30 Minuten Gesprächsführung
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Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wie Sie Gespräche erfolgreich führen, sich in den Kopf Ihres Gegenübers hineindenken und die Gespräche zu positiven Ergebnissen für alle Parteien lenken können.
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Rezensionen für 30 Minuten Gesprächsführung
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Buchvorschau
30 Minuten Gesprächsführung - Andreas Bornhäußer
1.Jeder hat es in der Hand
Wollen Sie die Gespräche im besten Sinne des Wortes führen oder wollen Sie eher geführt werden? Wollen Sie die Absichten, die Sie in Ihre Begegnungen mitnehmen, umsetzen und die beabsichtigte Resonanz auslösen oder wollen Sie eher reaktiv auf das resonieren, was von Ihrem Gegenüber ausgeht? Wollen Sie während des Gesprächs eher im Fahrersitz sitzen und das Steuer in der Hand haben oder von der Rückbank aus am Verlauf des Dialogs in Form eines passiven Zuschauers teilnehmen? Beides ist möglich. Beides hat seine Qualitäten. Es ist deshalb auch sinnvoll, von Zeit zu Zeit beides zu praktizieren. In den folgenden 30 Minuten geht es aber in erster Linie darum, wie Sie sich selbst in die Position des Steuernden und das Gespräch Lenkenden bringen und wie Sie diese Fähigkeit so anwenden, dass es sowohl für Sie wie auch für Ihr Gegenüber eine erfreuliche und erfolgreiche Begegnung wird.
1.1Manipulation als Qualität erkennen
Im Vorwort habe ich bereits kurz skizziert, warum Manipulation meiner Meinung nach zu Unrecht in Ungnade gefallen ist. Denn Manipulation macht gesund, wenn sie wohlwollend angewandt wird. Und mit wohlwollend ist gemeint, dass alle Gesprächspartner dieses Gespräch mit der Absicht führen, am Ende mit einem guten Gefühl und einem erfreulichen Ergebnis auseinanderzugehen.
Leider lassen sich im wahren Leben allzu oft Dialoge beobachten, in denen den Gesprächspartnern diese Grundhaltung oder Absicht fremd zu sein scheint. Da schwatzt die Verkäuferin ihrer Kundin ein Kleid auf den Körper, das bei selbiger zu Hause schon beim ersten Blick in den Spiegel Kaufreue auslösen wird. Die Führungskraft delegiert an ihren Mitarbeiter eine unwichtige Routineaufgabe und versucht sie als Beitrag zum Bau einer Kathedrale zu verkaufen. Selbstredend durchschaut der Mitarbeiter diesen billigen Versuch und spürt eine tiefe Abneigung gegenüber der Verlogenheit seiner Chefin in sich aufkommen. Die Partnerin überredet ihren Partner zu einer Reise, die er, als es dann so weit ist, mit größtem Unbehagen antritt. Und natürlich passiert, was passieren muss: Murphy’s Law beweist wieder einmal seine Gültigkeit. Auf dieser Reise geht so ziemlich alles schief, was auf einer Reise nur schiefgehen kann. Das Ganze endet schließlich in zermürbenden und die Liebe zerstörenden wechselseitigen Vorwürfen. Eltern fahren ihren pubertierenden Teenagern in aller Öffentlichkeit über den Mund und behandeln sie wie unmündige Kleinkinder. Der Coach empfiehlt seiner Coachee eine Vorgehensweise, die in seinem eigenen Leben wirksam gewesen sein mag, aber leider so rein gar nichts mit der Lebenssituation der Coachee zu tun hat und deren Anwendung deshalb zum Scheitern verurteilt ist. Der Moderator der TV-Sendung drängt seinen Interviewgast mit seiner penetranten Art in eine Ecke, in der dieser nur sein Gesicht verlieren kann. Und der Arzt bedient mit seinem „So Frau Müller, da haben wir jetzt aber wirklich ein ernstes Problem" restlos alle krank machenden Ängste der Ärmsten, die ohnehin schon das Schlimmste befürchtet hat.
Die Liste der Beispiele von Dialogen, die eben leider nicht auf die Gesundheit der am Gespräch teilnehmenden Personen einzahlen, ließe sich noch beliebig lange fortsetzen. Sicher fielen Ihnen selbst auch zahlreiche Beispiele ein, in denen die Kommunikation negativen Stress verursacht und mindestens einen der Gesprächspartner als Verlierer der Begegnung zurückgelassen hat.
Die sich an dieser Stelle aufdrängende Frage ist: Ist der damit zumindest für eine Seite unangenehme Ausgang der Begegnung Absicht des anderen gewesen oder einfach nur das Ergebnis von Gedankenlosigkeit oder ungeschicktem Gesprächsverhalten?
Kommunikation: immer mit Absicht
Dem Kommunikationspsychologen Paul Watzlawick haben wir den Gedanken zu verdanken: „Man kann nicht nicht kommunizieren." Und diesem Gedanken stelle ich gern die Behauptung an die Seite: Kommunikation ist immer intentional. Wir verfolgen immer eine Absicht. Eine bewusste oder eine unbewusste.
Seit dem Beginn meiner Tätigkeit als Coach und Trainer bin ich unter anderem stark inspiriert von Nossrath Peseschkian, dem Begründer der Positiven Psychotherapie. Eine seiner Grundannahmen ist, dass hinter jeder Verhaltensweise eine zumindest für den Betreffenden positive Absicht steht. Diese Annahme teile ich. Die daraus resultierende Haltung erleichtert es dem Therapierten, sich als Person in seiner jeweiligen Verhaltensweise anzunehmen und zu akzeptieren. Und diese Akzeptanz ermöglicht ihm erfahrungsgemäß, der gewählten Verhaltensweise eine oder mehrere Alternativen hinzuzufügen, um auf für andere erträglichere und für ihn selbst zufriedenstellendere Art und Weise seine jeweilige Absicht zu erreichen. Nicht die Veränderung ist das angestrebte Ziel der Positiven Psychotherapie. Vielmehr geht es um Integration und Repertoireerweiterung. Unterstellen wir die Richtigkeit der Annahmen, dass erstens Kommunikation immer eine Absicht verfolgt und zweitens hinter jeder Verhaltensweise eine positive Absicht steht, ist es sinnvoll, die positiven Absichten der zuvor beschriebenen Dialogszenarien zu ergründen.
Die gute Absicht erkennen
Es bedarf gar keiner besonderen Anstrengung, die guten Absichten