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Die Delphin Therapie: Eine deutsch-nationale Satire über: CDU-Wähler, Kanacken usw.
Die Delphin Therapie: Eine deutsch-nationale Satire über: CDU-Wähler, Kanacken usw.
Die Delphin Therapie: Eine deutsch-nationale Satire über: CDU-Wähler, Kanacken usw.
eBook440 Seiten6 Stunden

Die Delphin Therapie: Eine deutsch-nationale Satire über: CDU-Wähler, Kanacken usw.

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Über dieses E-Book

Die Delphin-Therapie: Provoziert, schockiert und fasziniert.
Ein Hotel, eine Bahnhofskneipe, verwirrte Zeitgeister, sowie die Tagespolitik, vermischt mit Suff und jeder Menge Sex, versuchen Deutschland neu zu bewerten. Alles wird in einem neuen Licht betrachtet, ohne dabei auf Altbewährtes zu verzichten.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum14. Sept. 2014
ISBN9783847612292
Die Delphin Therapie: Eine deutsch-nationale Satire über: CDU-Wähler, Kanacken usw.

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    Buchvorschau

    Die Delphin Therapie - Jacques Varicourt

    Vorwort

    Delphine, Delfine, Delphinidae, - so steht es jedenfalls im Lexikon, sie sind eine artenreiche Familie der Zahnwale, es sind kleine bis mittelgroße Meeressäuger von 1,5-9 m Länge mit torpedoförmigem Körper. Sie sind schnelle Schwimmer (bis zu 90 km/h). Bei vielen Arten bilden die Kiefer einen lang gezogenen Schnabel. Sie können bis zu 260 kegelförmige Zähne tragen. Delphine sind meist Fischfresser, sie orten ihre Beute mit Hilfe von Ultraschall durch Echolotung. Delphine haben ein hoch entwickeltes Gehirn, also, um es ganz genau zu formulieren: Sie sind somit genau „das Gegenteil von den Drogen- und Alkoholkranken in Hamburg-Harburg am Brunnen. Delphine leben in Gruppen („Schulen) zusammen. Sie haben ein differenziertes Kommunikationssystem mit Klicklauten, Pfeifen, Schnattern und anderen Geräuschen entwickelt – hierbei ähneln sie etlichen Drogen- und Alkoholkranken in Hamburg-Harburg, die sich teilweise genauso untereinander verständigen, gerade wenn es sich um Bewilligungsbescheide von der Arge handelt. Ihre Gelehrigkeit, also die der Delphine, wird immer wieder für ihre Zur-Schau-Stellung in Delphinarien genutzt, ich finde Delphinarien in diesem Zusammenhang zum Kotzen, ich mag es generell nicht, wenn man Tiere einsperrt. Neuerdings – seit ein paar Jahren-, werden Delphine, und das ist auch das einzig Gute, zu einer Delphintherapie eingesetzt... Ich bitte Sie, meine Lieben Leser, diesen besonderen Aspekt zu beachten.

    Warum ist dieser fünfte Teil, der einst mit: Der Villa, dann dem, Parcours d`amour, der Stippvisite und schließlich mit dem, Treffpunkt Brunnen (besonders der: Treffpunkt Brunnen) die Gemüter erregte, notwendig? Ich will es kurz machen: Weil das politische und soziale Bild - auch für das Ausland - in Deutschland einen katastrophalen Stellenwert eingenommen hatte. Die Deutschen waren zu einer Lachnummer geworden! Ich fühlte mich wie in einem Kabarett-Stück, das nicht enden wollte, und nicht nur ich allein hatte den Eindruck, dass unsere korrupte Regierung Genuss dabei empfand, die eigenen Leute wie Dreck zu behandeln... Man kürzte bei den Armen, wo es nur ging, während man Banken, die durch eigenes Versagen in Not geraten waren, die Milliarden förmlich in den arroganten Arsch schob. Verkehrte Welt... so argumentierten viele, aber musste man sich das auf Dauer gefallen lassen? Was ich und andere nicht begriffen, war, dass unsere damalige Regierung die Regelsätze für Hartz IV Empfänger nicht anhob. Die Armut auf Rezept, welche einst von Gerhard Schröder und Peter Hartz ins Leben gerufen worden war, diese Tatsache schien niemanden wirklich zu stören – ich fand das bedauerlich, ich bekam Aggressionen. Aber warum? Ich werde die Frage für Sie, meine Lieben Leser, beantworten, indem ich sage: Ich verstand, bis zu einem gewissen Grad, dass in Hamburg und Berlin im November/Dezember 2009 Autos (Nobelkutschen, die, wem auch immer sie gehörten) in Brand gesteckt wurden. Alles klar?

    Die Delphin-Therapie

    Es ist fast schon, auf den Tag genau, 18 Monate her, dass ich die Gesellschaftssatire „Treffpunkt Brunnen" beendet habe, die dann durch Ralf, den trinkfreudigen Nordbayer, ins Internet gestellt wurde... und einige, leider viel zu wenige, sie lasen, weil diese Wenigen, auch aufgrund von schwerer Legasthenie, zu aufgeregt waren. - Mancher steht halt nicht so auf Satire, oder auf Literatur ganz generell.

