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Die Meister und der Pfad: Die geistige Hierarchie und ihr Wirken auf Erden
Die Meister und der Pfad: Die geistige Hierarchie und ihr Wirken auf Erden
Die Meister und der Pfad: Die geistige Hierarchie und ihr Wirken auf Erden
eBook249 Seiten3 Stunden

Die Meister und der Pfad: Die geistige Hierarchie und ihr Wirken auf Erden

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Über dieses E-Book

Einer der ersten Autoren, der Zeugnis von der Existenz der Meister ablegte, die hinter dem Schleier der Zeit die Geschicke der Menschheit leiten, war Charles W. Leadbeater. Sein Buch über die Meister inspirierte Generationen von geistigen Suchern und schenkte ihnen die Gewissheit vom der Existenz der „Mahatmas“. Leadbeaters Absicht beim Verfassen seines „Meister-Werkes“ war es nicht nur, dem suchenden Menschen von ihrem Wirken zu berichten, sondern vor allem, dem Schüler die Gesetzmäßigkeiten des „Weges“ aufzuzeigen, um ihm selbst die Möglichkeiten zu geben, ebenfalls in einen bewussten Kontakt zu ihnen zu treten. Daher beschreibt er neben dem Wirken der Meister auch den Pfad des Schülers und die Stufen der Einweihung, an deren Ende die vollkommene Meisterseele steht.

SpracheDeutsch
HerausgeberAquamarin Verlag
Erscheinungsdatum7. Okt. 2021
ISBN9783968612720
Die Meister und der Pfad: Die geistige Hierarchie und ihr Wirken auf Erden

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    Buchvorschau

    Die Meister und der Pfad - Charles W. Leadbeater

    VORWORT

    Es gibt nur einen Grund, weshalb ich dieses Vorwort für das Buch meines verehrten Kollegen schreibe. Es behandelt viele Dinge, die bis jetzt nur in einem verhältnismäßig kleinen Kreis studiert und besprochen worden sind, einem Kreis, der aus Studierenden besteht, die in theosophischem Wissen gut bewandert und bereit waren, Berichte über Regionen zu studieren, in die sie selbst noch nicht eindringen konnten, in die sie aber später einzutreten hofften, um dann aus eigener Erfahrung die Berichte zu bestätigen, die von den Älteren gegeben worden waren. Die schnellen Veränderungen, die in der Welt des Denkens vor sich gehen, lassen einige Nachrichten über die Welt der Meister nützlich erscheinen. Wie dem auch sei, ich wünsche, mich für die Berichte, die in diesem Buch gegeben werden und deren Richtigkeit ich in fast allen Fällen verbürgen kann, ganz einzusetzen und sowohl im Namen meines Kollegen als auch in meinem eigenen zu sagen, dass das Buch herausgegeben wird als eine Urkunde sorgfältig gemachter und sorgfältig aufgezeichneter Beobachtungen, ohne irgendwelche Autorität zu beanspruchen oder die Forderung ihrer Annahme zu stellen. Es macht keinen Anspruch auf Inspiration, sondern ist nur ein ehrlicher Bericht über Dinge, die der Verfasser gesehen hat.

    Annie Besant

    TEIL 1: DIE MEISTER

    1. Kapitel: Die Existenz der Meister

    Die Existenz vollkommen gewordener Menschen ist eine der wichtigsten der vielen neuen Tatsachen, welche die Theosophie übermittelt. Sie folgt logisch aus den anderen großen theosophischen Lehren vom Karma und der Entwicklung durch Reinkarnation. Wenn wir rings um uns blicken, sehen wir deutlich Menschen auf allen Stufen ihrer Entwicklung – viele weit weniger entwickelt als wir, und andere, die in dieser oder jener Weise sehr viel fortgeschrittener sind. Da dem so ist, kann es gut auch andere geben, die noch viel weiter fortgeschritten sind; und in der Tat, wenn Menschen allmählich durch eine lange Reihe aufeinanderfolgender, auf ein bestimmtes Ziel gerichteter Leben besser und besser werden, muss es sicher einige geben, die dieses Ziel schon erreicht haben. Manchen von uns ist es in diesem Entwicklungsprozess schon gelungen, einige der höheren Sinne zu entwickeln, die in jedem Menschen latent sind und in Zukunft die Erbschaft aller sein werden; und vermittelst dieser Sinne sind wir befähigt, die Stufenleiter der Entwicklung zu sehen, die sich ebenso weit über uns erstreckt als unter uns, und wir können auch sehen, dass auf jeder Sprosse dieser Leiter Menschen stehen.

