Samira und Lissy auf dem Pferdehof: Ein Pferderoman
Von Ursula Geck
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Rezensionen für Samira und Lissy auf dem Pferdehof
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Buchvorschau
Samira und Lissy auf dem Pferdehof - Ursula Geck
1. Auf nach Köln
Samira war glücklich. Sie saß im Auto auf der Rücksitzbank und hinter ihr, im Pferdeanhänger, stand ihr Pferd. Herr Steinbäcker, der Bauer des Hofes, auf dem sie die Sommerferien verbrachte hatten, hatte ihr Lissy geschenkt. Sie hatte das Pferd von einer schweren Traumatisierung geheilt und weil sie die einzige war, zu der Lissy Vertrauen hatte, hatte Herr Steinbäcker ihr die Stute anvertraut.
„Wie lange werden wir fahren Papa?", fragte Samira.
„Ich denke an die neun Stunden."
„Das ist lang für Lissy, da müssen wir unterwegs Pause machen und ich muss nach ihr sehen."
„Das können wir ja gerne machen, antwortete der Vater. „Ich fahre jetzt erst mal los.
Neben dem Vater saß die Mutter und alle drei winkten Steinbäckers zu, als sie den Parkplatz des kleinen Bauernhofes verließen. Die Mutter kurbelte das Fenster herunter.
„Auf Wiedersehen und vielen Dank!"
Der Bauer antwortete: Pfiati und Samira pass mir gut auf Lissy auf und schreib mir mal, wie sie sich macht.
„Na klar, antwortete Samira „sobald wir in Köln sind, schreibe ich Ihnen, wie sie die Fahrt verkraftet hat, ich habe ja die Mailadresse.
„Pfiati ihr drei. Gute Fahrt!", rief die Bäuerin, Frau Steinbäcker.
Samira sah, dass Jakob, der Sohn des Hauses ein betrübtes Gesicht machte. Er mochte Samira sehr und auch Samira gefiel Jakob. Sie war auch traurig, dass sie sich von ihm verabschieden musste, aber noch größer war die Freude darüber, dass sie ihre Lissy, ihre braune, wunderschöne Stute mit nach Hause nehmen durfte.
Der Vater fuhr auf einen kleinen Feldweg, der auf die Landstraße führte. Die Mutter drehte die Fensterscheibe wieder hoch.
„So, auf nach Köln, sagte sie „unterwegs müssen wir mal den Cousin deines Schwagers anrufen, ob bei ihm Platz für Lissy ist. Er hat ja Pferde unterstehen.
„Ja, Pech dass er in Urlaub war, bisher. Sonst hätten wir das längst regeln können."
„Ach, heute ist sicher auch noch früh genug, meinte Samira gut gelaunt. Lissy wird schon bei ihm unterkommen.
So fuhren sie auf der Landstraße Richtung Lienz. Bald hatten sie das Mölltal, in dem Heiligenblut, ihr Urlaubsdomizil, liegt, verlassen.
Auf der Hinfahrt in den Urlaub hatte Samira fast die ganze Zeit geschlafen, aber da war jetzt kein Denken dran, sie war viel zu aufgeregt mit ihrer kostbaren Fracht im Anhänger. Und so sah sie sich interessiert die Landschaft an.
„Lissy scheint im Anhänger still zu halten", meinte sie besorgt.
„Ja, sie hat ja auch Futter und Wasser, es geht ihr gut."
„Ja, aber es ist beengt in dem Anhänger, sie ist ja immer noch nicht so stabil, hoffentlich hat sie keine Angst. Papa, können wir gleich mal anhalten, damit ich nach ihr sehen kann?"
„Jetzt lasst uns erst mal ein Stück fahren Samira, deinem Pferd wird es da hinten schon gut gehen."
Samira war froh, dass sie noch drei Wochen Ferien hatte, so konnte sie sich um ihr Pferd kümmern.
Nach einer Stunde Fahrt quengelte sie aufs Neue:
„Papa ich muss nach Lissy sehen."
„Kind, deinem Pferd geht es gut, wir können doch nicht dauernd anhalten."
Aber nach einer weiteren halben Stunde gab er Samira nach und sie fuhren auf einen Rastplatz. Samira stieg eilig aus und lief um das Auto herum. Ein Segen, dass Herr Steinbäcker ihnen den Pferdetransporter geschenkt hatte, er brauchte ihn nicht mehr. Samira öffnete die Türe des Anhängers und ging zu Lissy hinein. Die Stute begrüßte sie freudig.
„Na, meine Kleine, wie geht es dir?", fragte Samira zärtlich.
Lissy schnaubte. Es schien ihr gut zu gehen. Sicher spürte sie, dass heute ein besonderer Tag war und sie war bei Samira, das war das Wichtigste.
Lissy hatte ihr ungeborenes Fohlen bei einem Unfall verloren und war nicht mehr zu handlen gewesen. Sie war vollkommen verstört gewesen. Samira hatte es geschafft, sich der Stute zu nähern. Lissy ließ sie sogar auf sich reiten. Niemand hatte seit dem Unfall Vertrauen zu ihr aufbauen können. Sie hatte alle abgeworfen, die auf ihr reiten wollten, war zurückgewichen, wenn sie jemand streicheln wollte, hatte den Stall nicht mehr verlassen und nichts mehr gefressen. Samira hatte sie geheilt. Sie war jeden Morgen und jeden Abend zu ihr in den Stall geschlichen, zunächst heimlich,