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Notizen aus Trumpland: Alltag in Amerika zwischen Virus und Wahl
Notizen aus Trumpland: Alltag in Amerika zwischen Virus und Wahl
Notizen aus Trumpland: Alltag in Amerika zwischen Virus und Wahl
eBook319 Seiten2 Stunden

Notizen aus Trumpland: Alltag in Amerika zwischen Virus und Wahl

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Über dieses E-Book

Wieso geht Flaschenbier auf der Strasse nur an Halloween und warum schlafen viele noch in Konföderierten-Bettwäsche - und: kann man ohne deutsche Brot überhaupt überleben? Diese Fragen und viele andere beantwortet Michael Kranefeld in seinen "Notizen aus Trumpland". Für fünf Jahre ist der deutsche Journalist mit seiner Familie in die USA gezogen und hat ein Land erlebt, dass von zwei Plagen geschüttelt wurde: Zuerst Trump, dann Corona. In der heissen Phase zwischen Virus und Wahl gibt er einen Einblick in die Politik, aber auch in die Überraschungen des Alltags. Wir erfahren, warum Amerikaner so gute Verkäufer sind, schlechte Witze von Vätern in den USA eine Kunstform darstellen und warum die Kölner als die Amerikaner Deutschlands durchgehen könnten.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum19. Jan. 2021
ISBN9783753428888
Notizen aus Trumpland: Alltag in Amerika zwischen Virus und Wahl
Autor

Michael Kranefeld

Michael Kranefeld ist ein langjähriger Journalist, der in Deutschland als Redakteur und Chef vom Dienst beim Fernsehsender Phoenix arbeitet. Im Sommer 2017 zog er mit seiner Familie für fünf Jahre in die USA in die Nähe der Hauptstadt Washington D.C..

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    Buchvorschau

    Notizen aus Trumpland - Michael Kranefeld

    Inhaltsverzeichnis

    Trumpland - Was bisher geschah

    Independence

    Europa

    Die Corona-Falle

    Vorhölle

    Aluhüte

    Recht von rechts

    Rote Illusion

    Amerikaner*innen

    Nervös

    Historisch

    Eigentlich…

    Zum Schluss…

    Trumpland - Was bisher geschah

    Es war einmal ein Land weit entfernt von Deutschland. Auf der anderen Seite des grossen Wassers. Die Vereinigten Staaten von Amerika, die USA. Dort regierte ein Präsident, der glaubte König zu sein. Denn er hatte nicht verstanden, was das Wort Demokratie bedeutet. Nämlich Herrschaft des Volkes. Dieser Präsident interessierte sich aber gar nicht für sein Volk. Das einzige, was ihn interessierte, war er selbst. Dann kam lange Zeit nichts - und dann vielleicht seine Familie. Aber auch da nicht alle.

    Unsere Familie zog im August 2017 in dieses Land, auf der anderen Seite des Atlantik. Wir waren gekommen, um fünf Jahre zu bleiben. Einige Freunde aus Köln, unserer Heimat in Deutschland, sagten, dass sie uns nicht besuchen würden, solange der Größenwahnsinnige an der Macht sei.

    Der Präsident war gerade im Januar zuvor ins Amt eingeführt worden und hätte das Land wohl am liebsten „Trumpland" genannt. Denn das war sein Name: Donald Trump. Er hatte sein bisheriges Leben damit verbracht, seinen Namen auf alles mögliche zu pappen, um damit Geld zu verdienen. Häuser, Hotels, Golfclubs, Anzüge und sogar Kaffeebecher. Er war allerdings kein guter Geschäftsmann, ganz viele seiner Projekte gingen schief. Aber Donald hatte Glück, denn er hatte einen reichen Vater, der ihm immer wieder Geld gab, wenn etwas nicht klappte. Mehr als 400 Millionen Dollar hat der Donald so bekommen. Damit konnte er sich viele Anwälte leisten, die es immer wieder schafften, ihn vor Strafen und Gefängnis zu verschonen. Nur die kleinen Handwerker und Händler, die für den Donald gearbeitet hatten, gingen pleite - aber das war ja egal. Denn das interessierte den Donald ja nicht.