    Es gibt eine beträchtliche Menge direkter Zeugnisse über die Existenz dieser vollkommen gewordenen Menschen, die wir Meister nennen, aber ich glaube, dass der erste Schritt, den jeder von uns tun sollte, der ist, sich klar darüber zu werden, dass es solche Menschen geben muss. Erst ein späterer Schritt wird uns zeigen, dass die, mit denen wir in Berührung gekommen sind, zu dieser Klasse gehören.

    Die historischen Urkunden jeder Nation sind voll von Taten idealer Menschen – in den verschiedensten Bereichen menschlicher Tätigkeit. Menschen, die in ihren speziellen Arbeiten und Fähigkeiten weit über den übrigen gestanden haben, so weit, dass zeitweise (und wahrscheinlich öfter, als wir wissen), ihre Ideale vollständig über das Verständnis des Volkes hinausgingen, sodass nicht nur die von ihnen geleistete Arbeit der Menschheit verloren ging, sondern nicht einmal ihre Namen erhalten geblieben sind. Man hat gesagt, dass die Geschichte jeder Nation in der Biographie weniger Persönlichkeiten niedergeschrieben werden könnte, und dass es immer die wenigen, die Übrigen überragenden sind, die die großen Schritte vorwärts in Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft, Philosophie, Philanthropie, Staatskunst und Religion einleiten. Sie überragen manchmal durch ihre Liebe zu Gott und ihren Mitmenschen, als große Heilige und Menschenfreunde; manchmal durch ihre Erkenntnis des Menschen und der Natur, als große Philosophen, Weise und Gelehrte; manchmal durch ihre Arbeit für die Menschheit, als große Befreier und Reformatoren. Wenn wir diese Menschen betrachten und erkennen, wie hoch sie in der Menschheit aufragen, wie weit sie in der menschlichen Entwicklung gekommen sind, ist es da nicht logisch zu sagen, dass wir die Grenzen dessen nicht sehen können, was Menschen zu erreichen vermögen, und dass es wohl Menschen gegeben hat und selbst jetzt noch geben kann, die noch viel weiter entwickelt sind als jene. Menschen ebensowohl groß an Geistigkeit wie an Wissen oder künstlerischer Kraft, vollendete Menschen, soweit es menschliche Vollkommenheit betrifft – genau solche Menschen wie die Adepten oder Übermenschen, denen zu begegnen einige von uns den unschätzbaren Vorzug hatten. Diese glänzende Schar menschlicher Genien, die die Blätter der Geschichte bereichert und verschönert, ist zugleich der Ruhm und die Hoffnung der ganzen Menschheit, denn wir wissen, dass diese Großen die Vorläufer der Übrigen sind und ausstrahlen wie Leuchttürme, wie wahre Lichtträger, um uns den Pfad zu zeigen, den wir gehen müssen, wenn wir die Herrlichkeit erreichen wollen, die bald offenbar werden soll. Wir haben schon lange die Lehre angenommen von der Entwicklung der Formen, in denen das Göttliche Leben wohnt; hier ist die ergänzende und weit größere Idee von der Entwicklung dieses Lebens selbst. Sie zeigt, dass der wahre Grund für diese wunderbare Entwicklung höherer Formen der ist, dass das immer schwellende Leben sie braucht, um sich auszudrücken. Formen werden geboren und sterben, Formen wachsen, zerfallen und zerbrechen; aber der Geist entfaltet sich ewig, indem er diese Formen beseelt und sich entwickelt vermittelst Erfahrung, die er in ihnen und durch sie gewonnen hat.Sobald jede Form ihre Dienste geleistet und sich überlebt hat, wird sie beiseite geworfen, damit eine andere und bessere an ihre Stelle treten kann.