    Und im Moment, wo ich diese Zeilen verfasse, haben wir Dezember 2009. - Allerdings, und das möchte ich an dieser Stelle mit einfügen, diejenigen, die sie lasen, die Satire „Treffpunkt Brunnen, waren zum Teil über alle Maßen verstört, überrascht, und ich möchte sagen, wütend auf sich selber, dass sie „so durch mich dargestellt worden waren. Diese allgemeine Erregung führte nachweislich und in erster Linie, bei den Drogen- sowie Alkoholkranken am Brunnen in Harburg, zu Unstimmigkeiten, zu Spekulationen, zu politischer Neubewertung und zu Verwirrungszuständen. - Verhaltenstechnisch somit auffällig, was ja im Grunde genommen auch völlig normal ist bei einer derartigen sensiblen Thematik. Die Literatur hatte bei einigen also tatsächlich gewirkt, und zwar direkt ins Rest-Hirn. Aber, es ging noch weiter, denn, unser heimlicher Wortführer und Chef: Bahama-Thomas, kam auf die geniale Idee: Die bereits von mir erwähnte Erregung, die Aufgeheiztheit, den Hass auf die Politik, auf Angela Merkel, auf den Wahnsinn und die ersten Anzeichen von seelischem- sowie körperlichen Zerfall mit Hilfe von Delphinen zu stoppen bzw. einzudämmen. „Das ist meine heilige Pflicht, hörte man ihn laut nuschelnd sowie undeutlich vor den: Drogen- sowie Alkoholkranken sagen. Ich fragte ihn daraufhin: „Was meinst du damit? Was hast du konkret vor? - Bahama-Thomas, der die Bahamas und den U.S. Bundesstaat: Florida so gut kannte wie seine Westentasche, (jedenfalls behauptete er das immer wieder), sagte leicht angesoffen mit einer kleinen Flasche Korn sowie einem Halben in der Hand zu mir: „Lasst uns, und „du auch, Geld sammeln, oder klauen, oder irgend so etwas in der Art... dann werden wir alle hier vom Brunnen bzw. die Typen aus dem Container in der Knoopstraße, eine Reise nach „meinem sonnigen Florida unternehmen. - Delphin-Therapie heißt das magische Zauberwort, die Therapie wird uns allen gut tun, vielleicht sogar langfristig heilen, ich habe mich nämlich erkundigt, die Erfolgschancen sind grandios - auch das habe ich erfahren, ich rechne mit einer fast hundertprozentigen positiven Veränderung aller Durchgeknallten, wenn sie die Therapie erfolgreich, mit genügend Eigenenergie, absolvieren. „Florida bedeutet dir sehr viel? Fragte ich Bahama-Thomas. „Ja, sagte er, „Florida hat 15,98 Mio. Einwohner, die Hauptstadt heißt Tallahassee, sie liegt im Norden des Bundesstaates. Florida umfasst hauptsächlich die flache bis wellige, verkarstete, sumpf- und seenreiche Halbinsel Florida; ferner besitzt sie im Norden einen nicht zur Halbinsel zählenden Streifen entlang der Golfküste bis zur Mobile Bay. Die Atlantikküste hat viele Nehrungen, auf denen Badeorte liegen. 62% der Staatsfläche tragen Wälder. Florida hat feuchtwarmes Klima, im Süden kann man ohne jeden Zweifel von einem tropischen Klima sprechen, es gibt dort häufig Hurrikane, ausgelöst durch winterliche Kaltlufteinbrüche. Das Klima begünstigt den ganzjährigen Tourismus als Haupterwerbsquelle; Florida ist ein bevorzugter Wohnsitz von Rentnern geworden, ferner von ehemaligen Alkoholikern und Drogenabhängigen aus Harburg. Die Landwirtschaft erzeugt 75% der Zitrusfrüchte der USA, das musst du dir einmal bildlich vorstellen, ist doch unglaublich, nicht wahr? Die Industrie entwickelte sich besonders seit dem 2. Weltkrieg, sie boomt förmlich. Florida ist wichtigster Phosphaterzeuger der USA. - Florida wurde, und das weiß ich ganz genau, 1513 von J. P. de León entdeckt und für die spanische Krone kurzer Hand in Besitz genommen. 1763 fiel Florida leider an Großbritannien, deshalb fraßen die Bewohner auch jahrelang nur: Fisch & Chips! Infolge des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges gelangte Florida 1783 wieder an Spanien, das es im Jahre 1821 an die USA verkaufte. 1845 wurde Florida als 27. Staat in die Union aufgenommen. Ja, ja so war das damals. Geil! Oder was meinst du, Alter? „Du bist wirklich, wenn man es auf Floridas Geschichte beschränkt, mit einem unglaublichen, beeindruckenden Fachwissen ausgestattet, sagte ich zu Bahama-Thomas. „Genauso sehe ich das auch, ich weiß alles, sagte er, - Bahama-Thomas, voller Stolz zu mir und zu anderen Befürwortern seiner Idee. Und er fuhr fort mit geschwollener Brust, unter dem Beifall, einiger Getreuer, indem er sagte: „Vielleicht werde ich eines Tages Vorträge über Florida und demzufolge über die Delphin-Therapie halten, damit ein bisschen Kohle in die Kasse wandert und ich berühmt werde, berühmt und anerkannt. Ich glaube ich hätte sogar das Zeug: Gouverneur von Florida zu werden, vielleicht sogar Präsident der U.S.A., was meinst du dazu, Jürgen? „Ja, sagte ich, „wer sonst, außer dir, käme für so eine wichtige Aufgabe infrage? „In der Tat, sagte Bahama-Thomas, „das ist auch mal wieder „meine Meinung. In mir ist etwas, etwas Geniales, etwas Besonderes, etwas Außergewöhnliches, das ich, ohne überheblich zu werden, nur mit den Worten: Politischer Weitblick bezeichnen kann. Sieg äh... ich meine, ich meine, also ich meine lediglich, die „Macht ist mit mir - keiner kann sie mir mehr nehmen, weil ich nun mal der: Super-Thomas bin. „Super-Thomas? Ich war sprachlos und ergriffen...

