Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Aurelie in der Welt der Wesentlichen
Aurelie in der Welt der Wesentlichen
Aurelie in der Welt der Wesentlichen
eBook410 Seiten5 Stunden

Aurelie in der Welt der Wesentlichen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Roter Rauch der sich aus der Spitze eines tiefschwarzen Zauberstabes durch den Raum schlängelt und seine nebeligen Hände wie eine totbringende Schlange um den Hals seines Opfers legt. Ein blutiges Band, geknüpft zwischen zwei Brüdern, wodurch der eine den anderen vermag mit sich in das ewige Tal der Verdammnis zu reißen. Das glänzende Schwert einer Amazone, das unter gellenden Rufen unaufhaltsam durch die Lüfte schnellt.
Noch wenige Monate zuvor wären solche Geschichten bloß der regen Fantasie des 12-jährigen Mädchens mit den feuerroten Haaren entsprungen, während es wie gewöhnlich allein und abgesondert von seinen Mitschülern im karg bepflanzten Schulhof lungerte. Wie hätte Aurelie auch ahnen sollen, dass sich ihr Leben schlagartig ändern würde. Dass ihr eine kleine schwarze Katze auf wundersame Art und Weise das Tor zur Welt der Wesentlichen öffnen würde. Eine Welt voller sonderbarer Wesen, geflügelter Volantare, glitzernder Elfen und routineliebender Kobolde. Doch das neue Leben auf Maginburgh, der hohen Schule für Zauberei, wird für Aurelie nicht nur eine Zerreißprobe zwischen der Sehnsucht nach der heimatlichen Geborgenheit und der unbändigen Suche nach ihrem wahren Selbst, sondern birgt auch große Gefahren. Angriffe der erbarmungslosen Anhänger des bösen Magiers Det Onda trüben die vermeintliche Sicherheit der Burgmauern und verwandeln Maginburgh nach und nach in einen Ort der Furcht, der den Freiheitsdrang der jungen Zauberin zwischen beiden Welten gefangen hält. Als ihre Mutter in dessen Fänge gerät, begibt sich Aurelie auf die gefährliche Reise in den verborgenen Wald. Kann es der unerschrockenen Zauberschülerin gelingen ihre Mutter zu befreien oder bewahrheitet sich die Legende, das es eine unwesentliche Wesentliche sein wird, die den unumkehrbaren Zauber, der Det Onda an sein ewiges Verlies fesselt, bricht und dadurch eine finstere Machtherrschaft einleitet?
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum15. März 2021
ISBN9783753175577
Aurelie in der Welt der Wesentlichen

Ähnlich wie Aurelie in der Welt der Wesentlichen

Ähnliche E-Books

Kinder – Fantasie & Spiele für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Aurelie in der Welt der Wesentlichen

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Aurelie in der Welt der Wesentlichen - Bernadette Schmon

    Aurelie in der Welt der Wesentlichen

    Aurelie in der Welt der Wesentlichen

    Kapitel 1 - Tage wie dieser

    Kapitel 2 - Die Begegnung

    Kapitel 3 - Die richtige Zeit

    Kapitel 4 - Zwei Welten

    Kapitel 5 - Der Rat

    Kapitel 6 - Der Abschied

    Kapitel 7 - Die erste Stunde

    Kapitel 8 - Ein neues Zuhause

    Kapitel 9 - Alltag

    Kapitel 10 - Neues

    Kapitel 11 - Spiele

    Kapitel 12 - Beichte

    Kapitel 13 - Vorzeichen

    Kapitel 14 - Freundschaft

    Kapitel 15 - Der Angriff

    Kapitel 16 - Allein gegen den Rest der Welt

    Kapitel 17 - Die Flucht

    Kapitel 18 - Der düstere Wald

    Kapitel 19 - Ein wilder Ritt

    Kapitel 20 - Das Verlies

    Kapitel 21 - Der Kampf gegen das Böse

    Kapitel 22 - Ein Neubeginn

    Aurelie in der Welt der Wesentlichen

    Wo Liebe, da Magie

    Bs

    Kapitel 1 - Tage wie dieser

    „Aurelie, wo bist du nur immer mit deinen Gedanken", seufzte Alice Bell und blickte dabei in den Mittelspiegel ihres blitzblauen, sicher 20 Jahre alten Ford Escorts in Richtung der karamellbraunen lederbezogenen Rückbank, auf der ein kleines Mädchen mit langen feuerroten Zöpfen saß und mit ihren großen blauen Augen aus dem Fenster starrte.

    Die Worte ihrer Mutter drangen nur dumpf zu ihr durch, zu oft hatte sie diesen Satz schon aus ihrem Mund gehört.