    Wir zogen nach Bethesda, einen Vorort der Hauptstadt Washington D.C.. Mitten rein in die liberale Blase. Denn nahezu alle unsere Nachbarn verabscheuten Donald Trump und hatten 2016 für Hillary Clinton gestimmt.

    Der Donald aber hatte auch gute Kontakte nach Russland . Sein Freund Vladimir unterstützte ihn heimlich im Wahlkampf. Da war der Donald so erfolgreich, weil er dem Volk vorgespielt hatte, er sei anders als die ganzen Politiker in der Hauptstadt und er werde den Sumpf trocken legen. Viele aus dem Volk waren begeistert. Das war genau das, was sie schon immer hören wollten. Viele waren sogar so begeistert, dass sie fortan alles glaubten, was dieser Mann sagte. Sie wurden seine treuesten Anhänger, so etwas wie seine Jünger. Als äusseres Erkennungszeichen trugen sie rote Kappen mit der Aufschrift „Make America great again".

    Während unsere Nachbarn und Freunde einerseits genervt bis angewidert waren, war und ist es aus journalistischer Sicht natürlich eine unglaublich spannende Zeit. Wie unter dem Brennglas zeigten sich die Brüche und Strukturen in der amerikanischen Gesellschaft. Der 45. Präsident wurde zu einer echten Belastungsprobe für die Demokratie der Vereinigten Staaten.

    Vereinigt war in diesen Staaten aber bald schon nichts mehr, denn wenn Präsident Donald eines konnte, dann war es, das Land zu spalten. Immer war irgendwer anderes schuld, meistens die Politiker der anderen Partei, die Demokratische Partei hieß. Und natürlich die Medien, die immer alles falsch berichten, sagte Donald - und seine Jünger glaubten ihm. Nur den Sender Fox News mochte er - weil der niemals, aber auch niemals den Donald kritisierte.

    Denn das mochte der Donald überhaupt nicht. Er wollte immer und überall der Größte, Beste, Genialste sein. Und wenn er das nicht war, dann behauptete er einfach, dass er es war. Denn wenn der Donald noch etwas gut konnte, dann war das Lügen. Er log während der vier Jahre seiner Präsidentschaft über 20.000 mal - das sind fast 15 Lügen jeden Tag. Viele Eltern in dem Land USA hatten damit Probleme. Denn wie sollen sie es ihren Kindern erklären, dass man nicht lügen soll, wenn es doch der Präsident so oft tut?

    Wir haben unseren Kindern schon gesagt, dass Trump lügt. Aber wir haben ihnen auch gesagt, dass er nicht unser Präsident ist und sie ihn deswegen nicht in der Schule öffentlich kritisieren sollten. Schliesslich sind wir Gast in diesem Land. Und Politik wird gerade wegen Trump oft auch in der Konversation ausgespart – zu zerrissen ist das Land und zu leicht kann man jemandem auf die Füsse treten. Ausserdem machen es die Amerikaner gerne andersrum. Sie loben lieber statt zu kritisieren – das macht bessere Stimmung. Den Satz meines ehemaligen schwäbischen Chefs „Nicht gemeckert ist gelobt" gibt es hier nicht.