    Hinter der sich entwickelnden Form knospt immer das ewige Leben, das Göttliche Leben. Dieses Leben Gottes durchdringt die ganze Natur, die nur der vielfarbige Mantel ist, den er umgelegt hat. Er ist es, der sowohl in der Schönheit der Blume, in der Kraft des Baumes, in der Schnelligkeit und Anmut des Tieres, als auch in den Herzen und Seelen der Menschen lebt. Weil sein Wille Entwicklung ist, drängt alles Leben vorwärts und aufwärts; und deshalb ist die Existenz vollkommen gewordener Menschen, am Ende dieser langen Linie sich ständig entfaltender Kraft und Weisheit und Liebe, das natürlichste in der Welt. Selbst über ihnen – über unser Schauen und Verstehen hinaus – erstreckt sich ein Anblick von noch größerer Herrlichkeit. Eine Andeutung werden wir später zu geben versuchen, aber es ist nutzlos, jetzt davon zu sprechen.

    Die logische Folge von alledem ist, dass es vollkommen gewordene Menschen geben muss, und in keinem Zeitalter fehlen die Zeichen für die Existenz solcher Menschen, die, anstatt die Welt vollständig zu verlassen und ein eigenes Leben in den göttlichen oder übermenschlichen Reichen zu leben, mit der Menschheit in Berührung geblieben sind, aus Liebe zu ihr, um ihrer Entwicklung von Schönheit, Liebe und Wahrheit beizustehen, um sozusagen zu helfen, den vollkommenen Menschen auszubilden – ebenso wie wir hier und da einen Botaniker finden, der besondere Liebe für Pflanzen hat und stolz ist auf die Hervorbringung einer vollkommenen Orange oder einer vollkommenen Rose.

    Die Urkunden jeder großen Religion zeigen die Gegenwart solcher Übermenschen, die so voll des Göttlichen Lebens sind, dass sie wieder und wieder als Repräsentanten Gottes aufgefasst worden sind. In jeder Religion, besonders bei ihrer Gründung, ist solch ein Großer erschienen, und in vielen Fällen mehr als einer. Die Inder haben ihre großen Avataras oder Göttlichen Inkarnationen, wie Shri Krishna, Shri Shankaracharya und Gautama Buddha, dessen Religion sich über den fernen Osten verbreitet hat, ferner eine große glänzende Schar von Rishis, Heiligen und Lehrern; und diese Großen nahmen nicht nur Interesse an der Erweckung der spirituellen Natur der Menschen, sondern auch an allen anderen Angelegenheiten, die zu ihrem Wohlbefinden auf Erden beitrugen. Alle, die der christlichen Welt angehören, wissen viel (oder sollten es tun) über die große Reihenfolge von Propheten, Lehrern und Heiligen in ihrer eigenen Glaubensverkündigung und dass in gewisser Hinsicht (vielleicht nicht klar verstanden) ihr höchster Lehrer, Christus, sowohl Mensch als auch Gott war und ist. Alle frühen Religionen (wenn auch manche von ihnen durch den Verfall der Nationen dekadent sein mögen), bishinab zu denen der primitiven Stämme der Menschheit, zeigen als hervorragendes Kennzeichen die Existenz von Übermenschen, die in jeder Weise Helfer des kindlichen Volkes waren, in dessen Mitte sie wohnten. Eine Aufzählung derselben, so interessant und wertvoll sie ist, würde uns zu weit von unserem gegenwärtigen Zweck wegführen. Es gibt viel unmittelbare und neue Beweise für die Existenz dieser Großen. Ich brauchte in meinen jüngeren Tagen solche Beweise nie, weil ich infolge meiner Studien vollständig überzeugt war, dass es solche Menschen geben muss. Der Glaube, dass es solche verherrlichte Menschen gebe, schien vollkommen natürlich, und mein einziger Wunsch war, sie von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Dennoch gibt es viele, die vernünftigerweise wissen möchten, welche Beweise es gibt. Es gibt eine große Menge persönlicher Zeugnisse. H.P. Blavatsky und Colonel Olcott, die Mitbegründer der Theosophischen Gesellschaft, Dr. Annie Besant und ich selbst – wir alle haben einige dieser Großen gesehen, und viele andere Mitglieder der Gesellschaft haben auch den Vorzug gehabt, einen oder zwei von ihnen zu sehen, und es gibt reichlich Zeugnis dafür in dem, was alle diese Leute geschrieben haben.

