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Roter Sand von Namibia: Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum
Roter Sand von Namibia: Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum
Roter Sand von Namibia: Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum
eBook547 Seiten8 Stunden

Roter Sand von Namibia: Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum

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Über dieses E-Book

Namibia ist für mich rot. Rot wie der Sand der Kalahari, rot wie der Himmel beim Sonnenuntergang in der Namib, rot wie die Haut der Himbas, rot wie die Dünen von Sossusvlei.

Für Lina ist Namibia rot, wie die Liebe. Die Liebe zum Land und die Liebe, die sie in Namibia während ihrer Auszeit dort findet. Lina ist auf der Suche nach sich selbst und wird vom Abenteuer im Land ihrer Träume überrollt. Glücklicherweise begegnet sie einem Menschen, der ihr zur Seite steht und sie erst auf dem zweiten Blick fesselt.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum29. Dez. 2021
ISBN9783755762737
Roter Sand von Namibia: Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum
Autor

Sibylle Essers-Walther

Wer schreibt, der bleibt, so mein Motto. Schon immer habe ich wichtige Dinge niedergeschrieben, bis mich ein Schicksalsschlag dazu brachte, ein Buch zu schreiben. Es hat mir geholfen, mit meinem Schicksal fertig zu werden und es hat mir geholfen zumindest im Buch meinen Traum zu leben. Das Land Namibia hat mich von meiner ersten Reise an fasziniert. Es lässt mich nicht mehr los. Seit nunmehr 37 Jahren bin ich glücklich verheiratet und teile die Liebe zu Namibia mit meinem Mann.

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    Buchvorschau

    Roter Sand von Namibia - Sibylle Essers-Walther

    Inhaltsverzeichnis

    Windhoek Flughafen Hosea Kutako. Dezember 2018

    Ein kleiner Ort im Sauerland, Sommer 2017

    Anfang 2018

    Windhoek Flughafen Hosea Kutako.

    Dezember 2018

    Es ist Nachmittag, die heiße Mittagssonne steht hoch am Himmel. Das Thermometer zeigt immer noch gut 40 Grad an. Die Sonne steht senkrecht, was man an den relativ kurzen Schatten erkennen kann. Von einem Luftzug gibt es keine Spur, die Hitze scheint zu stehen. Die kargen Bäume zeigen keinerlei Bewegung und die Menschen schleichen vor sich hin. Jede Regung scheint zu viel zu sein. Sie haben sich der Hitze angepasst, sofern man sich dieser Hitze überhaupt anpassen kann. So scheint es einem zumindest, wenn man die Wärme nicht kennt oder sie nicht gewohnt ist. Weihnachten steht vor der Tür, was man als Europäer allerdings nur an dem üppigen Weihnachtsschmuck erkennt. Ansonsten ist es so anders hier. Es wirkt fremd, wenn man sich umschaut. Große Glitzersterne stecken in der Grünanlage. Dies bei praller Sonne und nicht bei winterlichen Temperaturen. Die Dekoration hat schon beinahe etwas Besonderes an sich. Der große Nikolaus am Eingang bringt dem Kitsch die Krönung. Seine Augen bewegen sich und ab und zu kommt ein „Merry Christmas" aus ihm heraus. Kinder stehen staunend vor dem Plastikmonstrum. Besonders die Neuankömmlinge, die soeben gelandet sind und das Flughafengebäude voller Erwartung auf das teils für sie unbekannte und neue Land verlassen, bleiben stehen und trauen ihren Augen nicht. Selbst hier ist der Kitsch angekommen, in dem Land der Natur und der Weite.

    Lina sitzt im Schatten auf einem Mauervorsprung neben dem Eingang. Nicht weit von diesem überdimensionalen Plastik Nikolaus entfernt. Sie hat ihm den Rücken zugewandt. Von hier aus kann sie die ankommenden Menschen, aber auch die Menschen, die das Land per Flugzeug verlassen, beobachten. Leute, die das für einen internationalen Flugplatz verhältnismäßig kleine Gebäude verlassen, bekommen erst mal einen Hitzeflash. Lina kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken, als eine ältere, etwas korpulentere Dame aus dem Flughafengebäude nach draußen kommt und erst einmal ruft: „Oh mein Gott, das ist ja nicht zum Aushalten. Hans Helmut, hast Du meinen Fächer, den ich mir in Thailand gekauft habe, im Handgepäck oder ist er etwa im Koffer? Sag bloß nicht im Koffer, Du weißt doch, wie empfindlich ich bin. Ich brauche ihn, und zwar jetzt!" Der arme Hans Helmut, denkt Lina, scheint es nicht leicht zu haben. Sie muss sofort an die Szene in Windhoek denken, als sie auf der Terrasse des Zoo Cafés saß, wo sich ein Kölner Ehepaar neben sie setzte. Es gab durchaus Parallelen zu entdecken. Ob sich das ältere Paar darüber im Klaren ist, was wärmetechnisch speziell zu dieser Jahreszeit auf sie zukommt? Wenn sie nicht an die Küste wollen, sondern ins Landesinnere, dann können sie sich in Sachen Hitze auf etwas gefasst machen. Aber, wer weiß, wohin es sie führt. Vielleicht wollen sie ja über die Weihnachtsfeiertage zu einem Familientreffen nach Swakopmund an die Küste. Dort sind trotz Hochsommer, dank des Atlantiks meist angenehme Temperaturen. Oder sie unternehmen eine Rundreise à la Hummeldumm und nerven dann ihre Mitreisenden. Lina muss bei dem Gedanken lachen.

    Dann sieht sie, wie Menschen sich verabschieden. Es kann sein, dass sie von einem Verwandtschaftsbesuch zurückkehren. Man umarmt sich herzlich, verspricht, sich zu melden und in Kontakt zu bleiben. Langes Winken, bis die Tür zum Flughafengebäude automatisch schließt. Interessant, was sich hinter einigen Episoden verbirgt. Lina wird es nicht erfahren.

    Sie ist eigentlich viel zu früh, denn ihr Flieger geht erst um 20 Uhr Richtung Heimat. Dennoch braucht Lina die Zeit hier, um in Ruhe noch einmal an die vergangenen Monate zu denken. Und doch beginnen ihre Gedanken viel früher, nämlich dort, als sie begann, an ihren Traum zu glauben. Lange ist es her. Und so unglaublich viel ist passiert.

