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ONE - WAY - TICKET: Erzählung aus dem geteilten Deutschland
ONE - WAY - TICKET: Erzählung aus dem geteilten Deutschland
ONE - WAY - TICKET: Erzählung aus dem geteilten Deutschland
eBook42 Seiten32 Minuten

ONE - WAY - TICKET: Erzählung aus dem geteilten Deutschland

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Über dieses E-Book

Eine Geschichte aus dem geteilten Deutschland.
Eine Busfahrt von Ost nach West. Aus der "Auslieferungs-Haftanstalt" Karl-Marx-Stadt (vorher und heute wieder Chemnitz) rüber ins hessische Durchgangslager Giessen.
Die 40 Insassen sehen zum letzten Mal ihre alte Heimat. Sie fahren vorbei an Jena, Weimar, an den thüringischen Burgen. Da kommt durchaus Wehmut auf. Martin Schneider sagt laut: "Drüben gibt es auch Wälder und das alles." Prompt ertönt aus der letzten Reihe die Aufforderung "Ruhe!" Da ist wieder klar, weshalb sie in diesem Bus sitzen. Mit Stasi-Begleitung bis zur Grenze.
Als das DDR-Hohheitszeichen an den Fenstern vorbeigleitet, stellt der Busfahrer das Radio ein mit bayerischer Volksmusik. "Willkommen im Westen! Jetzt sind Sie frei!"
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum15. Aug. 2013
ISBN9783847627395
ONE - WAY - TICKET: Erzählung aus dem geteilten Deutschland

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    Buchvorschau

    ONE - WAY - TICKET - Josef Budek

    Josef Budek

    ONE - WAY - TICKET

    Erzählung aus dem geteilten Deutschland

    Dieses ebook wurde erstellt bei

    Verlagslogo

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    ONE - WAY - TICKET

    Impressum neobooks

    ONE - WAY - TICKET

    Ein fahrender Bus auf einer schlechten Autobahn. Man hört jede Nahtstelle der Betonplatten: Tacktack - tacktack.

    Ein Bus fährt durch Deutschland - was ist daran Besonderes?

    Seit Jahren pendelt dieser Bus auf seiner Route zwischen Sachsen und Hessen hin und her. Vor ihm eine dunkle MERCEDES-Limousine, hinter ihm ebenfalls - eine regelrechte Eskorte. Dieser merkwürdige Konvoi fährt mitunter jede Woche, jedoch manchen Monat überhaupt nicht. Dieser Bus, ein MAGIRUS-DEUZ, ist für viele Menschen ein Traumbus. Monatelang träumen sie von dieser einen Fahrt.

    Es ist die zweite Woche im August 1984.

    Man hört die Betonplatten der Autobahn. Tacktack - tacktack.

    Eben hat sich ein vornehm wirkender Herr mit randloser Brille von seinem Platz erhoben.

    Hm. - Mein Name ist Falk - ich bin Rechtsanwalt. Ich begrüße Sie in diesem Bus und gratuliere Ihnen, denn Sie haben es geschafft! Die Karten, die man hierfür braucht, gibt es nicht am Ostbahnhof in Berlin zu kaufen und auch in keinem Reisebüro, sondern sie wurden in zähen Verhandlun­gen erworben, die sich über Monate erstreckten. Sie fahren jetzt nach Giessen, in's Notaufnahme­lager, wo Sie von meinem Kollegen, Herrn Althof, emp­fangen und weiter betreut werden. Für einige von Ihnen habe ich schon Nachrich­ten mit­gebracht, für andere hält sie mein Kollege bereit. Wer ist Herr Schneider?

    Hier.

    Ich übergebe Ihnen Ihre persönlichen Unterlagen, die Sie bei der Anmel­dung drüben gleich brauchen werden. Ihre Frau hatte sie vor einer Weile schon in mei­nem Büro abgegeben. Na, Sie werden sie ja bald sehen!

    Danke, sagt Martin. Wichtiger als alles andere ist die Schrift auf dem Umschlag, es ist die Schrift seiner Frau. Er setzt sich und sieht aus dem Fenster. Ein leichter Schleier legt sich über die sonnige Landschaft. Martin nimmt das Taschentuch heraus, es riecht nach Mottenpulver wie alles, was er auf dem Leib hat.

    Ja, er wird Leonore bald sehen, und den Sohn auch! Seit Ende März sind sie schon in West-Berlin. Vielleicht haben sie bereits eine Wohnung gefunden - oder doch wenigstens besichtigt - und warten nun auf ihn. Er ver­sucht, sich die beiden in Westklamotten vorzustellen: Leo in einem weißen Sommerkleid, den Jungen in ei­nem fetzigen T-Shirt. Es gelingt nicht recht. Nur noch ein paar Tage Geduld, dann wird auch er wieder in Berlin sein, aber auf der anderen Seite der Mauer - wie seine Familie!

    Martin brauchte zehn Monate Umweg von einem Stadtteil in den andern. Zehn Monate haben sie ihm gestohlen von seinem vierundvierzigsten Lebensjahr!

    Jetzt sitzt er in diesem

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