    Schon so viele Male hatte die Schuldirektorin Miss Gallagher ihre Mutter ins Rektorzimmer diktiert, um die unzureichende Lernbereitschaft des 12-jährigen Mädchens zu kritisieren. Der quadratische fensterlose Raum war an allen Seiten mit dunklen Möbeln vollgestellt. In den Eichenholzregalen sammelten sich in Reih und Glied neben schweren alten Lexika alle bedeutenden literarischen Werke von der Renaissance bis zur Moderne. Miss Gallagher schien ebenfalls einer vergangenen Epoche entsprungen zu sein. Ihr schneeweißes Haar war adrett nach oben gesteckt, nicht eine Strähne wagte sich hervorzustehen. Die breiten Schulterpolster ihres mausgrauen Blazers verschlungen die Schultern der zierlichen alten Dame geradezu. Dennoch wirkte das strenge Kostüm, als ob es für sie gemacht worden wäre. Noch nie hatte Aurelie Miss Gallagher in einem anderen gesehen. Das Mädchen hatte sich oft gefragt, ob die faltige Frau auch damit ins Bett ging. Oder hingen in ihrem Kleiderschrank etwa zwanzig idente Stücke des farblosen Baumwollzweiteilers?

    Der auf drei Seiten geschlossene Schreibtisch der Direktorin war auf einer kleinen Anhöhe errichtet, sodass die geringe Körpergröße der Schulleiterin optimal kaschiert wurde. Allein ihr Oberkörper ragte hinter dem gemaserten Holz hervor. Direkt über dem unbequemen Metallklappstuhl, der mit einem Abstand von drei Metern zum Arbeitsplatz der Direktorin in der Mitte des Raumes platziert war, drang unangenehm weißes Licht aus den an der Decke befestigten lang gezogenen Neonröhren. Der von oben herab geworfene, strafende Blick von Miss Gallagher hätte selbst der unschuldigsten Seele ein schlechtes Gewissen eingeredet und erzeugte unweigerlich das Gefühl, als müsste man sich dem jüngsten Gericht stellen.

    Alice Bell kannte die ständig wiederholende Predigt der Direktorin schon auswendig. Sie musste sich regelrecht bemühen, mit ihren Lippen nicht schon die Worte zu formen, die eine Sekunde später von der kleinen Dame, deren Stirn mit Sorgenfalten durchzogen war, als ob ein Pflug dort seine Bahnen gezogen hätte, ausgesprochen wurden. Grob zusammengefasst ging es um Respekt, Verantwortung und darum seinen Platz in der Gesellschaft zu erkennen. Vor allem aber darum, dass früher alles besser war.

    Miss Gallagher pochte während ihrer Ansprache mit dem runzligen Zeigefinger auf die glatt polierte dunkle Schreibtischoberfläche. Nie war auch nur ein einziger Gegenstand darauf zu sehen. Weder Stifte noch ein Stück Papier. Alles schien in den unzähligen, mit Messingknöpfen versehenen Schreibtischladen fest weggesperrt zu sein. Zur Vervollständigung des düsteren Bildes des Raumes gab es weder Pflanzen noch sonstige Dekoration. Keine Bilderrahmen. Kein Teppich. Keine Kerzen. Wenn da nicht die farbenprächtigen Einbände der unzähligen Bücher in den Wandregalen gewesen wären, wäre das Zimmer wohl gänzlich mit dem schmucklosen Grau des Kostüms der Direktorin verschmolzen.

    Nachdem Miss Gallagher ihre aus Intervallen von Wut, Enttäuschung und Erziehungsratschlägen bestehende Ansprache beendet hatte, versprach Alice Bell, wie jedes Mal, Besserung und schlich mit beschämt nach unten gerichtetem Blick andächtig aus dem streng nach Mottenkugeln riechenden Zimmer. Die Direktorin verfolgte mit ihren blitzenden grünen Augen, die sie unter ihrer riesigen Hornbrille immer wieder fest zusammenkniff, jeden Schritt.

    Aurelie wartete, wie jedes Mal, ungeduldig vor der Türe, bis ihre Mutter endlich wieder heraustrat. Ohne auch nur ein Wort zu sprechen, fasste Alice Bell ihre Tochter an der Hand und zog sie schnellen Schrittes den leeren Schulflur entlang in Richtung Ausgang.

