Die zwei Jesusknaben und ihr Heranreifen zum Christus-Träger
Von Josef F. Justen
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Über dieses E-Book
Diese Sichtweise stellt aber - um es freundlich auszudrücken - eine grobe Vereinfachung dar. Im Grunde ist sie sogar völlig falsch.
In der Heiligen Schrift verbergen sich etliche Geheimnisse, deren Enthüllung der Menschheit lange vorenthalten werden musste, weil sie diese noch nicht verstehen und ertragen konnte. Eines dieser vielen Geheimnisse bezieht sich auf den Jesus von Nazareth, der im dreißigsten Lebensjahr zum Träger bzw. zur Hülle des Christus wurde.
Die Zeit des blinden und naiven Glaubens, der in früheren Zeiten noch hinreichend war, ist seit rund hundert Jahren vorbei. Wir müssen uns heute mit all unseren Seelenkräften bemühen, um ein Verständnis für diesen außergewöhnlichen Menschen gewinnen zu können.
Für einige Leser mag es etwas schockierend, vielleicht sogar anstößig sein, im Folgenden zu erfahren, dass in Bethlehem zwei verschiedene Jesusknaben zur Welt kamen. In diesem Buch soll versucht werden darzustellen, wozu es notwendigerweise dieser zwei Jesus-Persönlichkeiten bedurfte, wodurch sie sich unterschieden und was ihre Mission war.
Josef F. Justen
Josef F. Justen wurde 1950 in Gelsenkirchen geboren. Nach der Mittleren Reife absolvierte er eine Ausbildung zum Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Nachdem er auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt hatte, studierte er Mathematik und Informatik an den Universitäten Dortmund und Hagen. Von 1980 bis 2008 war er als Dozent und Ausbilder im IT-Bereich tätig. Schon in seiner Kindheit und Jugend wurde er in seinem privaten Umfeld mit vielen Todesfällen konfrontiert. Die Frage, wie es mit diesen Verstorbenen nun weitergehe, beschäftigte ihn sehr stark und ließ ihm keine Ruhe. Er musste erkennen, dass weder die Lehren der Wissenschaften noch die der katholischen Kirche die ihn bewegende Frage befriedigend zu beantworten vermochten. So machte er sich schon als junger Mann auf den Weg, spirituelle Erkenntnisse zu gewinnen. Auf diesem Weg kam er mit vielen religiösen, okkulten und esoterischen Strömungen in Berührung, deren Lehren er studierte und miteinander verglich. Schließlich kam ihm das Schicksal zu Hilfe. In der Schaufensterauslage eines kleinen Buchgeschäftes fiel sein Blick auf eine völlig unscheinbare Broschüre mit dem Titel »Rudolf Steiner: Anthroposophie«. Obwohl ihm weder der Autor noch der Titel etwas sagten, nahm er eine »innere Stimme« wahr, die ihm nahe legte, das Buch zu kaufen. So fand er zur Anthroposophie, der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners, deren Erkenntnisse seinem Naturell, auch spirituelle Themen mit nüchternem Verstand und ohne Schwärmerei zu behandeln, besonders gut entsprechen. Schon bald wurde ihm klar, dass Rudolf Steiner mit den Resultaten seiner Geistesforschung eine schier unfassbare Fülle spiritueller Weisheiten in die Welt gebracht hat und dass ein einziges Erdenleben kaum ausreichen dürfte, um auch nur annähernd alles verstehen zu können. Aber bekanntlich ist ja oftmals der Weg das Ziel... Der Verfasser war lange Zeit als ehrenamtlicher Hospiz-Helfer in der Sterbe- und Trauerbegleitung tätig. Heute sieht er es als seine Aufgabe an, Bücher für Menschen zu schreiben, die Sehnsucht nach wahrhaften spirituellen Erkenntnissen haben und die sich bisher noch nicht mit der so eminent wichtigen anthroposophisch orientierten Geisteswissenschaft Rudolf Steiners befasst haben.
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Rezensionen für Die zwei Jesusknaben und ihr Heranreifen zum Christus-Träger
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Buchvorschau
Die zwei Jesusknaben und ihr Heranreifen zum Christus-Träger - Josef F. Justen
1 Geburt und frühe Kindheit Jesu – 1. Schilderung
In der Stadt Nazareth in Galiläa lebte eine Jungfrau. Ihr Name war Maria. Sie war verlobt mit einem Manne namens Josef, der aus der priesterlichen Linie des Königshauses David stammte. Er war ein Nachkomme von Nathan, einem Sohn Davids.
Als Elisabeth mit Johannes dem Täufer im sechsten Monat schwanger war, wurde der Engel Gabriel von Gott zu Maria gesandt. Der Engel erschien ihr und sprach: »Sei gegrüßt, du Begnadete. Der Herr ist mit dir.«² Maria war aufgrund dieser erhabenen Erscheinung ganz außer sich und verstand die Worte des Engels nicht.
