Zahlen, Buchstaben und Forme(l)n: Mathematik lesen und verstehen von den Grundlagen bis zum Abitur
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Über dieses E-Book
Es ist wichtig, den logischen Aufbau der Rechengesetze und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Themen zu erfassen. Das kannst du nur, wenn du von Anfang an die Themen nachvollziehen und eigenständig nacharbeiten kannst. Am besten nimmst du dir immer einen Bleistift und ein Blatt Papier zur Hand und schreibst die Beispiele mit, rechnest sie nach und erfindest selbst welche. Das fördert deine Kreativität und vertieft dein Verständnis für jedes einzelne Themengebiet. Ich verzichte absichtlich auf viele Grafiken, Bilder und weitere Beispielaufgaben, weil du es selbst in der Hand hast, passende Grafiken, Bilder und Beispielaufgaben zu kreieren oder einfach nur, meine Beispiele eigenhändig nachzuarbeiten. Das Schöne an diesem Buch ist, dass du die einfachen Themen und die Themen, die du schon verstehst, nicht mehr nacharbeiten musst, sie dienen dir aber als Stütze für andere Themen.
Dein Gehirn besteht aus einem riesigen Netzwerk von Nervenzellen, die die Informationen speichern und verarbeiten. Jede Info ist mit etlichen anderen verknüpft, je öfter, desto besser kannst du sie behalten. Deshalb versuchen wir gemeinsam, ein Netzwerk zu knüpfen, das alle relevanten Informationen der Schulmathematik enthält und miteinander verbindet. Als Gedankenstütze dienen dir die wenigen, aber wichtigen Abbildungen im Buch. Diese solltest du auswendig lernen wie Vokabeln in einer Sprache, damit du auch die Sprache der Mathematik verstehst.
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Buchvorschau
Zahlen, Buchstaben und Forme(l)n - Alexander Schaile
Alexander Schaile
ZAHLEN, BUCHSTABEN UND FORME(L)N
Alexander Schaile, geboren 1977, ist Gründer und Inhaber der freien Unterrichtseinrichtung Schoolcoaching in Welzheim. Er unterrichtet seit seinem 17. Lebensjahr Schüler aller Klassen- und Altersstufen im Fach Mathematik bis zum Abitur. Dazu zählen neben tausenden von individuellen Unterrichtsstunden zahlreiche Vorbereitungskurse für sämtliche Schulabschlüsse in Baden-Württemberg. Aufgrund dieser Erfahrungen ist dieses Buch entstanden, in dem der Leser wie im Einzelunterricht direkt angesprochen wird.
Alexander Schaile
ZAHLEN,
BUCHSTABEN
UND
FORME(L)N
Mathematik lesen und verstehen
von den Grundlagen bis zum Abitur
1. Auflage
Impressum
Copyright: © 2014 Alexander Schaile
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN ISBN 978-3-8442-9392-0
Inhalt
Handhabung des Buches
Teil A: Arithmetik
1 Was wir im Teil A lernen
2 Zählen
Eins; Bedeutung der Zahlen; Assoziation mit der Zahl Eins; Zwei; Assoziation mit der Zahl Zwei; Drei; Vier; Fünf; Sechs; Sieben; Acht; Neun; Null und Zehn; Merkfähigkeit; Eins bis Zwanzig (natürliche Zahlen)
3 Plus
Ähnliches zusammenfassen; Auswendig lernen: Einspluseins-Tafel; Gerade und ungerade; Fingerrechnen bei der Addition; Kleiner Fünf; Größer Fünf; Kleiner und größer Fünf; Zahlenverständnis; Zusammenfassung der Addition; Subtraktion; Zahlenstrahl; Rechnen am Zahlenstrahl; Vertauschungsgesetz; Ordnen; Ganze Zahlen; Ein Rechenverfahren der Addition; Siebzehn und vier; Zahlenraum bis zu einer Million; Rechenverfahren der Subtraktion; Entbündeln; Ergänzen; Mehrere Lösungswege
4 Mal
