USAbenteuer: Ein Austauschjahr in den USA
Von Jeannette Asmus
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Über dieses E-Book
Ein Austauschjahr in den USA – das ist der Traum vieler Schüler. Jeannette Asmus hat sich ihren individuellen "American Dream" verwirklicht und möchte alle, die sich für solch ein aufregendes Projekt interessieren, an ihren Erfahrungen teilhaben lassen. Sie schreibt subjektiv über ihre ganz persönlichen Erfahrungen in einer amerikanischen Gastfamilie und an einer High School in der US-Provinz nahe den Großen Seen.
Sie berichtet von Ängsten und Freuden, von Highlights und kleinen Enttäuschungen und allem, was einem typischerweise begegnet oder widerfährt, wenn man sich auf das Abenteuer Austauschjahr in den USA einlässt. Im Nachhinein bezeichnet sie dieses Jahr als die „beste Zeit ihres Lebens“.
Mit einer Übersichtskarte und einer FAQ-Liste zu den wichtigsten Fragen im Rahmen eines USA-Schüleraustausches sowie Tipps für weiterführende Literatur und hilfreiche Websites.
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Buchvorschau
USAbenteuer - Jeannette Asmus
USAbenteuer
Ein Austauschjahr in den USA
Jeannette Asmus
Impressum
© Text und Foto: Jeannette Asmus
© Cover-Design: Samantha Tucker
© Karte: lesniewski - Fotolia.com
E-Book-Konvertierung, Satz und Layout: Volker Dannenmann, dannenmann.foto@gmail.com
© Reisebuch Verlag 2018
Parkstraße 16
D-24306 Plön
Alle Rechte vorbehalten
Reisebücher in Print und Digital - Reisecontent
www.reisebuch-verlag.de
verlag@reisebuch.de
2. erweiterte und verbesserte Auflage 2021
ISBN: 978-3-96931-320-6
Verlag GD Publishing Ltd. & Co KG, Berlin
E-Book Distribution: XinXii
www.xinxii.com
Für Mama und Papa, weil das Abenteuer USA ohne euch nicht möglich gewesen wäre.
Für Angelika und Klaus, weil ihr immer für mich da wart, als ich dachte, dass mich alle Engel verlassen haben.
To Cindy, David, Whitney, Matthew and Thomas because you proved that in as little as a year strangers can become family.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort für die zweite Auflage
Vorwort
Are You Ready?
Your New Life
Ranger Pride
Volleyball, Basketball, Softball
Homecoming and Senior Night
Time Flies
Simply American
Pure Thankfulness
Not by Blood but by Heart
Upper Peninsula
Graduation
Happy Tears
Reverse Culture Shock
See you later
What we are like
President Trump
It’s Not Over Yet
Anhang
Informationsquellen
Der Nordosten der USA mit den Great Lakes
Vorwort für die zweite Auflage
Mittlerweile ist mein Austauschjahr schon etwas her. Und trotzdem begleitet es mich noch heute. Und zwar nicht nur, weil ich meine amerikanische Familie und Freunde mehrmals besucht habe, sondern auch in vielerlei anderer Hinsicht. Es hat mich unter anderem zu einem selbstbewussteren und neugierigeren Menschen gemacht. Außerdem beeinflusst meine Zeit in den USA auch, wie ich meine Zeit in Deutschland verbringe: von Interessen wie englischen Büchern, amerikanischer Politik und amerikanischen Sportarten bis hin zu amerikanischen College-Kursen und einem Lehramtsstudium mit dem Schulfach Englisch. Gerne möchte ich euch im Kapitel It’s Not Over Yet
davon erzählen, wie die Zeit nach dem Austauschjahr aussehen kann, was sich danach verändert und was mich überrascht hat.
Ich kann mit sehr großer Sicherheit sagen, dass ich mein Leben lang Kontakt zu meiner amerikanischen Gastfamilie haben werde und mit jedem Jahr, das vorübergeht, stehe ich ihnen näher, egal ob ich gerade in den USA bin oder in Deutschland. Ich kenne einige Austauschschüler, die nach mehr als 20 Jahren immer noch ein Zuhause in einem anderen Land haben. Hier erfahrt ihr, was ihr tun könnt, damit euch das auch gelingt. Aber selbst wenn ihr den Kontakt nicht aufrechterhaltet, wird dieses eine Jahr den Rest eures Lebens prägen. Ihr werdet als ein anderer Mensch zurückkehren: mit neuen und veränderten Charaktereigenschaften, neuen Zielen und Wünschen, Einstellungen, Meinungen und Interessen.
