, das Annas Mutter Agathe Dobler, geb. Wick, zusammen mit ihrer Schwester Rosa Wick geerbt hatte. Zwei Jahre später kommt Schwester Magdalena zur Welt. Und noch drei Jahre später stirbt der Vater an einer Niereninsuffizienz, obwohl er eigentlich herzkrank war. Böse Zungen – und davon gibt es einige in Huwyler – behaupten, Alphons habe eine Jugendgeliebte als heimliche Nebenfrau gehabt, was weder seine Frau Agathe noch deren Schwester Rosa mit ihren katholischen Grundsätzen vereinbaren konnten. Genaueres weiß man aber nicht. Wie auch immer – nach dem Tod des jungen Gatten steht Agathe mit ihren zwei kleinen Kindern praktisch unversorgt da, weil man den jungen Lehrer wegen seiner Herzschwäche von den staatlichen Pensionen ausgeschlossen hatte. Großzügiger Weise bieten die Huwyler Schulbehörden der Witwe „vorläufig und bis die Stelle wieder ordentlich besetzt werden kann" den Job ihres verstorbenen Mannes an, wenn auch nur zu 60 Prozent der Bezüge. Agathe kehrt also in ihren angestammten Beruf zurück und führt mit eisernem Regiment Grundschulklassen mit über 50 Kindern zum großen Einmaleins – daneben versorgt sie den Haushalt und ihre eigenen Kinder. Sie hatte es als eine der ersten Frauen in der Schweiz ins Lehrerseminar geschafft, war schon immer eine Kämpferin gewesen. Jetzt aber wird sie beinhart.

    Ihre Schwester Rosa bestreitet ein sparsames Auskommen mit den zwei vermieteten Wohnungen im Haus und hilft Agathe gelegentlich im Haushalt. Wenn sie mag. Sie ist eigenwillig, aus Prinzip unverheiratet. Bis ins hohe Alter legt sie Wert darauf, Jungfrau zu sein und mit Fräulein angesprochen zu werden. Mit Kindern, gar mit kleinen, hat sie nichts am Hut. Nach dem frühen Abgang des Alphonse Dobler führt man im Stadthaus eine manchmal zänkische Weiberwirtschaft (damals war das Wort noch politisch korrekt), die neben streng-religiösen auch ausgeprägt sexual- und männerfeindliche Züge trägt, was sich bekanntermaßen nicht widerspricht. Es wird viel gebetet und gebüßt und auch geringe Verfehlungen und Unzulänglichkeiten der Kinder werden streng bestraft. Von Anfang an wird Anna zur Hausarbeit eingespannt. Im Gegensatz zur jüngeren Schwester, die nach Mutter Agathes Willen einmal Lehrerin werden soll. Trotz aller Bemühungen schafft Anna es kaum, den Anforderungen der harten Mutter und der ewig keifenden Tante zu genügen. Geplagt von Schuldgefühlen und einer chronischen Bronchitis, steht Anna von Anfang an auf der Schattenseite des Lebens. In ihrer Not nimmt sie Zuflucht zur heiligen Gottesmutter, die am Seitenaltar der Pfarrkirche über rußenden Bittstellerkerzen ein entrücktes Dasein führt. „Maria hilft – 1 Kerze = 5 Rappen steht über dem Schlitz im Sockel, wo Anna manches Fünferli versenkt und auf der harten Holzbank kniend versucht, Trost zu finden. Zum Beispiel im Gedanken, wie klein ihr eigenes Leid doch im Vergleich zu dem der heiligen Schmerzensmutter ist. So hat es jedenfalls der junge Kaplan Kägi gesehen, der später Stadtpfarrer wird und bei dem sie jede Woche zum Beichten geht. Am Samstagmorgen, schulklassenweise, wie das damals so war. Nach der Sekundarschule wird Anna ins „Welschland geschickt, in ein vornehmes katholisches Mädchenpensionat bei Lausanne. Nicht um eine höhere Bildung zu erlangen, wie die andern Mädchen in dem altehrwürdigen Institut, sondern als Haushaltslehrtochter. Also eine, die den gehobenen Töchtern den Dreck wegmacht. Ihr Schicksal teilt sie mit fünf einfachen Bauernmädchen. Dabei wäre Anna nicht dümmer gewesen als jene, die hier Matura machen. Aber ein studiertes Kind reicht. Und das ist, wie gesagt, Magdalena. Nach den „Welschland Jähren" findet Anna in einer Bischofsstadt in der Zentralschweiz eine schlechtbezahlte Stellung als Haushälterin beim verwitweten Verleger Schmalzer. Schmalzer gibt neben den vielen erbaulichen Broschüren, die in den Ständern jeder katholischen Kirche zu finden sind, auch das Bistumsblatt heraus. Annas Entscheidung bekommt ausnahmsweise ungeschmälerten Beifall von Mutter und Tante. Doch es dauert nicht lange, bis Schmalzer im Nachthemd in ihre Mansarde eindringt und über heftige Beschwerden klagt. Da selbst für die naive Anna die Art der Beschwerde unterm Hemd deutlich auszumachen ist, ergreift sie die Flucht auf den Dachboden, wohin ihr der beleibte Patron nicht zu folgen vermag. Danach entwickelt sich das Arbeitsverhältnis zu einem zähen Spießrutenlaufen mit lüsternen Blicken, zweideutigen Bemerkungen und zufälligen Berührungen. In ihrer Not sucht sie wieder geistlichen Beistand bei einem Beichtvater. Diesmal ist es Prälat Zumsteg, der dem Verleger Schmalzer durch die redaktionelle Gestaltung des Bistumsblattes verbunden ist. Zumsteg sieht teuflische Mächte am Werk, Hochmut und die sündigen Verlockungen des Weibes, die seit Evas Zeiten immer wieder Schuld und Verdammnis über die Welt bringen. Er ermahnt Anna, diese Hauptsünde zu meiden, sich in Demut zu üben und die Kammertür zu versperren (was sie seit jener Nacht sowieso tut). Zur Vergebung der Sünden gibt er ihr eine Busse von drei schmerzhaften Rosenkränzen und einer Wallfahrt nach Maria Einsiedeln.

