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Oni - Sicherheitslücke Mensch
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eBook180 Seiten2 Stunden

Oni - Sicherheitslücke Mensch

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Über dieses E-Book

Menschlichkeit ist doch überbewertet, oder, lieber Leser?
Das Jahr 2283. Die Wirtschaft, der technologische Fortschritt und die Welt, wie wir sie kennen, hat sich nur verbessert, oder?
Nach dem letzten Weltkrieg verbündeten sich Wirtschaft und Staat zu den beiden Monopolstellungen, die sie heute sind.
Menschlichkeit wird doch nicht benötigt oder sehe ich das falsch, lieber Leser?
Falls du der Meinung bist, die Menschlichkeit sollte geschützt werden, lade ich dich ein mehr zu erfahren.
Wir manipulieren. Wir manipulieren Freunde, Beziehungen, Geschäftspartner zu unserem Vorteil. Bewusst oder unbewusst. Die meisten würden behaupten, grundlegend wäre es zu viel, in der Liebe oder bei Freundschaft von Manipulation zu sprechen, doch mit einer bestimmten Intention zur eigenen Bereicherung, die Meinung anderer zu seinem Vorteil zu ändern, ist das, was Manipulation im Endeffekt ausmacht.
Willkommen in der Welt des Social Engineering. Willkommen in der Welt von Oni.
SpracheDeutsch
HerausgeberNIBE Media
Erscheinungsdatum16. Feb. 2021
ISBN9783969530863
Oni - Sicherheitslücke Mensch

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    Buchvorschau

    Oni - Sicherheitslücke Mensch - Samer El Badawi

    Sequenz 1: Die Welt, die wir uns schufen

    Mein Handywecker klingelt. 11 Uhr morgens, bei meinem Lebensstil wohl nichts Besonderes. Der Handywecker zeigt den 13. April 2238. Die Sonne scheint in meine, schon etwas ältere, sehr grau gehaltene Wohnung. Trist und für eine Renovierung bereit. Löcher in den Wänden und die Dämmung war so gut wie nicht vorhanden. Ich starrte an die Decke und versuchte meine Gedankengänge zu sortieren. Während die Sonne in mein Gesicht schien und ich merkte, dass es doch gar keine schlechte Idee wäre, mir endlich Gardinen zu kaufen, um nicht immer so ungemütlich verschwitzt aufzuwachen, klingelte der Live-Nachrichtenticker meines Handy-Alarms. Mein Handy war schon älter. Meine kleine Schwester schenkt es mir zu meinem 19. Geburtstag. 6 Jahre ist es her. Ich verseuchte es mit Viren aller Art, da ich als Jugendlicher unbedingt hacken lernen wollte. Es funktionierte auch halbwegs. Zwischen Tools und gefährlichem Halbwissen bewegte ich mich in der Szene. Ich kontrollierte im Online-Banking meine Einnahmen, wissend, dass sich an meiner Armut nichts geändert hatte. Die Live-Benachrichtigung ploppte erneut auf.

    „Der Konzern und seine verdammten Nachrichten", flüsterte ich vor mich hin. Eine vorinstallierte App, unmöglich sie zu löschen.

    Der Paragraf 17 wurde verabschiedet, Wasser war nun kein Grundrecht des Menschen mehr. Ich starrte zwei bis 3 Sekunden geschockt auf mein Handy. Es machte sich einmal mehr Wut auf das System in mir breit. Doch wie so viele andere, war ich diesen Themen nach Jahrzehnten schon so emotional abgestumpft gegenüber, dass ich mich einfach entschied, mir erst einmal einen Kaffee zu machen.

    Als ich das erhitzte Wasser meiner alten, mit Staub bedeckten schwarz-gräulichen Kaffeemaschine in meine Tasse gieße, kommt mir der im ersten Moment sarkastische Gedanke, dass dies doch jetzt ein Luxusgut wäre. Luxus war nichts für einen introvertierten Menschen wie mich. Ich war ruhig, beobachtete die Menschen um mich herum und war außerdem laut System „arbeitsunfähig. Arbeitsunfähig in einer Welt ohne eine Mittelschicht. Ich bin wohl das, was die Gesellschaft als Versager" sieht. Ich verwerfe diesen Negativgedanken und blicke in meinen kahlen und leerstehenden Flur.

    Langsam wendete ich mich meiner Tür zu. In meiner kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung war es trotz Sonne sehr kalt. Ich konnte mir die erhöhten Strompreise nicht mehr leisten, also mussten es Decken fürs Erste als Ersatz für meine Heizung tun.

    Als ich die Tür im Erdgeschoss meines Hausflures öffnete, sah ich eine belebte Großstadt. Jeder war in Eile, jeder in Hetze, jeder musste seinen Profit machen. Ich fragte mich, wie viele von denen, die ich hier über die breite mit roten Pflastersteinen versehene Straße laufen sah, Betrüger seien. Menschen, denen ihr Geld eigentlich nicht zusteht.