Ordnen und vertauschen; Zerlegen; Fingerrechnen bei der Multiplikation; Kleiner Fünf; Kleiner und größer Fünf; Größer Fünf; Punkt vor Strich; Kopfrechnen; Kombinieren; Halbschriftliche Multiplikation; Schriftliche Multiplikation; Übungsaufgabe; pision; Brüche; Umkehrung der Multiplikation; Halbschriftliche pision; Schriftliche pision; Übungsaufgabe; Mehrstellige Zahlen pidieren; Runden; Übungsaufgabe; Bruchrechnen; Hauptnenner bei Addition und Subtraktion; Brüche malnehmen; Rationale Zahlen; Prozentrechnen; Kürzen mit Primfaktoren; Größter gemeinsamer Teiler
5 Hoch
Zehnerpotenzen; Wissenschaftliche Schreibweise; Potenzen verknüpfen; Erstes Potenzgesetz; Zweites Potenzgesetz; Drittes Potenzgesetz; Weitere Vereinfachungen; Potenz vor Punkt vor Strich; Klammer vor Potenz vor Punkt vor Strich; Vorzeichen beachten; Vorzeichen getrennt berechnen; Brüche als Hochzahlen; Wurzelziehen; Quadratzahlen; Schematisches Rechnen; Besonderheiten; Intervallschachtelung; Reelle Zahlen; Höhere Wurzeln; Übungsaufgabe mit verschiedenen Lösungswegen; Kontrolle; Operieren: zerlegen und zusammensetzen; Logarithmus; Rückführung auf einfachere Rechenoperationen; Logarithmentafeln und Taschenrechner; Einfache Übungsaufgabe; Komplexe Übungsaufgabe; Kopfrechnen
6 Zahlenreihen
Wörtlich ausformulierte Formeln; Symbolfolgen; Regelmäßige Strukturen im Alltag; Muster erkennen; Primzahlfolge; Sieb des Erathostenes; Verschlüsselung von Daten; RSA-Verschlüsselung; ASCII-Code; Weitere Verschlüsselungsverfahren; Einteilung der Folgen nach Abständen; Monotonie; Grenzwert als Näherungswert; Konvergenz; pergenz; Ausblick
7 Wahrscheinlichkeit
Absolute Häufigkeit; Relative Häufigkeit; Darstellung mit einer Tabelle; Beschreibende Statistik; Darstellung mit Diagrammen; Zusammenhang von Statistik und Wahrscheinlichkeit; Wahrscheinlichkeit und relative Häufigkeit; Gesetz der großen Zahl; Prognosen; Günstige durch Mögliche; Erster Wurf; Zweiter Wurf; Baumdiagramm; Vertauschungen beachten; Darstellung mithilfe von Urnen und Kugeln; Berechnung mit Brüchen; Ohne Zurücklegen; Vergleich zum Ziehen mit Zurücklegen; Bestimmung der Anzahl an Möglichkeiten; Anzahl der Vertauschungen bei fester Reihenfolge; Anzahl der Vertauschungen ohne feste Reihenfolge; Pascalsches Dreieck; Besondere Eigenschaften; Pascal-Sierpinski-Dreieck; Kleiner Fermatscher Satz; Binomische Formeln; Binomialkoeffizienten; Weitere Beispiele; Kombinatorik; (Nicht-)Treffer; Bernoulli-Experimente; Übungsaufgabe; Zufallsvariable; Erwartungswert; Glücksspiele; Zusammenhang zwischen zwei Größen (Beispiel A); Vierfeldertafel; Spezieller Multiplikationssatz; Inverses Baumdiagramm; Zusammenhang zwischen zwei Größen (Beispiel B); Verknüpfungen mit UND/ODER; Bedingte Wahrscheinlichkeit; Vergleich der Beispiele A und B; Ratekunst
Teil B: Algebra
1 Was wir in Teil B lernen
2 Platzhalter
Terme; Ausmultiplizieren und Ausklammern; Grundlegende Gesetze der Algebra; Multiplikation von Klammerausdrücken; Binomische Formeln; Kopfrechnen; Binome höherer Art; Abstrakte Formeln mit Variablen; Potenzen und Logarithmen; Zahlenreihen; Explizite und rekursive Darstellung; Umwandlung arithmetischer und geometrischer Folgen; Darstellung von komplexen alternierenden Folgen; Darstellung von einfachen alternierenden Folgen; Muster bei Symbolfolgen; Monotonie; Grenzwerte; Beschränktheit; Wahrscheinlichkeitsformeln; Pfadregeln und Gegenereignis; Bedingte Wahrscheinlichkeit; Formeln der Kombinatorik; Bernoulli-Formel und Summenformel; Eine schöpferische Pause; Eine kleine Formelsammlung (Teil 1)
3 Gleichung