    Ob der Donald wirklich selber glaubte, was er erzählte, weiss man nicht. Das war ja auch egal, weil er ja morgen wieder etwas anderes erzählen konnte. Die Leute in den Medien wurden fast verrückt und waren viel zu langsam, um hinter den ganzen Geschichten hinterherzuhecheln. Wegen dem Donald hatten aber auch viele Leute in den Medien mehr Arbeit. Das waren die Faktenchecker. Das sind Leute, die überprüfen, ob richtig und wahr ist, was einer sagt

    Die Jahre 2017, 2018 und 2019 waren vielleicht ein nie dagewesener irrer Ritt - doch die Steigerung sollte noch kommen. 2020 wurden die USA genau wie der Rest der Welt von der Corona-Pandemie heimgesucht. Millionen Amerikaner verloren ihre Jobs. Aber das war nicht alles: Als am 25. Mai der Schwarze George Floyd von einem weissen Polizisten ermordet wurde, kam es im ganzen Land zu massiven Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus.

    Der Donald kritisierte nicht die Polizisten, die Gewalt gegen Schwarze verübten, sondern die Protestierenden. Gegen die wollte er sogar das Militär einsetzen. Aber eigentlich passten dem Donald die Proteste. Denn so konnte er sich als Präsident für Recht und Ordnung präsentieren. Noch Anfang des Jahres war sich der Donald eigentlich sicher, dass er wiedergewählt würde. Denn die Wirtschaft lief gut und der Donald sagte, dass das nur ihm zu verdanken sei. Deshalb versuchte der Donald, das Virus einfach zu ignorieren und sagte immer, dass das schon von selbst verschwinden werde. Leute, die den Donald kritisieren, sagen, dass er viel zu wenig gegen das Virus getan hat und deshalb tausende Leute sterben mussten. Aber die Leute interessieren den Donald ja nicht.

    So ging es in die zweite Hälfte des Jahres 2020. Unsere Kinder hatten seit Mitte März keine Schule mehr von innen gesehen, der Wahlkampf startete mit Joe Biden als Gegenkandidat und das Bild der USA in Deutschland wurde bestimmt von Trump, Trump, Trump, Corona, Corona, Corona. Wir erlebten das Land aber noch ganz anders und viel facettenreicher. Und so entstand der Wunsch, auch das zu erzählen, was durchs Raster von Aktualität und Nachrichten fiel - wie der Alltag in den USA zwischen Virus und Wahl aussah.

    Glaubensfrage Maske

    (123 Tage bis zur Wahl) 1. Juli 2020

    Der Nachbar auf dem Campingplatz ist sauer und zeigt das auch. Schon mal sehr ungewöhnlich für Amerikaner, die sonst sehr höflich sind und Kritik eher auf Umwegen anbringen: „Die braucht ihr hier nicht - und zeigt auf unsere Masken, die nach dem Einkauf noch an unserem Hals baumeln, „draussen vielleicht. Hier aber nicht! Neue Erkenntnis, Wissenschaft: Corona gibt es nicht auf Campingplätzen!

    Natürlich Quatsch. Nächster Reflex: Hat er eine Trump-Fahne? Hat er nicht - und auch keine rote MAGA-Mütze. Aber was er im November wählt, könnte ich sofort sagen. Voreingenommen? Vielleicht. Aber hier auf dem Land erleben wir, was die New York Times „Amerikas neuen Zeitvertreib nennt: den Streit über Masken. Das Netz ist voll mit Videos, auf denen Leute sich über Masken streiten oder wütend ihre Einkäufe durch die Gegend pfeffern, weil sie der Kasse nicht bedient werden. Während in Deutschland Angela Merkel mit Humor („Sie sehen mich ja nicht beim Einkaufen) auf die Maskenfrage antwortet und an Wissenschaft glaubt, hat Donald Trump weder Humor noch glaubt er Experten. Der oberste Spalter hat monatelang das Virus runtergespielt („normale Grippe, „wird wie durch ein Wunder verschwinden) und trägt natürlich keine Maske. Seine Anhänger oft auch nicht. Ein Stück Stoff als Glaubensfrage. Kann aber schief gehen: Im tiefrepublikanischen Texas mussten nun Lockerungen zurückgenommen werden. Wie Trump halten viele dort Masken weiterhin für ein Zeichen von Schwäche - und weil Trump weder Fehler zugeben würde noch als schwach angesehen werden möchte, sagt er, dass er genug getestet werde und deshalb keine Maske brauche. Die Washington Post kommentierte, wenn überall soviel getestet würde wie im Weißen Haus, dann hätte das Land kein Problem. Hat es aber - und zwar ein massives: 32 von 50 Staaten testen zu wenig, mit 47.000 innerhalb eines Tages gab es einen Rekord an Infizierten. Der oberste US-Immunologe Anthony Fauci sagt, viele Staaten hätten viel zu früh wieder geöffnet. Er erwartet schon bald 100.000 Infizierte täglich: „Das Schlimmste kommt erst noch!" Obwohl: vielleicht nicht auf dem Campingplatz...

