Camanchaca
Von Diego Zúñiga
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Buchvorschau
Camanchaca - Diego Zúñiga
Papas erstes Auto war ein Ford Fairlane, Baujahr 1971, den ihm mein Großvater zu seinem fünfzehnten Geburtstag schenkte.
Das zweite war ein Honda Accord, Baujahr 1985, bleifarben.
Das dritte war ein BMW 850i, marineblau, Baujahr 1990, mit dem er meinen Onkel Neno tötete.
Das vierte ist ein Ford Ranger Pick-up, rauchfarben, in dem wir durch die Atacama-Wüste fahren.
Meine Eltern trennten sich, als ich vier Jahre alt war. Jetzt bin ich zwanzig. Ich lebe mit meiner Mama in Santiago. Er ist in Iquique geblieben, mit seiner neuen Familie. Manchmal sehen wir uns, wenn er geschäftlich unterwegs ist. Er kauft mit mir Klamotten oder er fragt, ob ich ihn, zusammen mit seiner neuen Frau, begleite, um irgendwelche Kisten abzuholen. Ich steige in seinen Pick-up, stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren, mache den MP3-Player an und fahre mit.
Jetzt sagt er, dass wir nach Tacna müssen, weil ich sonst meine Zähne verlieren könnte, dass er dort eine Zahnärztin kennt, die mir helfen wird, sie zu retten. Er erklärt mir das, und sein zehnjähriger Sohn, der hinten im Auto sitzt, fängt an zu lachen und sagt etwas, das ich nicht genau verstehe. Er lacht, und die Frau von meinem Papa sagt: Eduardito, halt den Mund, aber er hört nicht auf zu lachen.
Meine Mutter hat alle Zähne verloren. Sie musste sich eine Prothese einsetzen lassen. Manchmal geht sie in die Küche und macht eine Schublade auf, wo sie die Spezial-Creme aufhebt, und dann dreht sie sich weg und richtet sich das obere Gebiss. Ich schaue mir das Spiegelbild ihres Gesichts im Küchenfenster an und sage nichts. Danach dreht sie sich wieder um und erscheint, mit dem oberen Teil der Zähne korrekt eingesetzt. Den unteren Teil benutzt sie nicht. Sie sagt, er tut ihr weh und dass er sie nicht schlafen lässt.
Die Frau meines Papas heißt Nancy. Meine Mama sagt, dass sie an der Thompson stand und da meinen Papa kennenlernte. Manchmal habe ich Lust, sie danach zu fragen. Jetzt, wo ich sie im Rückspiegel betrachte, während sie mir einen Becher mit etwas zu trinken reichen will, denke ich, dass ich sie fragen könnte. Ob es wahr ist, dass sie an der Thompson gearbeitet hat. Ich sehe sie an. Sie lächelt. Sie zeigt mir ihr perfektes Lächeln, und ich lehne mit einem Kopfschütteln ab. Dann stecke ich mir die Kopfhörer in die Ohren und richte meinen Blick auf die Straße.
Bevor wir losfuhren, gab mir meine Mama die Liste mit den Dingen, die ich mir kaufen sollte: Jacke, Hosen, Turnschuhe, Hemden, Unterhosen und Socken. Sie trug mir auf, von meinem Papa zu verlangen, dass er mir Markenklamotten kauft, die das ganze Jahr über halten. Das schärfte sie mir ein. Und als ich sie aus Coquimbo anrief, wo wir übernachteten, wiederholte sie, ich solle ja nicht vergessen, ihm zu sagen, dass er mir diese Sachen kaufen müsse. Und ich sagte ja, während ich mich schon im Einkaufszentrum von Iquique sah, wie ich mir alles kaufe, was mir passt, und meinen Vater frage, ob er mir einen Pullover kauft und ob er mir dieses eine Hemd kaufen kann, um dann zu hören, nein, das ist zu teuer, such dir lieber ein anderes. Und wie ich in eine der Umkleidekabinen gehe und versuche, mich in die Hemden aus dem Sonderangebot zu zwängen, während ich ausrechne, dass mir, sollte ich zurück in Santiago ein paar Kilos abnehmen, diese Hosen vielleicht passen würden, von denen gerade zwei zum Preis von einer im Angebot sind.
Der Sohn von meinem Papa heißt Elías. So stellte ihn mir meine Oma vor, obwohl ihn alle Eduardito nennen. Er kam zur Welt, als ich zehn war. Meine Mama sagt, er sei gar nicht der Sohn meines Papas und dass die Frau sich mit einem anderen Mann rumgetrieben habe. Das hat sie gehört, und sie glaubt es, weil der Kleine meinem Vater nicht ähnlich sieht, sagt meine Mama, der Kleine sieht der Frau ähnlich, sonst niemandem. Und ich betrachte ihn durch den Seitenspiegel, wie er auf einer Art Gameboy spielt, den ihm mein Papa zu Weihnachten geschenkt hat, und sage mir, ja, stimmt, er sieht meinem Papa nicht ähnlich.
Seit dem Tag, als wir nach Santiago kamen, wollte meine Mama nicht mehr arbeiten. Sie ging nie mehr vor die Tür. Nur jede erste Woche im Monat gehen wir in den Supermarkt. Mein Opa schickt ihr Geld, und sie bittet mich, sie zu begleiten. Also gehen wir. Sie kauft die Sachen, die wir für den Monat brauchen, und für sich eine Haartönung, obwohl sie nie sicher ist, welche ihr am besten steht, deshalb fragt sie, was ich besser finde; ich schaue mir die Schachteln an und verstehe den Unterschied zwischen Aschblond und Mattblond nicht. Trotzdem sehe ich mir die Frau an, die auf der Schachtel abgebildet ist, schau dann zu meiner Mama und sage ihr meine Meinung. Manchmal hört sie auf mich, obwohl sie für gewöhnlich genau das Gegenteil auswählt und den Gang mit den Haartönungen verlässt und mit dem Monatseinkauf weitermacht.
Mein Papa sagt, dass wir jetzt schon in der Nähe von Antofagasta sind. Er erklärt mir, dass man Respekt vor der Wüste haben muss und vor der Landstraße. Und dass nicht jeder hier langfahren kann. Ich nicke, während ich mit der Hand einen der Kopfhörer aus dem Ohr