Drei Mal dasselbe; Veranschaulichung mit der Balkenwaage; Immer beide Seiten beachten; Gleichwertige Umformungen; Definitionsmenge; Beispiel; Zielführung; Eine Unbekannte; Wurzelgleichung; Verschiedene Gleichungsformen; Quadratische Gleichung; Quadratische Ergänzung; Mitternachtsformel (quadratische Lösungsformel); Exaktes Rechnen; Vergleich der Verfahren; Bruchgleichung; Nenner beseitigen; Eine neue Herausforderung; Lösungsformen; Intervallschreibweise; Satz von Vieta; Prozentrechnen; Dreisatz; Übungsaufgaben; Proportionen; Größenvergleich; Gewicht Geld; Währungsumrechnung; Verschiedene Zahlungsmittel; Geldstücke und Scheine; Optimal bezahlen; Zeit; Ein (Schalt-)Jahr; Umwandlung ins Zehnersystem; Schreibweisen; Uhrzeit; Verschiedene Sprechweisen; Räderuhr; Proportionale Zuordnungen; Umgekehrt proportionale Zuordnungen; Weitere Beispiele; Mehrere Größen; Eine Kombination aus Beidem; Antwortsatz; Eine kleine Formelsammlung (Teil 2)
4 System
Annahmen; Mehrere Variablen, mehrere Bedingungen; Einsetzungsverfahren; Gleichsetzungsverfahren; Additionsverfahren; Ein System; Lösbarkeit von Gleichungssystemen; Erste Stufe; Zweite Stufe; Von der Treppe zur Lösung; Allgemeingültige Gleichungssysteme; Allgemeine, eindeutige und unlösbare Gleichungssysteme; Unlösbare Gleichungssysteme; Systematische Vorgehensweise; Eigenständig und kreativ
5 Anwendung
Vektor und Matrix; Rechengesetze; Multiplikation von Matrizen; Falk-Schema; Kein Vertauschen möglich; Quadratische Matrizen; Inverse Matrizen; Transponierte Matrizen; Grundlegende Rechengesetze; Matrixgleichung; Wirtschaftliche Anwendungen; Leontief-Modell; Materialverflechtungen; Kosten und Preise; Lineare Optimierung; Eckpunktberechnungsmethode; Übungsaufgabe; Simplexverfahren
Teil C: Geometrie
1 Was wir im Teil C lernen
Eine kleine Formelsammlung (Teil 3)
2 Punkt
Ortsbestimmung am Zahlenstrahl; Zweidimensionales Koordinatensystem; Dreidimensionales Koordinatensystem; Begrifflichkeiten; Schrägperspektive; Exakte Ortsangaben; Spiegelungen; Theoretische Überprüfung; Verschiebung
3 Linie
Vektor; Gerade; Hauptform: Achsenabschnitt und Steigung; Eine Gerade geht durch zwei Punkte; Punktsteigungsform; Darstellung der Steigung; Gegenseitige Lage; (Schnitt-)Winkel; Verschiedene Schreibweisen; Verschiedene Winkel; Ableitbare Winkel; Bildhafte Darstellung; Parallelität; Grundlegende Konstruktionsmethoden; Kreislinie und Zahl Pi; Parallele Geraden; Senkrechte Geraden; Eine Strecke vervielfachen und teilen; Einen Winkel halbieren; Winkeldrittelung; Einen Winkel vervielfachen; Ein Geodreieck vereinfacht viele Konstruktionen
4 Fläche
Begrenzte Flächen; Mathematik und Philosophie; Kreisberechnungen; Übungsaufgabe; Erster Lösungsansatz; Zweiter Lösungsansatz; Rechteck; Quadrat; Raute, Parallelogramm und Drachen; Trapez und allgemeine Vierecke; Weitere Formeln für Umfang und Inhalt; Vom Allgemeinen zum Speziellen; Einteilung von Dreiecken; Konstruktion von Dreiecken; Kongruenzsatz sss; Planfigur; Eine unmögliche Konstruktion; Kongruenzsatz sws; Kongruenzsatz wsw und Winkelsumme; Kongruenzsatz Ssw; Satz des Thales; Besondere Punkte im Dreieck; Umfang und Fläche; Satz des Pythagoras; Allgemeine Formulierung; Berechnung am gleichseitigen Dreieck; Pythagoräisches Zahlentripel; Allgemeine Formel; Pythagoras mit Dreiecken statt Quadraten; Konstruktion der Länge Wurzel Zwei; Trigonometrie; Spezielle Werte; Sinuskurve; Einheitskreis und Kosinuskurve; Ablesen spezieller Werte; Geometrische Berechnungen; Sinussatz; Kosinussatz; Übungsaufgabe; Berechnung im rechtwinkligen Dreieck; Zerlegung in Teilflächen; Maßstab; Ähnlichkeit; Strahlensatz; Flächenvergrößerung; Praktische Beispiele