Wie die Zeit danach genau aussieht, könnt ihr vorher natürlich noch nicht wissen, aber ihr solltet euch eure Ziele für das Austauschjahr immer vor Augen halten. Dies ist eine Once-in-a-Lifetime-Chance. Lass sie dir nicht entgehen!
Vorwort
Ein Austauschjahr bringt viele neue Erfahrungen und Erinnerungen mit sich. Man lernt sich selbst besser kennen, und am Ende des Jahres ist man immer etwas schlauer.
Auch ich habe mich auf dieses wunderbare Abenteuer einlassen dürfen und möchte nun allen, die es noch vor sich haben, ein paar Tipps und Ratschläge mit auf den Weg geben. Das Buch ist perfekt für ehemalige Austauschschüler, die die vielleicht spannendste Zeit ihres Lebens noch einmal Revue passieren lassen wollen, und für deren Familie und Freunde, die sich mit meiner Hilfe hoffentlich etwas besser in die Gefühlslage dieser „Weltenbummler" hineinversetzen können.
Menschen, die auf der ganzen Welt zu Hause sind oder es gerne wären, werden sich auf der einen oder anderen Seite selbst wiedererkennen und neue Reisepläne schmieden.
Zu guter Letzt hoffe ich, durch dieses Buch mit meiner Post-Austauschjahr-Depression umgehen zu lernen und auch anderen, die in meiner Situation sind, einen Weg aus dieser Traurigkeit zu ebnen.
Dieses Buch beruht auf meinen persönlichen Erlebnissen und Eindrücken während meiner Zeit in den Vereinigten Staaten von Amerika. Ich lebte bei einer Gastfamilie in Michigan und besuchte dort als 12.-Klässlerin die örtliche High School. Das ist meine Geschichte.
Weitere Informationen und Bilder zu meinem Austauschjahr in den USA findest du auf meiner Instagram- und Twitter-Seite.
Falls du Rückmeldungen oder Fragen zu dem Buch hast, würde ich mich sehr über eine Nachricht von dir freuen.
Jeannette Asmus
jeannette.austauschjahr@gmail.com
„Traveling – it leaves you speechless,
then turns you into a storyteller."
Ibn Battuta
Are You Ready?
Das Austauschjahr beginnt wie jedes potenzielle Abenteuer mit der Frage, ob du wirklich dazu bereit bist, dich der Herausforderung zu stellen. Ohne die richtige Grundhaltung ist der Austausch zum Scheitern verurteilt, aber mit ihr kann er zum besten Jahr deines Lebens werden.
Bei mir fing der Gedanke über ein mögliches Schuljahr im Ausland wenig märchenhaft an. Es war nicht, wie bei manch anderen, mein Kindheitstraum gewesen. Nein, das erste Mal dass ich mich mit dem Thema Austauschjahr überhaupt auseinandersetzte, war bei einer dieser typischen Pausenhof-Unterhaltungen. Ich stand zu diesem Zeitpunkt kurz vor meinem letzten Jahr auf der Realschule, und so langsam fingen meine Mitschüler und ich an, uns für die Zeit nach unserem Abschluss zu interessieren. Immer öfter fragten wir uns gegenseitig, was wir für Pläne hätten. Ein Austauschjahr, war die Antwort einer meiner Freunde. Meine erste instinktive Reaktion - so etwas würde ich mich nie im Leben trauen. Einfach ans andere Ende der Welt reisen, ohne zu wissen, was mich erwartet? Niemals! Dafür war ich eindeutig zu schüchtern.
Außerdem hatte ich mir ja schon meine eigenen Pläne ganz genau zurechtgelegt. Für mich stand früher schon immer fest, was ich nach der Schule machen würde – studieren und Lehrerin an einer Grundschule werden.
Doch aus irgendeinem Grund wurde ich den Gedanken an ein Austauschjahr einfach nicht mehr los. Es schien mir verrückt, auch nur darüber nachzudenken, aber trotzdem konnte ich es einfach nicht lassen.
Dieses Pausengespräch öffnete mir die Augen, da bin ich mir heute sicher. Nicht nur die USA sind das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Nein, wir alle können das erreichen, was wir uns erträumen. Mir wurde schließlich bewusst, dass meine vorherigen Vorstellungen von meinem Leben lediglich so bescheiden waren, weil ich Angst hatte zu versagen. Aber diese Reise war das Risiko wert. Egal, was wir tun, egal welcher Herausforderung wir uns stellen, es besteht immer die Gefahr, dass etwas schiefgeht. Aber sich nicht darauf einzulassen, ist wie schon verloren zu haben.
