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Der unendliche Faden: Reise zu den Benediktinern, den Erbauern Europas
Der unendliche Faden: Reise zu den Benediktinern, den Erbauern Europas
Der unendliche Faden: Reise zu den Benediktinern, den Erbauern Europas
eBook245 Seiten6 Stunden

Der unendliche Faden: Reise zu den Benediktinern, den Erbauern Europas

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Über dieses E-Book

Rumiz sucht nach den Wurzeln eines offenen, barmherzigen und in die Zukunft gerichteten Europa – und findet sie in den Klöstern der Benediktiner.
Der Wanderer Paolo Rumiz spürt den Jüngern des heiligen Benedikt von Nursia, dem Schutzpatron Europas, nach. Er besucht sie in ihren Abteien im Veneto, in der Lombardei, in Südtirol, in der Schweiz und in der Normandie, in Bayern, Belgien, Niederösterreich und Ungarn. Er spricht mit den Ordensleuten und fndet in ihren Prinzipien eine positive Kraft – gerade heute, da Abgrenzung und Abschottung die Utopie der Gründer zu zerstören drohen. Europa, über Jahrhunderte geprägt von Invasionen und Migrationswellen, muss ein Raum der Gastlichkeit bleiben. Ein Raum, der auf ein menschenwürdiges Wirtschaften und der Hände Arbeit baut, auf die Freude an der Gemeinschaft, den Respekt gegenüber der Natur und vor allem auf Barmherzigkeit.
SpracheDeutsch
HerausgeberFolio Verlag
Erscheinungsdatum24. März 2020
ISBN9783990371053
Der unendliche Faden: Reise zu den Benediktinern, den Erbauern Europas

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    Buchvorschau

    Der unendliche Faden - Paolo Rumiz

    Weg.

    1.

    Das Glück im Kleinen

    Praglia, Veneto

    Das alte Kloster schläft im Herbstnebel, einem Schiff gleich, das an den Ausläufern der Euganeischen Hügeln vertäut ist. Jenseits der Basteien begrüßt ein Hahn den Morgen, als würde er mit dem Schnabel in der Dunkelheit graben, sein Krähen dringt in Kreuzgänge, Krypten, Lager, sogar in die Bibliothek ein. Es ist kalt. Ich streiche durch die langen Gänge, bis die Schritte der Mönche, die zum Morgengebet aufbrechen, die Stille durchbrechen. Sie biegen um die Ecke, jetzt sehe ich sie, schwarz, nicht zu verwechseln. Benediktiner. Höchstens fünfzehn. Wenige für so ein großes Gebäude. Doch im selben Augenblick verlassen in Frankreich, Deutschland, Spanien, Österreich, Polen, Ungarn und anderswo Tausende schwarzgekleideter Männer ihre Zellen, um den Tag zu begrüßen und Gott zu loben. Ein Heer.

    „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes / Und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament." Um Viertel nach fünf ist es noch finster, doch an so einem Ort wacht man problemlos vor dem Morgengrauen auf. Wenn man die Stille nicht gewohnt ist, fällt man hier der Schlaflosigkeit anheim, Gedanken kreisen im Kopf, man fühlt sich aufgehoben in Zeit und Raum. Eine ähnliche Erfahrung habe ich schon einmal, auf einer einsamen Mittelmeerinsel gemacht. Ein Monat Einsamkeit, und man unternimmt unerhörte Wanderungen in den Labyrinthen der Seele. Wo bin ich? Padua ist nur einen Katzensprung entfernt, aber ich befinde mich nicht im Veneto und auch nicht in Italien. Praglia ist Europa. Das bezeugen der Weingarten am Fuße des Berges, das Land, der Duft des Brotes, der Obstgarten, der Bauernhof mit den Tieren, die gepflegte Lichtung vor dem Wald, die sorgfältig angelegten Terrassen. Das bezeugt die Klosterregel, die den Tagesablauf regelt und genau zwischen Gebet und Arbeit unterscheidet. Ora et labora, das Erbe

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