    Es wird manchmal eingewendet, dass die, die sie sahen oder sich einbildeten, es zu tun, vielleicht geträumt haben oder getäuscht worden sind. Der Hauptgrund für die Möglichkeit einer solchen Annahme ist, dass wir die Adepten sehr selten zu einer Zeit gesehen haben, wo sowohl sie als auch wir in unseren physischen Körpern waren. In den ersten Zeiten der Gesellschaft, als nur H.P. Blavatsky höhere Fähigkeiten entwickelt hatte, materialisierten sich die Meister nicht selten so, dass alle sie sehen konnten und zeigten sich physisch bei verschiedenen Gelegenheiten. Sie werden in der früheren Geschichte unserer Gesellschaft viele Urkunden von solchen Ereignissen finden, allerdings war der große Lehrer, der sich so zeigte, nicht in seinem physischen Körper, sondern in einer materialisierten Form.

    Viele von uns sehen sie gewöhnlich und beständig während unseres Schlafes. Wir gehen in unseren Astralkörpern hinaus (oder in den Mentalkörpern, entsprechend unserer Entwicklung) und besuchen sie und sehen sie in ihrem physischen Körper; aber während der Zeit sind wir nicht in dem unseren, und deshalb neigen die Leute auf der physischen Ebene dazu, solchen Erfahrungen gegenüber skeptisch zu sein. Die Menschen wenden ein:

    „Aber in diesen Fällen waren entweder Sie, die sie sahen, außerhalb des physischen Körpers und können geträumt haben und getäuscht worden sein, oder jene Wesen, die ihnen erschienen, kamen als Erscheinung und verschwanden dann wieder. Wie können sie also wissen, dass sie das waren, wofür sie Sie halten?"

    Es gibt einige Fälle, in denen beide, der Adept sowohl als auch der, der ihn sah, im physischen Körper waren. So war es der Fall bei H.P. Blavatsky. Ich habe sie bezeugen hören, dass sie einige Zeit in einem Kloster in Nepal wohnte, wo sie drei unserer Meister beständig in ihren physischen Körpern sah. Einige von ihnen sind mehr als einmal in ihren physischen Körpern aus ihrem Zufluchtsort in den Bergen nach Indien herabgekommen. Colonel Olcott sprach davon, dass er zwei von ihnen bei solchen Gelegenheiten gesehen habe; er war dem Meister Morya und auch dem Meister Kuthumi begegnet. Damodar K. Mavalankar, den ich persönlich kannte, war dem Meister Kuthumi in seinem physischen Körper begegnet. Dann gab es den Fall des S. Ramaswamier, eines Herren, den ich in jenen Tagen gut kannte, der dem Meister Morya physisch begegnete, wie sie es in dem Buch „Five Years of Theosophy („Fünf Jahre Theosophie) in dem Artikel „Wie ein Chela seinen Guru fand" lesen können. Und weiter gab es den Fall von W. T. Brown von der Londoner Loge, der auch den Vorzug hatte, einem der Großen unter ähnlichen Bedingungen zu begegnen. Es gibt auch eine große Menge indischer Zeugnisse, die nie gesammelt und gesichtet wurden, und zwar nur deshalb, weil die, die diese Erfahrungen machten, so vollständig von der Existenz der Übermenschen und von der Möglichkeit, sie zu sehen, überzeugt waren, dass sie keinen Einzelfall der Aufzeichnung für wert hielten.