    Ein kleiner Ort im Sauerland,

    Sommer 2017

    Es ist wieder einer dieser unerträglichen Momente. Lina stiert vor sich hin, die Frage nach dem Warum ist so schrecklich zermürbend. Ihre Augen füllen sich mit Tränen, bis die ersten langsam die Wangen herunterlaufen. Es werden immer mehr, sie sind nicht aufzuhalten und ein verzweifeltes Schluchzen folgt. Es kommt noch immer wieder vor, dass sie in Selbstmitleid verfällt und mit ihrem Schicksal hadert. So kann es einfach nicht weiter gehen. Es ist bereits so lange her, immerhin zwei Jahre, als sie von ihrem Mann Tino verlassen wurde. Es war im Sommer, kurz nach der Silberhochzeit, eine Midlife Krise. So nennt man es doch, wenn man in dem Alter alles hinter sich lässt, um sich neu zu orientieren. Lina ist durch die Situation unendlich verletzt. Was hat Tino veranlasst, ihr so etwas anzutun? Zermürbende Fragen, keine Antwort, eine unsagbar schwere Zeit liegt hinter ihr. Obwohl es schon so lange her ist, kommen immer noch diese Momente, in denen sie einfach so losweinen muss. Lina hat die ganze Sache nach der langen Zeit noch nicht verarbeitet, zu stark verletzt ist sie. So viele Jahre hatte sie gemeinsam mit Tino verbracht. Ihr Los, ohne Kinder zu leben, hatte sie auf eine Art sogar zusammengeschweißt. Es war nicht einfach für beide, akzeptieren zu müssen, ihr Leben, ohne Kinder zu gestalten, denn von Anfang an stand für sie fest, eine Familie zu gründen. Und dennoch hatten sie ihr Schicksal in den Griff bekommen, indem sie zusammengehalten haben. Sie haben sich durch viele Unternehmungen und einen wertvollen Freundeskreis abgelenkt. Haben wunderbare Urlaube verbracht. Doch dann ist Tino einfach, ohne ein Wort oder eine Erklärung auf und davon!

    Lina nimmt ein Taschentuch und putzt vorsichtig ihre Tränen weg. Sie versucht, dabei ihr Augenmakeup nicht zu zerstören, was gar nicht so einfach ohne einen Spiegel ist. Dieser Schuft, denkt sie. Wut steigt in ihr hoch. Lina ist bei dem Gedanken richtig sauer auf ihren Mann Tino. So ein elender Feigling, haut er so ohne ersichtlichen Grund ab, ohne ein Anzeichen. Sie ist froh, wenn sich diese Wut in ihr breitmacht, denn so gerät das elendige Selbstmitleid in den Hintergrund. Am liebsten würde sie ihn zur Rede stellen, aber sie weiß nicht, wo er steckt, was er macht. Tino ist einfach nur weg, ohne etwas zu sagen, von der Bildfläche verschwunden. Bis heute kann sie es nicht fassen, was er ihr angetan hat. Ein lautes Schluchzen überkommt sie. Wie ein kleines Kind beginnt sie laut zu weinen.

    Damals hatte sie sich sofort in ihren Job gestürzt, um sich abzulenken und vielleicht ein wenig zu vergessen. Die Hoffnung, dass er doch plötzlich wieder auftauchen würde, hatte sie für längere Zeit nach seinem Verschwinden nicht aufgegeben. Ihr Job bedeutete ihr viel und so war es gut, dass sie einen Großteil ihrer Kraft in ihre Arbeit steckte. Es half ihr, sich von ihren schweren Gedanken abzulenken, und so wurde es normal, dass sie immer mehr Aufgaben übernahm und Überstunden ihren Alltag prägten. Wie oft kam sie erst am Abend nach Hause, zumindest mit dem Gefühl, sinnvolle Dinge erledigt zu haben. So glaubte sie jedenfalls in der Zeit. Und es half, ihren einst so geliebten Tino zumindest immer mehr zu vergessen. Zeit heilt die Wunden, oder wie sagt man so schön. Lina hatte alles für ihren Job gegeben. Eigentlich hatte sie sich wieder gefangen und aufgehört zu weinen. Doch erneut füllen sich Linas Augen mit Tränen, ihre Gedanken folgen aus der Vergangenheit in die Gegenwart.

    Und dann das noch. Warum ereilte sie ein erneutes Schicksal? Die Situation an ihrem Arbeitsplatz hatte sich plötzlich verändert. Lina ist schon ein paar Tage nicht mehr zur Arbeit gewesen. Sie ist nicht mehr fähig, dorthin zu gehen. Sie bekommt Panik, wenn sie an die vergangenen Wochen denkt, an das, was ihr dort angetan wurde. Sie hat ihre so ans Herz gewachsene Arbeitsstelle verloren, das spürt sie und sie weiß nicht, was das Ganze soll und sie weiß nicht, wie es mit ihr weiter geht. Wenn sie an die Zukunft denkt, hat sie einen Kloß im Hals. Zwei Schicksalsschläge, so kurz hintereinander, ihre Verzweiflung und ihr Selbstmitleid sind groß. Freunde und Familie machen sich inzwischen Sorgen um Lina, denn sie vergräbt sich in den letzten Tagen immer mehr. Alle Zeichen deuten darauf, dass sie sich hängen lässt und antriebsarm wird. Als Lina mitbekommt, dass man vermutet, ihre Schwermut und ihr Selbstmitleid führen in eine Depression, versucht sie, sich aufzuraffen und etwas dagegen zu tun. So kann es nicht bleiben. Es ist nicht einfach, immerhin ist Lina schon Anfang 50, das macht einen Neustart nicht unbedingt leichter. Doch sie muss endlich stark sein und es allen beweisen. Sie hat keine andere Wahl und muss nach einem neuen Job Ausschau halten. Sie darf nicht tatenlos mit ansehen, wie ihr Leben an ihr vorbeizieht. Ohne Job, dazu seit zwei Jahren ohne Mann.

    Wie dumm eigentlich. Warum hatte sie alle Männer abblitzen lassen? Denn Chancen hätte Lina viele gehabt, aber sie war noch nicht einmal für einen Flirt bereit und schon gar nicht für mehr als nur einen Flirt. Es war so manch netter Typ dabei, der sie gerne näher kennen gelernt hätte. Aber Lina hatte bisher immer nur abgeblockt. Freundinnen und ihre Familie hatten ihr so oft Mut gemacht, endlich wieder zu leben, sich nicht nur in die Arbeit zu verkriechen, sondern zu genießen und an sich zu denken. Wie oft hatte Lina im letzten Jahr Einladungen abgelehnt. Sie kam sich auf Partys einsam und komisch vor. Vielleicht, weil sie diese Situation, alleine auf eine Party zu gehen, gar nicht kannte. Denn sie war bereits als Jugendliche mit Tino zusammen und es war ihr fremd, ohne Partner feiern zu gehen. Anstatt sich ins Getümmel zu stürzen, und mit netten Menschen zu plaudern, zog sie sich zurück. Sie war maßlos enttäuscht und kam aus ihrem Schneckenhaus nicht heraus. Ein eindeutiges Zeichen, dass sie einfach immer noch nicht richtig frei war. Trotz zwischenzeitlicher Wut war sie manchmal immer noch in dem Glauben, Tino würde vielleicht doch noch zurückkehren und alles wäre wieder so, wie früher. Das wäre die einfachste und bequemste Lösung, so bodenständig, wie Lina von Natur aus war.