    Nach diesem großen, bewegenden und emotionalen Bekenntnis zu Amerika und zu den Delphinen, schwebte Bahama-Thomas in die Knoopstraße zum Container, und verkündete dort, mittlerweile stark angesoffen, erneut vor ein paar Junkies, die sich gerade ne` Handvoll Ersatzdrogen reingepfiffen hatten, seine vielschichtigen Pläne für die Zukunft, die er für wichtig- und notwendig hielt, und natürlich machte er sich, auch wenn das kein Mensch mehr hören konnte, für die belegbaren wissenschaftlichen Erfolge der Delphin-Therapie in Florida stark, die er als „unvermeidlich einstufte, um den Wahnsinn seiner Leidensgenossen Herr zu werden. Bahama-Thomas sagte, mit einer vom Korn- und vom Bier geölten Stimme: „Wenn, wenn, wenn wir alle zusammenhalten, in Sachen Kohle und so, dann kann es durchaus sein, dass alles besser wird. Ich war nämlich bei einer Wahrsagerin auf dem Kiez, es war irgend so eine abgefuckte Fotze, die da irgendwo herumlungerte, und die hat mir grünes Licht gegeben, dass meine Idee gut ist, gut und brillant. Sie meinte: „Wenn du mit den Drogenabhängigen, den Wahnsinnigen, den Verwirrten und den Alkoholikern wirklich nach Florida fliegst, dann ist es unbedingt notwendig, dass „du und „deinesgleichen das Lied aus der Serie Flipper kennst, oder noch besser gesagt: Singst! „Ach, ja, sagte Bahama-Thomas, „daran habe ich im Moment gar nicht gedacht. Wie ging das noch mal? - Scheiße ey, ich kann mich nicht mehr so richtig erinnern. Endlose Sekunden verstrichen daraufhin. Und plötzlich, nach einem kräftigen Schluck aus seinem Flachmann, dämmerte es ihm- sowie der Wahrsagerin, beide sangen begeistert: „Man ruft nur Flipper, Flipper – jeder kennt ihn, den klugen Delphin... la, la, la, la, laaa... usw. usw. usw." Beide waren wie in Ekstase gewesen als sie sangen, und sie gingen, sozusagen zur Feier des Tages, nach dem Lied, mit Tränen in den Augen, anschließend im Elbschlosskeller einen Saufen, beide ließen es so richtig krachen...

    Soviel also dazu!

    Aber wie lief es mit der Finanzierung? Die Finanzierung des Fluges nach Florida, dann die Unterbringung der: Alkohol- und Drogenabhängigen, sowie die Therapie mit den Delphinen als solches musste schließlich bezahlt werden. Ja, und da hatte Bahama-Thomas eine grandiose, eine unglaubliche Idee. Zusammen mit Gichtkrallen-Bernd und Martin Wagenknilch überfiel er eine Sparkasse mitten in Harburg am helllichten Tag – und der Coup klappte, dank Bahama-Thomas seiner einzigartigen logistischen Fähigkeiten. Man befand sich, nach dem sensationellen Bruch (den die hiesigen Bullen nicht aufklären konnten), plötzlich im Besitz von einer halben Million Euro in kleinen Scheinen. Und somit war die Finanzierung der Delphin-Therapie für quasi: 10 Alkoholiker, 10 Drogenabhängige und jede Menge Wahnsinnige sowie Psychopathen vom Brunnen in Harburg und im Container gesichert. Die ganze Unternehmung, welche unter dem klangvollen Codenamen: Florida, wie ein Staatsgeheimnis gehütet wurde, bekam sichtlich, oder auch nicht-sichtlich: Konturen. Und Bahama-Thomas ließ sich in diesem Zusammenhang als Gesandter Gottes von Hamburg-Harburg bei einem faszinierenden Groß-Kampf-Besäufnis unter freiem Himmel überschwänglich feiern. Bei seiner, für meine Begriffe, etwas gewöhnungsbedürftigen und „überlangen Dankesrede" vor dem Harburger Rathaus, war er allerdings so dermaßen besoffen und zugekifft, dass mehrere Leute ihn abwechselnd stützen mussten, da er immer wieder von einer Seite auf die andere Seite schwankte, dann jedoch sackte er, wie von der Tarantel gestochen, unhaltbar, nach vorne, hierbei blieb er, der Länge nach, in seinem erbrochenem Essen von der Harburger Tafel liegen, und röchelte wie ein altes Walross keuchend vor sich hin. Bahama-Thomas musste umgehend in ein Krankenhaus geschafft werden, was auch unter großer Anteilnahme geschah. Notärzte bemühten sich um ihn, jede Sekunde zählte, und sie bekamen ihn tatsächlich wieder einigermaßen hin – man pumpte ihm nämlich den, vom ständigen Saufen übersäuerten, Magen aus, ja, und, was hierbei, während des Pumpens, an Schleim, an diversen Essensresten und an verschiedenen Flüssigkeiten zum Vorschein kam, meine Lieben Leser, möchte ich Ihnen aus Rücksichtnahme, im Einzelnen, ersparen. Aber ich glaube, man, also Sie, können sich das so ohne weiteres vorstellen, nicht wahr? Wer hat nicht schon mal so richtig abgekotzt?