5 Raum
Körper; Spezialfall Würfel; Quader; Prisma; Zylinder; Spitze Körper: Pyramide und Kegel; Regelmäßige Stümpfe; Kugel; Ein Vergleich: Kegel, Halbkugel und Zylinder; Volumen als Hohlmaß; Platonische Körper; Tetraeder; Hexaeder; Oktaeder; Dodekaeder und Ikosaeder; Ähnliche Körper; Mittelpunktswinkel; Räumliche Darstellung; Dreitafelprojektion; Weitere Perspektiven; Eine kleine Formelsammlung (Teil 4)
6 Vektoren
Punkt und Vektor; Länge eines Vektors; Gerade und Vektor; Mehrere Darstellungsarten; Punktprobe; Lineare (Un-)Abhängigkeit; Nachweis mit einem linearem Gleichungssystem (LGS); Lagebeziehungen von Geraden; Beispielaufgabe; Parallelverschiebung; Schnittwinkel zweier Geraden; Graphische Darstellung; Ebenen; Skalarprodukt; Normalenvektor; Kreuzprodukt; Von der Normalenform zur Koordinatenform; Spurpunkte; Parallelität mit den Koordinatenachsen und Ebenen; Lagebeziehungen von zwei Ebenen; Weitere Lagebeziehungen; Schnittwinkel mit Ebenen; Abstände; Abstand zwischen Punkt und Gerade; Abstand zwischen Punkt und Ebene; Übungsaufgabe; Abstand zwischen zwei windschiefen Geraden; Mathematisch exakte Beschreibung eines Hauses; Vektorbasierte Programme; Eine kleine Formelsammlung (Teil 5)
Analysis
1 Was wir in Teil D lernen
2 Funktion
Eine eindeutige Zuordnung; Eine Relation; Umkehrfunktion; Quadratische Funktion; Darstellung im zweidimensionalen Koordinatensystem; Verschiebung, Streckung und Spiegelung; Von der Hauptform zur Scheitelform; Weitere Funktionsarten; Ganzrationale Funktion; Symmetrieeigenschaften; Verhalten für plus oder minus unendlich; Schnittpunkte mit den Achsen; Nullstellen; Polynompision; Horner-Schema; Substitution; Gebrochene Funktion; Beispielaufgabe; Skizze des Schaubildes; Weitere Asymptoten; Exponentialfunktion; Verschieben, strecken und spiegeln; Konfuzius; Zahl e (Eulersche Zahl); e-Funktion; Exponentielles Wachstum; Exponentielles Wachstum mit e; Beschränktes und logistisches Wachstum; Trigonometrische Funktion; Sinuskurve; Kosinus- und Tangenskurve; Nullstelle, Hochpunkt, Tiefpunkt und Wendepunkt; Funktionen gestalten; Kombinationsmöglichkeiten; Eine kleine Formelsammlung (Teil 6)
3 Differentialrechnung
Durchschnitts- und Momentangeschwindigkeit; Konstante Beschleunigung; Sekantensteigung; Tangentensteigung; Ableitung; Betragsfunktion; Differenzierbarkeit und Stetigkeit; Ableitungsregeln; Produktregel; Kettenregel; Quotientenregel; Ableiten mit dem natürlichen Logarithmus; Anwendungen; Extrempunkte; Wendepunkt und Sattelpunkt; Notwendige und hinreichende Bedingung; Differenzialgleichungen beim Wachstum; Charakterisierung
4 Integralrechnung
Integral als Fläche unter dem Schaubild; Stammfunktionen bilden; Kettenregel; Flächen zwischen zwei Kurven; Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung; Übungsaufgabe; Keplersche Fassregel; Uneigentliches Integral; Rotationskörper; Mittelwert; Besondere Rotationskörper; Eine kleine Formelsammlung (Teil 7)
Handhabung des Buches
Jetzt hast du es selbst in der Hand, Mathe zu verstehen. Genauer gesagt, die Schulmathematik von Klasse eins bis dreizehn. Von der Grundschule bis zum Abitur habe ich einen roten Faden gezogen, der alle relevanten Themengebiete miteinander verbindet: Bei der Arithmetik angefangen, über die Algebra und Geometrie bis hin zur Analysis zeige ich dir alle mathematischen Grundlagen auf einfache Art und Weise.