    Und jetzt kommt das neue Problem mit ihrem Job dazu. Es ist die Zeit gekommen, grundlegend etwas zu ändern und sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Diese Situation hätte sie sich ebenso wenig erträumen lassen, wie die Sache mit Tino. Sie hat keine andere Wahl, als sich auch von ihrem Arbeitsplatz zu verabschieden. Aus heiterem Himmel war es alles anders geworden. Dabei hatte sie sich so sehr in die Arbeit gestürzt. Und momentan? Was war plötzlich passiert? Es war harmonisch und jetzt das. Lina hat sich schweren Herzens entschieden, einen Anwalt einzuschalten, der nun an der Reihe ist, sich für ihr Recht einzusetzen. Einen Schritt, den sie sich niemals erträumt hätte. Mit Wut denkt sie an den Anruf des Verwaltungsleiters, und wie er ihr sagte, es tue ihm aufrichtig leid. Er könne letztendlich nicht verstehen, was da passiere. Warum man gerade gegen sie interveniere, aber er sei gezwungen worden, ihre Abmahnung zu unterschreiben. Er wisse, dass da ein böses Spiel gespielt würde. Dann erzählte er noch, dass er keine andere Wahl gehabt hätte, da sonst auch sein Arbeitsplatz in Gefahr gewesen wäre. Dieser Anruf hatte das Fass für Lina zum Überlaufen gebracht. Es war einfach unglaublich, was da passierte. Wie kam dieser Kollege dazu, solche Dinge zu sagen? Wollte er ihr helfen? Oder war es nur eine Entschuldigung für sein Verhalten? Tatsache war, dass Lina eine Abmahnung bekommen hatte. Man wollte sie auf schäbige Art und Weise loswerden. Lina konnte es gar nicht glauben, was da passierte und warum. Sie war damals in Tränen aufgelöst. Da gab der Verwaltungsleiter zu, dass man ihr übel mitspielt, hat aber keinen Mut, sie zu unterstützen. Stattdessen unterschrieb er eine Abmahnung, die für ihn ein Hohn war. Ihre loyale Art, die ihr immer wieder als positive Eigenschaft bestätigt wurde, war in diesem Unternehmen nicht gewünscht. So wurde ihr zumindest zugetragen. Wäre sie genauso rücksichtslos und egoistisch wie andere Kollegen gewesen, hätte sie in Frieden weiter dort arbeiten können. Doch ehrliche und hilfsbereite Menschen hatten hier nichts mehr verloren. Wie kalt doch das Arbeitsleben inzwischen geworden ist.

    Warum wurde sie nur von allen so im Stich gelassen? Warum gab es keinen unter den Kollegen, der das böse Spiel erkannte und Mut hatte, dagegen anzugehen? Sie war so hilflos und verzweifelt. Alle wussten, dass ihre Chefin ein falsches Spiel spielte und keiner traute sich, hinter Lina zu stehen. Zwei Kolleginnen, die durch ihre Äußerungen Solidarität zu Lina bekannt hatten, waren nun ebenfalls auf der Abschussliste. Sie erhielten genau wie Lina Abmahnungen wegen irgendwelcher an den Haaren herbeigezogener Vorfälle. Die Sache stank zum Himmel und ohne Hilfe eines Rechtsanwaltes war in dieser Situation nichts mehr zu erreichen. Das hatte zur Folge, dass Lina nicht mehr bei ihrem Arbeitgeber auftauchen musste, denn nachdem sie einen Anwalt eingeschaltet hatte, war das Vertrauen komplett hinüber. Sie hatte keine andere Wahl, als sich nach einer neuen Arbeit umzusehen. Wenn es irgendwie möglich gewesen wäre, wäre sie am liebsten bis zur Rente dortgeblieben. Doch dann kam alles anders und die Situation hatte sich um Hundertachtzig Grad gedreht. Wie verrückt das Leben einem mitspielt. Jetzt musste sich Lina nicht nur in Sachen Beziehung öffnen und neu orientieren. Hinzu kam, dass sie sich um eine neue Arbeit kümmern musste.

    In den vielen schlaflosen Nächten der vergangenen Wochen hatte sie an ihren Traum gedacht. Hatte nicht einmal jemand gesagt: „Lebe Deinen Traum. Linas Traum tauchte immer wieder auf. Bisher hatte sie es nicht gewagt, in irgendeiner Form an ihn zu glauben. Aber Träume braucht man, um manche Situation meistern zu können. Lina träumte von Afrika und das schon seit einiger Zeit. Manchmal kamen ihr Gedanken auf und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als im Süden Afrikas, in Namibia zu leben. Sie hatte sogar konkrete Vorstellungen, nämlich dort eine Lodge zu führen. Viele haben das als Spinnerei abgetan. Dann hieß es: „Dort arbeiten ist aber anders als Urlaub. Da vertu Dich nicht. Immer dort zu leben, ist etwas ganz anderes. Diese Worte hatten sie oft zur Vernunft gezwungen. Dennoch, insgeheim dachte sie immer mal wieder darüber nach. Auch als die Welt um sie herum noch in Ordnung war. Gescheitert war die Entscheidung schließlich an ihrem fehlenden Mut. Ihre Kleinstadtidylle aufzugeben, war ein zu großer Schritt. Und Tino konnte sich gar nicht vorstellen, wenn auch nur zeitweise in Namibia zu leben.

    Aber jetzt in dem Moment, in dem das Kartenhaus um sie herum zusammenfällt, kommt der Gedanke an ihr Traumland immer häufiger. In einer Lodge zu leben und zu arbeiten. Irgendwie verrückte Gedanken, in manchen Momenten etwas unrealistisch. Aber warum sollte sie nicht trotzdem versuchen, diese Richtung zu gehen? Was hat Lina zu verlieren? Im Grunde genommen hat sie schon so viel verloren. Was kann da noch Schlimmes passieren oder schieflaufen? Unzählige Bücher und Romane über das südliche Afrika, insbesondere aus Namibia hatte Lina in den vergangenen Jahren buchstäblich verschlungen. Immer ihren Traum im Hinterkopf. Jeder Film zum Thema Afrika, war er noch so kitschig, wurde angeschaut.

    In manchem Augenblick ist Lina hundertprozentig davon überzeugt, ihr Leben ändern zu wollen und in die Ferne zu gehen. Doch dann kommen wieder diese Zweifel. Nein, sie gehört hierher. Sie gehört hier in ihre kleine Stadt, in der sie geboren wurde, aufgewachsen ist, ihre Ausbildung gemacht hat, geheiratet hat und bis zum heutigen Tag lebt. Ihre Familie, die sie über alles liebt, lebt hier und auch ihre Freunde, die ihr wertvolle Begleiter im Leben geworden sind. Nein, weder Familie, noch Freunde kann man so einfach hinter sich lassen.

    Von der Realität versinkt sie in ihren Traum: Dort, wo die Farben so herrlich sind und Millionen von Sternen in der Nacht leuchten. Dort könnte sie sich vorstellen, zu leben. Es ist ihr schon bewusst, dass sie das Land bisher überwiegend durch die rosarote Brille kennengelernt hat. Aber, was sollte sie daran hindern, das echte Namibia zu entdecken? Die Realität in diesem Land kennen zu lernen. Das Leben der Einheimischen, deren Ängste, Sorgen und auch positiven Gedanken mitzubekommen. Eine spannende Vorstellung. Je nachdem kann sie die Menschen unterstützen, ihnen vielleicht sogar in irgendeiner Weise helfen. Es grenzt tatsächlich an Träumerei, wenn man etwas realistisch darüber nachdenkt. Dennoch lassen sie diese Gedanken im tiefen Inneren nicht los.