    Bahama-Thomas war bereits des Öfteren in der Vergangenheit durch seinen exzessiven Alkoholkonsum unangenehm aufgefallen, aber er hatte an jenem Tag, mit Sicherheit einen kritischen Höhepunkt erreicht – so wurde jedenfalls, von seinen engsten Vertrauten, hinter seinem Rücken getuschelt. Doch schon am übernächsten Tag erschien er mit zwei Dosen Bier und einer Flasche Korn, sowie einigen Ersatzdrogen am Brunnen und soff sich hemmungslos den Schädel dicht, bis er glaubte, dass er seine Rede vom Vor-Vortag beenden könnte, doch dazu kam es nicht mehr, denn der Regen prasselte plötzlich vom Himmel, der gesamte Rathausplatz schien zu ertrinken, die Alkoholiker, die Drogenabhängigen und noch einige andere suchten überhastet Unterschlupf im Container in der Knoopstraße, wo jemand bereits die Heizung volle Pulle aufgedreht hatte. Zu essen gab es ebenfalls etwas, nämlich: Grünkohl mit Rotkohl und dazu knorpeliges, ungenießbares Schweinefleisch vom Aldi-Markt, als Soße wurde Billig-Ketchup verwendet, welches man mit Pfeffer sowie mit abgelaufener Dosenmilch ein wenig aufgepeppt hatte. Dass zum Essen kräftig gesoffen- und gehascht wurde, versteht sich von selbst. Man ließ es sich halt schmecken. Ja, und nachdem alle fertig gegessen hatten, ihr Bäuerchen lautstark von sich gaben, Bahama-Thomas wieder etwas nüchterner wirkte, da erhob er sich und sagte: „Nun hört mir mal zu, ihr triebgestörten Berg-Ziegen-Ficker. Wir alle, alle wie wir da sind, haben unsere Probleme, das will ich auch gar nicht leugnen. Einige aber, haben so dermaßen einen an der Klatsche, dass selbst ein angesehener Psychiater wie Dr. Gnom machtlos ist, wenn es sich um die Heilung der Durchgeknallten handelt. Wie ihr alle bereits wisst, strebe ich nach alternativen Heilungsmethoden, nämlich nach der faszinierenden Delphin-Therapie, welche unter anderem in Florida durchgeführt wird. Und, wie ich bereits festgestellt habe, haben sich die meisten von euch, hier, auf der Liste eingetragen, dass sie Bock darauf haben mitzukommen, das finde ich gut und geil. - Damit euch aber die Arge während der zweiwöchigen Therapie nicht fickt, also das Hartz IV Geld kürzt, wird euch Dr. Gnom für mindestens drei Wochen krankschreiben und das Maul halten, ich habe mit ihm vor ein paar Tagen Klartext gesprochen, und er hat sein „OK gegeben, somit erspart ihr euch- sowie anderen jeglichen Ärger, alles klar, oder was? „Ja, sagte ich, „aber ich möchte in diesem Zusammenhang einmal betonen, dass „ich nur als Beobachter nach Florida mitkomme, und nicht etwa als Patient, denn noch fühle ich mich durchaus normal – fast normal. „Kein Thema, sagte Bahama-Thomas zu mir, „für uns ist nur wichtig, dass du darüber schreibst, wenn uns die Delphine aus der Welt des Wahnsinns hinausführen, und du die ganze Scheiße im Internet veröffentlichst, denn wir müssen doch auf unsere abgefuckte Situation aufmerksam machen, Hartz IV ist und bleibt zum Kotzen, es ist das größte Verbrechen seit dem zweiten Weltkrieg. Doch nun mal, was anderes, hört mir mal bitte alle zu: Wir fliegen am 10. Dezember 2009 so gegen 11:00 Uhr Vormittags vom Hamburger Flughafen ab. Seht zu, dass ihr eure Saufereien, euern Stoff und eure Pillen dabei habt, die Amis sind so ein bisschen empfindlich, wenn es sich um illegale Drogen handelt – und vor allem, gebt diese Sachen „extra bei der Flugsicherung als „normale Medikamente für den Eigenbedarf an bzw. ab, natürlich unter anderen-, unter nachvollziehbaren Voraussetzungen, es muss ja niemand wissen, wie ihr wirklich drauf seid, bevor ihr eincheckt, habt ihr das begriffen, ihr versoffenen Holzköpfe? Alle nickten mit ihren versoffenen Holzköpfen. „Gut, sagte Bahama-Thomas, „dann kann es also bald losgehen, in diesem Sinne: Prost!"

    Ich muss an dieser Stelle folgendes erwähnen, nämlich die Tatsache, dass unsere Kinder, also die von Bianca und mir, Jennifer sowie David, mittlerweile auf eine Privat-Schule gingen, wo der Ausländeranteil von ganz bestimmten Emigranten, die hier in Deutschland mit staatlicher Unterstützung nur Stress machen, sehr gering war. Heide Lüders, die das Hotel Lüders, in welchem wir alle immer noch wohnten, mit eiserner Faust regierte, hatte uns zu diesem Schritt geraten. Sie sagte diesbezüglich zu uns: „Denkt immer daran, dass bestimmte Kanacken, die man um jeden Preis hier in Deutschland integrieren will, dass dieses von Geburt an kriminelle Pack, also, wenn die älter sind, sich nachweislich auf den deutschen Nachwuchs stürzen. Klartext heißt das: Eure Tochter Jennifer wird, mit spätestens 16 Jahren drogenabhängig sein, - falls ihr sie auf einer „staatlichen Schule unterbringt, und auf den Strich gehen wird sie dann außerdem, damit ihr ausländischer Zuhälter seine Nobelkutsche durch die Gegend spazieren fahren kann. Und David wird ebenfalls an der Nadel hängen, man wird ihm entweder den Arsch kaputt ficken, oder man wird ihn auf „lange Sicht umbringen, oder aber, man wird David das christliche Gehirn waschen. - Bestraft werden die Täter, unsere ausländischen-, politisch verfolgten Gäste, in diesem Zusammenhang nicht, weil das gesamte Deutschland zu einem rechtsfreien Raum geworden ist, die Politik, aller Parteien, hat noch immer nichts dazu gelernt, da sie selber voll mit drinnen hängen. Wie werdet ihr euch entscheiden, meine Süßen? Ohne lange zu überlegen stimmten wir Heide Lüders in jenem Moment zu, denn sie hatte grundsätzlich recht, und wir als Eltern fühlten uns, unseren Kindern gegenüber, mehr als nur verantwortlich; sie sollten in der Tat, mit deutschen, mit vor allem: Vernünftigen deutschen Werten aufwachsen, wir, als Eltern, standen nämlich nicht so auf: Multi-Kulti, man muss ja auch nicht alles gut finden, was die Kanacken in unser Land geschleppt haben, nicht wahr? Wir wollten unseren Kindern einen westlich-europäischen Sinn des Lebens nahe bringen. Freiheit, gesunder Nationalismus, Stolz, Ehre und sich nicht ausnutzen lassen, ja, das waren unsere Ziele, mit denen wir Jennifer und David aufwachsen sehen wollten, ich „glühte förmlich vor Ergriffenheit. – Doch nun zurück zum Eigentlichen, zur Delphin-Therapie. Bianca durfte nämlich - auch, wenn mir das jetzt kein Mensch glaubt, mitfliegen nach Florida. Heide Lüders, die Teilzeit-Oma, kümmerte sich während unserer Abwesenheit rührend um unsere wohlerzogenen Kinder, Bahama-Thomas war damit einverstanden gewesen, dass Bianca mich, als stillen Beobachter, begleitete auf „seine" Kosten. Überhaupt kam es im Vorwege des Fluges zu einigen interessanten Begebenheiten und Wünschen...