Es ist wichtig, den logischen Aufbau der Rechengesetze und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Themen zu erfassen. Das kannst du nur, wenn du von Anfang an die Themen nachvollziehen und eigenständig nacharbeiten kannst. Am besten nimmst du dir immer einen Bleistift und ein Blatt Papier zur Hand und schreibst die Beispiele mit, rechnest sie nach und erfindest selbst welche. Das fördert deine Kreativität und vertieft dein Verständnis für jedes einzelne Themengebiet. Ich verzichte absichtlich auf viele Grafiken, Bilder und weitere Beispielaufgaben, weil du es selbst in der Hand hast, passende Grafiken, Bilder und Beispielaufgaben zu kreieren oder einfach nur, meine Beispiele eigenhändig nachzuarbeiten.
Das Schöne an diesem Buch ist, dass du die einfachen Themen und die Themen, die du schon verstehst, nicht mehr nacharbeiten musst, sie dienen dir aber als Stütze für andere Themen. Dein Gehirn besteht aus einem riesigen Netzwerk von Nervenzellen, die die Informationen speichern und verarbeiten. Jede Info ist mit etlichen anderen verknüpft, je öfter, desto besser kannst du sie behalten. Deshalb versuchen wir gemeinsam, ein Netzwerk zu knüpfen, das alle relevanten Informationen der Schulmathematik enthält und miteinander verbindet. Als Gedankenstütze dienen dir die wenigen, aber wichtigen Abbildungen im Buch. Diese solltest du auswendig lernen wie Vokabeln in einer Sprache, damit du auch die Sprache der Mathematik verstehst.
Wenn du das Buch zu Ende gelesen hast, ist es vielleicht sinnvoll, zunächst alles Gelesene und Gelernte niederzuschreiben (wir nennen es „Brainstorming") und anschließend eine Mindmap zu erstellen, in der du alle Infos in einen großen Gesamtzusammenhang stellst. Theoretisch hast du dafür zwölf oder dreizehn Jahre Zeit, aber du kannst das Buch auch schon mit sechs Lebensjahren in deinen Händen halten und zusammen mit deinen Eltern die ersten Abschnitte lesen und begreifen. Das Buch begleitet dich durch deine gesamte Schulzeit und ist dir immer dann eine Hilfe, wenn du den roten Faden nicht mehr findest und den Überblick verloren hast.
Es dient dir auch als Nachschlagewerk und Formelsammlung im Unterricht oder bei Hausarbeiten. Das Inhaltsverzeichnis soll dir von Anfang an eine Orientierungshilfe sein, weil es systematisch aufgebaut ist: Teil A erklärt die Verwendung und Verknüpfung von Zahlen (das Rechnen), Teil B das Rechnen mit Buchstaben, Teil C das Rechnen mit Figuren und Ihren Dimensionen und Teil D die Zusammenhänge von verschiedenen Größen. Da jeder Abschnitt auf dem vorherigen aufbaut, empfehle ich jedem die Lektüre von Anfang an. Die Formelsammlung ist auch in mehrere Teile zerlegt und kann somit häppchenweise verdaut werden.
Vielleicht gibt es Themen, die ich dir nicht so erkläre, dass du sie sofort verstehst. Dann verzweifel bitte nicht und lies einfach weiter, es ergibt sich manchmal erst im Nachhinein ein vollständiges Bild des gesamten Themenkomplexes. Lies manche Abschnitte einfach zwei oder drei Mal, mach nach den Abschnitten auch mal Denkpausen und leg das Buch öfters zur Seite, so dass sich das Gelernte im Gehirn festsetzen kann. Wenn du dann weiterliest, solltest du wieder beim vorherigen Abschnitt beginnen, damit du einordnen kannst, was du Neues lernst. Selbst als gut vorbereiteter Abiturient wirst du noch Neues entdecken und Parallelen erkennen, die dir bisher verborgen blieben.