    Das Mädchen hasste es ihrer Mutter Kummer zu bereiten. Es war ja nicht so, dass sie nicht lernen wollte, ganz im Gegenteil. Es gab so viele Dinge, die sie interessierten, doch diese verbargen sich nur selten in den staubigen Lehrbüchern, sondern waren vielmehr außerhalb des Klassenzimmers zu finden. So konnte sie stundenlang Schmetterlinge beobachten oder nach seltenen Pflanzen im Wald suchen. Das Mädchen war auch keinesfalls jedem Lesestoff abgeneigt, solange der Inhalt genauso lebhaft gestaltet war wie ihre eigene Fantasiewelt. Sie liebte es mit Feen und Einhörnern durch magische Wälder zu tanzen. Ihre Mutter musste sie fast täglich in den Nachstunden ermahnen, wenn sie wieder heimlich mit einer Taschenlampe bewaffnet unter der Bettdecke ein Kapitel nach dem nächsten verschlang. Zu Schade, dass die alten Märchenbücher, in denen das Mädchen, deren niedliche Stupsnase über und über mit winzigen Sommersprossen übersäht war, so gerne schmökerte, nie zur Schullektüre gehörten.

    Die endlosen Schulstunden voller trockener Vorträge und das ständige Von-der-Tafel-Abschreiben zermürbten Aurelies Abenteuergeist. Warum sollte sie in Büchern darüber lesen, was sie außerhalb der farblosen Wände des Schulgebäudes hautnah erleben konnte? Dort lernte man sicher nicht, die vielfältigen Vogelarten an ihrem Zwitschern zu erkennen oder wie man köstliche Beeren und Pilze von deren ungenießbaren Geschwistern unterschied. Genauso wenig wie man sich mit Hilfe von Fuhrmann und dem großen Bären aus der Dunkelheit navigieren konnte.

    Es gelang ihr auch ohne die unzähligen Wiederholungen, die ihre Lehrer Tag für Tag fast gebetsartig vortrugen, spielend am Tag vor den Schularbeiten den Unterrichtsstoff in ihr Kurzzeitgedächtnis einzuverleiben, sodass sie sämtliche Testfragen korrekt beantworten konnte.

    Auch wenn das Mädchen mit dem dichten Haar, dass wie die Flammen eines Feuers wilde Wellen schlug, ihre Zeit lieber für sinnvollere Aktivitäten genutzt hätte, war das stolze Freudenstrahlen ihrer Mutter, die jedes Sehr Gut zumindest eine Woche an den Kühlschrank pinnte, nicht mit Gold aufzuwiegen.

    So sperrte sie sich vor wichtigen Klausuren selbst in ihrem Zimmer ein, um sich den unliebsamen Lesestoff einzuprägen.

    Während der Unterrichtsstunden hingegen hatte Aurelie hart mit sich zu kämpfen sich nicht von jedem Geräusch und jeder Bewegung im Freien ablenken zu lassen. So war sie auch dieses Mal wieder Mitten in der Mathematikstunde bei Mr. Griffiths aufgesprungen und ans Fenster geeilt, um die Eichhörnchen zu beobachten, die auf der großen alten Eiche im Schulhof Fangen spielten. Erst als der großgewachsene Lehrer seine behaarten Hände, die mehr an die Tatzen eines Wolfes erinnerten, auf ihre Schultern gelegt hatte, war sie unsanft aus ihrem Tagtraum gerissen worden. Die schrillen Rufe des hageren Mannes, der stets überdimensionierte Hemden trug, die unordentlich und knitternd in die beige Cordhose gestopft waren, lagen ihr noch immer unangenehm im Ohr.

    „Was fällt dir nur ein, Aurelie Bell? Geh sofort wieder zurück auf deinen Platz. Das werde ich Miss Gallagher melden, dann kannst du was erleben!"

    Aurelie blickte nachdenklich aus dem Autofenster auf die verschlafenen Straßen des Örtchens Bredhurst. Es bereitete ihr großen Kummer, dass ihre Mutter erneut den Supermarkt, in dem sie tagsüber arbeitete, hatte vorzeitig verlassen müssen. Sie hatte es schwer genug ganz alleine für die kleine Familie zu sorgen, alle Rechnungen zu bezahlen und ihrer Tochter dabei nicht einen einzigen Wunsch abzuschlagen. Dennoch verlor diese nie ein böses Wort. Sie beschwerte sich nie. Egal wie müde sie war, die zierliche Frau mit der langen blonden Mähne und dem strahlend schönen Gesicht kam stets mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause. Ein Blick in die gutherzigen braunen Mandelaugen, die unter den kecken Stirnfransen hervorlugten, ließ jeden Groll sofort verfliegen.

    Ihr Ehemann, Marlon Bell, war ums Leben gekommen als Aurelie gerade einmal vier Jahre alt war. Ihren hellglänzenden silbernen Ehering hatte sie seither nicht eine Sekunde abgenommen. Trotz der häufigen Avancen unzähliger attraktiver Verehrer war es für die Blondine undenkbar sich neu zu verlieben. Schließlich vermisste sie ihren Marlon jeden einzelnen Tag. Wenn sie Aurelie abends einen Gutenachtkuss auf die Stirn gab und in die kullernden blauen Augen des Mädchens, in denen – genau wie in jenen ihres Vaters – rechts und links ein winziger gelber Punkt am äußeren Pupillenrand glänzte, blickte, spürte sie oft einen wehmütigen Schmerz in ihrer Brust. In solchen Momenten überkam sie selbst nach all den Jahren noch eine tiefe kraftraubende Trauer.