    Martin Wagenknilch z. B. bestand energisch darauf, dass sein Busenfreund, Gichtkrallen-Bernd, während des Fluges ins sonnige Florida, die ganze Zeit neben ihm sitzen durfte. Bahama-Thomas war das, inhaltlich betrachtet, ziemlich egal, wer neben wem saß, aber er gab natürlich grünes Licht, denn die enge Freundschaft, zwischen Martin Wagenknilch und dem deutsch-national gesinnten Gichtkrallen-Bernd, war ihm keinesfalls entgangen im Laufe der Jahre. Bahama-Thomas selber, um das einmal zu erwähnen, hatte, neben vielen anderen kleineren Wunscherfüllungen, die gesamte „erste Klasse des mittelgroßen Fliegers „für sich und „eine Prostituierte gebucht, wir anderen durften lediglich mit der zweiten Klasse vorlieb nehmen. Es kam hierdurch zu einem allgemeinen Erstaunen, man könnte auch sagen: Fast schon zu einer Verstimmung, insbesondere bei Martin Wagenknilch und Gichtkrallen-Bernd, so dass plötzlich mehrere Herrschaften ihren Unmut äußerten. Bahama-Thomas erklärte uns, aufgrund dieses Erklärungsbedarfes, welcher von ihm erwartet wurde, die Situation mit den Worten: „Nehmt mir das nicht übel, Kinderchen, dass ich gewisse „Sonderprivilegien genieße, aber schließlich bin ich der Organisator und der Hauptgeldgeber der ganzen Aktion. – Mehr hatte er, Bahama-Thomas, uns nicht zu sagen. Aber, und das muss ich jetzt mal richtig stellen, dass das, was er gesagt hatte, „so nicht grundsätzlich stimmte. Seine dubiose Erklärung war, von ihm vorab, gründlich durchdacht worden, und das wusste jeder, jeder der noch nicht völlig gaga in der Birne war. Dennoch ließ man Bahama-Thomas ohne großartige Diskussion gewähren, - vielleicht, weil er bei der sorgfältigen Auswahl der Betroffenen, also der Alkoholkranken und Drogenabhängigen, eine, für alle, akzeptable Wahl getroffen hatte, und das kam ihm, so mutmaßten ich und Bianca, zu Gute. Aber was hieß das nun genau im Einzelnen? – Im Einzelnen hieß das, dass Bahama-Thomas auf Leute wie: Roland Pillkuhn, Horst (Hottel) Winter, sowie den völlig durchgeknallten Weinbrand-Ossi verzichtet hatte. Pillkuhn sowie Horst Winter wollten „mich im Übrigen: umbringen, ermorden, abmurksen, killen, wie auch immer man so etwas nennt, aber ich hatte die Polizei rechtzeitig informiert, so dass ich noch unter den Lebenden weilte. - Die ganze Angelegenheit, welche sich um Erpressung gegen mich drehte, war an die Staatsanwaltschaft Hamburg weitergeleitet worden, um Pillkuhn wie auch Horst Winter ein für alle Mal dingfest zu machen. Bahama-Thomas, der weder Pillkuhn noch Winter mochte, hatte beide erst gar nicht eingeladen mit zu fliegen, und diese Entscheidung war im Sinne aller Beteiligten; sie war somit richtig und weitsichtig. Mit Weinbrand-Ossi, der damals, im Dezember 2009 versucht hatte eine ausländische Psychiaterin auf St. Pauli zu vergewaltigen, war die Sachlage ähnlich gelagert. Weinbrand-Ossi, der 62 Jährige Rentner, der eigentlich in einer WG lebte, sich aber immer öfters bei den eigenen Eltern aufhielt, ferner im Doppelbett derselbigen schlief, wenn es sich anbot, und sich ebenso gerne vom gebrechlichen Vater den Arsch nach dem Scheißen morgens abwischen ließ, er, Weinbrand-Ossi, hatte sich nämlich nicht nur komplett verändert aufgrund von Dauersuff und von übermäßigen Onanierens, nein, er hatte sich auch mit Roland Pillkuhn und Horst Winter arrangiert. Aus der Wohngemeinschaft mit: Irmgard, Veronika (Toiletten-Vera), sowie deren psychisch labilen Sohn: Holger, war er plötzlich ausgezogen und lebte „ruck zuck wieder dauerhaft bei den Eltern. Warum das so war? - Das weiß ich nicht!

    Doch komme ich nun zu dem Flug, der uns alle nach Florida bringen sollte.