    Texas ist anders

    (122 Tage bis zur Wahl) 2. Juli 2020

    Quizfrage: Was ist die Gemeinsamkeit zwischen Texas und Bayern? Abgesehen davon, dass beide das Klischee des anderen Landes abbilden? Amerikaner denken ja gern, dass alle Deutschen in Lederhosen rumlaufen und Deutsche glauben ja gern, dass alle Amerikaner Cowboys sind. Es ist aber wohl eher der Drang nach Eigenständigkeit, das „mia san mia oder das „Lone Star State Texas-Gefühl. Beide wollen anders sein, Dinge anders machen.

    Unser amerikanischer Freund Jon meinte mal, Bayern sei ja wirklich wie Texas. Ja, nur ein Eindruck und wahrscheinlich auch wieder ein Klischee, ich weiss. Aber gerade jetzt bei Corona zeigt sich wieder, dass vor allem die Regierenden gerne dieses Klischee bedienen und davon profitieren wollen.

    Während Bayerns Ministerpräsident anders als alle anderen Massentestungen durchführen will, hat Texas‘ republikanischer Gouverneur lange auf stur geschaltet und das Virus kleingeredet. Ein zähneknirschender sehr kurzer Shutdown, dann eine schnelle Öffnung der Wirtschaft. Masken gelten nach wie vor als etwas für Schwächlinge. Und sein Stellvertreter ging sogar so weit, zu sagen, dass Grosseltern ein Opfer bringen müssen - und für die Wirtschaft und das Land am Virus sterben sollten, wenn es sein muss. Zugute halten muss man ihm, dass er mit gutem Beispiel vorangehen wollte.

    Zynisch? Leider fast schon realistisch. Denn wie in der berühmten historischen Schlacht um „The Alamo, die den texanischen Freiheitsmythos begründete, stehen die Texaner offenbar wieder auf verlorenem Posten: Einer Rekordzahl an Infektionen steht eine viel zu geringe Zahl an Tests gegenüber. Texas im Blindflug - aber trotzdem weiter stur. Auf die Bemerkung des führenden US-Immunologen Anthony Fauci, dass manche Staaten einige notwendige Schritte übersprungen haben, sagte der stellvertretende Gouverneur: „Ich höre nicht mehr auf Dr. Fauci. Ich brauche seinen Rat nicht mehr. Am gleichen Tag stiegen die Infektionzahlen in Texas mit 7.000 auf ein neues Allzeit-Hoch. Da freut man sich bei mancher Kritik daran (falsches Sicherheitsgefühl) doch über den bayerischen Sonderweg...

    Independence

    (121 Tage bis zur Wahl) 3.Juli 2020

    Nur der Sonnenuntergang ist wie immer, da ändert auch eine Pandemie nichts. Als oranger Ball versinkt die Sonne in der Chesapeake Bay, wunderbar. Aber die Stimmung auf dem Campingplatz hat sich spürbar verändert. Zweimal waren wir zuvor schon hier - Kurzurlaub nicht weit von Washington. Noch nie um diese Zeit, kurz vor dem Independence Day. Und natürlich noch nie nach dreieinhalb Monaten Pandemie.