    Nach nur wenigen Minuten Fahrt kam das verrostete Gefährt unter klappernden Geräuschen vor dem kleinen charmanten Backsteinhaus in der Kemsley Street Road, dessen unteren Stock Alice Bell mit ihrer Tochter bewohnte, zum Halten.

    Das Häuschen wirkte wie ein Fremdkörper zwischen den links und rechts angrenzenden, modernen Bauten, die einander bis ins kleinste Detail glichen und vor denen sich immergrüne Kunstrasen wie Teppiche in einer Empfangshalle ausbreiteten. Schon oft hatten teuer gekleidete Scouts namhafter Baufirmen an die dicke dunkelgrüne Türe des Backsteinhäuschens geklopft. Nur zu gern hätten die Immobilienhaie auch dieses Stück Altertum in ihre Fänge gebracht, um es gegen eine klobige Garage auszutauschen. Doch Miss Clive, der das Grundstück gehörte und die den oberen Stock des Hauses bewohnte, warf den Männern in den glatt gebügelten Anzügen stets den Kochlöffel um die Ohren, wenn diese ihr bei dem Versuch ihr einen Verkauf schmackhaft zu machen mit dicken Geldbündeln vor dem Gesicht herumwedelten. Wie die Geier warteten sie auf das Ableben der rüstigen Dame, die schon 85 Jahre auf dem Buckel hatte. Obwohl sie mit ihrer gebückten, auf einen hölzernen Gehstock gestützten Haltung nach außen hin zerbrechlich und schwach wirkte, war die Rentnerin mit der schneeweißen Turmfrisur alles andere als träge. So konnte man durch die eierschalenfärbigen Vorhänge im oberen Stock des Hauses nach Einbruch der Dunkelheit erkennen, wie sie ihren Wischmopp zu 20er-Jahre Musik durch die Wohnung schwang und dabei wild von einem Bein auf das andere hüpfte.

    Nachdem Aurelie aus dem alten Wagen, der erleichtert darüber endlich pausieren zu dürfen eine staubige Rauchwolke aus seinem Auspuff ausprustete, ausgestiegen war, warf sie ihrer Mutter einen möglichst betrübten und schuldbewussten Blick zu. Sie wusste, dass Alice Bell diesem nicht lange widerstehen konnte. Schon nach wenigen Sekunden zog die schlanke Blondine das Mädchen fest an sich heran, wuschelte ihr durch die rote Mähne und küsste sie sanft auf die Stirn.

    „Wer braucht schon Mathematik?", der breite Mund lachte, sodass die strahlend weißen Zähne mit der kaum wahrnehmbaren charmanten Zahnlücke zwischen dem ersten und dem zweiten Schneidezahn weit hervorragten.

    Das Leben war einfach viel zu kurz, um sich lange zu grämen.

    Auf der dunkelroten Fußmatte aus Kokosfasern vor der smaragdgrünen nach oben hin rund geschwungenen Eingangstüre des Häuschens räkelte sich eine nachtschwarze Katze und blinzelte mit ihren mandelförmigen gelben Augen vorsichtig den letzten Sonnenstrahlen des Tages entgegen. Verschlafen streckte sie ihre Vorderpfoten weit nach vorne, schüttelte kurz das niedliche runde Gesicht und kam sodann mit freudigem Blick auf Aurelie zugelaufen. Das Mädchen herzte das samtweiche Tier und hob es sanft auf ihren Arm, sodass dieses ihre nasse Nase an der Wange ihrer Menschenfreundin reiben konnte.

    „Oh, Dinky, heute hat mich Mr. Griffiths schon wieder bei Miss Gallagher angeschwärzt", schluchzte Aurelie in das Ohr der Katzendame, die – als ob sie jedes Wort genau verstanden hatte – tröstend den Kopf auf ihre Schulter legte.

    Dinky trieb sich schon so lange Aurelie denken konnte in den Straßen des kleinen Örtchens herum. Niemand wusste zu wem sie gehörte. Manchmal war das umtriebige Tier wochenlang verschwunden, sodass Aurelie Spuren aus Leckerlies vom Waldrand bis zu dem kleinen Backsteinhäuschen legte, um dem geliebten Haustier den Weg nach Hause zu zeigen. Doch dieses tauchte stets im richtigen Moment wieder unversehrt auf und verlangte mit kratzenden Pfotenkreisen am Küchenfenster Einlass. Es war als würde sie spüren, wenn Aurelie einen Seelentröster brauchte. Zwar liebte das Mädchen mit dem feuerroten Haar ihre Mutter über alles, doch gab es auch Geheimnisse, die sie nur Dinky anvertrauen konnte. Nur der sanften Fellschnauze konnte sie erzählen, wie oft sie ihren Vater schmerzlich vermisste und dass sie dessen beruhigende Stimme in manchen stillen Momenten noch immer in ihr Ohr flüstern hörte.