    ***

    Wie ein brummender Hummelschwarm zieht der Pulk der betenden Pilger über den Klosterplatz, vorbei an den Ständen der Devotionalienhändler zum Haupttor des Doms, dessen meterhohe Flügel von zwei Benediktinerbrüdern eilig für die Wallfahrer geöffnet werden. Tief im düsteren Innern der riesigen Barockkirche flackern hunderte von Kerzen: die Gnadenkapelle mit der schwarzen Jungfrau. Als die Schar vor dem Altar zum Stehen kommt und das Lied „Meerstern ich dich grüße, oh Maria hilf… anstimmt, gilt Annas Aufmerksamkeit einem jungen Mann, der eine Fahne mit der Aufschrift „Kath. Turnverein Huwyler hochhält. Johann Weber ist ein schlanker, trotzdem athletischer junger Mann, groß, braunes Haar, das ihm öfter in die Stirne fällt, lachende Augen, die Schalk verraten. Kurz – ein attraktiver Bursche. Dass er etwas gelangweilt wirkt inmitten der frommen Verzückung schmälert den positiven Eindruck Annas nicht. Sein Blick trifft sich mit ihrem, er grinst und hebt verstohlen die Hand zum Gruß. Anna lächelt, doch ein strenger Blick ihrer Mutter lässt sie schnell den Kopf senken und wieder in den Pilgerchor einstimmen.

    Nach dem Ende des Liedes herrscht ein paar Sekunden Stille. Dann erhebt sich in der Tiefe des Doms ein gregorianischer Choral. Eine schwarze Kolonne wallt vom Hochaltar Richtung Gnadenkapelle. In Zweierreihen, vorn die Knaben des Klosterinternats, dann die Brüder, hinten die Mönche, alle in schwarzen Soutanen mit gesenkten, in den Kapuzen versteckten Häuptern, die Arme in weiten Ärmeln vor der Brust verschränkt, eine Welle im wogenden Gleichschritt. 16-stimmig hallt das Ave-Maria durch das Gewölbe des riesigen Schiffes, als kämen die Stimmen aus einer anderen, mystischen Welt: „Ave Maria, gratia plenum…". Kalte und heiße Schauer des Entzückens jagen über Annas Rücken, so innig, dass sie in die Knie sinken möchte und nur noch weinen. Auch Johann ist ergriffen von der Macht und der Herrlichkeit der Kirche, die sonst wirklich nicht so sein Ding ist und senkt die Fahne des katholischen Turnvereins bis zum Boden.

    Später, als Anna mit Mutter, Schwester Magdalena und Tante Rose bei Tee und marzipangefüllten Schafböcken im Café Pilgereinkehr sitzt, fällt ihr plötzlich ein, dass sie noch ein Votivbildchen vom seligen Bruder Meinrad mitnehmen wollte. Wie erwartet findet sie die Turner in der Klosterschänke, wo sie sich bei einer Stange Hell von den Strapazen des Wallfahrens erholen. Johann, diesmal ohne Fahne, dafür mit einem Glimmstängel lässig im Mundwinkel, will austreten und stößt fast mit Anna zusammen. „Anna! „Johann du! haucht Anna „So ein Zufall… Er, wieder ganz Herr der Lage, grinst und meint, es handle sich wohl eher um eine Fügung der Gnadenmutter! Da sie kein Bier mag, lädt er sie zu einem Glas Milch ein. Lachend erinnert man sich der gemeinsamen Schulzeit. Der schmächtige Johann hatte sich einen Spaß daraus gemacht, sie an ihren dicken Zöpfen zu ziehen, den Knoten ihrer braven Schürze zu öffnen oder sie mit blöden Sprüchen zu ärgern. Wohlgefällig mustert er seine ehemalige Schulkameradin. Trotz der bescheidenen Pilgerkluft mit groben Bergschuhen, weitem Rock und steifer Bluse, gefällt ihm ihr offenes, liebes Gesicht mit den großen blauen Augen und das volle blonde Haar, das jetzt allerdings zu einem strengen Knoten geknüpft ist. Hübsch, noch etwas scheu, aber, wenn man ihr bei Garderobe und Frisur ein bisschen auf die Sprünge hilft, wäre sie ein rassiges Mädchen, lautet insgeheim sein Urteil. Im lockeren Plauderton erzählt er ihr, dass er im Turnverein Leichtathletik treibt (sogar in der kantonalen Auswahl) und alle ihn Johnny nennen. Noch arbeitet er als kaufmännischer Angestellter bei der „Schweizerischen Seifen AG in Zürich, aber er ist – wie er als Turner sagt – „im vollen Aufschwung zum Sessel des Chefbuchhalters. Im Gegensatz zu früher hat er jetzt offenbar ein paar Sprüche drauf, die sogar die schüchterne Anna zum Lachen bringen. Also lacht Anna, und Johnny lacht mit, und Johnny gefällt Anna, und Anna gefällt Johnny. „Vom hässlichen Entchen zum hübschen Schwan! Du hast dich aber gemacht, grinst er frech. Anna wird rot und weist die Anmache zurück, wie es sich für ein katholisches Mädchen gehört. Diesmal wollen sie sich aber etwas besser im Auge behalten, sagt Anna zum Abschied keck,

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