    Ich selbst kann von zwei Gelegenheiten berichten, bei denen ich einem Meister begegnete, während wir beide in unseren physischen Körpern waren. Einer von ihnen war der Adept, dem in dem Buch „Die Leben des Alcyone der Name Jupiter beigelegt wurde. Er half viel bei der Niederschrift mehrerer Teile von H.P. Blavatskys berühmtem Werk „Isis entschleiert, als diese in Philadelphia und New York vorgenommen wurde. Als ich in Adyar lebte, war er so gütig, meinen verehrten Lehrer Swami T. Subba Row zu ersuchen, mich zu ihm zu bringen. Seiner Aufforderung gehorchend, reisten wir zu ihm und wurden in seinem Haus auf das freundlichste von ihm empfangen. Nach einer langen, höchst interessanten Unterhaltung hatten wir die Ehre, mit ihm zu speisen, obwohl er Brahmane ist; und die Nacht und einen Teil des nächsten Tages verbrachten wir unter seinem Dach. In diesem Fall wird man zugeben, dass keine Rede von Täuschung sein konnte. Der andere Adept, dem zu begegnen ich den Vorzug hatte, war der Meister Graf St. Germain, der manchmal Prinz Rakoczi genannt wird. Ich begegnete ihm unter ganz gewöhnlichen Umständen, (ohne irgendwelche vorherige Abmachung und wie durch Zufall) als er, genauso gekleidet wie ein vornehmer italienischer Herr, den Corso in Rom hinunterging. Er nahm mich mit in die Gärten des Monte Pincio, und wir saßen dort zusammen und sprachen länger als eine Stunde über die Gesellschaft und ihre Arbeit; oder vielleicht sollte ich lieber sagen, dass er sprach und ich zuhörte, obwohl ich antwortete, wenn er Fragen stellte.

    Andere Mitglieder der Bruderschaft habe ich unter wechselnden Umständen gesehen. Meine erste Begegnung mit einem von ihnen war in einem Hotel in Kairo. Ich war mit H.P. Blavatsky und einigen anderen auf dem Wege nach Indien, als wir uns einige Zeit in dieser Stadt aufhielten. Wir pflegten uns alle in H.P. Blavatskys Zimmer zur Arbeit zu versammeln, und ich saß auf der Erde, um eine Anzahl von Zeitungsartikeln, die sie brauchte, herauszuschneiden und zu ordnen. Sie saß an einem Tisch dicht neben mir; tatsächlich berührte mein linker Arm ihr Kleid. Die Türe des Zimmers war voll zu sehen, und ganz sicher öffnete sie sich nicht; aber ganz plötzlich, ohne irgendwelche Vorbereitung, stand ein Mann fast zwischen mir und H.P. Blavatsky, in Reichweite von uns beiden. Ich erschrak heftig und sprang in einiger Verwirrung auf. H.P. Blavatsky amüsierte sich sehr darüber und sagte: „Wenn Sie nicht genug wissen, um nicht über eine solche Kleinigkeit zu erschrecken, werden sie in der okkulten Arbeit nicht weit kommen." Ich wurde dem Besucher vorgestellt, der damals kein Adept war, sondern ein Arhat, der einen Grad darunter steht; er ist seitdem der Meister Djwal Khul geworden. Einige Monate darauf kam der Meister Morya eines Tages zu uns, genau so aussehend, als wenn er in einem physischen Körper wäre; er schritt durch das Zimmer, in dem ich mich befand, um sich mit H.P. Blavatsky in Verbindung zu setzen, die in ihrem Schlafzimmer war. Das war das erste Mal, dass ich ihn klar und deutlich sah, denn ich hatte meine inneren Sinne damals noch nicht genügend entwickelt, um mich an das zu erinnern, was ich im feinstofflichen Körper sah. Ich sah den Meister Kuthumi unter ähnlichen Bedingungen auf dem Dach unseres Hauptquartiers in Adyar. Er stieg über ein Geländer, als ob er sich eben auf der anderen Seite desselben aus der leeren Luft materialisiert hätte. In gleicher Weise habe ich auch oft den Meister Djwal Khul auf demselben Dach gesehen.