    Marlon Bell war ein stattlicher, starker Mann gewesen. Sein dichtes rotblondes Haar hing ihm struppig über die Augen, wenn er es wieder einmal verabsäumt hatte rechtzeitig zum Friseur zu gehen. Seine Bartstoppeln kitzelten rau, wenn man seine Wangen daran rieb. In seiner Gegenwart fühlte man sich sicher und geborgen. Jedes Mal, wenn Marlon Bell von seinen tagelangen Reisen als Versicherungsvertreter wieder heimkehrte, brachte er seiner Tochter statt einem Stofftier oder einer Puppe ein seltenes Pflänzchen mit. Die Blumen und Gräser wurden sodann sorgfältig und behutsam getrocknet und in ein Büchlein geklebt. Wenn das rothaarige Mädchen ihr Pflanzenbuch durchblätterte, fühlte sie sich ihrem Vater so nah, als würde sein Geist nicht von ihrer Seite weichen.

    Menschenfreunde hatte Aurelie hingegen kaum. Die anderen Kinder fanden das Mädchen mit der farbenfrohen Wallemähne, das lieber die ganze Mittagspause lang still und einsam unter den kargen Bäumen im Schulhof sitzend dem Wind lauschte, anstatt mit ihnen Himmel und Hölle zu spielen oder Seil zu springen, sonderbar. Sie wussten auch nicht, wie sie damit umgehen sollten, dass Aurelie oft derart in Tagträume versank, dass sie ihre Umwelt völlig ausblendete und minutenlang nicht mehr ansprechbar war. Das rothaarige Mädchen hegte auch nicht den Wunsch ihre Zeit mit den anderen Schülern zu verbringen. Sie teilte keinerlei Interessen mit ihnen und riefen die wenig tiefgründigen Gespräche nur heftiges Gähnen bei ihr hervor.

    Kapitel 2 - Die Begegnung

    Es war erst gegen sechs Uhr als Aurelie am nächsten Morgen ihre ozean-blauen Augen aufschlug. Gähnend wanderte ihr Blick auf den kleinen hölzernen Wecker, in dem ein goldener Sekundenzeiger fleißig tickend voranschritt. Marlon Bell hatte ihn seiner Tochter zum vierten Geburtstag geschenkt und dabei voller Stolz erzählt, dass sich das antike Stück schon seit vielen Generationen im Familienbesitz befand.

    „Der Wecker kennt die rechte Zeit", habe Urgroßvater Bell immer dann in seinen ergrauten Kinnbart gemurmelt, wenn er die filigranen goldenen Verzierungen, die sich am äußeren Rand des rötlichen Nussbaumholzes entlang schlängelten, mit Bohnerwachs polierte.