    Die Finanzierung ihres Planes wäre gar kein so großes Problem, denn Geld hatte sie für ihre Verhältnisse gut angespart. Ihr Haus könnte sie für eine befristete Zeit vermieten. Sie hatte keine Schulden mehr und eine Sorge weniger. „Wenn ich das Haus z.B. für ein Jahr vermieten könnte, wäre mir ein gewisses regelmäßiges Einkommen sicher. Eine willkommene Grundlage für meine Pläne", denkt Lina. Ein perfekter Gedanke, der ihr bei der Entscheidung helfen könnte.

    Wieder muss Lina an Tino denken. „Scheißkerl, Egoist, Feigling, schimpft sie laut vor sich hin. „Wie kann ein Mensch nur so grausam und egoistisch sein? Eigentlich könnte sie das Haus verkaufen. Das wäre dann ein gelungener Schnitt, die gemeinsame Vergangenheit mit Tino endlich zu begraben. Etwas anderes hätte Tino wirklich nicht verdient. Der Zeitpunkt für einen Schnitt ist längst überfällig. Die Momente der Wut, endlich zu handeln und nicht weiter zu hadern, bestärken sie.

    Tino war ein begeisterter Hobbyhandwerker und hatte vieles im Haus renoviert. So viele schöne Ideen wurden realisiert. Er war immer voller Tatendrang. Es war ein kleines Paradies, was die beiden sich gemeinsam aufgebaut hatten. So liebevolle Details prägten das Haus. Es war in den letzten zwei Jahren oft schwer für Lina gewesen. Immer wieder wurde sie daran erinnert, wie Tino neue Ideen in das Haus einbrachte und verwirklichte. Und dass diese Momente von einem Tag auf den anderen vorbei waren. Im Grunde genommen wurde sie täglich mit seiner Kreativität konfrontiert. Wer mochte wohl jetzt, in diesem Moment, davon profitieren? Gab es eine andere Frau in seinem Leben? Hat er sich eine neue Existenz mit einer neuen Partnerin aufgebaut? Und das, obwohl er Lina doch so liebte? Lina würde es nicht herausbekommen.

    Die Lodge, die Lina in ihren Träumen vor sich sieht, liegt am Rande der berühmten Namibwüste, direkt neben einer gewaltigen Felsgruppe, die aus der Weite herausragt. Die Farben hier sind besonders beeindruckend. Herrlich roter Sand prägt die Landschaft. Immer wieder tauchen trockene Grasbüschel daraus hervor, die je Lichteinfall in anderen Farben leuchten. Morgens, wenn die Sonne über den Bergen aufgeht, zeigt sich das Land in einer atemberaubenden Idylle. Es herrscht eine fast erschreckende Ruhe. Ab und zu hört man ein paar Webervögel zirpen, Tokos stimmen mit ihrem auffälligen Pfeifton ein. Das Schnauben der in der Frühe grasenden Oryxe ist zu hören. Sie fressen genüsslich an den Grasbüscheln, die sich so wunderbar farblich von dem roten Sand absetzen. Diese außergewöhnlich gezeichneten Tiere mit ihren gerade verlaufenden langen Hörnern, zaubern eine perfekte afrikanische Idylle.

    Lina sieht das Bild vor sich. Die traumhaften Farben, die friedliche und ruhige Atmosphäre. Hinzu kommt die unendliche Weite des Landes. Inmitten dieser Welt steht ihre Traumlodge. Lina versinkt immer mehr in ihren Vorstellungen. Die Lodge passt sich mit Farbe und Form der Landschaft an. Direkt neben einer Felsformation erstreckt sich das Hauptgebäude. Es ist teils in die Felsen gebaut und breitet sich nach vorne mit einer offenen Terrasse aus. Die einzelnen Chalets sind etwas entfernt von dem Haupthaus gebaut. Sie reihen sich in einem Halbkreis um das Restaurant herum. Die Terrassen der einzelnen Chalets öffnen sich Richtung Süden und sind nicht einsehbar. Hier findet man Ruhe in einer traumhaften Idylle. Lina stellt sich vor, dass sie für eine bestimmte Zeit in dieser Lodge leben und arbeiten möchte. Immer wieder taucht dieser Traum auf. Auch in der Zeit, als ihr Leben noch in Ordnung war.

    Sie könnte ihrer Leidenschaft, dem Kochen nachkommen. Vielleicht auch als Managerin arbeiten. Immer den Überblick behalten, das konnte sie bereits bei ihrer bisherigen Arbeit gut. Je mehr sie darüber nachdenkt, der Job als Managerin würde sie schon reizen. Organisieren und die Fäden zusammen halten liegt ihr, das war das, was ihr in ihrem Job als Controllerin so sehr Spaß gemacht hat. Aber das war ja inzwischen Vergangenheit. Warum ist das Leben nur so kompliziert? Neuorientieren bedeutet eine besondere Herausforderung, besonders, wenn man so bodenständig ist, wie Lina.

    Durch das Klingeln ihres Handys wird Lina aus ihren Träumen gerissen: „Hallo, hier ist Stromland, ich komme gerad vom Gericht. Sitzen Sie?" „Stimmt, heute war der Termin, ich habe gar nicht mehr daran gedacht.

    Gibt es Neuigkeiten? „Ja, halten Sie sich fest, erwidert ihr Anwalt. „Der Verwaltungsleiter, Sie wissen schon. Er hat zugegeben, dass man ein falsches Spiel mit Ihnen gespielt hat und der Richter hat schließlich entschieden, dass Sie Ihr Recht bekommen! Lina hält sich die Hand vor den Mund: „Wie jetzt? Im Ernst, sagen Sie, dass ich gewonnen habe? „Genau, das ist der Fall. Und ich konnte eine nette Abfindung für Sie herausschlagen. Immerhin sind Sie schon eine Weile dort am Arbeiten. Nur die Arbeit endet jetzt auch. Aber das war Ihnen ja bereits klar." Auf jeden Fall war Lina das klar. Sie kann ihr Glück nicht fassen. Sie hat Recht bekommen, das ist ein großer Sieg und dazu eine schöne Abfindung. Nun steht ihren Träumen nichts mehr im Weg.

    Lina sitzt in ihrem Garten. Ihre Gedanken schweifen in die Vergangenheit. Dann sind sie wieder in der Zukunft und dann bei dem Anruf ihres Anwalts. Ihr Leben hat eine entscheidende Wende genommen. Sie ist so erleichtert und kann es immer noch nicht richtig fassen. Es fällt ihr schwer, die Gedanken zu sortieren. Traumatisiert, aber mit letztendlich doch erfreulichem Ende, kann Lina nun nach vorne schauen. Das ungerechte Spiel hatte ein Ende. Jetzt ist sie frei und es liegt an ihr, was sie daraus macht. Die ganze Anspannung der letzten Wochen war groß. Ein emotionaler Schnitt, der wieder einmal Tränen hervorruft.