    Dies wird vermutlich als weniger sicherer Beweis angesehen werden, weil die Adepten wie Erscheinungen auftraten; aber da ich seitdem gelernt habe, meine höheren Körper frei zu gebrauchen und diese Großen auf die Weise zu besuchen, kann ich bezeugen, dass die, die in den ersten Jahren der Gesellschaft kamen und sich für uns materialisierten, dieselben Menschen sind, die ich seitdem oft in ihrem eigenen Heim lebend gesehen habe. Die Leute haben vermutet, dass ich und andere, die dieselbe Erfahrung machten, nur träumen könnten, weil diese Besuche stattfanden, während der Körper schlief. Ich kann nur erwidern, dass es ein auffallend konsequenter Traum ist, der sich in meinem Fall über vierzig Jahre erstreckt, und dass er gleichzeitig von einer großen Anzahl von Leuten geträumt worden ist.

    Diejenigen, die Beweise über diese Sachen zu sammeln wünschen (und es ist ganz vernünftig, dass sie das tun möchten), sollten sich der früheren Literatur der Gesellschaft zuwenden. Wenn sie Annie Besant lesen, können sie von ihr hören, wie viele der Großen sie bei verschiedenen Gelegenheiten gesehen hat; und es gibt viele Theosophen, die ohne Zögern Zeugnis davon ablegten, dass sie einen Meister gesehen haben. Es kommt vor, dass sie während der Meditation sein Gesicht gesehen und später den bestimmten Beweis gehabt haben, dass er ein wirkliches Wesen ist. Viele Beweise können in Colonel Olcotts „Alte Tagebuchblätter" gefunden werden1), und es gibt eine interessante Abhandlung, genannt „Existiert die Bruderschaft?, geschrieben vonA. O. Hume, einem Mann, der eine hohe Stellung als Beamter in Indien bekleidete und viel mit A.P. Sinnet arbeitete. Sie wurde in einem Buch veröffentlicht, das den Titel „Winke über esoterische Theosophie trägt. Hume, der ein skeptischer Anglo-Inder mit einem geschulten Verstand war, vertiefte sich in die Frage der Existenz der Brüder (wie die Meister auch genannt werden, weil sie zu einer großen Bruderschaft gehören und auch weil sie die älteren Brüder der Menschheit sind), und erklärte schon zu dieser frühen Zeit ganz entschieden, dass er überwältigende Beweise von ihrer Existenz habe; und sehr viel mehr Beweise haben sich angesammelt, seitdem dieses Buch veröffentlicht wurde.

    Der Besitz gesteigerten Sehvermögens und anderer Fähigkeiten, die aus der Entwicklung unserer latenten Kräfte entstehen, hat uns auch beständig die Tatsache vor Augen geführt, dass es noch andere Klassen von Wesen gibt als die menschlichen, deren einige neben den Adepten auf einer Wesensstufe stehen, die höher ist als die unsrige. Wir begegnen einigen, die wir Devas oder Engel nennen, und anderen, die wir in jeder Beziehung als weit über uns erkennen.

    Da wir im Laufe unserer Entwicklung fähig geworden sind, mit den Adepten zu verkehren, haben wir sie natürlich in aller Ehrfurcht gefragt, wie sie diese Höhe erreicht haben. Sie sagen uns übereinstimmend, dass sie vor noch nicht langer Zeit da gestanden haben, wo wir jetzt stehen. Sie sind aus den Reihen der gewöhnlichen Menschen emporgestiegen und haben uns gesagt, dass wir in kommenden Zeiten sein werden, wie sie jetzt sind, und dass das ganze System eine stufenweise, immer aufwärts steigende Entwicklung des Lebens ist, weiter als wir sie verfolgen können, selbst hinauf bis zur Gottheit.

    Wir finden, dass ebenso wie es bestimmte Stufen in der früheren Entwicklung gibt – die pflanzliche über der mineralischen, die tierische über der pflanzlichen und die menschliche über der tierischen – auch die Menschheit ein bestimmtes Ende hat, eine Grenze, in der sie in ein Reich übergeht, das deutlich höher ist als sie selbst, dass es über den Menschen die Übermenschen gibt. Durch das

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