    Aurelie erhob sich – verwundert darüber, dass die vielen mit Filzstift selbst gemalten Einhörner, Feen und anderen Fabelwesen, die jede Stelle der sonst perlmuttweißen Wände ihres Zimmers schmückten, schon so früh am Morgen in grellen Farben strahlten – pfeilartig aus dem Bett. Dinky, die wie so oft gewartet hatte, bis Mutter Bell auf dem graukarierten Zweisitzer-Sofa mit Schaumstoffpolsterung im Wohnzimmer eingeschlafen war, um sodann auf leisen Samtpfoten in Aurelies Zimmer zu schleichen, wurde fast von dem kuscheligen purpurnen Bettüberwurf, auf dem sie sich gemütlich wie eine Zimtschnecke eingerollt hatte, geschleudert. In letzter Sekunde war es ihr noch gelungen die scharfen Krallen in die roten Fasern zu rammen. Mit ihren mandelförmigen gold-gelben Augen blickte das über die Bettkante hängende Tier das Mädchen vorwurfsvoll an. Doch Aurelie sprang, ohne Notiz von Dinkys unsanftem Erwachen zu nehmen, schwungvoll aus dem lichtbraunen Rattanbett und eilte zu einem der doppelflügeligen Holzkastenfenster. Als sie ihren Kopf zwischen den schweren taubenblauen Gardinen hindurchschob, breitete sich ein Strahlen in den dunkelblauen Augen aus und ließ die gelben Punkte am Rande der Pupillen aufleuchten. Sie gluckste vor Freude darüber, dass Bredhurst sich ihr in ein weißes Schneekleid gehüllt zeigte und hüpfte aufgeregt zum großen aus Fichtenholz geschreinerten Bauernschrank, der in der hinteren rechten Ecke des quadratischen Zimmers aufgestellt war. Fast stürzte sie dabei über die unzähligen Bücher, die turmförmig überall am Boden des Raumes gestapelt waren. In Windeseile kramte sie ihre verstaubten knallgelben Winterstiefel mit der warmen Lammfellfütterung aus den Untiefen des Schrankes hervor, indem sie die unzähligen darüber geschichteten Kleidungsstücke in hohem Bogen über ihre Schulter nach hinten schleuderte. Voller Enthusiasmus stülpte sie sich ihre altmodischen aber wohlig warmen Wollstrumpfhosen und ihren allerliebsten sandfarbenen Strickpullover mit Stehkragen über, mummelte sich mit einem aus dicker Wolle gehäkelten Schal, der dazu passenden Mütze und einer prallgefüllten braunen Daunenjacke derart ein, dass man von ihrer schlanken Figur gar nichts mehr erkennen konnte. Dann packte sie die verdutzte Dinky, die gerade dabei war, ihr schwarzes Samtfell mit feinen Pfotenschwüngen sauber zu lecken, wie eine Zeitungsrolle unter den Arm und öffnete so leise wie möglich die alte knarzige Holztüre zum Wohnzimmer, in dem Alice Bell noch gerädert von der langen Arbeitswoche tief und fest schlief. Auf Zehenspitzen schlich das Mädchen durch den liebevoll eingerichteten Raum, der zugleich als Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer diente, bis zum grün gemaserten Portal, das nach draußen führte. Aurelie wusste genau, wie man die massive Brettertüre kaum hörbar öffnen konnte. Zuerst musste man diese mit gedrückter Klinke ein paar Millimeter langsam nach vorne pressen, dann die Klinke vorsichtig loslassen und im gleichen Moment die Türe schwungvoll einen Spalt, der gerade so breit war, dass sich das wie in einen fluffigen Wattebausch gepackte Mädchen gerade noch durchschieben konnte, nach hinten ziehen.

    „Auf geht‘s Dinky!", flüsterte Aurelie in vielversprechendem Ton.

    Sie blickte tief in die mandelförmigen Katzenaugen, als ob sie sich eine Antwort erhoffen würde, während sie das Fellbündel auf die dunkelrote Fußmatte absetzte. Das grazile Tier war jedoch alles andere als begeistert davon, die warme Stube verlassen zu müssen. Der frostige Windstoß, der durch das seidige schwarze Deckhaar bis zur Unterwolle durchdrang, ließ den schlapp herunterhängenden Schwanz auf sein doppeltes Volumen aufsträuben.

    Doch Aurelie dachte nicht daran, auf ihren Ausflug zu verzichten. Sie stapfte schnellen Schrittes die Kemsley Street Road entlang. Vorbei an den naturweißen kubischen Häusern, die mit ihren bekiesten Flachdächern und den wenig lichtbringenden anthrazitfarbenen Fenstern an unfreundliche Gesichter erinnerten. Nach nur wenigen Metern erreichte sie ein großes Feld, dessen Grasbewuchs man durch die dicke Schneedecke nur mehr erahnen konnte. Dahinter präsentierten die mächtigen Tannen des Church Wood stolz ihr neues Winterkleid. Dinky hatte schon befürchtet, dass Aurelie auch heute wieder dieses Ziel auserkoren würde. Nur schwer gelang es der Katze dem Mädchen, das wie ein Gummiball durch den Schnee zu hüpfen schien, zu folgen. Die zarten Pfoten sanken immer wieder tief in die kalt-nasse Schaumkrone ein. Sie hätte Aurelie trotz der feuerroten Strähnen, die unter der grauen Wollmütze hervorleuchteten, wohl schon längst aus den Augen verloren, wenn diese nicht immer wieder angehalten hätte, um sogleich mit einem großen Satz in den Schnee zu springen und am Boden liegend mit wild wedelnden Armen und Beinen einen Schneeengel zu formen. Aurelie liebte den Winter. Während die anderen Kinder vor ihren Kaminen mit heißem Kakao und Marshmallows abzuwarten schienen, bis der Frühling wieder ins Land zog, fühlte sie sich pudelwohl, wenn ihre Wangen sich in einen lebendigen Rotton färbten, als ob sie sich von der frostigen Brise geschmeichelt fühlen würden.