    Doch mussten die Menschen hier nicht genau so agieren? Frei nach dem Motto fressen oder gefressen werden?. Gleichzeitig fragte ich mich, wie viele hier in meiner Situation sind, ich ließ meinen Blick über die Straße schweifen und entdecke beim genaueren Hinsehen so viele zerstörte Existenzen in den Gossen nach Geld betteln. Es war für mich immer wieder erstaunlich, wie mein Gehirn, selbst in meiner Situation, dass noch größere Leid ausblendete, es als unwichtige Information deklarierte, es waren ja nur arme Menschen. Ich hatte das Glück, dass meine Eltern, bevor sie uns verließen, um in der oberen Gesellschaftsschicht zu leben, uns diese kargen Räumlichkeiten überließen.

    Dann sah ich mir einen Bettler einige Sekunden an, er lächelte mir zu und drehte sich eine Zigarette.

    Ich rief einen der Bettler zu mir und gab ihm ein Stück Brot. Er lächelt erneut und sagte: „Wenn ich dir irgendwann mal helfen kann, scheue dich nicht, Bescheid zu sagen. Ich schlafe unter Kartons und Decken dort hinten in der Gasse an der Kreuzung."

    Ich lächelte und nicke ihm zu.

    geschockt Die Obdachlosen des ersten Bezirkes waren menschlicher als die meisten Kaufleute hier.

    Danke dir mein Freund und tut mir leid falls es dir unangenehm ist, vor so vielen Mittelständlern mit mir zu sprechen …

    Ich war geschockt von dieser Aussage doch ließ ihn weiterziehen, ohne weiter auf diesen Satz einzugehen.

    Im 23. Jahrhundert war der Unterschied zwischen Arm und Reich größer als je zuvor. Der Mensch besaß nur noch Angst oder Gier nach Erlebnissen. Doch ich hatte ein Talent, ein Talent, das mir Vorteile gegenüber dieser grausamen Gesellschaft brachte.

    Das limbische System. Ich kannte es in- und auswendig. Es ist für das Triebverhalten des Menschen zuständig, auch bearbeitet das limbische System die emotionalen Informationen, die das Gehirn aufnimmt. Ich entdeckte es als Jugendlicher und studierte es aus eigenem Interesse. Die Stadtbibliothek war kostenlos und ich hatte eh nicht viel zu tun. Doch ich lernte durch das Beobachten der Menschen in meinem Umfeld schnell. Lüge und Wahrheit zu unterscheiden, Intentionen und Emotionen zu lesen.

    Meine Rechnungen bezahlte das auch nicht, aber ich klammerte mich an die Vorstellung, ihnen geistlich überlegen zu sein, denn auch ich war irgendwo im Narzissmus meiner selbst gefangen.

    In einer Zeit in der IT-Sicherheit alles war, gab es eine Variable, die nie wirklich sicher war, die Variable Mensch.

    Ich fing meine Gedanken ein und nahm die kostenlose Zeitung, die, wie jeden Morgen vor der Tür lag, auf. Warum kostenlos? Na ja, eine einfache Werbemaßnahme des Großkonzerns. Es ist wie auch schon damals im 21. Jahrhundert vor dem Massenzusammenbruch der Wirtschaft und den Angriff auf die reichsten 3 Prozent, ein einfaches Mittel, um Anhänger dieser Konsumgesellschaft zu werden.

    Ich setzte mich wieder in meine kleine Wohnung. Schlug die Zeitung auf, von der ich doch eigentlich so angewidert war, und fing an zu lesen. Ein Gedenkspruch von Karl Marx als Überschrift des Hauptartikels:

    „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern."

    Es scheint mir Ironie in seiner Endstufe zu sein, dies von dem größten und mittlerweile einzigen Konzern dieser Welt zu lesen. Nein es ist an Ironie nicht mehr zu übertreffen. Der Konzern hatte die komplette Monopolstellung zu allen Märkten weltweit. Doch um die Konsumgesellschaft gebunden zu halten, agierten sie, als hätte sich irgendetwas zum 21. Jahrhundert geändert und das, obwohl es offensichtlich war, dass das Leid der Mittel und Unterschicht nicht größer hätte sein können.

    Ich schüttelte meinen Kopf. „Im Endeffekt bin ich ja nicht anders." Ein schlafender Kritiker.

    Das Einzige, was mir geblieben ist, ist meine kleine Schwester.

    Da meine Eltern, wie so viele erfolgreiche Kaufleute für den Konzern arbeiteten und es aber in unserer Zeit eine Widerlichkeit ist arbeitslos zu sein, hatten sie uns im Stich gelassen. Unter dem Vorwand, für die Familie Geld zu verdienen, ließen sie uns zurück. Als sie hörten,dass ihre Tochter erkrankte, zahlten sie einen Basisplatz im Krankenhaus, besuchen kamen sie die Kleine aber nie. Sie waren so herzlos wie die meisten in dieser Welt. Einnahmen maximieren und Ausgaben minimieren. Mit der Einlieferung meiner kleinen Schwester fiel das Kindergeld weg und so beschlossen sie, die Kosten nicht mehr zu tragen und an mich abzugeben, „denn ich hätte ja eh nichts Besseres zu tun und sollte Verantwortung übernehmen lernen."