    Kaum war die Maschine gestartet, verschwand Bahama-Thomas mit seiner vollbusigen „Flamme" (Ilse mit Namen) in der ersten Klasse, kurz darauf hörten wir lustvolles Gestöhne, sowie wilden, hemmungslosen Sex – und das, obwohl die Tür zur ersten Klasse verschlossen war; viele, ich und Bianca auch, rümpften ihre Nasen, aber wir schwiegen, wir schwiegen um des Friedens Willen. Und um nicht taub zu werden von dem lauten Gestöhne, einigten wir anderen uns, um uns abzulenken, auf einen Kinofilm, der von Gichtkrallen-Bernd ausgesucht wurde, Gichtkrallen-Bernd entschied sich für den Dokumentar-Film: Hitler - eine Karriere. Schlagartig wurde es daraufhin in der zweiten Klasse dunkel, man hörte das Surren einer Filmleinwand die von der Decke automatisch herabgelassen wurde, dann begann der Film: Es wurde ganz, ganz still. Gebannt sahen wir den Vorspann, und schon erschien der ehemalige deutsche Reichskanzler Adolf Hitler! Gichtkrallen-Bernd schrie wie von Sinnen: „Das ist er, das ist Adolf Hitler, oh mein Gott, was für ein Anblick auf dieser Großleinwand, oh Gott, wie ist das geil – Sieg Heil! Ich könnte sterben vor Freude, ließ Gichtkrallen-Bernd uns hingerissen wissen. - Es war bekannt, um das an dieser Stelle noch einmal zu verdeutlichen, dass Gichtkrallen-Bernd sich speziell für „diesen Film über das Dritte Reich begeisterte. Aber so euphorisch, so dynamisch und so leidenschaftlich hatten ihn weder die Drogenabhängigen noch die Alkoholiker jemals erlebt, es schien fast so, als hätte Gichtkrallen-Bernd die Gegenwart mit der Vergangenheit vertauscht, weil sie ihm: Erträglicher, deutscher und problemfreier vorkam. Bianca flüsterte mir leise zu: „Gichtkrallen-Bernd ist so euphorisch, so dynamisch und so leidenschaftlich, hast „du ihn jemals so erlebt? „Nein, sagte ich, „er ist eben ein fanatischer Nationalist, der seine Freude, ohne, wenn und aber, zum Ausdruck bringt, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet. „So ist das also? Hauchte mir Bianca ins Ohr. Plötzlich verstummte das Gestöhne in der ersten Klasse, Bahama-Thomas erschien wenige Momente später bei uns in der zweiten Klasse; etwas verschwitzt, etwas abgekämpft und etwas außer Atem. Er ging wortlos zum Kühlschrank, öffnete im Halbdunkel des laufenden Films eine Dose Bier und trank sie hastig aus. Dann sagte er zu uns allen: „Ach, ihr habt euch eine DVD eingelegt, Hitler – eine Karriere, na, dann will ich mal einen Augenblick zugucken. Bahama-Thomas setzte sich, aus welchen Gründen auch immer, zu mir und zu Bianca. – Ich muss an dieser Stelle, und demzufolge in diesem Zusammenhang, zurück auf den Film zu sprechen kommen, denn, wann immer jemand wie: Göring, Goebbels, Albert Speer, oder Himmler, oder auch andere ehemalige Nazigrößen auf der Leinwand zu sehen waren, rief Gichtkrallen-Bernd völlig losgelöst: „Da ist er, das ist Göring, oder, das ist Goebbels, oder, das ist Albert Speer, oder, das ist Himmler, oder das könnte „ich selber sein. Bahama-Thomas war das natürlich sofort aufgefallen, er sagte zu mir und zu Bianca: „Meine Güte, es ist unglaublich, aber so euphorisch, so dynamisch und so leidenschaftlich habe ich Gichtkrallen-Bernd noch nie erlebt, er ist wahrlich ein fanatischer Nationalist, der seine unbändige Freude, ohne, wenn und aber, zum Ausdruck bringt, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet. „Ja, sagte ich leise zu Bahama-Thomas, „genauso empfinden wir das auch."

    Während der Film lief, in Dolby Surround, - das nur mal so ganz nebenbei, flüsterte Bahama-Thomas in meine Richtung, an Bianca vorbei: „Meine Ilse, also, das ist schon ein ganz wildes Luder – die kann den Hals, ich meine, die Möse nicht voll genug bekommen, ich vermute, ich muss gleich noch mal ran? Gut, dass ich genug Viagra dabei habe! Sekunden später erhob sich Bahama-Thomas, griff erneut in den Kühlschrank, schnappte sich ne` Pulle Schampus und ging nach oben in die erste Klasse, ich hörte noch wie er die Tür verschloss. Ja, und wieder, ein paar Sekunden später, begann das wilde Gestöhne, lauter denn je zuvor. Und da dieses Gestöhne den Film irgendwie störte, erhob sich Gichtkrallen-Bernd wutentbrannt von seinem Platz und verschloss auch noch die Zwischentür zur ersten Klasse, welche die erste- und die zweite Klasse trennte, weil ihn und uns anderen der Bums in der ersten Klasse erheblich nervte, Bahama-Thomas und seine Ilse waren einfach nicht zu bremsen, sie waren zu laut. Nachdem Gichtkrallen-Bernd sich wieder hingesetzt hatte, fragte mich Bianca: „Wer ist das eigentlich, diese Ilse? Ist die auch am Brunnen in Harburg anzutreffen, oder etwa im Container in der weltberühmten Knoopstraße? „Nein, sagte ich, „mir ist die auch unbekannt, aber im Bett scheint sie eine Granate zu sein, wenn du mich so direkt fragst? Ich meine sie ist, also, so als Frau aus der Sicht des Mannes, ich meine damit lediglich, dass sie... Bianca wandte ihren Blick nach diesen Worten von mir wütend ab, und wir beide genossen den Film. Dennoch schlief ich so nach und nach ein. - Stunden waren vergangen, bis mir jemand, es war Bianca, heftig in die Wange kniff – ich erschrak, ich war urplötzlich wach. „Wir sind da, wir landen in wenigen Minuten in Miami, du Schlafmütze, es wird Zeit, dass du wach wirst," sagte meine treue Maus zu mir. Nachdem wir alle ausgecheckt hatten, und unser Gepäck in einem, von Bahama-Thomas organisiertem Bus verstaut worden war, fuhr man uns in eine abgelegene Gegend an die Küste. Schon aus der Ferne konnten wir sehen, dass es sich um Delphine, also um die Delphin-Therapie drehte, denn die Hinweisschilder waren eindeutig. Unter den Alkohol- und Drogenabhängigen kam es zu beispiellosen Beifallsstürmen, die nicht enden wollten, es wurde das Lied von Flipper, aus der bekannten Fernsehserie angestimmt, alle sangen begeistert, wenn nicht sogar ergriffen und völlig stoned mit. Dann hielt der Bus an. Die Alkoholkranken- sowie die Drogenabhängigen wurden, samt ihrem Gepäck, in Gemeinschaftszelten, welche sich in Strandnähe befanden untergebracht, in den Gemeinschaftszelten befanden sich frisch entwanzte Feldbetten. Bahama-Thomas hingegen bezog, in einem völligen Gegensatz zu den Alkohol- und Drogenabhängigen, zusammen mit der vollbusigen, dunkelhaarigen sowie sexgierigen Ilse, eine luxuriöse Villa: Inklusive Garten, inklusive Swimmingpool, inklusive Palmen, und inklusive eines täglich- variierenden Drei-Gänge-Menüs und inklusive geschultem Dienstpersonal. Ich und Bianca nahmen uns ein Doppel-Appartement in einem kleinen Hotel – dieses lag, mehr, oder weniger dicht am Strand, aber natürlich etwas abseits von den Alkohol- und Drogenabhängigen, denn die furzten, schnarchten und grunzten die ganze Nacht, wenn sie mal schliefen, ansonsten trieben sie es mit drittklassigen Prostituierten aus der Gegend, oder sie befriedigten ihre animalischen Bedürfnisse in der Brandung des Meeres.