Da sprach Gabriel: »Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; den sollst du Jesus nennen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über Jakobs Haus für alle Zeiten, und seines Reiches wird kein Ende sein.«³
Maria verstand die Prophezeiung immer noch nicht, da sie sich nicht bewusst war, jemals mit einem Mann zusammengewesen zu sein. Folglich konnte sie sich nicht erklären, dass sie schwanger war oder werden könnte.
Der Engel gab ihr zur Antwort: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Daher wird auch das Heilige, das da geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.«⁴
Daraufhin sagte Maria: »Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe nach deinem Wort.«⁵
Dann verließ der Engel sie wieder.
In jenen Tagen, als Quirinus Statthalter von Syrien war, erging ein Erlass des Kaisers Augustus: Alle Bewohner des Reiches sollten sich registrieren lassen. Es war die erste Volkszählung. Alle machten sich auf in ihre Vaterstadt, um sich eintragen zu lassen.
Auch Josef, der aus der Sippe Davids stammte, befolgte die Anweisung und zog mit seiner schwangeren Frau nach Bethlehem in Judäa, der Stadt Davids, um sich dort registrieren zu lassen.
Als sie dort angekommen waren, kam für Maria die Stunde ihrer Niederkunft und sie gebar einen Sohn, ihren erstgeborenen. Da die Familie keine Herberge fand, wickelte sie das Kind in Windeln und bettete es in eine Krippe.
In der Gegend waren Hirten auf dem Feld, die bei ihrer Herde Nachtwache hielten. Da erschien ihnen plötzlich ein Engel des Herrn. Die Hirten wurden von mächtiger Furcht ergriffen. Der Engel beruhigte sie und sprach: »Fürchtet euch nicht! Ich verkündige euch große Freude, die für alle Menschen bestimmt ist.«⁶ Weiter sagte der Engel, dass der Heilbringer in der Stadt Davids geboren sei, und dass sie das neugeborene Kind in Windeln gewickelt in einer Krippe liegend finden werden.
Dann war bei dem Engel plötzlich die Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott mit den Worten priesen: »Geoffenbaret sei Gott in den Höhen und auf Erden Friede unter den Menschen, die eines guten Willens sind.«⁷
Als die Engelerscheinungen vorüber waren, beschlossen die Hirten, sich sofort auf den Weg nach Bethlehem zu machen, um Zeugen von diesem Ereignis zu werden.
Als sie dort ankamen, fanden sie Maria und Josef sowie das Kind, das in einer Krippe lag. Sie berichteten von den Worten, die der Engel zu ihnen gesprochen hatte und alle, die es hörten, staunten. Dann kehrten die Hirten wieder heim. Sie priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten.
Als der Knabe acht Tage alt war, musste er nach jüdischem Brauch beschnitten werden. In diesem Zuge wurde ihm der Name Jesus gegeben, wie es der Engel Gabriel der Maria aufgetragen hatte.
Vierzig Tage nach der Geburt Jesu waren die Tage der Reinigung erfüllt. Nach jüdischem Gesetz galt eine Mutter nach der Geburt eines Sohnes vierzig und nach der Geburt einer Tochter achtzig Tage als »unrein«. Nach Ablauf dieser Tage musste sie als »Reinigungsopfer« einem Priester im Tempel ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben übergeben. Da Jesus Marias erstgeborener Sohn war, wurde er nach jüdischer Tradition als Eigentum Gottes angesehen. Somit musste Maria ihn zudem im Tempel symbolisch übergeben bzw. »darbringen«, wo er durch ein Geldopfer ausgelöst werden konnte.
Als Maria und Josef den Jesusknaben gerade in den Tempel hineintrugen, um zu der rituellen Handlung zu schreiten, trat ein alter Mann namens Simeon heran. Dieser fromme und gerechte Mann hatte die Weissagung empfangen, dass er nicht eher sterben werde, bis er den Gesalbten des Herrn erblickt habe.
Als dieser das Kind sah, war er ganz entzückt, nahm es in die Arme und pries Gott mit den Worten: »Nun entlässest du, o Gebieter, deinen Knecht in Frieden, wie du es verheißen. Denn meine Augen haben dein Heil gesehen.«⁸ Dann segnete er Jesu Eltern, die über das, was er sagte, sehr verwundert waren.
Nachdem die Eltern alles nach dem jüdischen Gesetz vollbracht hatten, kehrten sie nach Nazareth zurück.
2 Geburt und frühe Kindheit Jesu – 2. Schilderung
In der Stadt Bethlehem in Judäa lebte in der Zeit des Königs Herodes ein Mann namens Josef. Er war ein Nachfahre von Salomon aus der königlichen Linie des Hauses David. Josef war verlobt mit einer Frau, die den Namen Maria trug.
Noch ehe die beiden zusammenzogen, wurde Maria unter dem Walten des Heiligen Geistes schwanger. Josef, der ein gerechter Mann war, wollte Marias Geheimnis nicht dem Gerede der Menschen preisgeben. So beschloss er, sie in Stille zu verlassen.
Da erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn und sprach: »Josef, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist unter dem Walten heiligen Geistes empfangen. Sie wird einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben; denn er ist es, der sein Volk von den Sünden heilen wird.«⁹
Nachdem Josef aus dem Traum erwachte, befolgte er