Teil A: Arithmetik
„Die Mathematik ist die Königin der Wissenschaften, und die Arithmetik ist die Königin der Mathematik." Carl Friedrich Gauß
1 Was wir im Teil A lernen
Arithmetik bedeutet wörtlich die „zahlenmäßige Kunst", ist also das Teilgebiet der Mathematik, das sich mit Zahlen und dem Rechnen mit Zahlen beschäftigt. Für die Arithmetik wird oft als Synonym (anderes Wort mit gleicher Bedeutung) für die Zahlentheorie gebraucht. Für die Kleinen ist die Arithmetik mit der Mathematik gleichzusetzen. Und das noch lange, wenn sie in der Grundschule die Grundrechenarten lernen und der Zahlenraum nicht über eine Million reicht. In den folgenden sechs Abschnitten lernen wir gemeinsam Zählen, Plus-, Mal- und Hochrechnen und alles, was daraus entstanden ist. Dazu kommen noch die Zahlenreihen und die Wahrscheinlichkeitsrechnung mit ihren eigenen Rechenoperationen (Rechenvorgängen).
Wir wissen (noch) nicht, wie sich das menschliche Gehirn so entwickeln konnte, dass es Zahlen, also abstrakte (von der Natur losgelöste) Zeichen für bestimmte Mengen und Anzahlen, erfinden konnte. Diese Erfindung macht uns den Tieren überlegen, die zwar auch einen Sinn für Zahlen besitzen, diese aber nicht selbstständig mit Symbolen (Zeichen) darstellen können. Der Mensch hat durch sein Abstraktionsvermögen einen Weg gefunden, die Natur zu beschreiben und auf eigene Weise zu verstehen.
Und alles hat mit der Verwendung von Zeichen und Symbolen angefangen, mit dem Hintereinanderschreiben von Strichen, um Dinge abzuzählen. Zusätzlich dienten Symbole auch der Kommunikation (der Mitteilung) und Sprachentwicklung. Durch das Aneinanderreihen von bestimmten Buchstaben und Silben entstanden Laute, die wiederum zu Worten mit bestimmten Bedeutungen wurden. So ähnlich funktioniert das auch in der Mathematik. Wir erfinden Symbole für bestimmte Anzahlen und ketten sie so aneinander, dass es sinnvoll erscheint. Dazu gehört unser Zahlensystem, das Stellenwertsystem, die Grundrechenarten und vor allem: das Zählen selbst!
2 Zählen
Um zählen zu können, müssen wir erst mal die Zahlen kennen lernen. Die wichtigste Zahl ist die Zahl Eins. Alles ist eins, von allem gibt es eins, alles ist einzigartig, wir müssen nur ganz genau hinschauen. Sehen wir alles als großes Ganzes, ist es wiederum eins, nämlich „ein" großes Ganzes. Wenn du dich umschaust, siehst du vielleicht einen Tisch, ein Buch, eine Tasche, eine Tür, einen Menschen und etliche andere Dinge, die einmal vorhanden sind. Wir verwenden die Zahl Eins für eine Grundmenge, die beschreibt, dass etwas vorhanden ist oder nicht.
Der Computer macht das nicht anders: Er kennt nur Einsen und Nullen und kann damit alles errechnen und darstellen, was du auf deinem Bildschirm (Monitor) siehst. Welche Sachverhalte und Programmierkünste dahinterstehen, ist im Moment egal, aber das wichtige Prinzip (Grundregel), das dahintersteckt, solltest du dir merken: Die Eins steht für vorhanden, die Null für nicht vorhanden. Auf die Null gehen wir am Ende des Abschnitts näher ein.
Eins
Die Zahl Eins kann auch ohne Buchstaben geschrieben werden und sieht folgendermaßen aus: 1. Das ist das Symbol und Zeichen, das im Laufe der Geschichte für die Menge Eins entstanden ist. Wir haben für alle Zahlen eine Symbolschreibweise, die uns Rechenvorgänge erst ermöglicht. Müssten wir die Zahlen ausschreiben und damit rechnen, hätten wir schon bald enorme Probleme, vor allem mit dem Platz, der uns auf unserem Papier zur Verfügung steht. Aber haben wir wirklich für alle Zahlen ein Symbol?