    „Zwei volle Tage sollen sich die Alkoholkranken und die Drogenabhängigen in der neuen Umgebung akklimatisieren, dann geht es mit ihnen aber ab ins Naturbassin, denn die Delphine, alle wie sie da sind, kommen schließlich nicht umsonst in das 150cm Meter tiefe Wasser bei der kleinen Bucht, so drückte sich Bahama-Thomas mir und Bianca gegenüber aus. „Glaubst du denn, dass die Delphin-Therapie den Alkoholkranken und Drogenabhängigen wirklich hilft? Fragte ich Bahama-Thomas. Und er antwortete: „Ja, logisch, Alter. Das siehst du doch an mir! Ich habe mich selten so geil, so cool drauf- und so relaxed gefühlt. Denn, als ich vor einigen Monaten alleine hier war, ohne dass irgendwer etwas davon mitbekommen hatte, Mann ey, das kannst du dir gar nicht vorstellen wie: Balla, balla ich da war, aufgrund von zu viel Alkohol, Drogen und Ersatzdrogen, ja und jetzt? - Ich will mich nicht wiederholen, doch jetzt bin ich das blühende Leben. Saufen, bumsen, fressen und andere herumkommandieren macht wieder Spaß, ich könnte die Welt erobern, Bäume ausreißen, Helden zeugen, ach, es ist ein herrliches Gefühl, ich liebe die Delphine dafür und ich liebe das Leben." - Anmerkend sei zu sagen, dass es zwei deutschsprachige Ärzte, sowie zwei Therapeuten gab, welche die Alkohol- und Drogenabhängigen an die Materie: Delphin, und die damit verbundene Therapie heranführten. Viele Alkohol- oder auch Drogenabhängige fürchteten sich nämlich vor den Meeressäugern, dass sie von ihnen gebissen, oder gar aufgefressen werden könnten, was natürlich völliger Unsinn war, aber die Gerüchte diesbezüglich wollten nicht abebben. Besonders Martin Wagenknilch und Gichtkrallen-Bernd hatten immer wieder neue Argumente, um nicht ins Wasser zu den Delphinen gehen zu müssen, doch dann, ganz plötzlich, überwanden sie ihre Angst und es kam zu einer ersten, durchaus positiven Begegnung mit den Delphinen, die die Menschen, besonders psychisch gestörte Menschen, gewöhnt waren, um diese dann mit ihren, fast schon magischen Fähigkeiten zu heilen.