Also fing ich an, Informationen über ein Austauschjahr zu sammeln. Zuerst ließ ich mir nur ein paar Infoblätter zuschicken, doch mein Interesse wurde allmählich immer größer. Im Internet fand ich viele Erfahrungsberichte und machte mich auch über die verschiedenen Organisationen schlau. Mit jeder gelesenen Seite wuchs mein Entschluss, mich auf dieses Abenteuer einzulassen. Ich bekam Bauchkribbeln und stellte mir jetzt schon vor, wie mein neues Leben in einem anderen Land wohl aussehen würde. Und da wusste ich, dass es genau das Richtige für mich war. Nur meinen Eltern hatte ich immer noch nichts davon erzählt. Ich rechnete zwar nicht damit, dass sie dagegen sein würden, aber trotzdem hatte ich Angst. Angst davor, dass das Abenteuer vorbei sein würde, bevor es überhaupt angefangen hatte.
Wie sich herausstellte, war diese Sorge vollkommen unbegründet. Meine Eltern haben mich beide von Sekunde eins an bei meinem Traum unterstützt. Diese Unterstützung lag vor allem darin, an mich zu glauben und mir Mut zu machen, und natürlich konnte ich diese Reise auch nicht ohne sie finanzieren. Alles andere, die Formulare, Anträge, alles Organisatorische, wollte ich alleine schaffen. Zum einen, um zu beweisen, dass dies mein eigener Wunsch war und nicht der meiner Eltern. Zum anderen wollte ich später einmal sagen können, dass ich diesen Erfolg mir selbst zu verdanken habe. Zurückblickend war das mein erster Schritt in die Selbstständigkeit.
Mir war von Anfang an bewusst, dass ein Auslandsjahr nicht günstig sein würde, immerhin lagen die Kosten im vierstelligen Bereich. Ich wusste auch, dass dies eine zu große finanzielle Belastung für meine Eltern darstellte. Außerdem wollte ich sie nicht um eine solche Geldsumme bitten, bevor ich diese nicht auf das Minimum geschrumpft hatte. Deshalb suchte ich auch viel nach Stipendien. Ein Austauschjahr sollte niemals an den Kosten scheitern. Es gibt viele Stipendien, für die du dich bewerben kannst, und die meisten Organisationen bieten Ratenzahlung an. Außerdem kannst und solltest du Auslands-Bafög beantragen. Selbst wenn du glaubst, dass du keine Chancen auf ein Stipendium hast, ist es doch immer einen Versuch wert.
Aber vor allem rate ich dir, Folgendes ganz genau zu bedenken, bevor du anfängst dich zu bewerben:
Ein Austauschjahr wird nicht automatisch zum besten Jahr deines Lebens. Das wird es nur, wenn du es dazu machst. Manchen Menschen werden hierbei mehr Steine in den Weg gelegt als anderen. Solche Steine können nicht nur die hohen Teilnahmegebühren sein, sondern auch die eigene Persönlichkeit. Du musst zum einen deine Schüchternheit überwinden und bereit sein, deine eigene Komfortzone zu verlassen. Außerdem fällt es manchmal aufgrund von Lebensumständen schwer, sich von seiner Heimat zu trennen.
Viele Bekannte sagen mir zum Beispiel, sie könnten ihre Familie und ihre Partner nicht für eine so lange Zeit verlassen. Wieder andere leiden unter Krankheiten, die besondere Aufmerksamkeit verlangen. Es ist also von großer Bedeutung, dich zu fragen, ob du zu alledem bereit bist. Bevor du die nächsten Schritte unternimmst, solltest du diese Frage zu hundert Prozent bejahen können. Das fällt nicht immer einfach, aber es wird sich lohnen.
Wenn du das aber nicht schaffst, dann ist für dich vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen. Du solltest dich nicht gezwungen sehen, dich dem Abenteuer Austauschjahr zu stellen. Nicht von deinen Eltern oder den erhofften verbesserten Sprachkenntnissen, aber auch nicht von dir selbst, weil du dir ein besonderes Jahr und die Flucht aus dem Alltag erhoffst. In einigen Ausnahmefällen sind Austauschschüler nach wenigen Monaten in ihre Heimat zurückgereist, da sie der Herausforderung entweder nicht gewachsen oder aber nicht bereit, sich ihr zu stellen.
Egal, welche kleinen oder großen Steine dir im Weg liegen, du kannst das Austauschjahr zu einer Zeit in deinem Leben machen, die du nie wieder vergessen wirst. Eine Zeit, an die du dich immer mit einem Lächeln auf den Lippen zurückerinnern wirst.