    Plötzlich klingelt es an der Haustür. Happie, ihre alte Katze, die sie vor einigen Jahren gemeinsam mit Tino aus einem Tierheim geholt hatte, rast in Windeseile über den Gartenweg Richtung Gartenhaus, um sich vor eventuellen Besuchern zu verstecken. Sie ist immer noch scheu und mag am liebsten nur Linas Nähe. Besonders genossen hatte Happie in der Vergangenheit Tinos Kontakt, aber seit er nicht mehr da war, hatte sie keine andere Wahl als mit Lina vorlieb zu nehmen. Anfangs war es nicht leicht, denn selbst das kleine Fellmonster, wie Tino Happie nannte, hatte erheblich gelitten, als er plötzlich nicht wieder kam. Es war wie ein Ritual, wenn sich der kleine Stubentiger abends auf Tinos Schoß schmiss und sich von ihm streicheln ließ.

    Fragend blickt Lina Richtung Haus. Wer mag das sein und holt sie aus ihren Gedanken? Schnell die Tränen wegwischen, denkt sie. Ihre Augen sind bestimmt vom Makeup dunkel unterlaufen. Ein flüchtiger Blick in einen im Garten aufgestellten Spiegel zeigt, dass ihre Vermutung richtig war. Je nachdem, wer vor der Tür steht, muss nicht mitbekommen, was mit ihr los ist. Es klingelt noch einmal. Sie ist anscheinend nicht schnell genug.

    Durch die Haustürscheibe erkennt Lina, dass ihre Freundin Ramona vor der Tür steht. Lina freut sich über den spontanen Besuch. Ramona war ihr während der ganzen schweren Zeit eine Stütze. Sei es, als Tino sie verlassen hat oder im Laufe der schweren Phase mit ihrem Arbeitgeber. Jetzt war sie die Erste, die von Linas gewonnenen Klage erfahren sollte. Dabei hatte Lina noch gar nicht mit Ramona gerechnet. Meist kommt sie später vorbei.

    Während sich beide herzlich begrüßen, ist Happie längst an ihren geschützten Platz untergetaucht, um aus sicherer Entfernung zu beobachten, wer ins Haus kommt. Erst als sich die Katze versichert hat, dass sie den Besuch kennt, klettert sie wieder aus dem Versteck und tabst munter auf Ramona zu. Happie streckt sich ihr entgegen und bittet mit dieser Geste um Streicheleinheiten. Ramona bückt sich, um Happie über den lang gestreckten Rücken zu streicheln. Lina beginnt unterdessen zu erzählen, was heute so sehr Wichtiges passiert ist.

    Ramona und Lina treffen sich oft nach der Arbeit. Entweder, um einfach ein wenig zu reden oder, um gemeinsam Sport zu treiben. Joggen durch den nahegelegenen Wald, ist für beide ein schöner Ausgleich nach Feierabend. So können sie sich gegenseitig erzählen, was tagsüber passiert ist und was sie bewegt. Sie kennen sich schon seit ihrer Jugend. Nach all den Jahren, ist ihre Freundschaft immer wichtiger geworden. Ramona war stets zur Stelle, wenn es Lina nicht gut ging. Sie hat ihr oft geholfen und ihr immer beigestanden, sie aufgemuntert und gestärkt, wenn es sein musste. Manchmal reichte schon ein Ohr. So, wie heute.

    „Hallo Lina, wie war Dein Tag? Gibt es was Neues? Lina hält die Arme verschränkt und grinst ihre Freundin an. Doch dann schaut Ramona etwas irritiert, als sie die tränenverschmierten Augen sieht. Anscheinend hatte Lina nicht alle Make-Up-Spuren weggewischt. „Nun mal raus mit der Sprache, Du hast geweint, das sehe ich, Du kannst mir nichts vormachen und jetzt grinst Du… Du machst mich ganz schön neugierig.

    Ramona kennt Lina nur zu gut. „Das hatte ich mir schon gedacht, dass ich meine Tränen vor dir nicht verstecken kann. Du merkst einfach alles. Ja, ich habe geweint, aber ich denke, die ganze Anspannung ist irgendwie aus mir herausgekommen. Eigentlich kann ich es selbst noch nicht so richtig fassen. „Jetzt mach es nicht so spannend. „Gut, dass Du da bist, ich hätte nicht mehr lange warten können. Ramona, Du als Personalerin hattest ja so Deine Zweifel, ob das alles mit der Klage hinhaut…. Jetzt halt Dich fest: Ich habe gewonnen. Und? Was sagst Du nun? Mein Anwalt hat heute angerufen, es ist perfekt gelaufen. Lina strahlt über das ganze Gesicht. Ramona hingegen zieht die Stirn zusammen, als könne sie gar nicht glauben, was sie da hört: „Wie, Du hast gewonnen? Haben die A…. Sorry, haben die jetzt endlich aufgegeben und gesehen, dass sie nichts gegen Dich in der Hand haben? Ramona nimmt Lina feste in den Arm. „Ich kann es nicht fassen, das ist ja super. Und springt wenigstens etwas für Dich herum?"

    Lina grinst und muss sich wieder ein Tränchen wegwischen. Sie nickt und sagt nur: „Mehr als ich dachte. Es könnte nun doch noch bergauf gehen."

    Lina begibt sich in den Keller, und kommt mit einer gekühlten Flasche Sekt hoch. „Hey, ich habe doch mein Auto mit. Lina zwinkert Ramona zu. Ramona grinst: „Ok, darauf sollten wir trotzdem anstoßen. „Komm, lass uns in den Garten gehen, bei dem herrlichen Wetter heute." Lina schnappt schnell zwei Gläser aus dem Küchenschrank und beide begeben sich nach draußen auf die Terrasse.

    Der Garten von Lina und Tino ist sehr schön, nicht groß, dafür sehr gemütlich. Beide setzen sich mit ihren Gläsern auf die Bank und Ramona hört Lina gespannt zu, was sie von ihrem Anwalt zu berichten hat. „Ich bin perplex, da haben die doch tatsächlich zugegeben, dass sie allerlei falsch gemacht haben. Ich glaube es nicht. Das ist schon ein Eingeständnis und nicht gerade selbstverständlich. Hut ab, meine Liebe. Jetzt kann es endlich bergauf gehen mit Dir. Es wird aber auch langsam Zeit." Ramona stößt erneut breit grinsend mit ihrer Freundin Lina auf den Erfolg an, dabei hat sie den Arm um Lina gelegt.

    „Und, fragt Ramona, „wie geht es weiter? Hast Du Dir Gedanken gemacht, jetzt wo Du frei bist? Linas Augen füllen sich leicht mit Tränen, während sie darüber nachdenkt, dass sie nun tatsächlich entscheiden muss, was sie in Zukunft macht. Dass sie frei ist, hat Ramona treffend formuliert. Und das ist gerade ihr Problem. Sie ist ohne Partner und ohne Arbeit. Unfreiwillig frei ist treffend.