    Schließlich erreichten die beiden Wanderer den Waldrand, an dem sich eine riesige Tanne neben der anderen pompös aufreihte. Die Baumfront schien den dahinterliegenden düsteren Church Wood wie eine schützende Armee zu bewachen. Immer wieder durchbrach ein lautes Ästeknacken die morgendliche Stille. Für so manch anderen hätten diese Geräusche schon gereicht, um in Furcht und Panik die Flucht zu ergreifen. Doch Aurelie kannte den Wald wie ihre Westentasche. Sie hatte schon jede Höhle erkundet, jeden Strauch erforscht und war auf jeden Baum geklettert. So oft war sie stundenlang auf dem moosigen Boden gesessen und hatte beobachtet wie Rehe sich in graziösen Sprüngen ihren Weg durch das Dickicht suchten.

    Zielstrebig wanderte das rothaarige Mädchen an den ersten Baumreihen vorbei, bis sie direkt vor ihren schneebedeckten Stiefeln die Abrücke von vier kleinen Zehen mit spitzen Krallen entdeckte. Da sich die vorderen Ballen des Abdruckes nicht mit den hinteren Ballen überschnitten, konnte es sich nur um einen Fuchs handeln. Hellauf begeistert und in der Hoffnung dem farbenprächtigen Waldbewohner zu begegnen folgte Aurelie der Schneespur Pfote für Pfote weiter in den Wald hinein. Diese endete schließlich unter einer majestätischen alten Fichte, die derart weit in den Himmel reichte, dass Aurelie das Ende der Baumkronen gar nicht erblicken konnte. Gut versteckt zwischen Laub und hervorstehendem Wurzelwerk war der Eingang zu einer kleinen Höhle erkennbar. Aurelie kniete sich auf den angezuckerten Boden und beugte ihren haubenbedeckten Kopf so tief in Richtung der dunklen Öffnung, dass die roten Locken den Boden berührten. Als erfahrende Abenteurerin hatte sie für solche Momente stets eine kleine Taschenlampe in ihrer Jackentasche verstaut. Mit dem schmalen Lichtstrahl leuchtete sie in das Innere des Erdlochs. Dort waren verschachtele unterirdische Gänge verborgen. Wohin diese wohl führten?

    Während ihr Kopf in der Bodenöffnung verschwand, überhörte Aurelie das dumpfe Knarren aus den oberen Regionen der gewaltigen Fichte völlig und bemerkte nicht, dass plötzlich ein langer morscher Ast unter der schweren Last der Schneedecke nachgab, sich vom Rest des Baumes abtrennte und nach unten stürzte, während er die darunterliegenden Äste wie ein gewaltiges Geschoss mit sich riss. Erst als sich das geballte Astwerk nur mehr wenige Meter über ihrem Körper befand, drang das laute Getöse endlich zu ihr vor. Doch es war zu spät. Selbst ein hastiger Seitwärtssprung konnte sie nicht mehr vor einem Zusammenstoß bewahren. In leicht geduckter Haltung erstarrte das Mädchen zur Salzsäule und hielt sich im Reflex schützend die Hände vor das mit kleinen Sommersprossen überzogene Gesicht.

    So konnte sie nicht sehen, wie sich von einer Sekunde in die andere Dinkys schlanker Katzenkörper, der sich nur wenige Meter entfernt auf dem Stamm eines umgefallenen Baumes sitzend bemühte, die nassen Pfötchen trocken zu lecken, in undurchsichtigem schwarzem Nebel auflöste. Die Schwaden formten sich nach und nach in eine menschliche Silhouette, bis letztlich statt dem Katzentier eine rundliche Dame mit wildem weißrotem Lockenschopf auf dem Baumstumpf stand. Im nächsten Moment zückte die kleingewachsene Person einen dünnen, nach vorne spitz anlaufenden Holzstab aus der rotkarierten Schürze, die unter einem langen braunen Ledermantel mit dunkelgrauer Wollfütterung hervorblitzte, hielt diesen wie ein Dirigent in Richtung des niederdonnernden Astes und sprach laut die Worte Corpus Tempusa Remorarium.

    Aurelies Herz pochte so laut, dass sie es tief im Inneren ihres Kopfes hören konnte. Sie wagte es kaum zu atmen. Doch als sie auch nach einer Minute noch immer nicht unter dem Astwerk begraben wurde, öffnete sie vorsichtig die blitzblauen Augen und blickte durch ihre weit gespreizten Finger schräg nach oben. Sie konnte nicht glauben, was sie sah. Doch das unerklärliche Bild blieb auch noch unverändert, als sie die Hände vom Gesicht nahm, sich aufrichtete und den Kopf steil gen Himmel streckte. Die üppige Masse aus schneebedeckten Ästen schwebte nur gut einen halben Meter über ihrem Kopf. Freistehend. Schwerelos. Den Naturgesetzen trotzend.