Die Römer machten für die Eins ein I, für die Zwei II und für die Drei III. Das sind nicht wirklich neue Symbole, das erste Symbol wurde einfach vervielfacht und das ist das, was wir zählen nennen: Wir fügen immer ein weiteres Zeichen, in diesem Fall I, dazu und damit wird die Menge um eins größer. Die Römer haben erst wieder für die Fünf ein neues Symbol verwendet, weil die Unterscheidung von IIII zu IIIII nicht auf Anhieb gelingt. Das Symbol für die Fünf lautet übrigens V, für die Zehn X und es gibt noch etliche mehr, aber das wollen wir später aufgreifen. Wir sind noch am Anfang und lernen die Zahl Eins kennen.
Bedeutung der Zahlen
Eins steht nicht nur für eine Menge, sondern auch für eine Stelle oder einen Platz, wenn wir etwas nach der Reihenfolge ordnen. Der Erste ist derjenige, der an vorderster Stelle oder am Anfang steht. Er ist der Gewinner eines Wettkampfes, er ist der Beste in einer Disziplin (einem Teilgebiet) oder er ist einfach derjenige, bei dem man zu zählen beginnt. Du siehst, dass Zahlen nicht nur Mengen ausdrücken, sondern auch Reihenfolgen geschickt darstellen können. Das Symbol der Zahl Eins hat also mehrere Bedeutungen. Fallen dir noch welche ein?
Die Eins kann auch einfach nur als Symbol für etwas stehen, ohne damit die Menge oder Reihenfolge zu meinen. Beispielsweise sind Buchstaben auch nur Symbole und stehen nicht für Mengen, aber manchmal für eine bestimmte Reihenfolge, wenn wir das Alphabet (ABC) zugrunde legen, z.B. bei vielen Aufgaben auf einem Aufgabenblatt oder bei mehreren Kapiteln in Büchern. Buchstaben stehen vor allem für Laute, die wir aussprechen, damit wir uns verständigen können. So wie wir einen Buchstaben mit einem Gegenstand in Verbindung bringen können, z.B. den Buchstaben A mit einem Apfel, können wir auch die Zahl Eins mit einer Fahne gleichsetzen oder mit irgendeinem beliebigen Gegenstand, der der Zahl Eins nicht ähnlich ist. Genauso können wir auch den Apfel mit einem B gleichsetzen, wenn wir ohne Hinweise an den Gegenstand, der durch ein Symbol ersetzt werden soll, arbeiten wollen. Besser zu merken sind natürlich Gegenstände oder Begriffe, die an eine Eins erinnern, z.B. eine Fahne oder der erste Mensch, Adam.
Wir lernen, dass wir für alles, das wir aus der Wirklichkeit darstellen wollen, beliebige Symbole verwenden können, dazu zählen auch das A oder die Eins. In der Algebra (Teil B) wird das Prinzip des Ersetzens oder Übersetzens genauer besprochen.
$1.jpgAssoziation mit der Zahl Eins
Hinweise helfen uns, Dinge miteinander zu verknüpfen und uns Neues besser zu merken. Wenn wir die Gestalt des Symbols der Zahl Eins betrachten, können wir uns einen Fahnenmast denken, an dem eine Fahne weht. Eine andere Art der Assoziation (Verbindung, Verknüpfung) ist, sich Dinge aus der Natur vorzustellen, für die die Menge Eins typisch ist. Nur bei der Eins selbst gibt es so unendlich viele Beispiele, weil alles für sich genommen einzigartig ist, wenn man es nur detailliert (genau) genug betrachtet. Die Mengenangabe unendlich soll in diesem Zusammenhang für nichtabzählbare Mengen gelten.
Als geeignete Verknüpfung für die Zahl Eins verwenden wir die eigene Person, weil wir unser selbst bewusst sind und uns als erste Person (ich) und als eine Person wahrnehmen. Bei einem Apfel sehen wir sofort Ähnlichkeiten zu anderen Äpfeln, so dass wir zu zählen beginnen und größere Mengen als die Menge Eins erkennen, auch wenn die Äpfel in Form und Farbe etwas unterschiedlich sind. Wir ordnen uns selbst den Menschen zu, die zählbar sind, aber wir nehmen uns als eine Person wahr und grenzen unser Ich von der Umwelt ab. Merke: Du bist Eins!