    Das Arbeitsverhältnis läuft noch ein halbes Jahr, so wurde per Gerichtsbeschluss entschieden. Lina ist bis zum Jahresende freigestellt und erhält ihr volles Gehalt. Wahnsinn, was der Anwalt für sie rausgeschlagen hat. „Ja, Ramona, ich weiß, jetzt bin ich gefordert und kann mich nicht mehr hinter meiner Trauer verstecken und wenn ich ehrlich bin, ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll. In irgendeiner Weise kommt mir mein Traumland Namibia immer näher. Aber ich weiß nicht, ob ich nun wirklich den Mut habe, meinen Traum zu verwirklichen. Ramona rollt mit den Augen: „Bei Deiner Entscheidung kann ich Dir wirklich nicht helfen. Jetzt musst Du handeln. Und wenn ich ehrlich bin, es wird langsam auch Zeit. Du kannst nicht warten, bis etwas passiert. So richtig kann Ramona nicht glauben, dass Lina ernsthafte Gedanken mit Namibia hegt.

    Lina ist bewusst, dass sie langsam ihre Selbstmitleidsphase vergessen sollte. So kommt sie nicht einen Schritt weiter. Sie muss sich entscheiden, ob sie Bewerbungen schreiben will, um hier in der Nähe wieder einen Arbeitsplatz zu finden. Oder, ob sie mutig sein will, ihrer gewohnten Umgebung den Rücken kehren, um einen Neustart zu wagen. Das nur auf Zeit. Und trotzdem ist es eine schwere Entscheidung. Sie steht zwischen den Stühlen. Doch dann sieht Lina die Lodge vor Augen. Für einen Moment taucht sie in ihre Traumwelt.

    „Wir fahren übernächste Woche in die Berge zum Wandern, dann kommst Du mit, Du brauchst Ablenkung. Vielleicht kannst Du mit etwas Abstand leichter eine Entscheidung treffen. „Meinst Du, ich soll wirklich mit Euch in die Berge fahren? Ihr braucht doch auch mal Zeit für Euch, Du und Carlo. Ihr seid beruflich so arg eingespannt, da wäre doch gut, wenn Ihr mal nichts seht und hört. Da stört die unentschlossene Freundin doch nur. Ramona rollt wieder die Augen: „Lina, darf ich Dir mal was sagen? „Ja, bitte, „Du bist doof. Würde ich Dir das anbieten, wenn ich es nicht ehrlich wollte, dass Du mit nach Italien kommst? „Ich weiß, Du hast ja Recht. Lina fühlt sich in diesem Moment gerührt. Und schon wieder füllen sich ihre Augen mit Tränen. Sie ist so froh, dass ihre Freundin ihr immer wieder zur Seite steht.

    Ramona kramt in ihrer Handtasche und sucht etwas, bis sie Lina eine Zeitung entgegenhält: „Hier, schau mal, habe ich Dir mitgebracht. Da sind einige Stellenanzeigen drin. Werfe einen Blick rein. Wenn für Dich etwas Interessantes dabei ist, kannst Du überlegen, wie Du vorgehen möchtest. Es muss sich allerdings um einen großen Zufall handeln, wenn in Deinem Job ausgerechnet hier in der Nähe jemand gesucht wird? Immerhin wohnen wir hier auf dem Lande. Trotzdem, schau einfach mal rein. Notfalls müsstest Du Dich komplett umorientieren. Ramona schaut Lina herausfordernd an. „Und dafür hast Du ja schon Plan B parat, oder? Lina schmunzelt: „Perfekt, sage ich doch? „Nun ja Lina, wenn ich ganz ehrlich bin, ziehe ich den Hut vor Deinem Traum, aber ich glaube es erst, wenn Du wirklich im Flieger sitzt, denn irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Du Deinem Herzen tatsächlich folgst, so bodenständig, wie Du nun mal bist.

    Lina schaut ihre Freundin fragend an: „Soso, Du glaubst nicht an mich, das sollte jetzt noch ein größerer Ansporn für mich sein." Dabei zwinkert sie Ramona mit einem Auge zu.

    „Ja es wird wirklich Zeit, Du gehst sonst vor die Hunde. Auf der Straße zu stehen und nichts zu tun, dafür bist Du kein Mensch. Denk dran, Du hast jetzt noch ein halbes Jahr Zeit, bis dahin muss etwas passiert sein. Und vergiss nicht, Du musst zum Arbeitsamt, sobald Du die Kündigung in der Hand hältst. „Oh, Schitt, eine Kündigung bekomme ich ja auch noch. Was für ein Elend. Niemals hätte ich im Traum daran gedacht, dass mir so etwas passieren kann. „Lina, jetzt musst Du langsam aufhören. Nun hast Du Dein Ziel erreicht, bist erfolgreich gegen die Ungerechtigkeit vorgegangen und jammerst über Kündigung. „Stimmt, Du hast Recht, ich bin wieder durch den Wind. Dabei sollte ich doch froh sein, dass ich den ganzen Mist nun hinter mir habe und die mir alle gestohlen bleiben können. Lina kann sich immer noch nicht an die neue Situation gewöhnen. Sie hat sich einfach in letzter Zeit zu sehr in die Opferrolle hineingesteigert.

    Um Lina an ihren errungenen Sieg zu erinnern, hebt Ramona ihr Glas in die Höhe und schaut ihre Freundin dabei aufmunternd an. Beide stoßen erneut mit ihrem Sektglas an und Lina beginnt Ramona über ihren Traum von ihrem Leben in Namibia zu erzählen. Bisher hatte sie nur Dinge angedeutet. Nun aber will sie ihr zeigen, wie ernst ihr dieser Gedanke ist.

    Lina beginnt zu erzählen und bemerkt gar nicht, wie sich ihre Gesichtszüge schlagartig ändern. Ihre traurigen Augen füllen sich mit einem Glanz, der sofort von Ramona wahrgenommen wird. „Kennst Du den Satz: Lebe Deinen Traum? Ramona schaut Lina erwartungsvoll an. Lina ist ein offener Mensch. Wenn sie so anfängt zu erzählen, kommt noch viel hinterher. Ramona erwidert nur: „Dann bin ich mal gespannt, was hast Du auf dem Herzen?

    Lina erzählt, was sie bewegt. Von dem Job als Managerin in einer Lodge in Namibia. Und als Lina die Lodge, die es so ja eigentlich gar nicht gibt, in Details beschreibt, von der Landschaft rundherum schwärmt und sich ihre in der letzten Zeit so traurigen Augen in glänzendes Strahlen verwandeln, merkt Ramona, wie sehr im Detail Lina mit ihrer Idee steckt. Ihre Gestik und Mimik, einfach das Schwärmen verrät es. Und Ramona ist klar, dass Lina ihren Traum leben sollte.

    „Ramona, ich habe alles vor meinen Augen. Ich könnte morgen am Tag aufbrechen. Du kannst Dir einfach nicht vorstellen, was für eine Wärme dieses Land ausstrahlt. Man lebt doch nur einmal, oder? Was meinst Du?" Lina ist über sich selbst erschrocken. Sie hätte sich gar nicht zugetraut, dass sie so offensiv mit ihrer Vorstellung umgeht. Beide unterhalten sich ganz detailliert über die Dinge, die Lina so sehr beschäftigen. Auch zwischenzeitliche Zweifel, die Ramona anspricht, werden im Laufe des Gesprächs ausgeräumt. Immerhin kennt sie Linas Bodenständigkeit, mit der sie sich oft selbst im Wege steht. Umso mehr freut sich Ramona, dass Lina die Dinge beim Namen nennt und längst dabei ist, eine Entscheidung herbeizuführen.