Falls du darüber nachdenkst, dich für eine so lange Zeit in eine andere Umgebung zu wagen, sollte dir noch etwas bewusst sein. Ein Austauschjahr bedeutet nicht nur, ein Schuljahr in einem anderen Land zu verbringen, sondern auch dein gewohntes Umfeld für diese Zeit zurückzulassen. Nur wenn du dich vollkommen auf dein neues Leben einlassen kannst, wirst du erfolgreich sein. Dafür reicht es nicht aus, körperlich in deinem Gastland anwesend zu sein. Viel wichtiger ist es, auch geistig voll und ganz dort anzukommen. Nur so kannst du alles um dich herum wahrnehmen und erfahren, wie das alltägliche Leben in deiner neuen Heimat wirklich ist. Es genügt nicht, nur mit einem Bein in den USA zu stehen und mit dem anderen in Deutschland zu bleiben. Nur wenn du bereit bist, für ein Jahr mit beiden Beinen – körperlich und geistig - Deutschland zu verlassen, wirst du dein Leben lang ein zweites Zuhause am anderen Ende der Welt haben.
Bist du bereit? Dann steht dir ein wundervolles und ereignisreiches Jahr bevor. Egal, für welches Land zu dich entschieden hast, du wirst eine neue Familie und Freunde dazugewinnen. „Ein Austauschjahr ist nicht nur ein Jahr in deinem Leben, es ist ein Leben in einem Jahr" (Unbekannt). Und es ist sogar noch viel mehr – es ist der Anfang deines neuen Ichs. Egal, wie groß die Veränderungen sind, der Mensch, der seine Heimat für ein Jahr verlässt, ist nie genau derselbe, der schließlich wieder zurückkehrt.
Für die meisten ist die Frage, wo die Reise hingehen soll, am einfachsten zu beantworten, genauso wie für mich. Ich bin schon immer von den USA begeistert gewesen, obwohl ich nicht recht erklären kann, wo diese Faszination ihren Ursprung hat. Ich vermute, meine Eltern haben dazu ihren Teil beigetragen. Sie hatten mir schon viel von den Vereinigten Staaten erzählt, da sie selber auf ihrer Hochzeitsreise das Land kennen und lieben gelernt hatten. Die vielen Trends, Filme und Musik, die aus den USA nach Deutschland kommen, haben mein Interesse noch verstärkt. Für mich stand fest, dass ich unbedingt The American Way of Life kennenlernen musste.
Und obwohl einiges genauso war, wie ich es mir vorgestellt hatte, in manchen Dingen hatte ich mich auch von den unzähligen amerikanischen Filmen täuschen lassen. Aber dazu später mehr.
Wie jede große Reise muss auch ein Austauschjahr sorgfältig geplant werden. Die Vorbereitungen fangen deshalb schon ein Jahr im Voraus an. Und mit Vorbereitungen meine ich hauptsächlich alle möglichen Unterlagen, Anträge, Formulare und sonstigen Papierkram. Um das alles zu verstehen und auch keine wichtigen Details zu vergessen, braucht man eine gute Schüleraustausch Organisation.
Ich habe mich für Youth For Understanding, oder kurz YFU, entschieden und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Hilfe beschränkt sich nicht nur auf das Ausfüllen der Unterlagen, sondern auch auf jeden anderen Aspekt des Austauschjahres. So gibt es neben den Seminaren in deinem Gastland auch eine Vorbereitungstagung, die dir zeigt, wie du mit den Herausforderungen und dem Kulturschock umgehen kannst.
Die Tagung ist auf die Besonderheiten deines Gastlandes abgestimmt. Dir werden die Ansprüche, die du als Austauschschüler geltend machen kannst, verdeutlicht, aber auch deine Pflichten aufgezeigt. Zum Beispiel sorgt deine Gastfamilie dafür, dass dir ein eigenes Bett und drei Mahlzeiten am Tag zur Verfügung stehen. Als Austauschschüler kommen zu den Gesetzen in deinem Gastland auch noch Vorschriften von der Organisation für Sprachreisen (bei mir YFU) dazu. So durfte ich beispielsweise weder Alkohol trinken noch Auto oder andere Fahrzeuge fahren.
Die Vorbereitungstagung hat mir zurückblickend sehr viel geholfen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie von Menschen organisiert wurde, die sich mit dem Thema Austauschjahr bestens auskennen, und zwar nicht nur in der Theorie. Die Projektleiter der Vorbereitungstagung waren nämlich allesamt ehemalige Austauschschüler und Austauschschülerinnen.
Ein Aspekt der Tagung ist mir