    Verantwortung Eine billige Ausrede, um sich der Verantwortung Eltern zu sein zu entziehen. Sie erzählten mir, ich solle das Sorgerecht für ein paar Monate übernehmen, damit sie sich voll und ganz auf die Karriere im Konzern konzentrieren könnten. Gutwillig und naiv wie ich war, willigte ich ein.

    Sie kamen nie zu uns zurück.

    Ich kann mich noch wie gestern an den Schock und die Realisierung dieses Zustandes erinnern.

    „Sie werden nicht zurückkommen, oder?"

    Doch es brachte mich nicht voran, sie zu verfluchen. Ich las also die Zeitung weiter und versuchte diese ekelhafte Erinnerung wieder in meinem Unterbewusstsein zu begraben.

    Börsenartikel, Technikartikel und einen großen Artikel über emotionale Gesundheit. Ich lachte leise, bis meine Stimme wieder verstummte. Die Gesellschaft schläft, wie sie es auch vor 100 und 200 Jahren tat. Während Feiern, Großveranstaltungen und die Begierde nach einem ereignisreichen Leben im Fokus des Lebens standen, setzten die Regierungen der Welt sich immer wieder zusammen, um Gesetze zur Kontrolle zu erbringen. Dass ich in dieser Zeit geboren wurde, heißt nur, dass ihr Plan aufgegangen ist. Die Reichen wurden noch reicher und die Armen immer ärmer. Bis zum Wirtschaftszusammenbruch 2083. Ein siebenjähriger Bürgerkrieg gegen den Staat und die Reichen begann. Doch die Schlüsselpositionen in diesem Krieg waren von Reichen ohne Herz besetzt. Wenn diese sich damals anders entschieden hätten … sich entschieden hätten, für das Wohl der Allgemeinheit, statt für ihr eigenes zu kämpfen, vielleicht hätten wir dann eine zufriedene Gesellschaft und keine, die sich gegenseitige Zufriedenheit vorgaukelt, um über die wachsenden vorhandenen Probleme hinwegzusehen. Diese Gesellschaft war eine tickende Zeitbombe und ein Massensterben des armen Menschen Ihr Ergebnis.

    „Aber Hey, bis das passiert lebe ich ja schon nicht mehr oder?".

    Das 21. Jahrhundert brachte neben Krieg, Extremismus, Wirtschaftskrisen, wachsenden Umweltproblemen und Flüchtlingspolitik auch das Problem der Gier mit sich. Es war zu spüren, dass es viele Menschen gab, die sich die Regierung nicht mehr gefallen lassen wollten, und auch die Regierung wusste zum damaligen Zeitpunkt, worauf es hinauslaufen würde. Es gab keine Lösungsansätze, sondern nur Hass. Hass, der sich in die Herzen der Menschen einbrannte.

    Ich merkte, wie mit jedem einzelnen Gedanken mein Kaffee zu sinken begann. Als er leer war, zog ich meine Kleidungsstücke an und machte mich auf den Weg ins lokale Krankenhaus.

    Es war Zeit, meine Schwester zu besuchen. Auf dem Weg sah ich überall die Marken der Unternehmensgruppe an Straßenschildern, in der Bahn; überall Impulse in dieser Stadt, die doch so gerne noch futuristischer wäre, um dem schlafenden Kritiker, der ich bin zu zeigen, dass sie alles richtig gemacht hatte.

    Blick_aus_dem_Fenster

    Ein kurzer Blick aus dem Fenster, zeigte mir den lokalen Bezirkspark, den Ort, den ich am liebsten mit meiner kleinen Schwester besuchen würde.

    In der Bahn wurde ich mit schamhaften Blicken der Kaufleute und Karrierejäger begrüßt. Ich setzte mich in die hinterste Reihe und versuchte mich, mit Piano-Musik aus vergangenen Tagen, zu beruhigen. Kunst war ein seltenes aber nie vergangenes Gut. Aber die Mainstream Medien und ihre Musik haben mir nie wirklich zugesagt. Außerdem wurden ja auch sie, die „Künstler", vom Konzern ausgewählt und publiziert.

    Ich entspannte mich und ließ meine Gedanken, nachdem ich einen Timer auf 15 Minuten gestellt hatte, erneut in die Leere gleiten.

    „Überall diese Impulse, psychologische Schlagwörter soweit das Auge reicht, die absolute Reizüberflutung."

    Bei der Zielstation angekommen, richtete ich meine Klamotten, soweit man eine schwarze Jeans und ein dunkelgraues T-Shirt richten konnte. Auch mein Mantel hatte schon bessere Zeiten gesehen. Ich ging auf das Krankenhaus zu. Wie in jedem Laden des Konzerns wurde ich zuvor auf meine Identität überprüft. ID Karten mit elektronischer Identifikationskontrolle und Tracker. Ein Gesetz, das über den Konzern und die Lobby-Gesellschaften durch die Politik des Systems ermöglicht wurde.

    Auch hier war der Aufschrei groß, doch getan hat am Ende niemand was. Das Stadium der Akzeptanz war auch in diesem Punkt schnell erreicht.

    Die Massenmanipulation hatte seinen Auftrag

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