    In diesem Moment spürt Lina, was sie zu tun hat, gerade nach dem heutigen Tag und nach dem intensiven Gespräch mit Ramona ist ihr klar geworden, dass sie etwas maßgeblich in ihrem Leben ändern muss. Auf irgendeine Art hat sich ein Schalter in ihr umgedreht. Sie fühlt sich befreit und wohl in ihrer Haut.

    So sitzen beide noch eine ganze Zeit im Garten, Lina hat ihre Freundin mit ihren Plänen angesteckt und Ramona lauscht Linas Beschreibungen. Beide vergessen die Zeit. Die Flasche Sekt ist fast leer. Happie plagt zwischenzeitlich der Hunger, was man daran merkt, dass sie ziemlich fordernd um die beiden herumläuft. Maunzend steht sie vor Lina, und stubst sie immer wieder an, um an ihre noch ausstehende Mahlzeit zu erinnern. Ganz schön penetrant kann eine Katze werden, wenn es ums Fressen geht.

    Es dämmert langsam und Lina geht ins Haus an den Kühlschrank, um Happies Napf zu füllen. Ramona schüttet zwischenzeitlich den Rest Sekt in die Gläser. Beide Freundinnen stoßen auf Linas Plan B an. Und alle zwei, wie aus einem Munde: „Lebe Deinen Traum". Es tut so gut eine so besondere Freundin zu haben, der man sich anvertrauen kann und die einen nicht belächelt, wenn man von seinen Plänen erzählt. Auch die Ehrlichkeit, wie beide miteinander umgehen, ist sehr wertvoll.

    Aber Lina weiß auch, dass es für Ramona nicht leicht sein wird, wenn sie neben Tino nun auch noch Lina verliert. Zumindest wäre sie nicht mehr in der Nähe, denn die Entfernung von Deutschland nach Namibia ist nicht mal so eben zu überwinden. Die 10 Stunden Flug nimmt man schon alleine wegen der Kosten nicht für ein Wochenende in Kauf. Von den Strapazen ganz zu schweigen.

    Ramona hatte damals schon sehr gelitten, als Tino so plötzlich verschwunden war. Lina, Tino, Ramona und ihr Mann Carlo verband viele Jahre eine wichtige und aufrichtige Freundschaft. Beide Paare hatten schicksalsbedingt keine Kinder bekommen. Sie hatten viele gleiche Interessen und unternahmen gerne ihre Freizeit miteinander. Besonders Segeln war eine große Leidenschaft von den Vieren, aber auch Skilaufen und Wandern. Viele schöne gemeinsame Aktivitäten hatten sie unternommen. Und dann verschwand Tino damals so einfach ohne Vorwarnung von der Bildfläche. Darunter hatten Ramona und Carlo auch sehr zu leiden.

    Selbst Carlo, zu dem Tino eine enge und ehrliche Freundschaft verband, wusste nicht, wohin es Tino verschlagen hatte. Schon seltsam, dass Tino sich noch nicht einmal seinem Freund anvertraut hatte. Obwohl Carlo mit Tino befreundet war, hatte auch er nie wieder etwas von Tino gehört. Man hätte doch eigentlich davon ausgehen können, dass er zumindest seinen Freund über seine Pläne einweiht. Tino hatte einfach alle Verbindungen abgebrochen. Carlo hatte diese Sache extrem zugesetzt, zumal er ihm so etwas niemals zugetraut hatte. Sie waren all die Jahre so ehrlich miteinander umgegangen. Es war eine schlimme Erfahrung für ihn, so plötzlich einen guten Freund zu verlieren, der sich einfach im Nichts auflöst. So haben sich Ramona und Carlo sehr fürsorglich um Lina gekümmert, was Lina ihnen niemals vergessen wird.

    „Mensch Lina, ich weiß ja, wie sehr Du an Namibia hängst, aber dass Du so tief in der Materie steckst und wirklich darüber nachdenkst, dorthin zu gehen…. Ich bin sprachlos. Aber ich finde es toll. Überleg mal, Mann weg, Job weg…"

    Lina schluckt und sagt: „Ja super, das hast Du jetzt auf den Punkt gebracht. „Sorry, stimmt, das war ziemlich deutlich, aber auch die Wahrheit. Insofern kann ich es schon nachvollziehen, wenn Du solche Gedanken hegst. Klar, ich fände es nicht so toll, wenn wir so entfernt auseinanderleben würden. Aber letztendlich musst Du an Dich denken. Überleg mal, was Du in der letzten Zeit mitgemacht hast. „Stimmt, Ramona, Danke Dir, dass Du mir Mut machst, auch, wenn Du Deine Zweifel hast."

    „Hast Du über Dein Haus nachgedacht? Vermutlich könntest Du es für eine bestimmte Zeit vermieten. Und wenn Du wieder zurück nach Deutschland kommst, hast Du Deine vertraute Bleibe. Ramona ist immer sehr realistisch und denkt schnell über solche elementaren Dinge nach. „Ja, darüber habe ich mir auch schon meine Gedanken gemacht, ich würde es wirklich gerne vermieten. Mit der Mieteinnahme hätte ich schon wieder einen Teil meiner Unkosten in Namibia gedeckt. Ist doch sicher keine schlechte Idee, was meinst Du? „Hut ab, Süße, Du bist ja bereits richtig mit Details beschäftigt. Ramona schmunzelt. „Hast Du schon mal mit Deiner Mädelstruppe über Deine Pläne gesprochen? Was sagt Ulla dazu? „Nein, ich habe bis jetzt noch Niemanden darüber informiert. Meine ganzen Gedanken und teilweise Zweifel haben mich noch davon abgehalten, darüber zu reden. Du bist die Erste. Ramona grinst: „Gib es zu, Du hast ein wenig Schiss, dass Dir die Mädels davon abraten. Die sind doch auch alle so bodenständig wie Du und ich glaube, keine von den Sechsen hätte den Mut, solch einen Schritt zu tun oder ihn sogar für gut zu befinden.