Zwei
Bei der Zahl Zwei verhält es sich ein bisschen anders. Es gibt in der Natur viele Gegenstände, die paarweise auftreten: Zwillinge jeglicher Art (Hanni und Nanni, Kirschen, die Twin Towers) haben große Ähnlichkeiten vorzuweisen. Es gibt aber auch Paare, für die Gegensätzlichkeit zum bestimmenden Merkmal wird, wie bei Mann und Frau oder bei bekannten Literatur- und Filmpaarungen (Dick und Doof, Bonnie und Clyde). Die Identifikation (Hineinversetzung) mit der Zwei ist nicht möglich, weil man nicht aus zwei Personen gleichzeitig bestehen kann.
Zur menschlichen Fortpflanzung gehören immer zwei Individuen (Einzelne) unterschiedlichen Geschlechts, bei der Befruchtung wird aus Samenzelle und Eizelle ein Mensch. Die Paarbildung ist notwendig, um neues Leben entstehen zu lassen: unterschiedliche Informationen müssen vermischt werden, um neue Informationen zu erschaffen. Die Rekombination (Vermischung, Sex) ist ein notwendiges biologisches Prinzip, um die Evolution (Weiterentwicklung) schneller voranzubringen.
Es gibt Gegensatz- und Ähnlichkeitspaare, bei beidem spricht man von Paarbildung. Bei Menschen bilden Mann und Frau ein Paar, aber auch zwei Männer oder zwei Frauen zählen als Paar. Das mathematische Prinzip heißt hier einerseits Gegensätzlichkeit, andererseits Ähnlichkeit.
Allerdings kennzeichnet nur das Prinzip der Gegensätzlichkeit die Paarbildung eindeutig, weil Ähnlichkeiten auch bei größerer Anzahl möglich sind. Das haben wir schon bei den römischen Zahlen kennen gelernt und entspricht dem Zählprinzip: Wir fügen einem Gegenstand einen weiteren, ähnlichen Gegenstand zu und bilden damit eine größere Menge an Dingen mit gleichen Eigenschaften. Damit erhalten wir die Menge Zwei. Setzen wir diese Gegenstände in eine Reihenfolge, haben wir einen ersten Gegenstand am Anfang und einen zweiten am Ende. Die Zahl Zwei hat das Symbol 2.
$2.jpgAssoziation mit der Zahl Zwei
Bisher haben wir die Zahl Zwei nur als Menge besprochen, jetzt versuchen wir zur Gestalt eine Assoziation zu bilden. Ein Schwan mit gebogenem Hals ähnelt der Schreibweise der Zwei. Schwäne haben auch zwei Seiten, wenn du sie von vorne betrachtest: Zwei Augen, zwei Flügel und zwei Beine sind symmetrisch (spiegelbildlich) angeordnet, was wiederum an die Zahl Zwei erinnert.
Die Symmetrie ist ein weiteres mathematisches Prinzip, das wir anwenden und in der Natur vielfach vertreten ist: Fast alle Lebewesen haben eine oder mehrere Symmetrieachsen, selbst wir erschaffen viele technischen Gegenstände nach symmetrischen Eigenschaften. Symmetrie heißt, dass rechts und links einer gedachten Symmetrieachse dasselbe zu sehen ist und die Dinge rechts und links davon denselben Abstand zu dieser Achse haben.
Du siehst, wir denken und handeln oft mit Gegensatzpaaren wie rechts/links, oben/unten und hinten/vorne. Diese drei Richtungen bilden die von uns wahrgenommenen Dimensionen, auf die wir in Teil C genauer eingehen werden. Bisher denken wir nur in eine Richtung: vom Anfang bis zum Ende (wieder ein Gegensatzpaar).
Drei
Mit Einführung der Zahl Drei haben wir jetzt die Möglichkeit, ein mittleres Element (Einzelteil) zu bilden, nämlich das zweite. Am Anfang steht das erste und am Ende das dritte Element, wenn wir eine Reihenfolge (Rangliste) bilden. Die Menge Drei wird natürlich wieder durch Aneinanderreihung ähnlicher Gegenstände geschaffen. Ab der Menge Drei spricht man von einer Gruppe. Es gibt auch Gegenstände oder Sachverhalte, bei denen die Menge Drei typisch ist: Wir kennen drei Dimensionen (drei Richtungen), drei Grundfarben im Farbkreis (Rot, Blau und Gelb), Dreiräder, drei Musketiere (Athos, Porthos und Aramis), einen Dreizack (eine typische Gabel mit drei Zacken), Dreiecke (werden in der Geometrie ausführlich behandelt) und vieles andere, das aber