    Ein three day weekend, seit heute Abend ist der Platz voll. Sternenbanner und Deko in den Nationalfarben überall, einige Trump-Fahnen. Alles, nur keine Masken. Es wimmelt von Pickup-Trucks mit riesigen Auflieger-Wohnanhä-ngern. Platz und Komfort wie in einem kleinen Häuschen - und ähnlich groß. Wer sowas fährt, wohnt eher nicht in der Stadt - gar kein Platz, um die Kisten abzustellen. Und wer nicht in der Stadt wohnt, ist in den USA in der Regel konservativ. Für uns Bewohner eines sehr liberalen Vororts der Hauptstadt bislang immer sehr spannend und interessant - nette Gespräche und Einblicke in die Denke auf dem Land inklusive. Immer alle freundlich und zu einem Schwätzchen aufgelegt. Diesmal nicht. Es ist fühlbar anders, zum Reden ist keiner wirklich bereit. Liegt es an uns? An Corona? Am Abstand, den wir einhalten? Wahrscheinlich weil wir diesmal noch deutlicher als sonst die anderen sind. Denn die meisten hier verhalten sich so, als ob es keine Pandemie gäbe. Gruppen stehen zusammen am Strand und im Wasser, machen gegenseitig sunset-Fotos, grillen zusammen und trinken zwischen Trucks und Wohnwagen. Da soll mir niemand erzählen, die 25 Leute an der Bar zwei Camper weiter kommen aus einer Familie!

    Es ist so ein extremer Kontrast! Bei uns in unserer Vorort-Blase sind alle sehr vorsichtig und rücksichtvoll. Unser Schwimmclub dort ist zwar wieder geöffnet, aber ins Becken dürfen nur immer maximal sechs Familien und das auch nur 45 Minuten. Danach wird desinfiziert. Hier auf dem Campingplatz wurde gestern zu Freude unserer Kinder der Pool wieder geöffnet. Beschränkung? Keine. Im Gegenteil, es wurden noch Stühle rangeschafft, Samstag ist ja schließlich Independence Day... Wir werden nicht erleben, wie es dann hier ist, wir reisen vorher ab. Einerseits schade, ich hätte mir das gern mal angeguckt. Andererseits gut, rein gesundheitlich. Und ein Lerneffekt. Denn jetzt wundert mich nicht mehr, wie die hohen Infektionszahlen auf dem Land entstehen…

    Rassismus

    (Noch 120 Tage bis zur Wahl) 4.Juli 2020

    Es ist ein positives Zeichen, dass sich etwas ändert in Amerika - jetzt auch im Football. Die Washington Redskins: Ein Team mit grosser Vergangenheit (dreifacher Superbowl-Gewinner), gefangen in eigenen hohen Ansprüchen und einer eher tristen Wirklichkeit. Ein Schelm, wer da Parallelen zum 1. FC Köln zieht. Aber anders als der FC hat das Washingtoner Footballteam auch einen furchtbaren Namen „Redskins", also Rothaut, stammt noch aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Gründer des Vereins, George Preston Marshall, war ein bekannter Rassist, der lange keine schwarzen Spieler beschäftigen wollte.

    Heute sind mehr als 70 Prozent der NFL-Spieler schwarz. Und die Ureinwohner, die native americans, verachtete er ebenso als Rothäute. „Redskins" wird heute von den meisten Menschen als rassistische Beleidigung verstanden - ausser vom aktuellen Clubbesitzer Daniel Snyder, der sich bisher verbissen weigerte, den herabsetzenden Namen zu ändern. Noch. Denn nach dem Tod von George Floyd und der breiten Antirassismusbewegung ist in den USA einiges in Bewegung geraten. Logos, Firmennamen und Symbole wurden geändert, Denkmäler entfernt. Und 85 Anteilseigner der Hauptsponsoren der Redskins machten Druck. Erfolgreich: Das Postunternehmen FedEx verlangte ultimativ eine Namensänderung, Nike nahm

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