    Träumte sie? Oder war sie etwa ohnmächtig geworden? Oder? Nein. Sie konnte doch nicht tot sein. Oder etwa doch? Ungläubig hob sie die rechte Hand und ließ die spitzen Baumnadeln durch ihre Finger gleiten. Der harzige Baumgeruch drang in ihre Nase. Nein, es war keine Einbildung. Die Äste schwebten tatsächlich. Während sie mit den Fingerspitzen die feuchten Äste entlang tastete, versuchte sie einen klaren Gedanken zu fassen.

    „Geh schon zur Seite mein Kind!"

    Erst jetzt realisierte Aurelie die Gestalt, die nur wenige Meter von ihr entfernt auf dem umgekippten Baumstamm stand und angestrengt das dünne Holzstäbchen in die Höhe streckte. Der Anblick zog sie gänzlich in ihren Bann. Als würde ein Gespenst vor ihr stehen. Das Mädchen starrte so tief in das faltige Gesicht, dessen Nase wie ihre eigene von unzähligen Sommersprossen geziert wurde, dass sie die gelben Punkte am rechten und linken äußeren Rand der in blaue Farbe gehüllten Pupillen ganz genau erkennen konnte.

    „Zur Seite sollst du gehen!", wiederholte die Dame ihre Worte in so bestimmendem Ton, dass Aurelie sich wie ferngesteuert folgsam in langsamen seitlichen Schritten immer weiter aus der Fallrichtung des Astwerkes bewegte, ohne dabei ihren Blick nur eine Sekunde von der pummeligen Dame abzuwenden.

    Nachdem sie den Gefahrenbereich verlassen hatte, ließ die alte Frau den hölzernen Stab in ihrer Hand erleichtert nach unten sacken, wodurch der Ast wieder aus seinem Erstarrungszustand befreit wurde und mit lautem Getöse auf den gefrorenen Boden prallte.

    Erschrocken durch den unerwarteten Lärm drehte Aurelie sich um die eigene Achse. Jene Stelle, an der sie zuvor am Boden gekniet war, war völlig vom Astwerk verschlungen worden. Dem Mädchen stockte der Atem, als ihm bewusstwurde, dass seine Neugierde ihm diesmal fast das Leben gekostet hätte. In den Untiefen des Waldes hätte bestimmt niemand seine Leiche gefunden. Wahrscheinlich wäre diese ein abwechslungsreiches Mahl für die fleischlustigen Waldbewohner geworden.

    Als Aurelie ihren Kopf wieder zu Seite drehte, war ihre Retterin schon wieder verschwunden. Sie eilte zu dem Baumstamm, doch weit und breit war nichts und niemand zu sehen. Wo war sie nur hin? Oder hatte sie sich die schürzenbekleidete Frau nur eingebildet? Nein, da. Ihr Verstand spielte ihr keine Streiche. Auf der dünnen Schneeschicht, die die Oberseite des Stammes benetzte, zeichneten sich eindeutig die Abdrücke von Frauenstiefeln mit breitem Absatz ab. Die Abenteurerin umkreiste das Holzwerk, um eine Fährte aufzunehmen. Es war nirgends eine Spur zu entdecken. Hatte sich die heldenhafte Dame einfach in Luft aufgelöst?

    Ratlos schlenderte Aurelie zurück zur Waldgrenze. Während sie durch das an die Kemsley Street Road angrenzende Feld stapfte, suchte sie angestrengt nach einer logischen Erklärung für die merkwürdigen Ereignisse. Sie war ja schon oft derart in ihre Tagträume versunken, dass sie die wahre Welt um sich herum völlig ausblendete, aber diesmal war es anders. Diese Geschichte schien nicht ihrer Fantasie entsprungen zu sein.

    Als sie die Türklinke der grünen Eingangstüre des kleinen Backsteinhäuschens öffnete, strömte ihr bereits der Geruch von frischen Pfannkuchen in die Nase.

    „Na, du kleine Ausreißerin? Ich wette, du hast einen Bärenhunger mitgebracht", rief Alice Bell ihrer Tochter mit freundlicher Stimme zu.

    Aurelie warf die nassen Stiefel und die schneebedeckte Jacke unsanft in die Ecke des langgezogenen Vorraumes und eilte in die Wohnküche. Sie fiel ihrer Mutter, die gerade dabei war, den ovalen mintgrünen Holztisch mit geblümten Frühstücksgeschirr zu decken, in die Arme. Freudig erwiderte die schlanke Frau, deren lange blonde Strähnen in morgendlicher Manier wild nach oben standen, die herzliche Umarmung.

    „Dinky war es heute wohl zu kalt, um dich zu begleiten", lachte Alice Bell und zeigte in Richtung des kleinen Holzofens auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers, vor dem sich die schwarze Katze entspannt am Dielenboden räkelte.

    Kapitel 3  Die Begegnung

    Alice Bell war nicht sonderlich erstaunt über die neue Lieblingsbeschäftigung ihrer Tochter, die in letzter

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1