    Dass ich und Bianca zwischenzeitlich aus Florida, immer mal wieder im Hotel Lüders, in Altona-Ottensen anriefen, versteht sich von selbst! Es muss so am Ende der ersten Woche gewesen sein, als Bianca in den frühen Morgenstunden zum Handy griff, weil sie das Bedürfnis hatte mit Heide Lüders zu quatschen, ja, und als die Verbindung in die ferne Heimat stand, da führte sie ein halbstündiges Gespräch mit Heide, der anrüchigen, sexverrückten, teilweise übertrieben-obszönen Chefin des Hotel Lüders. Da ich keinen Bock hatte mir das Gespräch die ganze Zeit anzuhören, ging ich mit einem gut gekühlten Glas Lambrusco in der Hand auf den Balkon und beobachtete die mir wohlbekannten Patienten bei der Delphin-Therapie. Es war interessant zu sehen, wie sich die Alkoholkranken und die Drogenabhängigen ins Zeug legten; ganz offensichtlich waren die ersten Kontaktschwierigkeiten mit den „Flippers gänzlich überwunden worden, so dass die Ärzte und die Betreuer Erfolge verbuchen konnten. Witzigerweise konnte ich von unserem Balkon aus, unter Beihilfe eines Fernglases, die angemietete Villa von Bahama-Thomas einsehen. Und an jenem Morgen hatte auch Bahama-Thomas ein Fernglas in den Pfoten, er beobachtete die Drogen- und Alkoholkranken bei deren Therapie, anscheinend erfreute er sich an dem Anblick? - Jedenfalls lies sein breit grinsendes Gesicht darauf schließen. Immer wieder tauschte er mit der vollbusigen Ilse das Fernglas, und beide, so schien es, geilten sich an dem Anblick der Patienten auf. Ich glaubte sogar, durch den Wind begünstigt- und herangetragen an meine Ohren, so eine Art von abfälligem Lachen gehört zu haben, aber ich war mich nicht sicher, trotzdem, war es offensichtlich, dass Bahama-Thomas und Ilse sich tierisch über die Alkohol- und Drogenabhängigen amüsierten, weil die sich zum Teil so behämmert anstellten im Umgang mit den Delphinen... Und wenn ich ganz ehrlich bin, das Ganze, was da unten in der kleinen Bucht ablief, - ja, es hatte etwas Komisches, etwas Irreales an sich, und es ließ keinen Zweifel offen, dass hier und heute Medizingeschichte geschrieben wurde, die es bis dato bei unseren Drogen- sowie Alkoholkranken in dieser Form „so noch nicht gegeben hatte. Ich wollte mir, aus medizinischen Gründen, gerade noch ein zweites Glas Lambrusco eingießen, da sagte Bianca zu mir, die das Gespräch mit der Heimat beendet hatte: „Hast du Lust auf ein paar Nachrichten aus dem Hotel Lüders? „Ja, sagte ich, „immer her damit. „Also gut, sagte Bianca, „dann will ich mal anfangen. Ralf, unser Computerexperte, ist seit Tagen total besoffen, er weint, er winselt und er wollte in Ottensen eine eigene Kneipe kaufen, nur so für sich, – nämlich Möller, die Eckkneipe am Spritzenplatz, das ist der Grund für seinen Aussetzer. Doris, die Besitzerin, lehnte energisch ab als Ralf ihr von seinen Plänen berichtete, sie packte ihn nach seinem Angebot am Schwanz und setzte ihn vor die Tür, deshalb ist Ralf, alkoholtechnisch betrachtet, schon wieder dermaßen an seine psychischen- und physischen Grenzen geraten, so dass ein Arzt ins Hotel kommen musste, um ihn zu behandeln. Magda, seine hingebungsvolle, eigentlich immer verständnisvolle Gattin, soll, gegenüber Heide Lüders, von Scheidung gesprochen haben, bedingt durch diesen schlimmen Vorfall, welcher im Gesamtbereich Ottensen für Gesprächsstoff gesorgt hatte. Sie denkt deshalb über Scheidung nach, weil sie es mit Ralf einfach nicht mehr aushält, „er ist mein Untergang, waren ihre Worte. Magda ist nämlich nervlich am Ende, sie nimmt starke Beruhigungstabletten; raucht Hasch, trinkt gelegentlich selber das ein- oder andere Gläschen über den Durst, damit sie nicht durchdreht, sie ist, um es dann dabei zu belassen, in einer bemitleidenswerten Situation. Doch komme ich nun auf die anderen zu sprechen. Patricia, Arthur und Bert Teufel wollen ein Theaterstück schreiben, - das heißt konkret, sie haben schon damit angefangen. Es ist ein Theaterstück mit politischen, wirklichkeitsnahen, aktuellen Elementen. Die drei wollen versuchen, den von Hartz IV betroffenen Bürger aufzurütteln, und die Studentin, Chantal sowie Kirstin nehmen, obwohl sie ackern wie die Blöden, so ganz nebenbei Schauspielunterricht, um in dem Stück eine Rolle zu übernehmen, damit das Stück, als solches betrachtet, eine gewisse Glaubwürdigkeit erhält, die der unwissende und angepasste Bürger, der dumm gemachte Bürger wohlgemerkt, zu spüren bekommt, - und damit der Bürger merkt, dass wir „alle endlich auf die Straße gehen müssen, um unsere Ziele durchzusetzen. Was sagst „du dazu, ist das nicht geil? Ist das nicht genial- und „echt wahnsinnig? Was hältst du von der Idee, die bereits im Anfangsstadium ist, mein Schatz? „Was ich davon halte willst du wissen? Ich sage nur: Gut, dass wir noch eine Woche Urlaub haben! - Das sage ich dazu! Denn, wenn wir heimkehren, gerade, weil wir alle mal wieder Geldprobleme haben, wird auf uns so manches zu kommen, darum lass uns die letzte Woche genießen, Probleme will ich im Moment nicht hören. Überlege doch einmal, Mäuschen, erst sollte, oder schon ein paar Mal, eine Partei gegründet werden, und jetzt muss ein Theaterstück herhalten für die Revolution der verarmten Leute, die trotzdem immer wieder die traditionellen Parteien wählen. Ich finde, man könnte sich mal auf „etwas einigen, das dann auch funktioniert. „Sei nicht immer nur pessimistisch! Ermahnte mich Bianca. Ich sagte daraufhin: „Vielleicht bin ich bisweilen pessimistisch, aber ich bin auch realistisch. Es ist mir nicht entgangen, dass die SPD unter 20% abgesackt ist und noch weiter absacken wird, weil sie die Leute zu oft belogen haben, und dass die CDU ohne die FDP nichts wäre, ja, auch das ist mir durchaus klar. Die Grünen und die Linkspartei gewinnen an Zulauf, weil sie die Hartz IV Reformen in ihren eigenen Wahlkreisen, also bei den Betroffenen, hautnah zu sehen bekommen – und das nicht erst seit gestern. Aber, der Bürger muss endlich kämpfen gegen die Hartz IV Scheiße, der Bürger muss sich wehren, er muss den Stein nehmen und ihn werfen, das ist meine Meinung! „Ich liebe dich, sagte Bianca, „so will ich dich haben. Stets kampfesbereit, national, korruptions-resistent und natürlich glaubwürdig. Was bist du doch nur für ein Mannsbild? - Das Theaterstück, zu dem du übrigens die Musik schreiben könntest, könnte wirklich etwas bewirken, glaube mir!" Und Bianca hatte mal wieder recht. Ich durfte mich dem neuen Zeitgeist, der mit den vergangenen Bundestagswahlen zusammenhing, nicht widersetzen, ich musste meinen Beitrag leisten, ich fühlte mich geradezu verpflichtet und freute mich schon darauf, dass ich bald meine Gitarre im Hotel Lüders in die Hand nehmen würde, um dann ein Lied zu schreiben, dass uns alle anging, und ich machte mir schon mal Gedanken, wie ich den Titel gestalten würde, inhaltlich meine ich damit.

    Die Zeit

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