Herz Labyrinth
Von Janina Breidt
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Über dieses E-Book
Malina hat ihren besten Freund verloren. Doch nicht nur Jadens unerwarteter Tod verändert ihr junges Leben schmerzhaft. Als die Polizei in jener Nacht vor ihrer Tür steht, muss sie außerdem einer bitteren Erkenntnis ins Auge blicken.
Malina begibt sich auf eine ungewisse Suche nach Sinn und Wahrheit. Was ist in jener Nacht wirklich mit Jaden geschehen? Und wie soll sie es verkraften, wenn ein einziges Wort alles verhindert hätte?
Ein Roman der tief in die menschliche Psyche eintaucht.
Janina Breidt
Janina Breidt, 1982 geboren, wuchs im schönen Saarland auf. Dort lebt Sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern. Das Tolle am Schreiben findet Janina, dass sie dadurch in eine völlig andere Welt und Charaktere schlüpfen kann, die ihrer Natur gar nicht ähnlich sind.
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Buchvorschau
Herz Labyrinth - Janina Breidt
Inhaltsverzeichnis
Malina
Prolog
Jaden
Malina
Prolog
Es ist wie mit dem Leben.
Es ist eine Achterbahnfahrt und niemand fragt dich, ob du aussteigen möchtest. Denn dann hätte ich ihnen gesagt, dass ich es gerne möchte.
Es ist wie der Herbst.
Auf den Verfall folgt irgendwann etwas Neues, doch wie soll man es sehen, wenn in dem jetzigen Augenblick alles trist und dunkel erscheint?
Es ist wie mit dem Nebel.
Es ist vieles verschleiert und niemand sagt dir, wie du den Weg in dem weißen Dunst finden sollst.
Denn dann hätte ich ihnen gesagt, er wusste den Weg. Er hat ihn immer gewusst. Das erkenne ich jetzt. Viel zu spät. Denn in diesem Augenblick irre ich umher, in der Achterbahn des Lebens, jagend durch den verfallen Herbst auf der Suche nach ihm.
Das Einzige, das ich finde, sind Erinnerungen.
Erinnerungen, die sich perlend auf mein Haupt legen und deren Last mich zu Boden drückt.
Wenn die Sonne des Lebens untergeht, dann leuchten die Sterne der Erinnerung. Doch ich möchte keine Sterne, ich möchte die Sonne.
Die Sonne, die ich in der Dunkelheit nicht fand, und die nur für mich dort schien. Ich werde ihn finden.
Egal wie lange meine Suche dauern wird.
Das, was hier unter dem durchnässten Boden verborgen liegt, das ist nicht er.
Die Tränen, die schmerzend meine Wangen hinunterlaufen, weine ich nicht für ihn. Denn in Wirklichkeit ist er noch da.
Er hat mich nicht verlassen. Ohne mir Lebewohl zu sagen. Denn so würde er sich nicht aus meinem Leben stehlen.
Er ist noch da draußen, das weiß ich. Aber nicht hier, unter dem nassen Boden. Die Tränen sind nicht für ihn.
Es ist wie mit dem Wasser.
Es ist alles im Fluss und niemand fragt dich, ob du mittreiben willst, denn dann hätte er gesagt, dass er nicht möchte.
Er noch zu leicht wäre, weil das Leben ihn erst erfasste und er noch Zeit brauchte.
Doch das Wasser bahnt sich seinen Weg durch alle Hindernisse, die ihm in den Weg gestellt werden. Das Wasser fragte nicht, es nahm ihn einfach mit.
Ich jedoch werde es finden, das mystische Band, welches seine und meine Welt trennt.
Und wenn ich ihn hier auf Erden nicht finden mag, sodann auf einer anderen.
Dann wird es keine Trauer mehr geben, denn dann sind wir wieder vereint.
Wissen Sie, wie schmerzlich es in der Seele ist, wenn jemandem aus heiterem Himmel ein großes Stück davon genommen wird?
Es trifft dich, wie ein Blitzschlag, der aus dem Himmel auf dich hinabschlägt.
Du siehst ihn langsam auf dich zukommen, du spürst die kühle, feuchte Luft, die er verströmt.
Und bist dir doch nicht bewusst, dass er irgendwann eintreffen wird. Weil er für dein bloßes Auge nicht wirklich sichtbar ist. Du weißt um seine Gefahr, doch ernst nimmst du sie nicht.
Denn wenn du ihn aus der Ferne betrachtest, ist dein erster Gedanke, er würde noch eine gewisse Zeit brauchen, bis der dich erreicht. Genau darin liegt der größte Fehler, den ich gemacht habe.
Ich habe die Gefahr kommen sehen, und war mir doch nicht bewusst, wie schnell sie einschlagen würde.
Denn Jaden, mein bester Jaden, er hat mich einfach verlassen. Ich weiß nicht, wohin er gegangen ist. Er ist plötzlich nicht mehr da.
Es ist wie mit den Blitzen. Sie verschwinden, so schnell sie auch kommen. Kurz, heftig und manchmal schmerzvoll. Sehr schmerzvoll.
Alle machen sich Gedanken um mich. Aber eigentlich brauchen sie es nicht.
Nur weil ich momentan nicht darüber rede?
Oder ich meine Gedanken für mich behalte?
So wie man ein schweigendes Buch, welches verstaubt auf einem Tisch liegt, wegräumen möchte. Wie man es immer wieder betrachtet und es gerne in die Hände nehmen will, man aber das Gefühl hat, es würde zu feinem Staub in sich zusammenfallen. Doch ich bin nicht aus Staub, so wie Sie es vermuten. Ich bin stark, so wie er es mich gelehrt hat. Mein Jaden.
Auch wenn es jetzt für den Augenblick nicht so auf die Anderen wirkt. Wer die Anderen sind?
Meine Mum, die sich über mein Verhalten nicht sonderlich freut. Doch ich kann einfach nichts ausdrücken. Ich kann nicht so einfach zur normalen Tagesordnung übergehen. Zumindest für einen Teil. Dann frage ich mich die ganze Zeit, wo er hingegangen ist. Und warum?
Obwohl ich die Antwort weiß, kreisen diese Gedanken oft in meinem Kopf. Warum hat er mich nicht mitgenommen? Es hätte bestimmt eine Möglichkeit gegeben, egal wie schmerzvoll es gewesen wäre.
Ich hätte mich besser auf die Situation vorbereiten können. So zumindest meine Überlegung. Doch egal wie gut ich mich hätte vorbereiten können, es hätte mich letztlich doch wie ein Blitz getroffen.
Vielleicht trifft er mich und ich werde es endlich verstehen.
Ich sitze hier. Mit den wohl letzten Dingen, die mich an ihn erinnern werden.
Erinnerungen sind die Sterne der Vergangenheit und ich halte sie schützend in meinen Händen.
Jaden?
Jaden war einfach