    Lina denkt über ihre Mädelsclique nach. Die Truppe, die aus sieben Freundinnen besteht, und das schon seit der Schulzeit. „Es ist wirklich blöd, in der ganzen Zeit habe ich eigentlich immer wieder nur gejammert und bin den Mädels sicher so manches Mal mit meiner Trauer und Wut auf den Geist gegangen. Lina weiß selbst, wie extrem sie sich verändert hat, seitdem Tino verschwunden ist. Früher war sie fröhlich, aufgeschlossen und immer für einen Scherz bereit. Aber inzwischen wirkt sie oft so in sich gekehrt und zurückgezogen. Ein Jammer denkt Lina, was in der Zeit aus ihr geworden ist. Im Grunde genommen hat sie nur sich gesehen und wie arg ihr das Leben mitspielt. „Ja, meine Mädels haben mich trotzdem immer unterstützt und mir zugehört und waren immer für mich da. Ich sollte ihnen so bald wie möglich von meinem Traum, nein… von meinem Plan, erzählen. Vielleicht rufe ich Ulla morgen einfach mal an. Ihr würde ich gerne als Erstes davon berichten. Ramona schmunzelt: „Weil sie Dich versteht und Dir bestimmt Mut macht, habe ich Recht? „Könnte sein. Lina grinst. Ja, meine Liebe, wenn Du wirklich an Deinem Plan arbeitest, solltest Du bald die Mädels einweihen, das wäre nur fair. Froh bin ich selbstverständlich, dass ich die Erste bin." Ramona nimmt Lina feste in den Arm. Sie ist beeindruckt, dass Lina endlich offen spricht. Vermutlich hilft es, dass sie wieder fröhlicher und aufgeschlossener wird.

    Linas alte Mädelstruppe ist wirklich ein kostbarer und wichtiger Ankerpunkt in ihrem Leben. Wenn Irgendeine von ihren Freundinnen Probleme hat, sind sie füreinander da. So hatten sie sich ebenfalls Zeit für sie genommen, um ihr beizustehen, den Verlust ihres Mannes zu verschmerzen bzw. sie ein wenig abzulenken. In der Zeit, als Lina Probleme mit ihrem Arbeitsplatz hatte, als sie von ihrer Chefin im Grunde ins Aus gestoßen wurde, hatten die Mädels immer ein offenes Ohr. Lina war nie allein. All das hatte ihr enorm geholfen. Ohne ihre treuen Freunde und ohne ihre Familie hätte sie es nie geschafft, aus dem extrem tiefen Loch zu finden.

    „Du Ramona, das wäre schon ein gewaltiger Schritt, wenn ich Euch Allen, die Ihr immer für mich da wart und seid, den Rücken kehre. Was meinst Du, wäre das unfair von mir? „Hey Lina, kann das sein, dass Du spinnst? Mensch, denk doch mal langsam an Dich. Sicher ist es toll, dass Alle für Dich da waren und es auch noch sind. Aber letztendlich kannst Du doch nicht auf alle Rücksicht nehmen. Manchmal hast Du aber auch eine Macke. Puh, das saß jetzt aber, und dennoch hat Ramona Recht, wenn sie so deutlich wird. Die Anderen hatten ihren Partner, Kinder und dazu ihren Arbeitsplatz. Lina muss zugeben, dass sie manchmal komische Gedanken hat. Durch ihre ewige Rücksichtnahme steht sie sich oft selbst im Weg. Damit sollte langsam Schluss sein.

    Das größte Problem bei ihrem Plan sind ihre Eltern, da gibt es keine Frage. Die sind inzwischen älter und können Linas Entscheidung sicher nicht nachvollziehen oder für Gut heißen. Aber auch die müssten letztendlich mit der Situation klarkommen. Schließlich ist Lina immer in deren Nähe, genau wie ihre Schwester Cara, die auch sofort zur Stelle ist. Cara, Linas 5 Jahre jüngere Schwester, wohnt mit ihrem Mann Martin neben den Eltern. Sie haben vor vielen Jahren direkt nebenan in den großen Garten ein Haus gebaut. So haben die Eltern ihre Töchter immer zur Seite, wenn etwas ist. Wer hat das schon? In der heutigen Zeit etwas ganz Besonderes.

    Trotzdem graut es Lina schon vor dem Moment, in dem sie sich ihrer Familie öffnen wird. Irgendwann muss der Augenblick kommen. Allzulange darf sie damit nicht warten, auch wenn es ein schwerer Gang wird. „Weißt Du, wovor ich bei der ganzen Sache am Meisten Angst habe? Ramona schaut Lina fragend an. „Meinen Eltern zu sagen, dass ich nach Namibia gehen werde, auch wenn es nur für eine bestimmte ist. Dann kann ich nicht mal eben vorbeischauen. Das wird ihnen das Herz brechen. Lina erschrickt, sie hat soeben nicht mehr in der Zukunft gesprochen. Ramona grinst, es ist ihr nicht verborgen geblieben. „Wow, Lina, Du hast gerade davon gesprochen, dass Du nach Namibia gehst und nicht, dass Du eventuell gehen möchtest. Du hast das gemerkt, oder? „Stimmt, muss Lina zugeben. „Dennoch macht es mir echt Angst. Weißt Du noch, als Tino und ich vor ewig langer Zeit geplant hatten mit dem Deutschen Entwicklungsdienst ins Ausland zu gehen?"

    Lina erinnert sich, wie sie und Tino mit dem Gedanken gespielt hatten, für eine gewisse Zeit Deutschland zu verlassen, und in irgendeinem fernen Land zu arbeiten, um die Menschen dort in einem Projekt zu unterstützen. Es gab so unzählig viele Möglichkeiten zu helfen. Sie waren richtig fasziniert von ihrer Idee. Damals bot sich an, direkt nach Tinos Studium, etwas in der Richtung zu planen. So waren die beiden vor vielen Jahren mit dem Gedanken beschäftigt, nach Nicaragua zu gehen. Die Sache war sogar ziemlich ernst. Doch das Vorhaben war schließlich gescheitert, weil Lina im letzten Moment Angst bekommen hatte, ihre Heimat zu verlassen. Hinzu kam, dass ihre Eltern zutiefst erschüttert waren, als Beide von ihren Plänen berichteten. „Ja ich kann mich gut erinnern, Lina. Und ich weiß noch, wie oft Du Dich darüber geärgert hast, diesen Schritt nicht gegangen zu sein. Auch Tino war enttäuscht. Zu gerne wäre er damals mit Dir für eine bestimmte Zeit ins Ausland gegangen. „Ja, Ramona, Du hast Recht. Ich hatte damals auf einmal Angst vor meiner eigenen Courage und als mein Vater dann noch anfing zu weinen, als wir ihm davon erzählten, dass wir uns schon beim Deutschen Entwicklungsdienst informiert hatten und nun noch in die Detailplanung gehen wollten, war der Gedanke für mich vorbei. Ich wollte meinen Eltern den Schmerz nicht antun. Und was ist? Ich habe mich oft darüber geärgert und nicht nur ich, auch Tino war so manches Mal enttäuscht, diesen Schritt nicht gegangen zu sein. „Und was sagt Dir das? Ramona lässt nicht locker und schmunzelt: „Ich hab‘s: Nimm Deinen Traum in die Hand, nur Du kannst ihn in die Tat umsetzen.

    „Chapeau, ich bin beeindruckt. Du bist lernfähig. Allerdings hoffe ich, dass ich jetzt bei Dir nicht den Eindruck erwecke, es fiele mir leicht, Dich gehen zu lassen. Das tut es nämlich wirklich nicht. Aber ich möchte einfach, dass es Dir gut geht. Und ich spüre, dass Du gedanklich schon weiter bist, als Du zugeben möchtest. Da kann ich

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